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Kohlengewinnungseinrichtung, insbesondere an einem Förderer geführter
Kohlenhobel Doppelkettenkratzförderer, die als Führung für Kohlenhobel dienen, unterliegen
einem außerordentlich hohen Verschleiß, weil sie mit zunehmender Länge der Strebe
und mit zunehmend installierten Antriebsleistungen für Förderer und Kohlenhobel
stetig stärker belastet werden. Die Knickkräfte durch die Rückzylinder und den in
entgegengesetzter Richtung wirkenden, sich bewegenden Kohlenhobel und die Stauchkräfte
durch die Zugkette des Kohlenhobels sowie der Fördererkette sowie die Stauchkräfte
durch den Einsatz derartiger Anlagen in halbsteiler Lagerung zwingen zu immer stärkeren
und schwereren Konstruktionen. In der Deutschen Patentschrift Nr. 1128 806
ist bereits vorgeschlagen worden, die Endpartien der Rinnenschüsse so zu verstärken,
daß sie nicht nur die Stauchkräfte, sondern auch den Verschleiß, der insbesondere
an den Endpartien der Rinnen auftritt, aufnehmen können. Derartig verstärkte Endpartien
müssen an die Normalpartien der Rinnen angeschweißt werden, so daß sich ein vergleichsweise
komplizierter Aufbau ergibt.
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Auch hat sich die Hobeltechnik seit kurzem neuer Erkenntnisse bedient,
die dazu führten, die Andruckkräfte der Rückzylinder an den Förderer so zu verstärken,
daß der Kohlenhobel den Förderer selbst nicht mehr bewegt. Der Kohlenhobel schneidet
also um ein vorbestimmtes Maß die Kohle zwischen dem unmittelbar am Kohlenstoß anliegenden
Förderer oder dessen Führungsschiene aus dem Verband heraus, wobei der Kohlenhobel
so konstruiert ist, daß er nur um die Schnittbreite über die Führungsschiene hinausragt.
Bei derartigen schälenden Gewinnungsgeräten sind die vom Förderer zu übertragenden
Kräfte naturgemäß wesentlich höher als bei den üblichen Hobelanlagen. Hinzu kommt
noch, daß der Hobel üblicherweise dadurch gesteuert wird, daß man über geeignete
Hubzylinder den ganzen Förderer so einseitig anhebt und beaufschlagt, daß sich die
Führungsschiene zum Liegenden hin stellt und eine Andruckkraft zum Liegenden gerichtet
ausgeübt wird oder aber umgekehrt durch entgegengesetzte Beaufschlagung die Führungsschiene
anhebt, je nachdem, ob der Hobel zum Klettern neigt oder in das Liegende zu stark
einschneidet. Zur Erzielung höherer Andruckkräfte werden hydraulische Rückzylinder
verwendet, die Zahl der Rückzylinder wird vergrößert, und es müssen besondere konstruktive
Maßnahmen getroffen werden, um die Kräfte der Rückzylinder auf die Rinne zu übertragen.
Eine naheliegende Maßnahme besteht darin, den erhöhten Kräften entsprechend alle
Teile zu verstärken. Das führt aber zu einer derartigen Vergrößerung des Gewichtes
und der Kosten - zumal Bergbaugeräte unter Tage ohnehin überdimensioniert werden
müssen -, daß man diesen Weg nur sehr ungern gehen würde.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher; nach einer Lösung zu suchen, bei
der ohne Gewichtserhöhung sowohl die durch die neue Hobeltechnik vergrößerten Kräfte
von dem Förderer und/oder der Führungsschiene aufgenommen werden können und gleichzeitig
Maßnahmen getroffen sind, die die Standzeit derartiger Anlagen auch in bezug auf
den auftretenden Verschleiß vergrößern.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bei einer Kohlengewinnungseinrichtung,
insbesondere an einem Förderer geführtem Kohlenhobel, mit einem schußweise zusammengesetzten
Strebförderer, der wenigstens an einer Seite seiner Stirnseite eine Führungsschiene
für den Kohlenhobel trägt und der Zonen stärkeren und festeren Materials abwechselnd
mit Zonen schwächeren Materials aufweist, dadurch, daß der Strebförderer aus wechselweise
langen Normalrinnenschüssen und kurzem sowohl festigkeits- als auch materialmäßig
verstärkten Rinnenschüssen besteht.
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Durch diese Maßnahme ist es nunmehr möglich, die kurzen Rinnenschüsse
beispielsweise aus Mangan-Hartstahl oder anderem hochfestem Material herzustellen
und ihnen eine derartige Gestalt zu geben, daß der durch die Ketten, Kratzer oder
andere auf
dem Förderer bewegte Teile entstehende Verschleiß vorzugsweise
ausschließlich von diesen hochfesten, widerstandsfähigen kurzen Rinnenschüssen aufgenommen
wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es zweckmäßig, daß nur
die kurzen, starken Binnenschüsse als Übertragungsglieder der von dem Kohlenhobel
und den Rückzylindern zu übertragenden Kräfte dienen, derart, daß die Rinnen und
die Führungsschiene ein die wesentlichen Stauch- und Knickkräfte aufnehmendes, bambusknotenartiges
Gerippe bilden.
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In weiterer Ausgestaltung kann sich diese Lehre nun auf den schußweise
zusammengesetzten Förderer oder auf die schußweise zusammengesetzte Führungsschiene
oder aber auf beide beziehen. Jeweils den Verhältnissen entsprechend läßt sich nun
eine nach der Erfindung ausgebildete Führungsschiene an einem normalen Förderer
ansetzen oder aber eine normale Führungsschiene an einem nach der Erfindung ausgebildeten
Förderer oder auch eine Kombination aus einer nach der Erfindung ausgebildeten Führungsschiene
und einem nach der Erfindung ausgebildeten Förderer verwenden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen die kurzen Binnenschüsse
- seien sie der Führungsschiene oder dem Förderer zugeordnet -gegossene Schüsse
sein.
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Zweckmäßigerweise ist die Verbindung zwischen der Führungsschiene
und dem kohlenstoßseitigen Binnenprofil sowie die Ausbildung der Führungsschiene
derart ausgebildet, daß der Unterflansch des Binnenprofils nicht auf dem Liegenden
aufliegt, sondern die am Kohlenstoß anliegende Zunge der Führungsschiene und das
bergestoßseitige Binnenprofil ausschließlich als Auflager dienen. Dieses Merkmal
hat insbesondere Bedeutung bei Kohlenhobeln, die nach neuesten Erkenntnissen eine
Führungsschiene aufweisen, die unnachgiebig fest an den Kohlenstoß herangedrückt
wird, wobei durch diese Maßnahme erreicht wird, daß die unmittelbar am Kohlenstoß
anliegende schneidenförmige Kante einen großen Teil der Gewichtskomponente zum Liegenden
überträgt.
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Da nun die weder durch den Verschleiß noch durch die auftretenden
Kräfte wesentlich beanspruchten langen Schüsse der Hobelführung oder des Strebförderers
wesentlich leichter ausgeführt werden können, als dies früher der Fall war, ist
das Gewicht und der Aufwand insgesamt nicht größer, als dies bei den üblichen Förderern
der Fall war, die Dauerstandfestigkeit und die mögliche zu übertragende Leistung
jedoch wesentlich höher.
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Die Zeichnung zeigt in F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Hobelanlage
nach der Erfindung, F i g. 2 einen Schnitt durch eine entsprechende Hobelanlage.
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Der Förderer 1 besteht aus wechselweise angeordneten kurzen
Binnenschüssen 2 und langen Binnenschüssen 3. Die kurzen Binnenschüsse
2 sind vorzugsweise gegossene Teile, die erheblich gegenüber den langen Binnenschüssen
verstärkt und vorzugsweise auch aus hochfestem Material hergestellt sind. Wie bei
dem Förderer kann auch die Führungsschiene 4 aus langen Schüssen 5 und kurzen
Schüssen 6 bestehen. Vorzugsweise sind die kurzen Schüsse 6 mit den
kurzen Binnenschüssen 2 des Förderers 1 kombiniert oder aber sogar aus einem
Stück gefertigt.
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Zweckmäßigerweise sind die Rückzylinder 7 so angeordnet, daß die Hauptandruckkräfte
über die kurzen, kräftigeren Rinnenschüsse 2 auf die Führungsschiene 4 übertragen
werden.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Führungsschiene 4
unnachgiebig fest von den Rückzylindern 7 an den Kohlenstoß angedrückt, mit ihrer
schneidenartigen Vorderkante 9 direkt am Kohlenstoß an, und der Kohlenhobel 8 ist
so ausgebildet, daß er lediglich um Schnittbreite über diese Kante 9 hinausragt.
In bekannter Weise greifen die Rückzylinder 7 mit ihrer Kolbenstange 10 über Zwischenstück
12 an dem bergestoßseitigen Fördererseitenprofil 13 an. Die kurzen hochfesten
Abschnitte sind sowohl beim Förderer 1 als auch bei der Führungsschiene 4 ähnlich
wie die Knoten eines Bambusstabes Träger des Verschleißes und zu wesentlichen Teilen
der übertragenen Kräfte, während die langen zwischen ihnen angeordneten Schüsse
3, 5 weitestgehend von den Belastungen verschont bleiben. Wird beispielsweise bei
einer Anlage, wie sie in der Zeichnung, F i g. 1 und 2, dargestellt ist, die Führungsschiene
4 für den Kohlenhobel 8 aus anderen Gründen sehr kräftig ausgebildet,
so können diese Führungsschienenschüsse den wesentlichen Anteil der Stauchkräfte
übernehmen, so daß die leichten Binnenschüsse 3 auch von diesen Stauchkräften im
wesentlichen entlastet sind.