DE1146749B - Photographisches Material mit nicht sichtbar matter Oberflaeche - Google Patents
Photographisches Material mit nicht sichtbar matter OberflaecheInfo
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- G03C1/76—Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
G 33484 IXa/57b
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRiBT: 4. A P RIL 1963
Aus der vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung K 158468 IVa/57b ist es bekannt, geringe
Mengen eines feinverteilten Stoffes der Oberfläche eines photographischen Ein- oder Mehrschichtenmaterials
einzuverleiben.
Auf diese Weise erhält man eine Oberflächenrauhigkeit, die man weder durch Betrachtung noch
durch Berührung feststellen kann. Sie ist jedoch unter einem Vergrößerungsglas sichtbar und ergibt
immerhin einen äußerst zarten »Hauch«, den ein geübter Retuscheur daran bemerkt, daß sich die
Oberfläche besser retuschieren läßt. Ferner wirkt sie der Entstehung der sogenannten Scheuermarken
entgegen, die bei photographischem Material auftreten und nach der Entwicklung von zwei Filmen
sichtbar werden, die, sich berührend, übereinander hinweggezogen werden. Die Scheuermarken, die
gewöhnlich im entwickelten Film auftreten, sind Materialverletzungen. Vermutlich rührt diese Schutzwirkung
von gerundeten Oberflächenpunkten her, ao welche als tragende Oberfläche dienen. Diese äußerst
schwache Mattierung vermindert Wasserflecken, unter denen Maserungen oder Unregelmäßigkeiten
verstanden werden, die durch ungleichmäßiges Trocknen verursacht werden, da eine verletzte
Oberfläche die Neigung besitzt, Wassertropfen festzuhalten. Ein anderer bedeutender Vorteil dieser
bekannten »Mattierung« besteht in der Verhinderung des Entstehens von Newtonschen Ringen beim
Kopieren. Obgleich die Rauhigkeit praktisch unsichtbar ist, so genügt sie doch, einen so innigen Kontakt
zwischen dem Negativ und dem Kopiermaterial beim Kontaktkopieren oder zwischen dem Negativ
und dem Glas des Negativträgers beim Vergrößern zu verhindern, daß die häufigen Ursachen der
Newtonschen Ringe mit den sich daraus ergebenden Fehlern in den Kopien ausgeschaltet werden.
Es ist wünschenswert, eine solche mattierende Substanz zu wählen, deren Brechungsindex jenem
der Schicht ungefähr gleichkommt.
Von den in der genannten veröffentlichten deutschen Patentanmeldung verwendeten Stoffen
wird meistens Stärke, besonders Reisstärke, gebraucht, da feine Partikelchen dieses Stoffes sich
am besten gleichmäßig über die zu bestreichende Oberfläche verteilen lassen.
Es wurde nun gefunden, daß zum selben Zweck viel besser ganz bestimmte hydrophobe Stärkederivate
in der Oberfläche eines photographischen Ein- oder Mehrschichtenmaterials verwendet werden
können als Stärke oder die anderen in der obigen deutschen Patentanmeldung erwähnten Produkte.
Photographisches Material mit nicht sichtbar matter Oberfläche
Anmelder:
Gevaert Photo-Producten N. V., Mortsel, Antwerpen (Belgien)
Vertreter: Dr. W. Müller-Bore
und Dipl.-Ing. H. Gralfs, Patentanwälte,
Braunschweig, Am Bürgerpark 8
Paul Desire van Pee, Edegem, Antwerpen,
Jose Therese Lemmerling und Hendrik Adolf Pattyn, Wilrijk,
Antwerpen (Belgien), sind als Erfinder genannt worden
Feine Partikelchen gewisser untengenannter hydrophober Stärkederivate quellen bei Feuchtigkeitsaufnahme oder bei Erhöhung der Temperatur nicht.
Diese Partikelchen sind außerdem völlig inert und vollkommen farblos. Sie behalten ihre Kornstruktur,
die für alle Körner ungefähr dieselbe ist. Sie lassen sich sehr gleichmäßig über die zu bestreichende
Fläche verteilen. In der fertigen Schutzschicht sollen gewöhnlich 25 bis 400 Teilchen je QuadratmilUmeter
Oberfläche vorliegen, und die Teilchen sollen 1 bis 2 μ über die Oberfläche hinausragen. Weiter sind
hydrophobe Stärkederivate in der Oberfläche eines photographischen Materials nicht so gut sichtbar
wie Stärke, so daß sie in größerer Dichte angewendet werden können, ohne eine Mattierung zu verursachen.
Die erfindungsgemäß als nicht mattierend wirkendes Körnungsmittel für die Oberfläche der Emulsionsschicht
zu verwendenden Stärkederivate sind hydrophbbierte Stärkederivate, die durch Reaktion von
Harnstoff und Formaldehyd mit Stärke, vorzugsweise Reisstärke, entstehen, weiter die hydrophoben
Stärkeester, wie Stärkeacetat, Stärkestearat,. d. h. Stärkeester der allgemeinen Formel
Stärke — O — C — (OH2)*-! — CH3
in der χ eine ganze Zahl und von 1 bis 25 bedeutet.
309 548/281
In dem älteren Patent 1 128 288 ist das Verfahren geschützt, Reaktionsprodukte von Stärke, Harnstoff
und Formaldehyd in solchen Mengen der Emulsionsschicht oder einer daraufgegossenen Hilfsschicht
zuzusetzen, daß eine Mattierung entsteht.
Es folgen nun Hinweise auf die Herstellung einiger dieser Produkte, sowie Beispiele für ihre Anwendung.
Herstellung 1
Produkt der Umsetzung von Harnstoff und Formaldehyd mit Stärke
1100 g nicht getrocknete Reisstärke (Feuchtigkeitsgehalt
10% und Korngröße zwischen 3 und 8 μ) werden in eine Lösung von HOg Harnstoff und
1100 cm3 destilliertem Wasser gebracht. Diese Mischung wird anderthalb Stunden bei Zimmertemperatur
gründlich gerührt, so daß keine Anhäufung festen Stoffes auftritt. Dann wird diese
Suspension in die folgende, zuvor zusammengesetzte Mischung eingebracht:
Aceton 4000 cm3
Maleinsäureanhydrid 10 g
40%ige wäßrige Formaldehydlösung 340 cm3
Destilliertes Wasser 120 cm3
Man rührt diese Mischung bei Zimmertemperatur, bis das Maleinsäureanhydrid sich ganz aufgelöst
hat. Dann erwärmt man die Reaktionsmischung unter kräftigem Rühren 2 Stunden auf 400C, bringt
die Temperatur innerhalb höchstens 15 Minuten auf 60° C und rührt eingehend weitere 4 Stunden
bei dieser Temperatur. Man saugt das Reaktionsprodukt von Harnstoff—Formaldehyd und Reisstärke
ab, bis man einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 200% erreicht, und wäscht das Produkt von
Formaldehyd frei.
Herstellung 2 Reisstärkeacetat
150 cm3 Xylol, 100 cm3 Essigsäureanhydrid und
40 cm3 Essigsäure werden in einen 500-ml-Dreihalskolben
auf 500C erwärmt. Man fügt 0,5 cm3 chemisch reine Schwefelsäure und 20 g Reisstärke (2 Stunden
bei 6O0C getrocknet) hinzu. Die Acetylierung bei 500C dauert 6 Stunden. Die Reaktionsmischung
wird in 21 Äthanol gebracht. Das Reisstärkeacetat setzt sich ab; es wird abgesaugt und zweimal mit
Äthanol gewaschen. Dann rührt man das Produkt 3 Stunden in 100 cm3 einer Mischung von 90 Teilen
Äthanol und 10 Teilen einer gesättigten wäßrigen Natriumacetatlösung. Das Derivat wird abgesaugt
und noch zweimal mit Äthanol gewaschen, worauf man es in einem Ofen mit einem Luftstrom von 4O0C
trocknet.
Man erhält einen Acetylsubstitutionsgrad von 1, was einem 21,2%igen Acetylgehalt entspricht.
Herstellung 3 Reisstärkestearat
400 cm3 Toluol, 100 cm3 wasserfreies Pyridin
und 120 g Stearoylchlorid werden nacheinander in einen 1-1-Dreihalskolben gebracht. Man erwärmt
diese Mischung auf 500C und fügt 20 g Reisstärke
(2 Stunden bei 6O0C getrocknet) hinzu. Nach 16 stündiger Umsetzung bei 500C gießt man die
Masse in Isopropanol. Das erhaltene Reisstärkestearat wird abgetrennt und mit Isopropanol gewaschen,
worauf es in einem Luftstrom von 400C getrocknet wird. Man erhält einen Stearoyl
substitutionsgrad von 1.
Herstellung 4 Reisstärkepaimitat
420 cm3 Toluol, 100 cm3 wasserfreies Pyridin und
140 g Pahnitoylchlorid werden zusammen in einen 1-1-Dreihalskolben auf 500C gebracht. Man fügt
20 g Reisstärke (2 Stunden bei 6O0C getrocknet) hinzu. Nach 34stündiger Umsetzung bei 500C wird
die Masse in Isopropanol gebracht. Man wäscht das Reisstärkepalmitat mit Isopropanol und trocknet
es 4 Stunden in einem Ofen mit einem Luftstrom von 400C. Man erhält einen Palmitoylsubstitutionsgrad
von 1,4.
30 g einer gereinigten 40%igen wäßrigen Suspension des nach Herstellung 1 erhaltenen Reaktionsproduktes
werden unter Rühren in 1110%ige wäßrige Gelatine von 500C gebracht. 100 g dieser neuen Suspension
werden unter Rühren bei 35 0C in 11 Wasser gebracht.
Man setzt 10 cm3 10%iges wäßriges Saponin zu. Diese Zusammensetzung wird derart als Schutzschicht
auf eine graphische Emulsion vergossen, daß man mit 1 1 20 m2 hchtempfindliches Material bedeckt.
Vergleicht man dieses Material mit einem sonst gleichen Material, das kein Reaktionsprodukt
von Harnstoff und Formaldehyd mit Reisstärke enthält, stellt man nach der Behandlung beim ersten
Material im Gegensatz zum zweiten weder Feuchtigkeitsflecken noch Newtonsche Ringe fest.
100 g der gelatinehaltigen Suspension, hergestellt nach Beispiel 1, werden bei 35° C mit lkg einer
gießfertigen Halogensilberemulsion vermischt. Dieses Gemisch wird derart auf einen Cellulosetriacetatträger
vergossen, daß nach Trocknung 12 g Gelatine je Quadratmeter vorliegen. Auf diese Weise erhält man
ein Material, das dieselben Vorteile wie das Material von Beispiel 1 aufweist.
Einer 0,l%igen wäßrigen Suspension von feinverteiltem Stärkeacetat setzt man Saponin zu. Man
vergießt diese Suspension derart auf eine gewöhnliche Halogensilberemulsionsschicht, daß man mit 1 1
15 m2 bedeckt. Die erhaltenen Vorteile sind denen . der im Beispiel 1 erzielten ähnlich.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Photographisches Material, das aus einem Träger und aus mindestens einer lichtempfindlichenHalogensilberemulsionsschicht besteht und das in der auf der Emulsionsschicht liegenden Deckschicht oder, falls solch eine Deckschicht nicht vorhegt, in der Emulsionsschicht selbst eine kleine Menge einer wasserunlöslichen körnigen Substanz wie Stärke in einer so geringen Menge enthält, daß das Material nicht sichtbar matt erscheint, dadurch gekennzeichnet, daß die körnige Substanz ein hydrophobiertes Stärkederivat ist, das durch Umsetzung von Harnstoff und Formaldehyd mit Reisstärke erhalten wurde, oder das ein Stärkeester der FormelStärke — O — C — (OH2)*-i — CH3ist, in der X eine ganze Zahl von 1 bis 25 bedeutet.In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 128 288.© 309 548/281 3.63
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