DE19935448A1 - Verfahren zur Herstellung sekundärer aliphatischer Amine aus Aldehyden mittlerer Kettenlänge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung sekundärer aliphatischer Amine aus Aldehyden mittlerer KettenlängeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung sekundärer aliphatischer Amine aus Aldehyden mittlerer Kettenlänge durch reduktive Aminierung mit Ammoniak zu einem primären Amin, das zu Azomethin umgesetzt wird, und nachfolgender Hydrierung des Azomethins. DOLLAR A Ausgehend von den Nachteilen des bekannten Standes der Technik soll ein Verfahren geschaffen werden, das einen geringen technischen Aufwand erfordert und mit dem sekundäre Amine in höherer Reinheit und höherer Ausbeute erhalten werden. Als Lösung wird vorgeschlagen, daß sämtliche Reaktionen als Ein-Topf-Synthese ohne Filtration, Destillation oder anderweitige Isolierung eines Zwischenproduktes durchgeführt werden, wobei nach erfolgter Primäraminsynthese das Reaktionsgemisch auf Normaldruck entspannt wird mit vollständiger Verdampfung von Ammoniak und Lösungsmittel, bei der anschließenden Sekundäraminsynthese äquimolare Mengen Primäramin und Aldehyd umgesetzt werden und das gesamte Reaktionsgemisch durch Filtration und Destillation aufgearbeitet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung sekundärer aliphatischer Amine
aus Aldehyden mittlerer Kettenlänge durch reduktive Aminierung mit Ammoniak zu
einem primären Amin, das zu Azomethin umgesetzt wird, und nachfolgender
Hydrierung des Azomethins.
Zur Herstellung von Schmierstoffadditiven mit speziellen anwendungstechnischen
Eigenschaften werden symmetrische sekundäre aliphatische Amine benötigt, deren
Alkylgruppen mittlere Kohlenstoffkettenlänge (C10-C15) sowie definierte Anteile
gerader und verzweigter Ketten aufweisen. Das Endprodukt soll einen Sekundäramin
gehalt von mindestens 94% aufweisen. Die reduktive Aminierung des Aldhyds ergibt
zunächst primäres Amin, das mit einer weiteren äquimolaren Menge Aldehyd zu dem
entsprechenden Azomethin umgesetzt wird. Letzteres ergibt nach Hydrierung das
entsprechende sekundäre Amin.
Bei diesem im Prinzip bekannten Verfahren finden stufenweise folgende
Hauptreaktionen statt:
Als Folge von unerwünschten Nebenreaktionen werden hauptsächlich Alkohole (durch
Direkthydrierung der Aldehyde), Aldolkondensationsprodukte sowie sekundäre Amine
(bei Reaktionen I/II unerwünscht) und tertiäre Amine gebildet. Zur Unterdrückung
dieser Nebenreaktionen werden im allgemeinen folgende Maßnahmen getroffen
(Houben-Weyl, Bd. 7/1, S. 454; Bd. 11/1, S. 602 ff. - Herstellung primärer Amine- bzw.
ebenda S. 618 ff. - Herstellung sekundärer Amine):
Überschuß der basischen Komponente (NH3 bei Reaktion I, primäres Amin bei Reaktion III), allmähliche Zugabe des Aldehyds (zweckmäßigerweise mittels Dosierpumpe) und Verwendung eines Lösungsmittels - meist Methanol - zur Erzielung eines homogenen Reaktionsgemisches (Lösung von Ammoniak sowie des Reaktionswassers).
Überschuß der basischen Komponente (NH3 bei Reaktion I, primäres Amin bei Reaktion III), allmähliche Zugabe des Aldehyds (zweckmäßigerweise mittels Dosierpumpe) und Verwendung eines Lösungsmittels - meist Methanol - zur Erzielung eines homogenen Reaktionsgemisches (Lösung von Ammoniak sowie des Reaktionswassers).
In den meisten Fällen werden die als Zwischenprodukte auftretenden primären Amine
in einer Stufe durch Hydrierung der Imine hergestellt, ohne daß die unbeständigen
Imine vorher aus dem Reaktionsgemisch isoliert wurden (z. B. EP 0 628 535 A1). Zur
Unterdrückung der Nebenreaktionen sind jedoch auch zweistufige Prozesse bekannt
(EP 0 816 323 A2, EP 0 623 585 B1).
Zur Herstellung sekundärer Amine ist es bekannt, die primären Amine in isolierter
Form mit einem weiteren Mol einer Carbonylverbindung gemäß Reaktionsgleichung III
umzusetzen (Acta Chemica Scandinavica 51 (1997) S. 351-353; EP 0 284 398 A2),
wobei ein Überschuß des primären Amins empfohlen wird (C. Ferri, Reaktionen der
organischen Synthese, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 1978, S. 85/86). Gemäß DE-OS 26 24 638
ist zur Vermeidung der Inaktivierung des Katalysators bei der Hydrierung
des Azomethins zum sekundären Amin die vorherige Abtrennung des Reaktions
wassers zweckmäßig. Für die Hydrierungen gemäß Reaktionsgleichungen (II und IV)
werden meist Katalysatoren vom Typ Raney-Nickel verwendet, es ist aber auch der
Einsatz anderer Katalysatoren beschrieben (EP 0 436 235 A2; DE 34 32 015 A1;
EP 0 623 585 A1).
Alle bisher genannten Verfahren sind vielstufige Prozesse, die bei technischer
Nutzung einen beträchtlichen apparativen Aufwand erfordern und damit die
Wirtschaftlichkeit vermindern. Nach dem in der DE-OS 21 59 529 beschriebenen
Verfahren erhält man aus dem Kondensationsprodukt von n-Butanal und Ammoniak
nach Abtrennung des Reaktionswassers, durch Begasung mit Wasserstoff bei
Normaldruck in Gegenwart eines Hydrierkatalysators und nach Abspaltung von
Ammoniak das entsprechende Azomethin.
Die Ausbeute beträgt allerdings nur 60% der Theorie. Die Hydrierung des Azomethins
zum sekundären Amin erfolgt unter allgemein bekannten Bedingungen.
Nach der bereits erwähnten DE-OS 26 24 638 wird gemäß Beispiel 4 ein Gemisch von
n/iso-C13-Aldehyden aus der Oxosynthese zu sekundärem Amin wie folgt umgesetzt:
- 1. Herstellung des Imins gemäß Reaktionsgleichung I in Toluol,
- 2. Abtrennung des Reaktionswassers,
- 3. Hydrierung des Gemisches von Imin in Toluol und primärem Amin bei 140°C, 120 bar
und in Gegenwart eines Katalysators. Dabei finden folgende Reaktionen statt:
sowie Reaktionen gemäß Gleichungen (II) und (IV). - 4. Destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemisches. Das dabei anfallende primäre Amin wird im Kreislauf geführt. Der Destillationsrückstand enthält ca. 80% sekundäres Amin und 20% Hochsieder.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
sekundären Aminen aus Aldehyden mittlerer Kettenlänge zu schaffen, das einen
geringeren technischen Aufwand erfordert und mit dem sekundäre Amine im Vergleich
zu den bekannten Verfahren in höherer Reinheit und höherer Ausbeute erhalten
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen
Verfahrensmerkmale gelöst. Geeignete Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den
Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
Die Herstellung des primären Amins gemäß den genannten Reaktionsgleichungen (I)
und (II) erfolgt unter den an sich bekannten Bedingungen (methanolische Lösung,
Ammoniak-Überschuß, allmähliche Zugabe des Aldehyds, Reaktionstemperatur 120
bis 140°C, einem Druck von 10 bis 100 bar und unter Verwendung eines Raney-Nickel-
Katalysators).
Als wesentlich neuer Verfahrensschritt im Vergleich zu den bisher bekannten
Verfahren wird das Reaktionsgemisch nach erfolgter Primäraminsynthese auf
Normaldruck entspannt, wobei Ammoniak und das Lösungsmittel Methanol, Ethanol
oder deren Gemisch, nahezu vollständig sowie das Reaktionswasser und das mit dem
Lösungsmittel eingebrachte Wasser teilweise verdampft werden. Dadurch wird
verhindert, daß im Reaktionsgemisch noch Ammoniak in Lösung bleibt, das bei der
Sekundäraminsynthese zur Bildung von unerwünschtem Primäramin führen würde.
Der Wassergehalt im verwendeten Lösungsmittel beträgt im allgemeinen bis zu
3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Lösungsmittel. Während der Entspannung wird
die Temperatur durch Heizen konstant gehalten. Nach dem Erreichen des
Normaldruckes und der Verdampfung des Gemisches aus Ammoniak, Lösungsmittel
und Wasser, wobei Ammoniak und das Lösungsmittel nahezu vollständig durch den
Entspannungsvorgang verdampft sind, wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und bei
einer Temperatur von < 60°C das zweite Äquivalent Aldehyd zur Bildung des
Azomethins mit einer ausreichend langsamen Dosiergeschwindigkeit zugegeben.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß unter den vorgenannten Bedingungen
hergestelltes Primäramin für die nachfolgende Azomethinsynthese nicht im
Überschuß vorliegen muß. Demzufolge werden bei der Sekundäraminsynthese
äquimolare Mengen Primäramin und Aldehyd umgesetzt. Die anschließende
Hydrierung des Azomethins erfolgt in bekannter Weise bei einer Temperatur von ca.
150°C, einem Druck von 50 bar und in Gegenwart des bereits eingetragenen Raney-
Nickel-Katalysators. Sämtliche Reaktionsstufen bis zum Erhalt des sekundären
Rohamins werden als Ein-Topf-Synthese durchgeführt, ohne Filtration, Destillation
oder anderweitige Isolierung eines Zwischenproduktes.
Durch den geringeren technischen Aufwand, den wiederholten Einsatz desselben
Katalysators in der ersten und zweiten Hydrierstufe (Reaktionsgleichungen II und IV)
sowie den Verzicht einer vollständigen Abtrennung des Reaktionswassers wird ein
besonders wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung sekundärer Amine bereitgestellt.
Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik war nicht zu erwarten, daß die
Reaktionen I bis IV in einer Ein-Topf-Synthese mit so großer Selektivität stattfinden
und ein sekundäres Amin in wesentlich höherer Ausbeute und mit höherer Reinheit
erhalten wird.
Das nach der an sich bekannten destillativen Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
anfallende sekundäre Amin besitzt eine Reinheit von < 94% und wird in einer
Ausbeute von mindestens 93% der Theorie erhalten. Vorteilhaft auf die
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wirkt sich auch die Handhabung des Katalysators
aus. Vorzugsweise wird Raney-Nickel verwendet. Trotz der Durchführung von zwei
Hydrierprozessen ist nur zum Chargenbeginn die Zugabe eines Katalysators
erforderlich, der nach Beendigung der Sekundäraminsynthese nur einmal abzutrennen
ist.
Zudem haben Versuche ergeben, daß der nach der ersten Charge abgetrennte
Katalysator auch ohne Abtrennung des bei der Azomethinsynthese entstandenen
Wassers für mindestens 10 nachfolgende Chargen wieder eingesetzt werden kann,
ohne nennenswerte nachteilige Auswirkungen auf die Qualität und Ausbeute des
Endproduktes.
Die Filtration des Reaktionsproduktes erfolgt zweckmäßigerweise über ein Sinter
metallfilter mit geeignetem Porendurchmesser. Bei der Beschickung für die nächste
Charge wird das Filter mit dem rückgewonnenen Methanol/Ammoniak-Gemisch in
umgekehrter Richtung durchströmt und der Katalysator zwecks Wiederverwendung
zurückgespült.
Das aus dem Reaktionsgemisch nach destillativer Vorlaufabtrennung erhaltene
Produkt ist eine leicht gelbe Flüssigkeit mit einem Sekundäramingehalt von < 94%
und erfüllt damit die wichtigste Qualitätsforderung. Unter Berücksichtigung des
Aldehydanteils im Rohstoff und des Gehaltes an Sekundäramin im Endprodukt beträgt
die Ausbeute 93% der Theorie.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens besteht auch die Möglichkeit, das
vom Katalysator befreite Reaktionsgemisch mit dem bei der Entspannung anfallenden
Methanol/Ammoniak/Wasser-Gemisch zu vereinigen und in an sich bekannter Weise
destillativ aufzuarbeiten durch fraktionierte Abtrennung von Methanol/Ammoniak-
Gemisch, statische Abtrennung des gesamten Reaktionswassers und destillative
Abtrennung aller Vorlaufkomponenten. Der Vorlauf besteht hauptsächlich aus Kohlen
wasserstoff- und Alkoholkomponenten, die bereits im eingesetzten Aldehyd oder
Aldehydgemisch enthalten sein können, sowie aus einem geringen Anteil an primären
Aminen. Damit ist es nicht unbedingt notwendig, die ohnehin recht schwierige erneute
Fraktionierung des Vorlaufes vorzunehmen, um das primäre Amin als Kreislaufprodukt
wieder einzusetzen.
Das vorgeschlagene Verfahren ist vorzugsweise für den Einsatz von aus der
Oxosynthese stammenden Aldehyden geeignet. Beim Einsatz derartiger Aldehyde ist
zu berücksichtigen, daß diese herstellungsbedingt Nichtaldehyd-Komponenten (u. a.
ca. 3% Alkohole) oder Aldolisierungsprodukte der Aldehyde enthalten, und die Siede
punktdifferenzen zwischen Alkoholen und primären Aminen gleicher Kettenlänge so
gering sind, daß eine destillative Trennung nur mit erheblichem Aufwand möglich ist.
Da nach der neuen Verfahrensweise die Reaktionen sowohl für die Primäramine als
auch die Sekundäramine ohne Isolierung eines Zwischenproduktes durchgeführt
werden, kann der Aufwand für die Herstellung von z. B. sekundären n/iso-C13-Aminen
wesentlich gesenkt werden.
Für die Ein-Topf-Synthese wird ein 5 l-Autoklav mit folgender Ausstattung verwendet:
- - Rührwerk, elektrische Heizung, Kühlwasserschlange,
- - Temperatur-, Druck- und Wasserstoffmengenmessung,
- - unmittelbar über dem Boden getauchtes Filter mit Sintermetallplatte, durch das auch der Wasserstoff eingeleitet wird,
- - Aldehyd-Dosierung: Meßgefäß unter Stickstoffabdeckung, Dosierpumpe,
- - Ammoniak-Dosierung; Meßgefäß für flüssiges Ammoniak, Entleerung mittels Wasserstoff 50 bar,
- - Entspannungsventil für den Gasraum, Kühler zur Kondensation der Entspannungsdämpfe und Mischgefäß zur Aufnahme der Entspannungs kondensate sowie des filtrierten Reaktionsgemisches.
Als Aldeyhd wird ein n/iso-C13-Aldehyd mit folgender Zusammensetzung eingesetzt:
C12-Kohlenwasserstoffe | 2% |
C13-Alkohole | 3% |
iso-C13-Aldehyde | 9% |
n-C13-Aldehyd | 25% |
Säuren und Hochsieder | 1% |
Der Autoklav wird mit 100 g Raney-Nickel beschickt und verschlossen. Anschließend
werden 720 g Methanol und 204 g flüssiges Ammoniak zugegeben (bei den weiteren
Ansätzen 822 g der rückgewonnenen Methanol-Ammoniak-Mischung und 102 g
frisches Ammoniak). Die Mischung wird auf eine Temperatur von 130-140°C
gebracht und mittels Wasserstoff ein Druck von 50 bar eingestellt. Unter diesen
Bedingungen sowie unter Rühren werden während 4 h 1260 g des n/iso-C13-Aldehyd
dosiert. Die Nachreaktionszeit bis zum Ende der Wasserstoffaufnahme beträgt
ungefähr 1 h. Danach wird der Gasraum langsam während ca. 1 h entspannt, so daß die
Dämpfe kondensiert werden können, insgesamt 930 g. Während der Entspannung ist
die Temperatur der Reaktionsmischung durch Heizen bei 150°C konstant zu halten.
Wenn Normaldruck erreicht ist und Ammoniak und Methanol vollständig verdampft
sind, wird das Gemisch, das 1180 g Primäramin enthält, abgekühlt, und bei 30 bis max.
50°C werden während 2 h 1240 g n/iso-C13-Aldehyd dosiert. Die Nachreaktionszeit für
die Azomethinbildung beträgt ca. 30 Minuten. Anschließend wird der Wasserstoffdruck
wieder auf 50 bar eingestellt und die Reaktionsmischung auf 140-150°C erwärmt.
Nach ca. 4 h ist die Wasserstoffaufnahme beendet. Die Reaktionsmischung wird mit
einer Temperatur von ca. 120°C über das Filter in das Entspannungsgefäß ausgelagert
und mit den Entspannungskondensaten vermischt. Bei der Aufarbeitung des
Synthesegemisches fallen 822 g eines Methanol/Ammoniak-Gemisches zur Wieder
verwendung bei der nächsten Charge sowie 214 g Wasser, 176 g Vorlaufdestillat und
2236 g Destillationsrückstand als Endprodukt an. Letzteres besteht zu 94,1% aus
sekundärem Amin und ist bei 30°C eine leicht gelbe Flüssigkeit mit relativ geringer
Viskosität. Die Ausbeute an sekundärem n/iso-C13-Amin beträgt 93,1% der Theorie.
Für den nächsten Ansatz wird die Methanol/Ammoniak-Mischung über das getauchte
Filter in den Autoklaven gepumpt und dadurch die Filterfläche vom Katalysator
freigespült.
Mit dem gleichen Katalysator werden unter gleichen Bedingungen und nahezu
identischen Ergebnissen insgesamt 10 Chargen durchgeführt.
Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, jedoch werden 947 g eines
Aldehydes folgender Zusammensetzung eingesetzt:
C8-Kohlenwasserstoffe | 1% |
C9-Alkohole | 3% |
iso-C9-Aldehyde | 36% |
n-C9-Aldehyd | 59% |
Säuren und Hochsieder | 1% |
Die Mengen an Methanol, Ammoniak und Katalysator entsprechen denen aus Beispiel
1. Nach Reaktion, Entspannung und Abdampfen von Ammoniak und Methanol
verbleiben 930 g Primäramin. Dieses wird mit 920 g n/iso-C9-Aldehyd zum Azomethin
umgesetzt, hydriert, filtriert und anschließend mit dem Entspannungskondensat
vermischt. Nach Abtrennung von Methanol und Ammoniak zum Wiedereinsatz und
225 g Wasser sowie 140 g Vorlaufdestillat verbleiben 1633 g Destillationsrückstand mit
einem Gehalt von 95,8% an sekundärem Amin.
Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben verfahren, jedoch werden 900 g n-Nonanal
(99,5%) eingesetzt und anstelle von Methanol wird Ethanol verwendet.
Nach der ersten Reaktionsstufe verbleiben 890 g Primäramin. Zu diesem werden
analog Beispiel 1 880 g n-Nonanal zugegeben und das Reaktionsgemisch hydriert. Die
Aufarbeitung des Reaktionsansatzes erfolgt analog Beispiel 1. Nach Abtrennung von
Ammoniak und Ethanol sowie 225 g Wasser und 28 g Vorlaufdestillat verbleiben
1660 g Destillationsrückstand mit einem Gehalt von 97,4% an sekundärem Amin.
Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch wird in der ersten Reaktionsstufe ein n/iso-
C13-Aldehyd mrt der Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 eingesetzt, in der zweiten
Stufe jedoch n-Nonanal (95,5%).
Die Mengen n/iso-C13-Aldehyd, Ammoniak, Methanol und Katalysator entsprechen
denen aus Beispiel 1. Es werden ebenfalls 1180 g Primäramin erhalten. Zu diesem
werden analog Beispiel 1 835 g n-Nonanal dosiert. Nach Reaktion und Hydrierung,
Filtration, Vermischen mit dem Entspannungskondensat, Abtrennung von Methanol,
Ammoniak, 213 g Wasser und 81 g Vorlaufdestillat verbleiben 1928 g Destillations
rückstand. Dieser besteht zu 96,2% aus sekundärem C9-n/iso-C13-Amin.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von sekundären aliphatischen Aminen aus Aldehyden
mittlerer Kettenlänge durch deren reduktive Aminierung mit Ammoniak in einem
Lösungsmittel sowie in Gegenwart eines geeigneten Katalysators, Umsetzung der
primären Amine zu Azomethinen und deren Hydrierung zu sekundären Aminen,
dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Reaktionen als Ein-Topf-Synthese ohne
Filtration, Destillation oder anderweitige Isolierung eines Zwischenproduktes
durchgeführt werden, wobei nach erfolgter Primäraminsynthese das Reaktions
gemisch auf Normaldruck entspannt wird mit vollständiger Verdampfung von
Ammoniak und Lösungsmittel, bei der anschließenden Sekundäraminsynthese
äquimolare Mengen Primäramin und Aldehyd umgesetzt werden und das gesamte
Reaktionsgemisch durch Filtration und Destillation aufgearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß lineare oder verzweigte
Aldehyde mit 9 bis 15 Kohlenstoffatomen sowie deren Gemische verwendet
werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
verwendeten Aldehyde im Gemisch mit gesättigten oder ungesättigten Kohlen
wasserstoffen, mit linearen oder verzweigten Alkoholen oder deren Gemische,
oder mit aus den eingesetzten Aldehyden entstandenen Aldolisierungsprodukten
eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Primär- und Sekundäraminsynthese verschiedene Aldehyde eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus der Verdampfung von Ammoniak und Lösungsmittel gebildete Kondensat der
Primäraminsynthese mit dem Reaktionsgemisch der Sekundäraminsynthese
vereinigt und gemeinsam mit diesem aufgearbeitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der für
die Primäraminsynthese und Sekundäraminsynthese eingesetzte Katalysator nach
Beendigung der Ein-Topf-Synthese durch das rückgewonnene Lösungs
mittel/Ammoniak-Gemisch, das in umgekehrter Richtung durch das Filter geleitet
wird, zwecks Wiederverwendung für die nachfolgende Charge in den Reaktions
raum zurückgespült wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
eingesetzte Katalysator ohne nachteilige Auswirkungen auf die Ausbeute und
Reinheit des Endproduktes für bis zu 10 Chargen wiederverwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
Aldehyd ein Gemisch aus n/iso-Aldehyden eingesetzt wird, das durch Hydro
formylierung von α-Olefinen erhalten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Lösungsmittel Methanol, Ethanol oder deren Gemisch eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel bis
zu 3 Gew.-% Wasser enthält.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als
Katalysator Raney-Nickel eingesetzt wird.
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