DE115311C

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Publication number: DE115311C
Application number: DENDAT115311D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft solche Apparate zum Wiedergeben von Stimmen und ähnlichen Geräuschen, bei denen die Phonogrammwalze senkrecht steht. Der Zweck der Erfindung ist, eine vollkommen neutrale Lagerung des Membranträgers zu erreichen und den Uebelstand zu vermeiden, der bei den jetzt bekannten Apparaten auftritt, dafs nämlich der Membranträger bei der Drehung der Walze infolge der auf ihn ausgeübten Zugoder Schubwirkungen geneigt ist, je nach der Drehrichtung entweder nach seiner Mittelstellung oder nach den Walzenenden hin zu streben, woraus eine ungenaue Wiedergabe der Töne entsteht. Man hat daher bis jetzt wagerecht schwingende Membranträger selten und ungern angewendet.

Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Seitenansicht des Apparates,

Fig. 2 ist ein Grundrifs, und

Fig. 3 ein Schnitt durch den hohlen drehbaren Arm, der die Membrane trägt.

Die Fig. 4 und 5 sind schematische Darstellungen, aus denen die Wirkungsweise der Vorrichtung bei Rechts- und bei Linksdrehung der Walze zu ersehen ist.

Ein geeignet geformter Rahmen A ist an einem Ende mit dem Lagerarm B für die senkrechte Welle C versehen, die den Träger für die Walze E bildet. An der Welle C ist ferner vermittelst Stellschraube F¹ das Schwungrad F befestigt, dessen Bewegungen in bekannter Weise durch bewegliche Gewichte G geregelt wird. Das Schwungrad F erhält seine Bewegung von der Handkurbel L¹ aus durch die Riemscheibe L, den Riemen R und die Riemscheibe J¹.

Die Phonogrammwalzen, die in diesem Apparat benutzt werden, können aus beliebigem geeigneten Material hergestellt sein, werden aber am besten in der bekannten Weise aus Wachs angefertigt.

Auf diesen Walzen läuft wie üblich eine feine Spiralnuth von einem Ende zum anderen, in der sich die Eindrücke der Schallwellen befinden.

Die Membrane M und der Stiftträger N sind auf dem freien Ende eines beweglichen, leichten, röhrenförmigen Armes O angeordnet, der im Lager O¹ des Rahmens A ruht und rechtwinklig zu seiner Längsrichtung in gleicher Höhe mit der Mitte der Längsachse des Trägers C drehbar ist, so dafs der Stiftträger N in der Nuth der Walze von einem Walzenende zum anderen geführt werden kann.

Der Arm O ragt in ein Kniestück P, das auf der Welle Q drehbar gelagert ist, die von einem Querstück' Q.¹ im Rohr K ausgeht. An diesem ist das Schallrohr S (Fig. 2 Strichlinien) oder eine sonst geeignete Vorrichtung zur Uebermittelung der Töne zum Ohr angebracht. Der Arm O ist vermittelst des Stiftes T mit dem Kniestück P verbunden, und zwar so lose, dafs er eine leichte seitliche Bewegung ausführen kann. Der Arm wird indessen durch die Feder U, die von dem Kniestück P ausgeht, nach einwärts gedrückt, wobei die Span-

nung der Feder U durch die Schraube U¹ geregelt wird, so dafs also der Stift stets mit einem gleichmä'fsigen Druck an der Zeichenwalze anliegt. Am Kniestück P des Membranträgers O ist ein Gegengewicht V so angebracht , dafs der Schwerpunkt der ganzen Rohrverbindung unterhalb des Drehpunktes des Membranträgers liegt, wenn sich die Walze in der Richtung des Pfeiles 2 (Fig. 3) dreht, und umgekehrt oberhalb des genannten Punktes, wenn sich der Cylinder in entgegengesetzter Richtung dreht.

Der Zweck der vorbeschriebenen Vorrichtung ist, den Nachtheilen abzuhelfen, die dadurch entstehen, dafs der Arm O, sobald die Walze E in der Richtung des Pfeiles 1 (Fig. 1 und 3) gedreht wird, das Bestreben zeigt, sich in die wagerechte Stellung zu begeben, während er bei Drehung in der Richtung des Pfeiles 2 von der wagerechten Stellung nach dem Ende der Walze E hinabweicht oder ausschlägt.

Das Streben des Armes O, in die wagerechte Stellung zu gelangen, entsteht dadurch, dafs bei Drehung der Walze E in der Richtung des Pfeiles 1 der Fig. 1 und 3 eine ziehende Wirkung auf den Arm O, der bei α fest gegelagert ist, ausgeübt wird, der er nicht folgen kann. Da nun der Arm den von unten nach oben gehenden spiralförmigen Nuthen der Walze E folgt, wird er infolge der Zugwirkung stets das Bestreben haben, in die wagerechte Lage zurückzukehren. Andererseits wird bei der Drehung in der Richtung des Pfeiles 2 eine schiebende, drückende Wirkung auf den Arm O ausgeübt, wodurch das Ausschlagen dieses Armes nach oben oder unten, je nach seiner Stellung oberhalb und unterhalb der Wagerechten, verursacht wird.

Durch die Lagerung des hohlen Armes O in dem horizontal drehbaren Knierohr P, dessen Schwerpunkt S je nach der Drehungsrichtung der Zeichenwalze entweder oberhalb (Fig. 4) oder unterhalb (Fig. 5) des Drehpunktes a des Knierohres gelagert wird, ist diesem Nachtheil vollkommen abgeholfen.

Claims

Patent-Anspruch:

Apparat zum Wiedergeben des Schalles mit senkrechter Walze und einem in senkrechter Ebene schwingenden, durch eine Feder an die Walze gedrückten Membrantragarm, dadurch gekennzeichnet, dafs der Schwerpunkt der die Membrane M und den Stift N tragenden Rohrverbindung OP je nach der Drehungsrichtung der Walze entweder oberhalb oder unterhalb des Drehpunktes des Knierohres P liegt, um das durch die Drehung der Walze verursachte Bestreben des Armes O, von seiner Arbeitsstellung abzuweichen^ aufzuheben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.