DE1178057B - Verfahren zur Herstellung von lager-bestaendigem Harnstoff - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigem Harnstoff Die Anwendung von Harnstoff als Düngemittel odelr für technische Verwendungszwecke wird vielfach durch seine schlechten Lagereigenschaften erschwert.
• Um die Lagereigenschaften zu verbessern, hat man schon verschiedene Stoffe, wie Fettsäureamide, Aldehyde, Ketone, Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und Harnstoff bzw. Harnstoffderivaten, zugesetzt. In vielen Fällen hat man dabei zwar eine Verbesserung der Lagereigenschaften des Harnstoffs erzielt, mußte aber dafür andere Nachteile in Kauf nehmen. So ist z. B. das Zumischen von Fettsäureamiden wegen ihrer hautätzenden Eigenschaften praktisch nur sehr bedingt durchführbar, ebenso das Zusetzen von Aldehyden, die dem Harnstoff einen starken Aldehydgeruch verleihen. Das Einpudern des Harnstoffs mit inerten mineralischen Substanzen, wie Kieselgur, wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Tonerdesalzen, ist zwar dann möglich, wenn der so behandelte Harnstoff als Düngemittel eingesetzt werden soll, jedoch müssen zur Erzielung einer ausreichenden Lagerfähigkeit diese Puderstoffe in Mengen von etwa 2 bis 3 Gewichtsprozent eingesetzt werden. Da diese Puderstoffe selbst keine düngenden Eigenschaften besitzen, ist ihre Anwesenheit ebenfalls unerwünscht.
• Es wurde gefunden, daß man sehr gut lagerbeständigen und frei rieselnden Harnstoff erhält, wenn man ihm geringe Mengen an Hexamethylentetramin zusetzt.
• Es genügen im allgemeinen Mengen von bereits 0,2 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf trockenen Harnstoff, um diese Eigenschaften zu erzielen.
• Das Hexamethylentetramin kann dem kristallisierten oder granulierten Harnstoff zugesetzt werden. Es ist auch möglich, die Substanz den Harnstofflösungen vor der Kristallisation oder Harnstoffschmelzen vor dem Verspritzen zuzusetzen.
• Ein mit Hexamethylentetramin behandelter Harnstoff besitzt die oben geschilderten nachteiligen Eigenschaften nicht.
• Beispiel 1 Eine bei 500 C gesättigte Harnstofflösung wird mit 0,3 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin, bezogen auf Harnstoff, vensetzt und durch Einleiten von Luft auf 300 C abgekühlt. Der anfallende Kristallbrei wird in üblicher Weise auf festen kristallisierten Harnstoff verarbeitet. Der so hergestellte Harnstoff backt nach awei Monate langer Lagerung unter einem 4 m hohen Sackstapel nicht zusammen. Nicht behandelter Harnstoff ist in den zuunterst liegenden Säcken demgegenüber zusammengebacken.
• Beispiel 2 Einer 99gewichtsprozentigen Harnstoffschmelze werden vor dem Verspritzen 0,25 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin, bezogen auf Harnstoff, zugesetzt. Der erhaltene Harnstoff ist gut lagerfähig und backt nach einer Lagerzeit von zwei Monaten unter einem 5 m hohen Sackstapel nicht zusammen. Nicht behandelter Harnstoff ist in den unteren Säcken des Stapels teilweise verklumpt.
• Beispiel 3 Fester Harnstoff wird vor dem Absacken in einer Mischtrommel mit 0,5 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin, bezogen auf Harnstoff, innig vermischt.
• Der so erhaltene Harnstoff besitzt gleich gute Eigenschaften wie der gemäß den Beispielen 1 und 2 hergestellte Harnstoff.

Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigem Harnstoff, dadurch gekennzeichn e t, daß man ihn mit geringen Mengen an Hexamethylentetramin versetzt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hexarnethylentetramin in einer Menge von 0,2 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf Harnstoff, zusetzt.
3. 3. Verfahren nach Iden Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hexamethylentetramin kristallisiertem oder granuliertem Harnstoff zusetzt.
4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hexamethylentetramin einer Hamstofflösung vor ihrer Kristallisation zusetzt.
5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hexamethylentetramin einer Harnstoffschmelze vor ihrer Granulierung zusetzt.