-
d-Halogenketone Die Erfindung betrifft neue α-Halogenketone,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als biozide Mittel.
-
Es wurde gefunden, daß man neue «-Halogenketone erhält, wenn man Verbindungen
der allgemeinen Formel
worin R ftir einen C1-C4-Alkylrest, der ganz oder teilweise durch Halogen substituiert
sein kann und einen Arylrest steht, wobei letzterer ein- oder mehrfach durch Halogenatome,
Hydroxy-, C1-C4-Alkyl-, Cl-C4-Alkoxy- oder einen durch Halogenatome ganz oder teilweise
substituierten C1-C4-Alkylrest sowie durch eizie Nitrogruppe substituiert sein kann,
X
und r Wasserstoft bedeuten, wobei einer der Reste 1 oder r für ein Halogenatom,
eine Cyan-, Thiocyan-, einen C1-C4-Carbalkoxyres-t stehen kann und Z für eine Cyan-
oder Thiocyangruppe steht, 0 im Temperaturbereich von 0 is 100 0 in Gegenwart eines
Säureakzeptors oder aber f-Halogenketonein Form ihrer Alkali-oder Erdalkalisalze
mit mindestens der stöchiometrisch erforderlichen Menge eines Halogens umsetzt.
-
Bevorzugt wird im Temperaturbereich von 5 bis 80°C, insbesondere 10
bis 600C, gearbeitet.
-
Als Halogene seien Fluor, Chlor, Brom, Jod, vorzugsweise jedoch Chlor
und Brom genannt.
-
Die Menge an Halogen entspricht mindestens der stöchiometrisch erforderlichen;
gegebenenfalls kann auch mit einem Uberschuß an Halogen bis zu etwa 50 % gearbeitet
werden.
-
Als Halogenatome am Arylrest bzw. im Halogenalkylrest (letzterer vorzugsweise
1 oder 2 C-Atome) seien bevorzugt Fluor und Chlor genannt.
-
Als Säureakzeptor kommen die Ublicherweise Verwendung findenden in
Betracht, wie z.B. Alkaliacetate(vorzugsweise Natriumacetat), Ammonacetat, Alkalialkoholate
oder tertiäre Amine wie Triäthylamin, Dimethylbenzylamin.
-
Der Säureakzeptor wird in Mengen von mindestens 1 Mol pro Mol entstehenden
Halogenwasserstoffs verwendet.
-
Das Verfahren der Erfindung kann in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln
durchgeführt werden. Beim Arbeiten in Lösungsmitteln werden die gegenUber Halogenierungsmitteln
inerten Ldsungsmittel wie z.B. Äther, Alkohole, niedere aliphatische Carbonsäuren
und Wasser verwendet.
-
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung geht man im allgemeinen
so vor, daß man die oben angegebenen Ausgangsverbindungen in dem geeigneten Lösungsmittel
löst, den Säureakzeptor beigibt und dann langsam das Halogenierungsmittel hinzufügt.
Das Ende der Reaktion zeigt sich bei Verwendung stöchiometrischer Mengen durch Verschwinden
der Farbe des Halogenierungsmittels. Gebildete Salze werden durch Filtration oder
Phasentrennung entfernt, die Endprodukte durch Verdampfen des Lösungsmittels gewonnen.
-
Die Aufarbeitung der Ansätze erfolgt in üblicher Weise, beispielsweise
durch Filtration.
-
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen neuen Verbindungen
entsprechen der allgemeinen Formel
worin X für ein Halogenatom steht, die übrigen Substituenten jedoch die oben angegebene
Bedeutung besitzen.
-
Bevorzugt neue Verbindungen sind solche, in denen R für Methyl, Phenyl,
4-Nitrophenyl, 4-Hydroxyphenyl, 4-Methoxyphenyl, 4-Methyl, 4-Äthyl, 4-Isopropyl,
4-Chlor, 3,4-Dichlorphenyl, 2,4,6-Trichlor-3-methyl phenyl, Naphthyl, Thienyl X
für Chlor, Brom, steht Y für Chlor Brom, Carbomethoxy und Z für eine Cyan- oder
Thiocyangruppe steht.
-
Besonders bevorzugt neue Verbindungen sind o41-Dihalogenphenacylrhodanide.
-
Die für das Verfahren der Erfindung Verwendung findenden Ausgangsverbindungen
sind bekannt bzw. nach bekannten Verfahren erhältlich (Beilstein 8, 94; Chem.Ber.
10, 120; ) Annalen 249, 10).
-
Als für das Verfahren der Erfindung Verwendung findende Ausgangsverbindungen
seien beispielsweise genannt: Phenacyl rhodanid, 4-Nitro-phenacylrhodanid, 4-Hydroxy-phenacylrhodanid,
4-Methoxy-phenacylrhodanid, 4-Isopropylphenacylrhodanid, 4-ethyl-phenacylrhodanid,
4-Äthyl-phenacylrhodanid, 4-Chlorphenacylrhodanid, 3,4-Dichlor-phenacylrhodanid,
2,4,6-Trichlor-3-methyl-phenacylrhodanid, Thicyanmethylnaphthylketon, Thiocyanmethylthienyl-keton,
Phenacylcyanid, Benzoylcyanessigsäuremethylester. Als Alkalisalze seien Na und K,
als Erdalkalisalze Ca und Mg bevorzugt genannt.
-
Die neuen Verbindungen zeigen hervorragende Wirksamkeit gegen Mikroorganismen
wie z. B. Schimmelpilse, Hefen, Bakterien, Schleime, Algen.
-
Biozide Mittel mit einem Gehalt an den neuen Verbindungen sind vielseitig
verwendbar und zwar in allen Bereichen wo mit unerwunsohtem Mikrobenbefall zu rechnen
ist, beispielsweise in industriellen Wasch- und Eühlwäooern, Ktthlschmiermitteln,
Stofführungskanälen von Papierfabriken, in Spinnbädern der Kunstfaserproduktion,
in Elektrophoresebädern bei der Tauchbadlackierung, in Polymerdispersionen, Papierstreichmassen,
Leimen, Wachs emulsionen, Farbstoffsuspensionen, pflanzlichen Gerbflüssigkeiten,
Farb-Formulierungen auf Öl- oder Leimbasis, auf Oberflächen von Häuten und Leders
Durch
Vorversuche lassen sich die Aufwandmengen der erfindungsgemäßen Verbindungen zur
Bekämpfung der Midroorganiemen leicht bestimmen. Sie liegen im allgemeinen zwischen
0,00001 und 0,5 Gew.%, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,3 Gew.% bei der Verwendung
als Gebindekonservierungsmittel, bei 0,002 bis 0,2 Gew.% bei der Verwendung zur
Konservierung von Kühlschmiermitteln, Spinnpräparationen, Wachsemulsionen, FUllstoffeuspensionen
und Streichmassen, bei 0,00001 bis 0,01 Gew.% bei der Verwendung als Algen- und
Schleimbekämpfungsmittel.
-
Die erfindungagemäßen biowiden Mittel können auch anderen bekannten
Mikrobiziden beigemischt werden.
-
Beispiel 1 In einem D-l-Kolben mit Rührer und Innenthermometer werden
200 g (1,13 Mol) Phenacylrhodanid und 308 g (2,26 Mol) Natriumacetat in 2 1 Eisessig
suspendiert. Unter Kühlung werden bei 150C 158 g (4,52 Mol) Chlor eingeleitet, danach
wird noch solange bei 30 bis 400C gerührt, bis die Chlorfarbe verschwunden ist.
Vom ausgefallenen Kochsalz wird abfiltriert und die verbleibende Lösung im Wasserstrahlvakuum
eingeengt.
-
Der verbleibende Rückstand wird mit 500 ml kaltem Wasser verrührt
und die weiße Kristallmasse abgesaugt und getrocknet.
-
Man erhält so 260 g (94 % der Theorie) an X -Dichlorphenacylrhodanid
der Formel
Nach Umkristallisieren aus Ligroin schmilzt diese Verbindung bei 550C. Sie zeigt
im NMR-Spektrum keine aliphatiscnen Protonen.
-
Beispiel 2 20,3 g (0,1 Mol) Benzoylcyanessigsäuremethylester werden
in 150 ml Methanol suspendiert und langsam mit einer Lösung von 2,3 g Natrium in
50 ml Methanol versetzt. Zur gelbgefärbten Lösung tropft man bei 50C 16 g Brom zu,
welches sofort absorbiert wird. Es wird 30 Minuten bei gleicher Temperatur nachgerührt,
anschließend das Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum entfernt und der verbleibende
ölige Rückstand mit Wasser versetzt und mit Äther ausgeschüttelt. Die organische
Phase
wird abgetrennt und über Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels
bleiben 24,1 g (85 % der Theorie) Benzoyl-brom-cyanessigsäuremethylester der Formel
Beispiel 3 100 g (0,56 Mol) Phenacylrhodanid und 154 g (1,12 Mol) Natriumacetat
werden in 1 1 Eisessig gelöst. Unter Rühren werden bei 200C 179 g (1,12 Mol) Brom
zugetropft. Nach vollständiger Zugabe wird noch solange auf 40 bis 60 0C erwärmt,
bis die Farbe von rot nach hellgelb umgeschlagen it.
-
Dann wird Natriumbromid abfiltriert, die Lösung eingedampft, mit Wasser
verrührt und die Kristallmasse abgesaugt und getrocknet, Man erhält 182 g (96 %
der Theorie) α, α-Dibromphenacylrhodanid; F: 98°C.
-
Beispiel 4 19 g (0,08 Mol) 4-Nitro-phenacylrhodanid und 22 g (0,16
Mol) Natriumacetat in 200 ml Eisessig werden bei 10°C mit 27 g (0,16 Mol) Brom umgesetzt.
Nach Entfärbung wird analog Beir spiel 3 aufgearbeitet. Ausbeute 26,6 g (94 % der
Theorie) 4-Nitro-α, α-dibrom-phenacylrhodanid; F: 105°C.
-
Beispiel 5 19,3 g (0,1 Mol) 4-Hydroxy-phenacylrhodanid und 27 g (0,2
Mol) Natriumacetat in 200 ml Eisessig werden bei 18°C mit 32 g (0,2 Mol) Brom umgesetzt.
Nach Entfernung von Natriumbromid und Lösungsmittel wird mit Wasser verrührt, wobei
ein brauner Niederschlag entsteht, der nach Absaugen aus Äthanol umkristallisiert
wird. Ausbeute 12,4 g (32 % der Theorie) 4-Hydroxy-«,oFdibrom-phenacylrhodanid;
F: 132 0C.
-
Beispiel 6 20,7 g (0,1 Mol) 4-Methoxy-phenacylrhodanid und 27 g (0,2
Mol) Natriumacetat werden in 200 ml Eisessig suspendiert und mit 32 g (0,2 Mol)
Brom auf einmal versetzt. Nach 24-stUndigem Rühren bei 200C wird Natriumbromid abgesaugt,
das farblose Filtrat wie in Beispiel 3 aufgearbeitet. Ausbeute 33,2 g (91 % der
Theorie) 4-Methoxy-α, α-dibrom-phenacylrhodanid; F: 400C.
-
Beispiel 7 22,3 g (0,1 Mol) 4-Isopropyl-phenacylrhodanid und 27 g
(0,2 Mol) Natriumacetat werden in 200 ml Eisessig mit 32 g (0,2 Mol) Brom versetzt
und 24 Stunden bei 200 C stehengelassen, wobei Entfärbung eintritt. Es wird wie
in Beispiel 3 beschrieben aufgearbeitet. Ausbeute 26,5 g (70 % der Theorie) 4-Isopropyl-α,
α-dibrom-phenacylrhodanid: F: 100°C.
-
Beispiel 8 15 g (0,06 Mol) 3,4-Dichlor-phenacylrhodanid und 16,7 g
(0,12 Mol) Natriumacetat werden in 250 ml Eisessig bei 120C mit 19,6 g (0,12 Mol)
Brom umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet. Ausbeute 23,3
g (94 % der Theorie) 3,4-Dichlor-α, α-dibrom-phenacylrhodanid; F: 95°C.
-
Beispiel 9 12,3 g (0,05 Mol) 3,4-Dichlor-phenacylrhodanid und 7,7
g (0,1 Mol) Ammoniumacetat werden in 250 ml Eisessig mit 7,0 g (0,1 Mol) Chlor umgesetzt.
Nach Entfärbung wird direkt eingeengt und mit Wasser verrührt. Die Kristalle werden
aus Ligroin umkristallisiert. Ausbeute 13 g (84 5' der Theorie) 3,4-Dichlor-°GqFdichlor-phenacylrhodanidi
F: 50°C
Beispiel 10 17 g (0,12 Mol) Acetyl-cyanessigsäuremethylester
werden in Methanol gelöst und mit einer Lösung von 2.8 g (0,12 Mol) Natrium in Methanol
versetzt. Durch Ätherzugabe wird das Natriumsalz des Acetyl-cyanessigsäuremethylesters
ausgefällt und abgesaugt. Es wird in Äther suspendiert und bei 5 bis 10°C$% langsam
mit 19,2 g (0,12 Mol) Brom umgesetzt. Anschließend wird mit verdünnter Salzsäure
ausgeschüttelt, die Ätherphase getrocknet, eingeengt und der ölige Rückstand im
Vakuum destillert. Man erhält Acetyl-brom-cyanessigsäuremethylester als gelbliches
Öl in einer Ausbeute von 22 g (83 Öl; der Theorie); Kp. 600C/1,0 Torr.
-
Beispiel 11 1G,7 g (0,1 Mol) Phenacylcyanid-Natriumsalz erhalten aus
0,1 Mol Phenacylcyanid und 0,1 Mol Natriumäthylat, werden in 50 ml Methanol mit
16 g (0,1 Mol) Brom bei OOC umgesetzt.
-
Nach vollständiger Bromaufnahme wird eingeengt, mit Äther und Wasser
ausgeschüttelt, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt.
Es verbleiben 17 g (75 % der Theorie) o-Brom-phenacylcyanid als honigfarbenes %
1,51.
-
Beispiel 12 27,5 g ( 0,14 Mol ) 4-Nitro-phenacylrhodanid und 23 g
(0,28 ol) wasserfreies Natriumacetat werden in 170 ml Eisessig bei 25 - 300 C mit
19,6 g (o,28 Mol) Chlor umgesetzt, Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet.
Ausbeute 31,5 g ( 77 -α, der Theorie ) p-Nitro α-dichlor-phenacyl- "
rhodanid, F: 83 - 84°C.
-
Beispiel 13 20,7 g ( 0,1 ol) 4-EVIethoxy-phenacylrhodanid und 27 g
(0,2 Mol) Natriumacetat werden in 200 ml Eisessig bei 30 - 400 C mit 14 g ( 0,2
Mol ) Chlor umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet. Ausbeute
20,6 g ( 75 % der theorie ) 4-methoxy-α, α-dichlor-phenacylrhodanid;
F: 76 - 800 C.
-
Beispiel 14 19 g (0,1 Mol) 4-Methyl-phenacylrhodanid und 42 g (0,3
Mol) Natriumacetat werden in 200 ml Eisessig mit 16,8 g (o,12 Mol) Chlor umgesetzt
bei 40-500C. Nach 5 Std. wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet. Ausbeute 23 g ( 89
% der Theorie ) 4-Methyl-α, α-dichlor-phenacylrhodanid; F: 57 0C.
-
Beispiel 15 20,5 g (0,1 Mol) 4-Äthyl-phenacylrhodanid und 16,4 g (0,2
Mol) wasserfreies Natriumacetat werden in 9o ml Eisessig bei 500C mit 14 g (0,2
Mol) Chlor umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet. Ausbeute
24,5 g ( 90 % der Theorie) 4-Äthyl-α, α-dichlor-phenacylrhodanid; flüssig,
Dichte: 1,29 ( 250C ).
-
Beispiel 16 41 g (1,9 Mol) 4-Isopropyl-phenacylrhodanid und 31,3 g
(2,8 Mol) wasserfreies Natriumacetat werden in 150 ml Eisessig bei 15 mit 26,6 g
(o,4 Mol) Chlor umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet.
Ausbeute 44,8 g (82 % der Theorie) 4-Isopropyl-α, α-dichlor-phenacylrhodanid;
F:71 - 7300.
-
Beispiel 17 25 g (o,12 Mol) 4-Chlor- phenacylrhodanid und 33 g ( o,24
Mol) Natriumacetat werden in 35o ml Eisessig bei 20-3Q OC mit 16,8 g
(
o,24 Mol) Chlor umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet.
Ausbeute 29,5 g ( 9o % der Theorie ) 4-Chlor-α, α-dichlor-phenacylrhodanid;
F: 108°C.
-
Beispiel 18 21 g ( o,o7 Mol ) 2,4,6-Trichlor-3-methyl-phenacylrhodanid
und 11,7 g wasserfreies Natriumacetat ( o,14 Mol ) werden bei 20°C mit 1o,o g (
o,14 Mol ) Chlor umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet.
Ausbeute 25 g ( 98 5' der theorie ) 2,46-Trichlor-3-methyl-α, α-dichlor-phenacylrhodanid;
F: 70-72°C.
-
Beispiel 19 30 g (0,13 Mol) Thiocyanmethyl-naphthyl-keton und 35,8
g ( o,26 I»iol ) Natriumacetat werden bei 20 - 300 C in 300 ml Eisessig mit 18,4
g Chlor ( o,26 Mol ) umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet.
Ausbeute 30,2 g ( 79 % der Theorie ) Thiocyan-dichlormethyl-naphthyl-keton; flüssig,
Dichte: 1,35 ( 250C).
-
Beispiel 20 30 g ( o,17 Mol ) Thiocyanmethyl-thienyl-keton und 46
g ( o,34 Mol ) Natriumacetat werden bei 15 - 200 C in 150 ml Eisessig mit 24 g (
o,34 Mol ) Chlor umgesetzt. Nach Entfärbung wird analog Beispiel 3 aufgearbeitet.
Ausbeute 30 g ( 71 % der Theorie )Thiocyan-dichlormethyl-thienyl-keton; F: 75 -
780C.
-
Die Wirksamkeit und Einsatzmöglichkeit der neuen Verbindungen geht
aus nachfolgenden Anwendungsbeispielen (A - r) hervor: A Die erfindungsgemäßen Verbindungen
werden in Konzentrationen von 0,1 bis 100 mg/l in Allen's Nährlösung, die 1 « Caprolactam
alsk Kohlenstoff- und zusätzliche Stickstoffquelle enthalten, in wenig Aceton gelöst
eingebracht. Kurz vorher wurden die Nährlösungen mit Schleimorganismen (ca. 106
Keime/ml), die aus bei der Polyamid-Herstellung verwendeten Spinnwasser-Kreisläufen
isoliert wurden, infiziert. Nährlösungen, die die mikrobistatische Minimal-Konzentration
(MMK) oder größere Wirkstoffkonzentrationen aufweisen, sind auch nach dreiwöchiger
Kultur bei Raumtemperatur noch völlig klar, d. h.
-
die inwirkstofffreienNährlösungen nach 3 bis 4 Tagen bemerkbare starke
Vermehrung der Mikroben und Schleimbildung unterbleibt. Aus den in der Tabelle aufgeführten
MMK-Werten geht die hervorragende antimikrobielle Wirksamkeit, insbesondere die
Wirkaamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber Schleimorganismen hervor:
Tabelle 1 Mikrobistatische Minimal-Konzentration (MM[) erfindungsger mäßer Substanzen
in mg/l Testorganiamen: Schleimbildende Caprolactam-Verwerter Verbindung MMK 4-Chlor-phenacylrhodanid
(zun Vergleich) 80 α,α-Dichlor-phenacylrhodanid 0,2 Q,a-Dibrom-phenacylrhodanid
0,2 d-Brom-phenacylrhodanid 7 4-Nitro-α,α-dibrom-phenacylrhodanid 0,3
4-Methoxy-α,α-debrom-phenacylrhodanid 0,3 4-Isopropyl-α,α-dibrom-phenacylrhodanid
0,4 3,4-Dichlor-α,α-dibrom-phenacylrhodanid 0,3 «-Hroi-phenacyl cyanid
3 Benzoyl-brom-cyaneseigsäuremethylester 15 Acetyl-brom-cyanessigsäuremethylester
7
Verbindung 4-Nitro-α,α-dichlor-phenacylrhodanid 0,2
4-Methyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid 0,2 4-Äthyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
0,2 4-Isopropyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid 0,2 4-Chlor-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
0,2 2,4,6-Trichlor-3-methyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid 0,2 Thiocyan-dichlormethyl-naphthyl-keton
0,2 Thiocyan-dichlormethyl-thienyl-keton 0,2 B In einen Agar, der aus Bierwürze
und Pepton hergeetellt wird, arbeitet man Konzentrationen von 2 mg/l bis 5000 mg/l
der erfindungsgemäßen Verbindungen ein. Nach Erstarren des Agars erfolgt die Kontamination
mit Reinkulturen von Penicillium glaucum, Chaetomicum globosum und Aspergillus niger.
Nach zweiwUchiger Lagerung bei 280C und 60 bis 70 % rel. Luftfeuchtigkeit wir9 ausgewertet.
MMK ist die niedrigste Eonzentration an erfindungsgemäßem Wirkstoff, bei der keinerlei
Bewuchs durch die verwendete Mikrobenart erfolgt.
-
Tahelle 2 Mikrobistatische Minimalkonzentration von erfindungsgemäßen
Substanzen in mg/l.
-
Testorganismen: Schimmel Chaeto-Verbindung Penicil- mium- Aspergillus
lium globo- niger glaucum surn d-Brom-phenacylcyanid 10 400 20 å-Brom-phenacylrhodanid
40 40 40 α,α-Dibrom-phenacylrhodanid 5 2 5 a,CDichlor-phenacylrhodanid
0,5 <0,2 0,5 Benzoyl-brom-cyanessigsäure- 100 100 100 methylester Acetyl-brom-cyanessigshure-
100 500 500 methylester 4-Chlor-phenacylrhoda 4000 250 4000 (zum Vergleicn) 4-Nitro-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
<2 <2 <2 4-Methyl-d,-dichlor-phenacylrhodanid 5 1,5 4-Äthyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
<2 <2 <2 4-Isopropyl-oLor,dichlor-phenacylrhodanid <2 c 2 4-Chlor-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
<2 <2 <2 2,4,6-Trichlor-3-methyl-α,α-dichlorphenacylrhodanid
5 5 5 Thiocyan-dichlormethyl-naphthyl-keton 5 5 5 Thiocyan-dichlormethyl-thienyl-keton
3,5 5 3,5 C Ein Bouillon-Agar wird auf gleiche Weise wie in B mit erfindungsgemäßen
Substanzen versehen; mit Bacterium coli und Bacterium pyocyaneum kontaminiert, bebriltet
und nach 2 Wochen ausgewertet
Tabelle 3 Mikrobistatische Minimalkonzentrationen
von erfindungsgemäßen Substanzen in mg/l Testorganismen: Bakterien Verbindung Bacterium
Bacterium coli pyocyaneum «-Brom-phenacylcyanid 100 50 α-Brom-phenacylrhodanid
400 400 d,d-Dibrom-phenacylrhodanid 50 50 α,α-Dichlor-phenacylrhodanid
10 5 Benzoyl-brom-cyanessigsäure- 100 100 methylester Acetyl-brom-cyanescigeQure-
100 50 methyle iter 4-Chlor-phenacylrhodanid 4000 4000 (zum Vergleich 4-Nitro-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
20 10 4-Methyl-o(,oCdichlor-phenacylrhodanid 10 5 4-Äthyl-o\,oddichlor-phenacylrhodanid
4-Isopropyl-α,α-dichlorphenacylrhodanid 20 5 4-Chlor-α,α-dichlor-phenacylrhodanid
10 3,5 2,4,6-Trichlor-3-methyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid 20 lo Thiocyan-dichlormethylnaphthyl-keton
10 5 Thiocyan-dichlormethylthienyl-keton 10 5
D Eine Nischkultur
von Grdn-, Blau-, Braun- und Kieselalgen wird im Laboratorium unter Durchperlen
von Luft in Allen's Nährlösung (M.B. Allen, Arch. Mikrobiol. 17, 34 bis 53, 1952)
gegeben. Nach 2 Wochen ist die Nährlösung durch intensives Algenwachstum tief grtn-blau
gefärbt. Schon kleine Zusätze an erfindungsgemäßen Substanzen bewirken, daß die
Algen absterben und die Nährlösung sich wieder entfärbt.
-
Tabelle 4 Konzentrationen in mg/l von erfindungsgemäßen Verbindungen,
die ab töten auf eine Algen-Mischkultur wirken Verbindung Konzentration α,α-Dichlor-phenacylrhodanid
20 tWd-Dibrom-phenacylrhodanid 40 d-Brom-phenacylrhodanid 80 d-Brom-phenacylcyanid
40 Benzoyl-brom-cyanessigsäuremethylester 40 Acrtyl-brom-cyanessigsäuremethylester
30 4-Methyl-α,α-dichlor-phenacylrhodanid 15 Thiocyan-dichlormethyl-naphthyl-keton
20 Thiocyan-dichlormethyl-thienyl-keton 30 E In einer Siebewasserprobe einer Papierfabrik,
die 1,5 108 Keime (vorwiegend Schleimbildner) pro ml enthält, bewirken Zusätze von
nur 20 ppm α,α-Dichlor-phenacylrhodanid oder ,o-Pibrom-phenacylrhodanid
innerhalb von 2 bis 5 Stunden totale Keimabtötung.
-
F Eine Spinnpräparation, die aus einer Emulsion von verschiedenen
mineralischen und pflanzlichen Ölen, Emulgatoren und Wasser besteht und zur Präparation
von Polyamidfasern dient, wird in einem geöffneten Kreislauf umgewälzt. Nach Infektion
mit einer verdorbenen Präparation enthält das System 4 103 Keime pro ml. Durch Zusatz
von nur 0,005 % d,drDichlor-phenacylrhodanid tritt totale Keimabtötung ein.
-
Eine nach 11 Tagen entnommene Probe ist noch immer keimfrei.