DE80776C - - Google Patents

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DE80776C
DE80776C DENDAT80776D DE80776DC DE80776C DE 80776 C DE80776 C DE 80776C DE NDAT80776 D DENDAT80776 D DE NDAT80776D DE 80776D C DE80776D C DE 80776DC DE 80776 C DE80776 C DE 80776C
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aromatic amines
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • C08K5/20Carboxylic acid amides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Amine.
Die bekannten Pyroxylin - Camphermassen (Pyralin, Xylonit, Celluloid) weisen neben ihren werthvollen Eigenschaften entschiedene Nachtheile auf; es sei nur an den für viele unerträglichen. Camphergeruch und an die durch die Flüchtigkeit des Camphers entstehenden Fabrikationsschwierigkeiten erinnert.
Diese und andere Mängel werden beim vorliegenden Verfahren dadurch* beseitigt, dafs der Campher theilweise oder ganz durch geschmolzene oder gelöste Säurederivate der aromatischen Amine oder deren Substitutionsproducte ersetzt wird.
Man hat behauptet, dafs geschmolzener Campher die Collodiumwolle löse, und auf diese Eigenschaft gegründete Fabrikationsverfahren sind vielfach beschrieben worden, finden aber keine praktische Anwendung. Der Schmelzpunkt des Camphers liegt höher als die Zersetzungstemperatur des Pyroxylins, und, wie ausgedehnte Versuche ergeben haben, sind die Vorgänge bei diesem Verfahren nicht einfach. Wenn man ein inniges Gemenge von fein vertheiltem Pyroxylin und Campher mit geringem Wassergehalt bei erhöhter Temperatur grofsem Druck aussetzt, so erhält man ein Material von hornartiger Beschaffenheit. Trotzdem man die Temperatur lange nicht bis zum Schmelzpunkt des Camphers zu steigern braucht, zeigt das Pyroxylin doch immer Zeichen beginnender Zersetzung. Stickstoffdioxyd, über Campher geleitet, bildet eine Flüssigkeit, welche Pyroxylin mit Leichtigkeit löst. Es ist möglich, dafs diese Reaction in untergeordneter Weise mitwirkt. Dafs jedoch diesem Verfahren ein praktischer Werth nicht zukommt, erhellt aus dem Umstand, dafs man in allen Fabriken mehr oder weniger theure Lösungsmittel, wie Holzgeist, Weingeist, Fuselöl, Aceton, in Verbindung mit Campher gebraucht. Aus der Vereinigung von Campher mit Pyroxylin entsteht eine· Substanz, welche, obgleich ein Theil des Camphers nur lose gebunden sein mag, mit neuen Eigenschaften begabt ist. Die charakteristischste dieser Eigenschaften ist, dafs die Masse bei einer Temperatur von ungefähr 750C. plastisch wird.
Das vorliegende Verfahren nun beruht auf der Beobachtung, dafs es eine Klasse wohl definirter Verbindungen giebt, welche den Campher in diesem Verfahren ersetzen können. Ueberdies sind die Körper dieser Klasse, soweit ihr Schmelzpunkt genügend niedrig ist, an und für sich Lösungsmittel der hier in Frage kommenden Pyroxylinart. Diese Klasse wird von den anilidartigen Abkömmlingen der aromatischen Amine oder, wie sie nach Liebermann's Vorgang genannt werden können, den Acylderivaten der aromatischen Amine und ihren Substitutionsproducten gebildet.
Als Glieder dieser Klasse, welche bis jetzt angewendet worden sind, seien die folgenden erwähnt:
Formanilid Schmp.
Ortho-Acetphenetidin
Ortho-Acettoluid ...
Para-Acetphenetidin.
Para-Acettoluid ....
Benzanilid
46 ° C.
70°
io7 o
1330
I47 °
und die Brom- und Nitroderivate des Acetanilide und der Acettoluide.
Alle diese Körper lösen Pyroxylin entweder in geschmolzenem Zustand oder in geeigneter (besonders alkoholischer) Lösung. Wie man sieht, gewährt diese Reihe einen weiten Spielraum, sowohl in Bezug auf Schmelzpunkt, als auch Löslichkeit in geeigneten Lösungsmitteln, falls deren Anwendung wünschenswerth erscheinen sollte.
Am geeignetsten haben sich die Acettoluide erwiesen, ganz besonders eine Mischung der Ortho- und Paraverbindung. Zur Darstellung dieses Gemisches kann man ein rohes Toluidin verwenden. Während die reine Orthoverbindung bei 1070C, die reine Paraverbindung bei 1470 C. schmilzt, ist ein Gemenge gleicher Gewichtstheile schon bei ungefähr Wasserbadtemperatur flüssig. Bei der Anwendung dieses Gemenges kann sich das Fabrikationsverfahren völlig dem der Camphermassen, wie Pyralin, Xylonit, Celluloid, anschliefsen, nur mit dem Unterschied, dafs man den Zusatz eines flüssigen Lösungsmittels unterlassen kann. Das Walzen, Pressen, Schneiden der Prefskuchen wird wie üblich vorgenommen. Man hat den grofsen Vortheil, dafs man die Fabrikation nicht im geringsten zu ändern braucht. Ferner bilden sich keine Krusten auf dem fertigen Material, wie es bei ähnlichen Körpern leicht vorkommt. Die fertigen Platten verbiegen sich nicht wie die aus Camphermassen hergestellten.
Zur Bereitung von Firnissen braucht man dem Gemenge von Pyroxylin und Acettoluid nur eine genügende Menge eines geeigneten -Lösungsmittels, wie Holzgeist oder Aceton oder :ein Gemisch beider, mit oder ohne Zusatz von Butyl- oder Amylacetat zuzusetzen.
Diese Körper können auch in Verbindung mit Campher gebraucht werden.

Claims (1)

  1. Patent-An sprüch:
    Die Herstellung von festen oder flüssigen Pyroxylin - Kompositionen durch Mischen von Pyroxylin mit geschmolzenen oder gelösten Säurederivaten der aromatischen Amine oder deren Substitutionsproducten, allein oder unter Zusatz von Campher, nöthigenfalls unter Druck und bei höherer Temperatur.
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