DE567878C - Verfahren zur Herstellung rauchloser, muendungsfeuerfreier Nitrozellulosepulver - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung rauchloser, mündungsfeuerfreier Nitrozellulosepulver Die Erfindung betrifft den gleichzeitigen Zusatz eines Polynitrotoluols und eines nichtflüchtigen, nichthygroskopischen und wasserunlöslichen Esters einer organischen Säure und bezweckt, ein rauchloses und mündungsfeuerfreies Pulver herzustellen. Als Polynitrotoluol kommt hauptsächlich Dinitrotoluol in Frage. Die Ester müssen außer den bereits erwähnten Eigenschaften noch ein besonderes Lösungsvermögen für Nitrozellulose aufweisen und mit Dinitrotoluol unter 8o' C eine flüssige Nitrozellulose gelatinierende Mischung bilden. Bewährt haben sich z. B. folgende Verbindungen: Dialkylphthalat, Dibutylartrat, Äthylpalmitat oder azetyliertes Kokosnußöl, bestehend aus einem Gemisch der Mono- und Diazetylverbindungen der im Kokosnußöl enthaltenen verschiedenen Fettsäureglyzeride. Der Zusatz von Dinitrotoluol an. Nitrozellulosepulvern ist ebenso bekannt wie der von Phthalsäureestern. Jedoch lassen sich durch den alleinigen Zusatz der einzelnen Komponenten keine gleichzeitig rauchlos und ohne Mündungsfeuer abbrennende Pulver herstellen. Erst der gleichzeitige Zusatz beider Stoffe führt zu dem erstrebten Ergebnis. Die zuzusetzenden Mengen betragen bis io o;'o Dinitrotoluol und bis i o o;o Ester. Die zu verwendende Nitrozellulose soll einen Stickstoffgehalt von mehr als 12,9 % aufweisen. Selbstverständlich kann man dem Pulverauch noch die üblichen Stabilisatoren, Tide Diphenyiamin, zusetzen.

  Ausführungsbeispiele

  Nitrozellulose Dinitro- Dibutvl-

  von 13,1¢°/o N toluol phthalat

  900..' o - 5 0'u 5 °.'o

  85 °,`0 1o""0 5 0 ; (1

  80,100 107 0 10##

  75 mm Pulver, - -

  aus Nitrozellulose mit

  12"60,/" Stickstoffgehalt

  hergestellt

  Der Stickstoffgehalt in der Nitrozellulose und deren Menge sowie die Mengenverhältnisse des Dinitrotoluols, Dibutylphthalats und Diphenylamins können in ziemlich weiten Grenzen geändert werden.
• Die Herstellung des neuen Pulvers erfordert keine besondere Technik oder Geschicklichkeit. Die Nitrozellulose wird mit denaturiertem Äthylalkohol angemessener Stärke entwässert und dann unter Zusatz von Äther in einem geeigneten Mischapparat kolloidiert.
• Das Dinitrotoluol und Dibutylphthalat werden dem Äther zugesetzt oder unmittelbar in den Mischapparat- etan. Infolge der Löse-;Z Wirkung dieser beiden Zusätze wird dabei weniger Äther und Alkohol benötigt, als sonst für Nitrozellulosepulver, die solchen Zusatz nicht erhalten, verbraucht werden müß. Das gewöhnlich als Stabilisator zugesetzte Diphenylamin löst man vorher in dem Äther auf. Das Kolloid wird dann in rohrförmige Körner mit einer oder mehreren Durchbohrungen oder auch in andere geeignete Formen gepreßt. Das gekörnte Pulver wird danach noch einer auf Wiedergewinn der Lösemittel gerichteten Behandlung unterworfen, bevor es getrocknet wird, was an der Luft oder in warmem Wasser von 6o° C nicht übersteigender Temperatur geschieht, obschon auch höhere Temperaturen ohne Beeinträchtigung der chemischen Beständigkeit des Pulvers dabei angewandt werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung rauchloser, mündungsfeuerfreier, Nitrozellulose mit einem Stickstoffgehalt von vorzugsweise mehr- als i2,9()% enthaltender Pulver, daduch gekennzeichnet, daß sowohl ein Polynitrotoluol, insbesondere Dinitrotoluol, als auch ein nichtflüchtiger, nichthygroskopischer und wasserunlöslicher Ester einer organischen Säure, welcher ein besonderes Lösungsvermögen für die Nitrozellulose besitzt und mit dem Polynitrotoluol bei einer Temperatur unter 8o° C eine flüssige, die Nitrozellulose gelatinierende Mischung bildet, wie z. B. Dialkylphthalat oderDibutyltartratoderÄthylpalmitat, gleichzeitig angewendet werden.