DE23366C - Mundharmonika mit Mechanik - Google Patents
Mundharmonika mit MechanikInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10F—AUTOMATIC MUSICAL INSTRUMENTS
- G10F1/00—Automatic musical instruments
- G10F1/12—Wind-actuated instruments
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- Acoustics & Sound (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Diese Erfindung bezieht sich auf ein mechanisches Musikwerk, bei welchem der die anzusprechenden
Stimmen in Schwingungen versetzende Windstrom nicht durch Bälge, sondern durch den menschlichen Athem hervorgebracht
wird. Da mithin der Bläser der vorliegenden Mundharmonika jederzeit, nach Mafsgabe des
Tonstückes, Veränderungen in der Tonstärke und Tonbewegung ganz direct bewirken kann,
da ferner die Einrichtung des Instrumentes das Vortragen bis zu vier- und mehrstimmigen Tonsätzen,
wie Lieder, Arien, Sonaten, Ouvertüren, gestattet, so ist mit diesem Instrument eine
vom musikalischen Gefühle des Bläsers direct abhängige Production der verschiedenartigsten
Musikstücke unter den einfachsten Vorbedingungen möglich.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht
einen Querschnitt des Instrumentes, Fig. 2 eine Vorderansicht, Fig. 3 eine Seitenansicht
unter gleichzeitiger Darstellung einer Variante, Fig. 4 und 4 a Ansichten der Notenschablone.
An die Windlade a, in welche bei der dargestellten
Anordnung die eigentliche Harmonika b direct eingebaut ist, schliefst sich das
Mundstück c an. Dasselbe endet nach einwärts in einem Ventilraum c1 mit Saugklappe d2
und Druckklappe d\ Die Harmonika trägt auf einer Seite die durch Blaswind angesprochenen
Stimmen e, auf der gegenüberliegenden die gleichen, durch Saugwind angesprochenen Stimmen
e1. Durch Löcher//. . . in der der
Harmonikacancelle zugekehrten Windladenwand communicirt erwähnte Cancelle mit der Aufsenluft.
Während des Gebrauches des Instrumentes bewegt sich vor den Schalllöchern / langsam
das Schablonen-Notenblatt g vorbei, durch Reibung von den mittelst Kurbel h und Räderwerks
betriebenen Zugwalzen i mitgenommen. Für sicheren und möglichst dichten Anschlufs
der Schablone g an die Windladenwand sorgt der sich von aufsen federnd dagegenlegende,
weich bezogene Schalldeckel k. Derselbe ist mit einem langen, sämmtliche Löcher / umfassenden,
seinem Zwecke entsprechend gestalteten Schlitz / versehen. Um den Schalldeckel
leicht entfernen zu können (was stets bei Herausnahme der Schablone und etwaiger Ersetzung
derselben durch eine neue geschieht), erfolgt dessen Festhaltung einerseits durch übergreifende,
federnde Schienen m, andererseits durch einen federnden Haken m1. Letzterer ist mit
Scharnier an einen der Haken 11 n1 angeschlossen,
welche zur Festhaltung der einen herausnehmbaren Walze i dienen, eine Verbindung,
die sich deshalb empfiehlt, weil sowohl der Schalldeckel, als auch eine der Walzen i
immer gleichzeitig herausgenommen werden müssen, sobald eine neue Schablone eingelegt
werden soll.
Die Wirkung ist hiernach die, dafs immer nur diejenigen Stimmen ertönen, deren correspondirende
Schalllöcher/ einer Oeffhung des Schablonenblattes gegenüberstehen. Hierbei ist
es gleichgültig, ob durch c geblasen oder ob durch c Wind eingesaugt wird; denn die einander
gegenüberliegenden Stimmen e e1 sind gleichtönende.· Im ersteren Falle (Blaswind)
nimmt der Wind seinen Weg durch dieselbe
Oeffhung / in Pfeilrichtung ι, im letzteren Falle
nach Pfeil 2.
Von Wichtigkeit ist die Anordnung von mehr als zwei, also mindestens drei neben einander
liegenden Zugwalzen i. Infolge derselben braucht der Bläser beim Einlegen einer neuen Schablone
keine besondere Vorsicht zu gebrauchen; denn das genaue Einstellen senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Schablone vollzieht sich innerhalb weniger Umgänge der Walzen 2 von selbst und wird in der Folge dauernd erhalten.
Die Schablonen g für kleinere Musikstücke bilden einen endlosen, mehr oder weniger
breiten Streifen; derselbe kann unlösbar oder lösbar sein. In letzterem Falle, der eintritt,
wenn es sich um den Wechsel in der Aufeinanderfolge verschiedener Lieder, Arien etc.
handelt, ist die Anwendung der in Fig. 4 und 4 a dargestellten Verbindung zweier Streifenenden
rathsam. Diese wird hergestellt durch Einstecken der an einem Ende des Schablonenblattes
befindlichen zinkenähnlichen Vorsprünge o, die mit je einem trapezförmigen Kopf versehen
sind, in entsprechende Oeffnungen <?J des anderen
Schablonenendes. Fig. 4 zeigt die bewirkte Verbindung, woraus ersichtlich, dafs die
Unterkanten / der Köpfe von ο sich gegen die seitlichen Verlängerungen der durch/1/1 gehenden
Linie anlegen.
Bei sehr langen Tonstücken, z. B. Ouvertüren, bei denen das Schablonenblatt eine für
den Gebrauch unbequeme Länge erhält, bedient man sich mit Vortheil eines Vorrathswalzenpaares,
wie in Fig. 3 angedeutet. Hier sind in einem leichten, an dem Instrument selbst befestigten
Rahmen zwei Walzen q ql drehbar gelagert. Auf der einen Walze q ist die Schablone
aufgewickelt, die zweite Walze ql ist vorläufig leer; auf ihr befestigt man das andere
Schablonenende. Seitlich von den Walzen sitzen auf gleicher Achse mit ihnen ungleich
grofse Schnurscheiben r rl, über welche eine Gummischnur r2 gelegt ist. Wird nun die
Kurbel h herumgedreht, so zieht das Walzensystem ti... die Schablone g regelmäfsig von
der Walze q ab und vor den Schallöffnungen f vorbei, während die gebrauchten Schablonenelemente
auf ^1 aufgewickelt werden. Wegen der Anwendung . einer elastischen Schnur r2,
die erforderlichenfalls auf einer der Scheiben r rx gleitet, wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Walzen nicht im Einklang mit den aus den wechselnden Durchmessern entspringenden
Geschwindigkeitsverhältnissen steht, ist letzterwähnter Grund ohne Einflufs auf die richtige
Aufwickelung von g auf q1.
In Fig. 3 bezeichnet ferner ί ein mehr oder weniger langes Rohr mit Mundstück, welches
in Fällen, wo der Bläser das Instrument nicht direct an den Mund setzen will, zur Benutzung
gelangt.
Instrumente, welche zum Vortrag von Musikstücken gröfseren Umfanges geeignet sein sollen,
setzt man gleichsam aus mehreren neben einander liegenden Abtheilungen zusammen, deren
jede von einem besonderen Bläser bedient wird, zu denen allen aber ein gemeinsames
Schablonenblatt gehört.
Die vorstehende Erläuterung lehnt sich an die in den Zeichnungen dargestellte Ausführung
der Erfindung an. Dafs, wie hier angenommen, der Blaswind erst beim Verlassen der Harmonika
die Schablonenlöcher passirt, ist indessen nicht unbedingtes Erfordernifs. Es ist vielmehr
ebenso leicht möglich, den Wind direct durch die Schablonenlöcher zu blasen, anstatt ihn
durch dieselben abgehen zu lassen; ein Fall, in welchem die Schablone räumlich zwischen
der Harmonika und der Windlade durchgeführt werden mufs, wobei alsdann die Harmonika
nicht in, sondern aufserhalb der Windlade befindlich ist.
Anstatt die beiden Klappen d1 d? an das
Mundstück c zu legen, kann auch jede einzelne Zunge für sich durch eine Klappe abgesperrt
werden. Es ist dann auch nicht nöthig, dafs die durch Druck angesprochene Stimme auf
der einen, die durch Saugwind wirkende auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet werden;
sie können in dem Falle nach Willkür eingesetzt werden.
Die in Fig. 5 dargestellte Modification des Musikinstrumentes zeigt zunächst eine Abänderung
des Wickelapparates, Fig. 3, insofern, als die beiden Walzen q und q1 in einem Waagebalkenrahmen
w gelagert sind, der um Zapfen w1
zähe beweglich ist. In Fig. 5 bezeichnet I die Stellung von w bei Beginn des Spielens, II
(gestrichelte Linien) jene nach vollständigem Abspielen des langen Schablonen-Notenblattes.
Infolge der absichtlich etwas grofs gewählten Reibung des Rahmens w in seinem Zapfen wl
wird erfahrungsgemäfs erreicht, dafs das Notenblatt g immer in gerader Linie von q ab- und
in das Instrument einläuft.
An die Stelle des federnden Hakens n\
Fig. 2 und 3, tritt die dem Zwecke besser entsprechende doppeltwirkende Feder t, Fig. 5,
welche die Eigenthümlichkeit besitzt, sowohl iri Richtung ihrer Länge, als auch seitwärts zu
federn. Beim Herausnehmen der mittleren Walze i drückt man sie nach seitwärts und
beim Durchpassiren stärkerer Stellen des Blattes g (z. B. einer Verbindungsstelle zweier Blätter)
federt sie in ihrer Länge nach aufsen.
Um das Instrument bequemer und sicherer halten zu können, sowie im Interesse gröfserer
Bequemlichkeit für den Spieler, ersetzt man mitunter das Ansatzstück c, Fig. 1 und 3,. durch
einen durchbohrten Handgriff u, welcher zugleich als Mundstück dient. In diesem Falle
wird am Instrument ein aufsen mit Gewinde
versehener Einsatz u1 befestigt und auf diesen
der das zugehörige Muttergewinde tragende Handgriff u aufgeschraubt.
Fig. 5 veranschaulicht endlich noch den oben erwähnten Fall der Verlegung der beiden Klappen
d? d2 vom Mundstück an die Zungenstimmen
e el. Direct über diesen, von denen e die Druckstimme, i1 die Saugstimme ist, sind
die Gegenventile d1 d2 angeordnet. Ueber die
Einmündungsöffnung des Mundstückeinsatzes ux
ist ein Sieb ν gebreitet.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche: 'i. Die Anordnung einer Mundharmonika, bei welcher der die Ansprache der Stimmen bewirkende, durch menschlichen Athem erzeugte Windstrom zur Erzeugung ununterbrochener Musik, die in doppeltem System vorhandenen, auf Druck und Zug gleichklingenden Stimmen sowohl als Blaswind, wie auch als Saugwind zum Ertönen bringen kann, nach Mafsgabe eines vor den Schallöffnungen vorbeigeführten Schablonen-Notenblattes. ~~
- 2. An dieser Mundharmonika folgende mechanische Einrichtungen:a) die Anordnung von drei parallel neben einander liegenden Zug- (Transport-) Walzen für das Schablonenblatt, von denen eine nachgiebig, z. B. durch Federdruck, festgehalten wird und her: ausnehmbar ist;b) die Anordnung der doppeltwirkenden Feder t zum Festhalten der herausnehmbaren Walze, welche Feder sowohl seitwärts, als auch in Richtung ihrer Längsachse nachgiebig ist;c) die Vorrichtung zur selbstthätigen Aufwickelung des abgespielten Schablonenblattes mittelst zweier Schnurscheiben von ungleichem. Durchmesser und einer darauf nach Bedarf gleitenden elastischen Schnur in den durch die Fig. 3 und s dargestellten Ausführungsformen;d) die Anordnung eines abnehmbaren, der Länge nach durchbohrten Handgriffes u, welcher zugleich als Mundstück des Instrumentes dient.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE23366C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3425091A (en) * | 1966-12-12 | 1969-02-04 | Kanebo Ltd | Spinneret and nozzle assembly for the manufacture of composite filaments |
-
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US3425091A (en) * | 1966-12-12 | 1969-02-04 | Kanebo Ltd | Spinneret and nozzle assembly for the manufacture of composite filaments |
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