-
Vorridltung zum Abheben des obersten Bogens von einem Stapel mittels
Saugern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abheben des obersten Bogens
von einem Stapel mittels Saugern, die nach dem Ansaugen und vor der Transportbewegung,
z. B. zur Bandwalze eines Bogenanlegers für Druckmaschinen, eine Bewegung zum Vereinzeln
der Bogen machen. Diese Vereinzelungsbewegung ist sehr wichtig für das Arbeiten
der Vorrichtung, von der as einwandfreie Funktionieren des ganzen Bogenanlegers
abhängt. Die Vereinzelung ist unter Umständen sehr schwierig zu erreichen, wenn
das Papier z. B. stark elektrisch geladen ist. Die Verhältnisse liegen auch je nach
der Stärke der Papiere sehr unterschiedlich. Man hat daher für die Vereinzelungsbewegung
auch schon die verschiedensten Ausführungen vorgesehen, z. B. eine parallel oder
annähernd parallel zur Blasrichtung gegen die Bogenstirnflächen verlaufende rückwärtige
Bewegung, durch die der Bogen nach rückwärts mehr oder weniger zusammengeschoben
wird, oder eine Kippbewegung um die Saugerkante, so daß der Bogen nach oben aufgebogen
wird. In jedem Fall waren die bisher bekannten Ausführungen so ausgebildet, daß
der Bewegungsmechanismus nur immer auf eine dieser Vereinzelungsbewegungen eingerichtet
war.
-
Nachdem nun aber die Anschauungen der Fachkreise über die bessere
Eignung der einen oder anderen Vereinzelungsbewegung geteilt sind, zumal sie sich
bei der unübersehbaren Vielzahl der vorkommenden Variationen in der Papierbeschaffenheit
nicht auf mathematisch belegbare Erkenntnisse, sondern auf individuelle Erfahrungen
stützen, wird gemäß der Erfindung eine Umschaltmöglichkeit zur wahlweisen Veränderung
der Vereinzelungsbewe-
gung der Sauger vorgeschlagen, die vorzugsweise
entweder nach rückwärts oder um die Saugerkante aufwärts gerichtet ist. Damit wird
dem Bedienungsmann eine mit einem Handgriff umschaltbare Verdoppelung der an einer
Maschine vorhandenen Möglichkeiten für die Vereinzelungsbewegungen an die Hand gegeben,
die es ihm erlaubt, nicht nur die nach seinen persönlichen Erfahrungen geeignetste
Bewegung zu benutzen, sondern bei Versagern die jeweils andere Bewegung zu benutzen
und damit deren ganz andere Eigenschaften im vollen Umfang ihrer graduellen Einstellmöglichkeiten
durchzuprobieren, so daß mit der neuen Einrichtung in jedem Fall ein sicherer Erfolg
zu erzielen ist. Daneben wird durch die Erfindung eine interessante Vergleichsmöglichkeit
beider Vereinzelungsbewegungssysteme ermöglicht, durch die die Anschauungen der
Fachkreise lehrreiche Erfahrungen sammeln können.
-
Um durch die Erfindung den Aufbau des Bewegungshebelwerks nicht zu
komplizieren und zu verteuern, soll dieses nur für eine Vereinzelungsbewegung ausgebildet
werden, mit deren Hilfe dann durch eine einfache Schaltung auch die andere Bewegung
erreicht werden kann. Dies gelingt dadurch, daß die Saugerstange lose schwenkbar
auf ihrem Bewegungshehelwerk sitzt, das der Saugerstange die gewünschte Rückwärtsbewegung
erteilt, und daß ein an der Saugerstange befestigter Hebel, der unter der Kraft
einer Feder gegen einen Anschlag im Hebelwerk die räumliche Lage der Sauger zum
Hebelwerk bei ihrer Rückwärtsbewegung festlegt, an einem ortsfest abgestützten ein-
und ausschaltbaren Widerlager zur Anlage gebracht werden kann, um die die Sauger
bei der Rückwärtsbewegung der Saugerstange gekippt werden. Die Kippbewegung der
Sauger wird also durch die Rückwärtsbewegung des Hebelwerks mit erreicht, wobei
die Sauger dann entgegen der Kraft ihrer kraftschlüssigen Fixierung gegenüber dem
Hebelwerk gekippt werden. Der an der Saugerstange befestigte Hebel ist dabei gemäß
der Erfindung in seiner Winkellage gegenüber den Saugern auf der Saugerstange einstellbar,
z. B. über eine Schnecke, wodurch sich die Winkellage der Saugerfußebene zur Papierebene
beliebig einstellen läßt. Ferner ist gemäß der Erfindung durch an einem ortsfesten
Anschlag einstellbare Begrenzung der unter der Kraft einer Feder erzeugten Rückwärtsbewegung
des Hebelwerks auch die Kippbewegung zwischen einem Null- und einem Höchstwert beliebig
einstellbar.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung zu ersehen. Es zeigt Fig. I einen Aufriß, Fig. 2 einen Grundriß,
Fig. 3 einen Ausschnitt in größerem Maßstab bei der Rückwärtsbewegung, Fig. 4 bei
der Kippbewegung.
-
Die Saugerstange 1 ist hohl und trägt die in axialer Richtung auf
ihr verschiebbaren, aber in der Winkelstellung gegenüber ihr unveränderlichen Sauger
2. Die Saugerstange I ist im Maschinengestell in keiner Weise starr gelagert, sondern
jeweils rechts und links in gleicher Weise an den Hebeln 3 und 4. Der Hebel 3 ist
an dem Hebel 5 angelenkt, der um die ortsfeste Achse 6 schwenkbar ist, wobei die
Schwenkl)exvegu1l2, durch Auflaufen der Steuerrolle 7 auf der Steuerkurve 8 gesteuert
wird. Hebel 3 macht infolgedessen eine im wesentlichen auf- und abwärts gerichtete
lewegung gegenüber der Bandwalze 9 eines I)ogenanlegers und dient hauptsächlich
zur Transportbewegung der Bogenvorderkante vom Stapel 10 zur Bandwalze, die sich
wegen der Lage der festen Schwenkachse 6 unterhalb der Bandwalze 9 auf einem Kreisausschnitt
etwa um diese Achse vollzieht. Die andere Komponente dieser Bewegung wird durch
den Hebel 4 gesteuert, die sich im wesentlichen in der Horizontalen auswirkt, und
zwar als Schwenkbewegung um die ortsfeste Achse II, um die der zweiarmige Hebel
I2,I3 schwenklar ist, dessen einer Arm 12 an dem Hebel 4 angelenkt ist, während
an dem anderen Arm I3 der Lenker 14 angelenkt ist, der an dem ebenfalls um die ortsfeste
Schwenkachse 6 schwenklaren Hebel 15 angelenkt ist. Dieser Hebel 15 trägt eine Steuerrolle
I6, die unter der Kraft einer Feder I8 gegen die Steuerkurve 17 gepreßt wird. Werden
an den Steuerkurven 8 und I7 Erhöhungen wirksam, so bewegt sich der Sauger 2 vom
l>genstapel 10 zur Bandwalze g auf dem bereits erwähnten Kreisausschnitt.
-
Bei Rükkehr der Erhöhungen der Steuerkurven 8 und 17 auf die ursprüngliche
Höhe bewegen sich die Sauger wieder in ihre Ursprungslage zurück.
-
Kommt hierüber hinaus eine Vertiefung auf der Steuerkurve I7 zur
Wirkung, bewegt sich die Saugerstange I unter der Kraft der Feder I8 rückwärts auf
einem Kreisausschnitt um die ortsfeste Achse II, wie das in Fig. 3 dargestellt ist.
Das Ausmaß dieser Bewegung wird durch den Anschlag 19 begrenzt, wenn die in einem
ortsfesten Lager 21 gelagerte Stellschraube 20 weiter vorgeschraubt ist, als die
Tiefe der Ausnehmung in der Kurve I7 eine Folgebewegung des Lenkers 14 gestatten
würde.
-
Die Saugerstange I ist lose schwenklar in den Hebeln 3 und 4 gelagert.
Fest mit ihr verbunden ist ein Hebel 22, dessen Winkellage relativ zu den Saugern
2 durch eine nicht gezeichnete Schnecke veränderlich einstellbar ist. An diesem
Hebel 22 greift eine Zugfeder 23 an und fixiert seine und damit die Lage der Sauger
2 im Verhältnis zum Hebelwerk durch Anlage an einem Anschlag 24, der an dem Hebel
4 angebracht ist.
-
Durch Einschwenken eines bei 25 ortsfest gelagerten, mit einem Handhel)el
26 versehenen Armes 27 kommt der Hebel 22 über seine Rolle 28 zur Anlage an dem
am Arm 27 befindlichen Anschlag 29, wie das Fig. 4 zeigt. Wird nunmehr auf die Saugerstange
I über die Hebel 4 die Rückwärtsbewegung ausgeübt, so kippt der Hebel 22 um die
Berührungslinie zwischen der Rolle 28 und der Anlagefläche 29; die gleiche Kippbewegung
machen auch die Sauger 2, die etwa um die hintere Saugerkante nach aufwärts gerichtet
ist, wie das Fig. 4 erkennen
läßt. Das Ausmaß dieser Kippbewegung
kann ebentalls durch die Stellung der Stellschraube 20 eingestellt werden, wobei
dann die Rolle I6 der tiefsten Vertiefung in der Kurve I7 nicht zu folgen vermag.
-
Nach dieser Vereinzelungsbewegung entweder nach Fig. 3 oder Fig.
4, die in jedem Fall oberhalb des Papierstapels an jedem hochgeblasenen Bogen stattfindet,
erfolgt dann die Transportbewegung des Bogens zur Bandwalze in der bereits beschriebenen
Bahn, auf die die gezeigten Einstellmöglichkeiten für die Winkelstellung der Sauger
zur Bogenebene und für das Ausmaß der Rückwärts- und Kippbewegung ohne Einfluß sind.
-
PATENTANSPROCHE-I. Vorrichtung zum Abheben des obersten Bogens von
einem Stapel mittels Saugern, die nach dem Ansaugen eine Bewegung zum Vereinzeln
der Bogen machen, gekennzeichnet durch eine Umschaltmöglichkeit zur wahlweisen Veränderung
der Vereinzelungsbewegung der Sauger, die vorzugsweise entweder nach rückwärts oder
etwa um die Saugerkante aufwärts gerichtet ist.