DE2134087A1 - Neue Derivate des Spiramycins und ein Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Neue Derivate des Spiramycins und ein Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
2134087 Andrejewski, Honke & Gesthuysen Patentanwälte
Diplom-Physiker
Dr. Walter Andrejewski
Diplom-Ingenieur
Dr.-lng. Manfred Honke
_„ ,-,„/Tr Diplom-Ingenieur
Anwaltsakte: 37 137/H Han$ Dieter Gesthüysen
4300 E.,en, den 6' Juli
Theatorplatz 3
Patentanraeldung
KYOWA HAKKO KOGYO KABUSHIKI KAISHA 6-1, l-chome, Ohte-machi, Chiyoda-ku
Tokyo -to/Japan
Neue Derivate des Spiramycins und ein Verfahren zu deren Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Derivat des Spiramycins und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Im besonderen
bezieht sie sich sowohl auf neue Hydrazidhydrazone des Spiramycins und deren Salze als auch auf ein Verfahren zu
deren Herstellung.
Neue erfindungsgemäße Hydrazidhydrazone des Spiramycins sind folgende:
Spiramycin-isonicotinsäure-hydrazldhydrazon, Spiramycin-oxalyldihydrazid-dihydrazon und
Spiramycin-semicarbazon.
Es gibt drei Typen von Spiramycin, welche als Spiramycin I, Spiramycin II und Spiramycin III bekannt sind. In der vorliegenden
Beschreibung wird der Ausdruck "Spiramycin" in einem
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weiteren Sinne verwendet, der nicht nur die oben aufgeführten drei Spiramycin-Typen einschließt, sondern auch Derivate vom
Estertyp, wie z.B.
Mono- und Diacetyl-Spiramycine.
Spiramycin ist ein makrolides (macrolide) Antibiotikum des bekannten Typs, welches als Medikament für Krankheiten
des Menschen, des Tieres und der Pflanze usw., wie auch als
Startmaterial für die Produktion solcher Medikamente nützlich ist. Jedoch hat Spiramycin (im engen Sinne), d.h. Spiramycin I,
Spiramycin II und Spiramycin III, die Nachteile, wie geringe Löslichkeit in Wasser und relativ niedrige Stabilität bei der
Verwendung als Startmaterial.
In der Fachwelt ist über Semithiocarbazid-hydrazone des
Spiramycins bereits berichtet worden. Wir haben Studien über die Herstellung der neuen Hydrazidhydrazone des Spiramycins
durchgeführt und haben neue Typen von Hydrazidhydrazonen des Spiramycins gefunden. Diese neuen Hydrazidhydrazone des
Spiramycins können leicht durch bloßes Modifizieren der Aldehydgruppe des Makrolid-Ringes des Spiramycins erhalten werden.
Die Löslichkeit der so erhaltenen Hydrazidhydrazone ist höher als die der Spiramycine I, II und III, und außerdem ist es falls
gewünscht - auch möglich, Säuresalze dieser Hydrazidhydrazone unter Verwendung einer geeigneten organischen oder
Mineralsäure, welche bereits in Wasser löslich ist, zu erhalten.
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Andrejewski, Honke & Gesthuysen, Potentanwälte, 4300 Essen, Theaterplatz 3
Es 1st auch schon gezeigt worden, daß die physikalischen
und chemischen Eigenschaften dieser Hydrazidhydrazone und deren Salze denen der Spiramycine I, II und III völlig
gleich sind, so daß sie als höhere Substituenten für Spiramycin
mit einigen zusätzlich vorteilhaften Ergebnissen verwendet werden können. Außerdem zeigen die Hydrazidhydrazone des
Spiramycins eine bemerkenswerte Wirkung bei Schutzversuchen.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, neue Hydrazidhydrazone des Spiramycins zu schaffen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist, ein Verfahren zur Produktion der neuen Hydrazidhydrazone des Spiramycins
zu schaffen.
Andere Gegenstände und Merkmale der Erfindung werden durch die vorliegende Beschreibung offenbar werden.
Erfindungsgemäß sehen wir neue Hydrazidhydrazone des Spiramycins und ein Verfahren zu deren Herstellung vor.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Spiramycin oder dessen Säuresalz einer Reaktion mit einem Hydrazid,
ausgewählt aus Isonicotinsäurehydrazid, Oxalyldlhydrazid, Semlcarbazid oder deren Salz in einem Lösungsmittel, das
imstande ist, die Reaktionsmaterialien zu lösen, unterworfen wird.
Es sollte noch bemerkt werden, daß in dem Falle, wenn Dihydrazid verwendet wird, im allgemeinen das entsprechende
Dihydrazidhydrazon gewonnen wird. Wenn jedoch eine kleinere
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Menge an Spiramycin verwendet wird, so kann das Monohydrazidhydrazon
gewonnen werden. Es sollte auch ferner noch bemerkt werden, daß sogar dann, wenn ein Hydrazid mehr als zwei
Hydrazidgruppen enthält, eine oder mehrere von ihnen inaktiv werden können, um ein Poly-Hydrazidhydrazon zu produzieren.
* Lösungsmittel, welche zu dem Zweck der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, werden im nachfolgenden veranschaulicht, obgleich auch andere Lösungsmittel, die imstande
sind, Spiramycin oder dessenSalz und das Hydrazid oder dessen Salz zu lösen, ohne schädlichen Einfluß ebenfalls verwendet
werden können:
(a) aliphatische und alicyclische Alkohole mit l-lo C-Atomen, wie z.B. Methanol, Äthanol,
Propanol und seine Isomeren, Butanol und seine Isomeren, Hexanol, Pentanol und seine Isomeren,
Cyclohexanol, Oktanol und seine Isomeren u.dgl.
(b) aromatische Alkohole, wie Benzylalkohol,
(c) Mischungen von (a) und (b) und
(d) Wasser in dem Falle, wenn ein Säuresalz des Spiramycins verwendet wird, alternativ auch Wasser
zusammen mit einer solchen Säuremenge, welche
der zu verwendenden Spiramycin-Menge äquivalent ist.
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Andrejewski, Honke & Gesthuysen, Patentanwälte, 4300 Essen, Theaterplatz 3
Die Reaktionstemperatur liegt unter dem Siedepunkt des verwendeten
Lösungsmittels und über 0° (vorzugsweise von Zimmertemperatur -loo°C. ) Die Reaktionszeit kann in Abhängigkeit von den
verschiedenen Bedingungen, wie der Reaktionstemperatur, den Typen der verwendeten Hydrazine u.dgl. schwanken, jedoch ist
die Reaktion gewöhnlich innerhalb von 4 Std. bei 5o°C vollendet.
Wie im vorliegenden beschrieben, wird die Reaktion im Falle, daß eine Säure in dem Lösungsmittel vorhanden ist, oder daß ein Säuresalz
des Hydrazide und alternativ ein Säuresalz des Spiramycin zur Produktion der Salze der Hydrazidhydrazone verwendet wird, in
einer kürzeren Zeitspanne vollendet, selbst dann, wenn sie bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
Die Reaktion wird im Wasser oder in einem der oben erwähnten Lösungsmittel durchgeführt· Zur Produktion der Hydrazidhydrazone
ist es vorteilhaft, Spiramycin oder dessen Salz in dem Lösungsmittel zu lösen, welchem alsdann das Hydrazid oder Säuresalz
zugesetzt wird. Die Menge des verwendeten Hydrazide ist vorzugsweise der Menge des Spiramycin äquivalent. Das heißt, wenn ein
Mono-Hydrazidhydrazon eines Monohydrazids gewünscht wird, so läßt man eine äquimolare Menge Monohydrazid mit Spiramycin
reagieren, und wenn ein Di-Hydrazidhydrazon gewünscht wird, so läßt man 1/2 molare Menge des Dihydrazids mit Spiramycin reagieren.
Es ist aber vorteilhafter, zwecks Erlangung einer besseren Ausbeute einen leichten Überschuß der Hydrazin-Menge anzuwenden.
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(ο
-i.
Nach einem anderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, in das Reaktionssystem eine organische
Säure oder eine Mineralsäure einzuführen, um ein Säuresalz des Hydrazidhydrazons des Spiramycins zu erhalten. Organische
Säuren, welche für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden können, schließen organische Säuren ein, die 1-10
C-Atome haben, sie werden veranschaulicht durch Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Oxalsäure,
Zitronensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, deren Isomere u.dgl.
Es ist auch möglich, verschiedene Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Bromwasserstoffsäure,
Jodwasserstoffsäure, Salpetersäure u.dgl. zu verwenden. Diese Säuren können dem organischen Lösungsmittel zugesetzt werden,
während es aber auch möglich ist, ein Säuresalz des Hydrazide oder ein Säuresalz des Spiramycins zur Substitution der Säure
ψ und des Hydrazids des Spiramycins zu verwenden.
Das Hydrazid und die Säure können dem Lösungsmittel getrennt oder gleichzeitig zugesetzt werden. Alternativ ist es auch
möglich, den Gebrauch des Hydrazids und der Säure durch den alleinigen Gebrauch eines Säuresalzes des Hydrazids zu
ersetzen. Es ist außerdem möglich, dem bereits gebildeten Hydrazidhydrazon eine Säure zuzusetzen, um es in dessen Säuresalz
zu überführen.
Die nachfolgende Tabelle 1 veranschaulicht die Ergebnisse von antibiotisohen Aktivitätsversuchen mit Spiramycin-Derlvaten
an einigen Mikroorganismen, die in Testkolben durchgeführt wurden (bestimmt durch minimum growth inhibition concentration)
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• | Reagenz | ■ - | Minimum growth concentration |
inhibition ( ^/ml) |
|
AusgangR- Antibiotikum |
Streptococcus fsecalis ATCC 10541 |
S t aphy .1 ncoccus aureus ATCC 6538 P |
|||
3.125 12.5 .HCl 25 ^N 6.25 1 12.5 |
3.125 12.5 12.5 3.125 12.5 |
||||
Spiramycin Acetylspiramycin Spiramycin Il Il |
KH2IiIlCOITH2 NH2NIICO/ (NII?KHC0)2 |
||||
Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
Fig. 1 zeigt ein Infrarot-Absorptions-Spektrum des Spiramycinisonicotinsäure-hydrazidhydrazons
unter Verwendung der KBr-Tabl.· Methode,
Fig. 2 zeigt ein Infrarot-Absorptions-Spektrum des Spiramycin
oxalyldihydrazid-dihydrazons unter Verwendung der KBr-Tabl.-Methode,
Fig. 3 zeigt ein Infrarot-Absorptions-Spektrum des Spiramycinsemicarbazon-hydrochlorids
unter Verwendung der KBr-Tabl.-Methode.
Fig. ^ zeigt ein kernmagnetisches Spektrum (60 MHz) des Spiramycin-isonicotinsäure-hydrazidhydrazons in CDCl .
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Fig. 5 zeigt ein kernmagnetisches Spektrum (6o MHz) des Spiramycin-oxalyldihydrazid-dihydrazons in CDCl-,.
Fig. 6 zeigt ein kernmagnetisches Spektrum (6o MHz) des Spiramyein-semicarbazon-hydrodlorids in
Tetradeutero-methanol.
Die nachfolgenden, jedoch nicht begrenzenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Synthese von Spiramycin-isonicotinsäure-hydrazidhydrazon; 4 g Spiramycin wurden in loo ml Äthanol gelöst, und die Lösung
wurde mit der äquimolaren Menge Isonicotinsäure-hydrazid versetzt. Das kombinierte Gemisch wurde 4 Std. am Rückflußkühler gekocht. Danach wurde das Äthanol unter reduziertem
Druck von dem Reaktionsgemisch abdestilliert; es fiel ein weißes Pulver an. Das Infrarot-Absorptions-Spektrum und das
ψ kernmagnetische Resonanz-Spektrum (60 MHz) dieses Produktes
sind unter Verwendung von CDCl-, in den Fig. 1 bzw. 4 gezeigt.
Ausbeute: 4g; Schmelzpunkt: lj58-l42°C.
4 g Spiramycin wurden in loo ml Äthanol gelöst, und die Lösung wurde mit der halben äquimolaren Menge Oxalyldihydrazid versetzt.
Durch Ausführung der Reaktion in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurde ein weißes Pulver erhalten. Das
Infrarot-Absorptions-Spektrum dieses Produktes ist unter
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Verwendung der KBr-Tabl-Methode in Fig. 2 gezeigt. Das kernmagnet!
sehe Resonanz-Spektrum (60 MHz) des Produktes in CDCl,
ist in Fig. 5 gezeigt. Ausbeute: 4 g; Schmelzpunkt 163-16ö°C.
Synthese von Spiramyoin-semiearbazon-hydroohlorid:
4 g Spiramycin wurden in loo ml Äthanol gelöst, und die Lösung
wurde mit der äquimolaren Menge Semicarbazid-hydroohlorid versetzt. Nach 10 Min. wurde das Äthanol aus dem kombinierten
Gemisch unter reduziertem Druck abdestilliert, und man erhielt ein wasserlösliches, weißes Pulver. Das Infrarot-Absorptions-Spektrum
des Produktes ist unter Verwendung der KBr-Tabl.-Methode in Fig. 3 gezeigt.
Das kernmagnetisehe Resonanz-Spektrum (60 MHz) des Produktes
in CDCl, ist in Fig. 6 gezeigt. Ausbeute: 4g ; Schmelzpunkt: 174-178 c.
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Claims (10)
- Andrejewski, Honke & Gesthuysen, Patentanwälte, 4300 Essen, TheaterplafzPatentansprüche/I/ Hydrazid-hydrazone, ausgewählt aus folgenden :Spiramycin-isonicotinsäure-hydrazidhydrazon, Spiramycin-oxalyldihydrazid-dihydrazon, Spiramycin-semicarbazon,
- 2. Verfahren zur Herstellung der Spiramycin-hydrazidhydrazone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Spiramycin oder dessen Säuresalz der Reaktion mit einem Hydrazid, ausgewählt aus Isonlcotinsäurehydrazid, Oxalyldihydrazid, Semlcarbazid und deren Salzen, in einem Lösungsmittel, das imstande ist, die Reaktionsmaterialien zu lösen, unterworfen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ausgewählt ist aus wenigstens einem der folgenden:(a) einem aliphatischen Alkohol mit 1-10 C-Atomen,(b) einem alicyclischen Alkohol mit 1-10 C-Atomen und (c ) einem aromatischen Alkohol.109883/ 1968Andrejewslci, Honke & Gesthuysen, Patentanwälte, 4300 Essen, Theaterplatz
- 4. Verfahren nach Anspruch Z>, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel wenigstens eine der nachfolgenden Verbindungen ist: Methanol, Äthanol, Propanol und deren Isomere, Butanol und seine Isomere, Hexanol, Pentanol und deren Isomere, Cyclohexanol, Oktanol und deren Isomere.
- 5. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel Benzylalkohol 1st.
- 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Säuresalz das salzsaure Salz 1st.
- 7· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer Temperatur durchgeführt wird, die im Bereich vom Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels bis O0C liegt.
- 8. Verfahren zur Produktion von Säuresalzen der Spiramycinhydrazidhydrazone nach Anspruch 1, daudurch gekennzeichnet, daß man das Spiramycin-hydrazidhydrazon der Reaktion wenigstens einer der organischen Säuren mit 1-10 C-Atomen oder der Mineralsäuren unterwirft.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Säure ausgewählt 1st aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Oxalsäure, Zitronensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure und deren Isomeren.109883/ I960213408?Andrejewski, Honke & Gesthuysen, Patentanwälte, 4300 Essen, Theaterplatz 31*
- 10. Verfahren nach Anspruch 8^ dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralsäure ausgewählt ist aus Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Brorawasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure und Salpetersäure.109883/19G8
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