DE1145624B - Verfahren zur Herstellung von fungicid wirksamen 2-Thiono-tetrahydro-1, 3, 5-thiadiazinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von fungicid wirksamen 2-Thiono-tetrahydro-1, 3, 5-thiadiazinen

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DE1145624B
DE1145624B DED28780A DED0028780A DE1145624B DE 1145624 B DE1145624 B DE 1145624B DE D28780 A DED28780 A DE D28780A DE D0028780 A DED0028780 A DE D0028780A DE 1145624 B DE1145624 B DE 1145624B
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thiono
tetrahydro
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Dr Alfred Rieche
Dr Guenter Hilgetag
Dr Annelise Martini
Olfried Nejedly
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Akademie der Wissenschaften der DDR
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Akademie der Wissenschaften der DDR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D285/00Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
    • C07D285/15Six-membered rings
    • C07D285/16Thiadiazines; Hydrogenated thiadiazines
    • C07D285/341,3,5-Thiadiazines; Hydrogenated 1,3,5-thiadiazines

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Nitrogen- Or Sulfur-Containing Heterocyclic Ring Compounds With Rings Of Six Or More Members (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von fungicid wirksamen 2 -Thiono-tetrahydro -1,3,5 -thiadiazinen Es wurde gefunden, daß man fungicid wirksame 2-Thiono-tetrahydro-1,3,5-thiadiazine der allgemeinen Formel worin die Reste R Wasserstoffatome oder Alkylreste, R1 eine Aralkylgruppe und R1, einen Alkyl- oder Aralkylrest bedeuten, erhält, wenn man in an sich bekannter Weise entweder a) 1 Mol Schwefelkohlenstoff mit 2 Mol eines Aralkylamins der allgemeinen Formel R1NH2 und 2 Mol eines Aldehyds der allgemeinen Formel RCHO umsetzt oder b) 1 Mol eines Dithiocarbamats der allgemeinen Formel R1NH - CSS- H3N - R1]+ mit 2 Mol eines Aldehyds der allgemeinen Formel RCHO zur Reaktion bringt oder c) Schwefelkohlenstoff in Gegenwart eines Alkali-oder Erdalkalihydroxyds oder von Natriumcarbonat mit einem Aralkylamin der allgemeinen Formel R1NH2 umsetzt und 1 Mol des erhaltenen Alkali- oder Erdalkalisalzes einer Dithiocarbaminsäure der allgemeinen Formel R1NH - CSSH mit 2 Mol eines Aldehyds der allgemeinen Formel RCHO und 1 Mol eines neutralen Salzes eines Amins der allgemeinen Formel R1,NH2 reagieren läßt.
  • Diese Methoden der Herstellung von 2-Thionotetrahydro-1,3,5-thiadiazinen sind an sich bekannt (vgl. zum Beispiel Bull. soc. chim., 15, S. 891 [1897]; Liebigs Annalen der Chemie, 168, S. 228 [1873]; Journ. prakt. Chem., 126, S. 233 [1930]; Journ. chem.
  • Soc. (London), 1944, S. 147; britische Patentschriften 554729 und 555795).
  • Es wurden aber noch keine 2-Thiono-tetrahydro-1,3,5-thiadiazine mit Aralkylgruppen, z. B. Benzyl-, Phenyläthyl- oder Phenylpropylgruppen, in 3-Stellung hergestellt. Gerade diese Verbindungen besitzen aber eine besonders gute fungicide Wirksamkeit z. B. gegen pathogene Hautpilze, im Gegensatz zu den bisher bekannten Verbindungen dieser Körperklasse mit aromatischen Resten in 3- und 5-Stellung, die eine schwache Wirkung haben. 2-Thionotetrahydro-1,3,5-thiadiazine mit aliphatischen Resten in 3- und 5-Stellung sind zwar auch fungicid wirksam, sie haben aber einen unangenehmen Geruch und sind nicht genügend beständig, um sie für Arzneimittelzubereitungen zu verwenden.
  • Die 2-Thiono-tetrahydro- 1,3, 5-thiadiazine mit araliphatischen Resten in 3-Stellung sind dagegen völlig geruchlos, beständig und wenig toxisch. Es sind schön kristallisierende, farblose Verbindungen. Ihre Wirksamkeit gegenüber pathogenen Hautpilzen wird in Gegenwart von oberflächenaktiven Stoffen und Serum nicht vermindert, wodurch sie bekannten antimykotisch wirksamen Verbindungen, z. B. 3,5-Dibrom- und 3,5-Dichlor-salicylsäure-2',4'-dichloranilid überlegen sind.
  • In der nachfolgenden Tabelle sind die Konzentrationen angegeben, bis zu denen das Wachstum pathogener Hautpilze (Mikrosporum gypseum) ohne und mit Zusatz von Serum vollständig gehemmt wird.
    Mit 10% Serum
    Ohne Serum Mit 10% Serum
    im Nährboden
    5
    S=C CH2
    -I 1:100000 1:100000
    C6H5-CH2-N N-CH2-C6H5
    CH2
    ySy
    S=C CH2
    / S X 1: 1 000 000 1: 1:1000000
    C6H5-CH2-CH2-N N-CH2-CH2-C8H5
    \ CHSX
    5
    S=C CH-CH8
    1:100000 1:100000
    C6H5-CH2-N N-CH2-QH5
    CH7
    CH3
    5
    S = C CH2
    1 1:1000000 1: 1000000
    ¼H5-CH2-N N-CH3
    \CH2
    5
    S=C ' CH2
    1:1000000 1:1000000
    C6Ha-CH-CH2-N N-CH3
    \CH,/
    3,5-Dibrom-salicylsäure-2',4'-dichloranilid 1:100000 1: 50000
    3,5-Dichlor-salicylsäure-2',4'-dichloranilid 1:100 000 1: 500(x)
    Bei der Testung der Verfahrensprodukte und der Vergleichssubstanzen auf ihre Wirksamkeit gegen pathogene Hautpilze wurde die folgende Methodik angewendet: Aus einer 10%igen Glykollösung der Substanzen wurde mit steriler Kochsalzlösung eine Verdünnungsreihe hergestellt. 1 ml jeder Verdünnung wurde mit 9 ml Spezialnährboden, bestehend aus Malzextrakt, Agar, Glycerin, Kochsalz und Pepton, ps 7,0 bis 7,2, in einer Petrischale gut gemischt und diese im Trockenschrank getrocknet. Die Platten wurden anschließend mit einer 24 Stunden alten Pilzkultur beimpft und bei 22"C 4 Wochen im Brutschrank inkubiert. Die Testungen der Verbindungen bei Gegenwart von Serum wurden so durchgeführt, daß dem Nährboden 10% Hammelserum zugesetzt wurde.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Für das darin angegebene Verfahren zur Herstellung der Dithiocarbamate der allgemeinen Formel R1NH - CSS- H8N - R,I+ wird kein Schutz beansprucht.
  • Beispiel 1 2Thiono3, 5-dibenzyl-tetrahydro- 1,3,5-thiadiazin a) 10,7 Teile Benzylamin werden in 50 Teilen Alkohol gelöst, mit 26 Teilen 280/0igem" Formall versetzt und die Mischung 1/2 Stunde bei Zimmertemperatur gerührt. Anschließend werden 4 Teile Schwefelkohlenstoff zugegeben, die Mischung 10 Minuten gerührt und dann noch 1/2 Stunde auf dem Wasserbad erhitzt. Nach beendeter Reaktion bilden sich beim Abkühlen weiße Nadeln; Ausbeute: 11,5 Teile (73O/o); F. 101 bis 102"C (aus Alkohol). b) Zu 80 Teilen Schwefelkohlenstoff in 800 Teilen Methanol werden unter Rühren bei 20 bis 25"C 224 Teile Benzylamin zugetropft. Gegen Ende des Zutropfens entsteht ein dicker Kristallbrei. Anschließend werden 460 Teile 300/0ges Formalin langsam bei 20 bis 25"C zugegeben, wobei dicke Ö1-tröpfchen entstehen. Beim Anwärmen emulgiert sich das Ö1 langsam, bei 50"C scheidet sich wieder Ö1 ab, das beim Animpfen in Kugeln erstarrt. Man rührt noch 20 Minuten bei 60"C nach, kühlt ab und wäscht das abgesaugte Produkt schließlich mit 700/0igem Methanol nach. Man löst es dann in 250 Teilen Aceton und gießt die Lösung heiß in 800Teile auf 60"C erwärmtes Methanol. Beim Abkühlen der Lösung kristallisiert das reine Produkt aus. Ausbeute: 246 Teile (70 O/o).
  • Beispiel 2 2-Thiono-3, 5-bis-(phenyläthyl)-tetrahydro-1,3,5-thiadiazin Die Herstellung erfolgt nach der im Beispiel 1, b) angegebenen Arbeitsweise. Man beobachtet am Ende der Zugabe von p-Phenyläthylamin gelbe Blättchen, die bei Zugabe von Formalin erst in ein braunes Öl übergehen, das sich dann allmählich wieder löst.
  • Beim Erwärmen auf 50"C verschwindet es ganz. Die entstandene gelbe Emulsion scheidet bei Erwärmen auf 60"C ein braunes Ö1 ab, das dann bald zu kleinen kristallinen Kugeln erstarrt. Ausbeute 750/o; F. 107" C (aus Aceton-Methanol).
  • Beispiel 3 2-Thiono-3-benzyl-5-methyltetrahydro-1,3,5-thiadiazin 13 Teile Soda werden in 50 Teilen Wasser gelöst und unter Rühren 13,5 Teile Benzylamin sowie 9,6 Teile Schwefelkohlenstoff zugegeben. Man läßt 2 Stunden bei 20 bis 30"C weiterrühren, verdünnt mit Wasser und tropft dann 25 Teile einer 300/0eigen Formalinlösung zu. Nachdem von einer kleinen Menge einer öligen Verunreinigung abfiltriert worden ist, tropft man eine mit Schwefelsäure neutralisierte Lösung von 13,5 Teilen 300/,im Methylamin zu und rührt so lange, bis das emulgierte Produkt flocklg ausfällt; Ausbeute: 700/o; F. 102"C (aus Methanol).
  • Beispiel 4 2-Thiono-3 ,5-dibenzyl-4,6-dimethyl-dihydro-1,3,5-thiodiazin 250Teile Methanol und 20 Teile Schwefelkohlenstoff werden unter Eiskühlung bei 20 bis 25"C mit 56 Teilen Benzylamin versetzt. Dann wird eine wäßrige Lösung von 22 Teilen Acetaldehyd zugetropft und einige Zeit nachgerührt. Das sich zunächst ölig abscheidende Produkt wird mit wenig Aceton gelöst und kristallisiert nach Zugabe von Methanol aus; Ausbeute: 70 °/0, F. 113"C.
  • Beispiel 5 2-Thiono-3-phenyläthyl-5-methyl-tetrahydro-1 ,3,5-thiadiazin Zu einer Lösung von 10,6 Teilen Soda in 40 Teilen Wasser werden unter Rühren 12,1 Teile ß-Phenyläthylamin und danach 7,6 Teile Schwefelkohlenstoff zugegeben. Nach einstündigem Nachrühren wird mit 30 Teilen Aceton verdünnt, abermals 1 Stunde nachgerührt, mit 200 Teilen Wasser und 60 Teilen Aceton versetzt und 20 Teile einer 300/0eigen Formalinlösung zugegeben. Man filtriert von einer kleinen Menge einer ölig ausgeschiedenen Verunreinigung und tropft eine mit 2n-Schwefelsäure neutralisierte Lösung von 10,5 Teilen 300/0im Methylamin zu. Das ausgeschiedene Produkt wird abgesaugt und aus Aceton nach Zugabe von wäßrigem Methanol umkristallisiert; Ausbeute: 69°/o; F. 112"C.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von fungicid wirksamen 2-Thiono-tetrahydro-1,3,5-thiadiazinen der allgemeinen Formel worin die Reste R Wasserstoffatome oder Alkylreste, R1 eine Aralkylgruppe und R1, einen Alkyl-oder Aralkylrest darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder a) 1 Mol Schwefelkohlenstoff mit 2 Mol eines Aralkylamins der allgemeinen Formel R1NH2 und 2Mol eines Aldehyds der allgemeinen Formel RCHO umsetzt oder b) 1 Mol eines Dithiocarbamats der allgemeinen Formel R1NH-CSS-H3N-R1]+ mit 2Mol eines Aldehyds der allgemeinen Formel RCHO zur Reaktion bringt oder c) Schwefelkohlenstoff in Gegenwart eines Alkali-oder Erdalkalihydroxyds oder von Natriumcarbonat mit einem Aralkylamin der allgemeinen Formel R1NH2 umsetzt und 1 Mol des erhaltenen Alkali-oder Erdalkalisalzes einer Dithiocarbaminsäure der allgemeinen Formel R1NH - CSSH mit 2Mol eines Aldehyds der allgemeinen Formel RCHO und 1 Mol eines neutralen Salzes eines Amins der allgemeinen Formel R1,NH2 reagieren läßt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Angew. Chemie, 67 (1955), S. 150, 152; Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 12 (1929), S. 1053; 2. Ergänzungswerk, Bd. 12-(1950), S. 597.
DED28780A 1958-08-18 1958-08-18 Verfahren zur Herstellung von fungicid wirksamen 2-Thiono-tetrahydro-1, 3, 5-thiadiazinen Pending DE1145624B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2410558A1 (de) * 1974-03-06 1975-09-11 Schuelke & Mayr Gmbh Tetrahydrothiadiazinthione, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als antimikrobielle mittel

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DE2410558A1 (de) * 1974-03-06 1975-09-11 Schuelke & Mayr Gmbh Tetrahydrothiadiazinthione, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als antimikrobielle mittel

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