DE119304C

DE119304C -

Info

Publication number: DE119304C
Application number: DE1900119304D
Authority: DE
Filing date: 1900-02-15
Anticipated expiration: 1920-02-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Schaftbewegung durch Excenter zur Herstellung von Geweben mit zweierlei Bindung, wobei letztere in Zeitabschnitten wechselt,

In den beiliegenden Zeichnungen ist die neue Vorrichtung beispielsweise für die Herstellung von Hohlgeweben, z. B. Säcken ohne Naht mit angewebtem Boden, dargestellt.

Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung am Webstuhle in der Seitenansicht, Fig. 2 dasselbe in der Vorderansicht; die Fig. 4 und 5 stellen die Vorrichtung für sich in den verschiedenen Arbeitsstellungen in der. Vorderansicht dar; Fig. 3 ist ein Grundrifs zu Fig. 4; Fig. 6 zeigt Einzelheiten und die Fig. 7 und 8 sind die Bindungszeichnungen, erstere die für das Hohlgewebe, letztere die für den Bodentheil (das geschlossene Gewebe).

Im Wesentlichen besteht das neue Excenter aus zwei gleichachsigen Theilen, die einzeln oder beide axial zu einander verschiebbar, gegen Drehung jedoch.gesichert, auf der gemeinsamen Welle befestigt und mit weiteren Nebenexcentern versehen sind, die nach der Verstellung auf die ihre Lage beibehaltenden Tritte einwirken und die zweite Bindung erzeugen. Beim Ausführungsbeispiele ist das zweitheilige Excenter auf einer vor der unteren Stuhlwelle α gelagerten Welle b angeordnet, die ihren Antrieb von ersterer mittelst Wechselräder cdi erhält. Es ist hierbei der eine Excentertheil e auf der Welle b unbeweglich befestigt, und nur der andere Theil _/ ist axial verschiebbar. Gegen Drehung ist der letztere Theil dadurch gesichert, dafs er mit dem erstgenannten durch eine Klauenkupplung verbunden ist, deren Klauen g genügende Länge besitzen, um bei der axialen Verschiebung des Theiles nicht aufser Eingriff zu kommen. Statt dieser Klauenkupplung könnte für denselben Zweck ein Federkeil auf der Welle b angewendet werden, auf der der Excentertheil sich verschiebt. Begrenzt wird die axiale Verschiebbarkeit des Excentertheiles y durch einen auf der Welle b befestigten Stellring h.

Jeder der. beiden Excentertheile e und f besitzt beim Ausführungsbeispiele zwei Excenter k bezw. /. An der dem Theile e zugekehrten Seite jedes Excenters / des Theiles f ist je ein weiteres Excenter m befestigt, und zwar derart, dafs es zur Wirkung gelangt, wenn durch axiale Verschiebung des Theilesy" die Excenter / aufser Wirkung treten. Es sind zu dem Zwecke die Tritte η, hier vier (Fig. 1 und 2), so angeordnet, dafs sie in der Stellung der Excentertheile zu einander, wie Fig. 3 und 4 sie zeigen, von den Excentern k bezw. / beeinflufst werden. Es wird dann beispielsweise die Bindung Fig. 7 erzeugt, die hier für das Hohlgewebe angenommen ist. Die Tritte behalten ihre Stellung dauernd bei. Wird nun beispielsweise mit Hülfe eines in eine Ringnuth ο des Theiles f greifenden Hebels ρ der Theil f in die Stellung Fig. 5 gebracht, so entsprechen die Excenter m jetzt den vorher von den Excentern / beeinfiufsten Tritten η und erzeugen mit den Excentern k des Theiles e zusammen die neue zweite Bindung (Fig. 8). Es wird der Boden des Hohlgewebes gewebt. Bringt man auch an den Excentern des Theiles e weitere Excenter an und macht auch Theil e axial verschiebbar, so läfst sich eine

weitere Verschiedenheit der Bindung erzielen. Die Anordnung und Zahl der Excenter an den einzelnen Theilen bezw. die Zahl der Tritte richtet sich natürlich nach der jeweils zu fertigenden Waare.

Claims

Patent-Anspruch:

Excenter-Geschirrbewegung zur Herstellung von Geweben mit zweierlei Bindung, dadurch gekennzeichnet, dafs die Excenter aus zwei gleichachsigen Theilen (e und f) bestehen, die einzeln oder, beide axial zu einander verschiebbar, gegen Drehung jedoch gesichert, auf der gemeinsamen Welle (b) befestigt und mit Nebenexcentern (m) versehen sind, die nach Verstellung des einen Theiles bezw. beider Theile auf die hierbei ihre Lage beibehaltenden Tritte einwirken.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.