-
Sesselartiger Sitz Die Erfindung bezieht sich auf einen sesselartigen
Sitz mit muldenförmiger Sitzfläche, die sich beim Einnehmen des Sitzes dem Körper
des Benutzers anschmiegt und ihn zugleich auch am Rücken abstützt.
-
Sitze mit muldenartiger Sitz- und Lehnfläche sind an sich bekannt.
Sie haben gewöhnlich eine der Körperform angepaßte Sitzmulde aus mehr oder weniger
starrem Werkstoff, die mit Filz oder sonstigem Polsterstoff bekleidet ist. Bekannt
ist ferner ein muldenartiger Sitz mit einem in Sitzhöhe an einem einklappbaren Beingestell
abgestützten, kreisförmigen Muldenrahinen, der sich in einer von vorn nach hinten
ansteigenden Schräglage befindet und mit einer die Sitz- und Lehnmulde bildenden
Bespannung aus Gewebe oder sonstigem biegsamem, aber nicht elastischem Stoff versehen
ist. Die Bespannung ist hierbei so zugeschnitten, daß sie nach ihrer Anbringung
an dem kreisförmigen Rahmen muldenartig nach unten durchhängt, wobei das den Muldenrahmen
abstützende Beingestell zwei schwenkbar gelagerte Klappstützen aufweist, die sich
bei Nichtgebrauch des Sitzes an den Muldenrahmen anklappen lassen. Derartige Muldensitze
mit einer starren gepolsterten oder mit einer biegsamen, nicht elastischen Muldenfläche
haben den Nachteil, daß sie nicht immer als bequem empfunden werden, weil sie sich
dem Körper des Benutzers nicht immer in gleicher Art gut anschmiegen wie ein Polstersessel.
-
Bekannt ist ferner ein Liegestuhl für Kinder, der in einem von vorn
nach hinten schräg ansteigenden, viereckigen Rahmen eine der Körperfonn des Kindes
angepaßte, nach unten durchhängende, nicht elastische Stoffbespannung aufweist.
Der schräge Rahmen ist dabei an je zwei höhenverstellbaren, vorderen und
hinteren Stützen angebracht, die in Bodennähe durch einen in Längsrichtung verstellbaren
unteren Rahmen derart verbunden sind, daß die Höhenlage und die Neigung des mit
der Stoffbespannung versehenen Schrägrahmens verstellt werden können. Der Liegestuhl
kann zwar verfahren, nicht aber zusammengeklappt werden.
-
Weiterhin ist ein Lehnstuhl bekannt, der in einen Liegestuhl umwandelbar
ist, eine verschwenkbare Rückenlehne mit verschwenkbaren Armlehnen und vier verschwenkbare
Beine aufweist, die zur Veränderung der Höhenlage des Sitzes in unterschiedliche
Neigungsstellungen gespreizt werden können. Die Sitzfläche und die Rückenlehne haben
hierbei aber nicht die bekannte muldenartige Gestalt.
-
Schließlich ist es bekannt, einen Sesselrahmen im Bereich der Sitzfläche
und der Rückenlehne mit elastischen Bändern zu bespannen, die in unbelastetem Zustand
je eine nicht durchhängende Sitz- und Lehnfläche ergeben und gewöhnlich mit
einer nachgiebigen Polsterauflage versehen werden, die sich von der Vorderkante
der Sitzfläche bis zur Oberkante der Rückenlehne erstreckt und sich beim Einnehmen
des Sitzes durch die Nachgiebigkeit der Bespannungsbänder dem Körper des Benutzers
anschmiegen kann. Dabei verbleibt aber im Eck zwischen dem hinteren Teil der Sitzfläche
und dem unteren Teil der Rückenlehne gewöhnlich ein Bereich, in dem der Körper des
Benutzers keine Abstützung erhält. überdies sind solche Sessel weder zusammenklappbar,
noch so ausgebildet, daß sich die Neigungen der mit elastischen Bändern bespannten
Rahmenflächen verändern lassen.
-
Die Erfindung ist darauf gerichtet, einen sesselartigen Sitz, der
mit einer eine Sitz- und Lehmnulde bildenden Bespannung versehen ist, so auszubilden,
daß sich seine Bespannung in belastetem Zustand der Körperform des Benutzers an
allen Stellen der Sitz-und Lehnfläche besonders gut und gleichmäßig anschmiegt und
die Sitz- und Lehnmulde daher durch gleichmäßige Abstützung und Druckverteilung
auch als besonders angenehm empfunden wird. Der Sitz nach der Erfindung ist in bekannter
Weise mit einem in Sitzhöhe von einem einklappbaren Beingestell abgestützten Rahmen
versehen, der sich in Benutzungsstellung in einer von vorn nach hinten ansteigenden
Schräglage befindet, und die Erfindung kennzeichnet sich durch die Verwendung einer
an sich bekannten, in unbelastetem Zustand nicht durchhängenden, elastischen und
in der Rahmenebene liegenden Bespannung, die am Rahmen nach allen Seiten straff
verspannt ist und unter Wirkung der Sitzlast zu einer im
Rahmen
niederhängenden Sitz- und Lehnmulde verformbar ist. Die elastische Bespannung hat
dabei den zusätzlichen Vorteil, daß sie beim Einnehmen des Sitzes mit dem Körper
des Benutzers schon in Berührung kommt, ehe er den Schwerpunkt in die Sitzstellung
verlagert hat, so daß der Benutzer bereits bei dieser Schwerpunktverlagerung eine
Abstützung erhält und mit vermindertem Kraftaufwand in die Sitzstellung kommt, und
daß außerdem beim Aufstehen die elastische Bespannung durch ihre Spannkraft dazu
beiträgt, den Kraftaufwand beim Verlassen der Sitzstellung zu vermindern.
-
Vorzugsweise ist der Rahmen durch an sich bekannte Lagenveränderung
oder Höhenverstellung des Beingestells in seiner Höhe und Schräglage einstellbar
ausgebildet, so daß er sich nicht nur der verschiedenen Körpergestalt und -größe
unterschiedlicher Benutzer anpassen, sondem auch hinsichtlich der Lage der Sitz-und
Lehnmulde in ihrem unbelasteten Zustand dahin verändern läßt, daß der Benutzer in
der Mulde eine mehr sitzende oder mehr liegende Stellung einnimmt und die Stellung
der Mulde nach seinem Wohlbefinden beim Sitzen verändern kann.
-
Besteht der Rahmen in bekannter Weise aus einem starren Kreisring,
so weist er zweckmäßig drei an die Rahmenebene anklappbare Beine, nämlich zwei kurze
Vorderbeine und ein längeres, mittleres Hinterbein auf, die den Kreisring mit Kopfhülsen
schwenkbar umschließen und mit in Längsrichtung der Beine verschiebbaren, federbelasteten
Riegeln in zugeordnete Löcher des Rahmens einrastbar vorgesehen sind.
-
In einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ka nn
der Rahmen durch in einem Rechteck angeordnete Verspannungen zwischen vier in bekannter
Weise höhenverstellbaren Beinen gebildet sein, die die aufwärts ragenden Schenkel
von sich diagonal überkreuzenden, in der Kreuzungsstelle durch ein Drehgelenk verbundenen
U-förmigen Bügeln bilden.
-
Die Zeichnung zeigt zwei Beispiele für die Ausführung des sesselartigen
Sitzes nach der Erfindung, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 die Vorderansicht
und die Seitenansicht der ersten Ausführungsform, Fig. 3 einen im wesentlichen
senkrechten Schnitt durch den Rahmen im Bereich der Lagerstelle eines seiner Beine,
Fig. 4 eine Seitenansicht der in Fig. 3 dargestellten Lagerstelle, von rechts
her gesehen, Fig. 5 einen Schnitt a-a in Fig. 3 durch die gleiche
Lagerstelle, Fig. 6 die schaubildliche Ansicht des in der Lagerstelle befindlichen
Riegels und Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht der zweiten Ausführungsform.
-
Der Sessel nach Fig. 1 und 2 weist einen festen, kreisförmigen
Rohrrahmen 1 auf, der mit drei Beinen 2 und mit einer elastischen Bespannung
3 versehen ist. Die Beine 2 sind an ihren oberen Enden gemäß Fig.
3 bis 5 mit Kopfhülsen 4 am kreisförmigen Rahmen 1 schwenkbar
gelagert und enthalten im Bereich der Kopfhülse je einen abgefederten Riegel
5, der mit einem Zapfen 5' in zugeordnete Löcher 6 des Rahmens
1 eingreifen kann. Die Kopfhülsen 4 sind an beiden Seiten mit je einem
Schlitz 8 versehen und durch einen Niet 9 mit den oberen Enden der
aus Röhren bestehenden Beine 2 fest verbunden. Die Riegel 5 sind etwas breiter
bemessen als der geschlitzte Schaft der Kopfhülsen 4, so daß sie sich in
den Schlitzen 8 der Kopfhülsen führen und zur Erleichterung der Handhabung
mit geriffelten Enden 10 aus den Schlitzen der Kopfhülsen hervorstehen. An
ihrer Unterseite weisen die Riegel 5 zwei Stifte 11 auf, mit denen
sie in eine auf den Enden der Beine 2 innerhalb des Hülsenschaftes sitzende Feder
7 eingreifen, die die Riegel gegen den kreisförmigen Rahmen 1 drückt.
-
Die Beine 2 sind unterschiedlich lang, und zwar sind zwei kurze Beine
zu beiden Seiten am vorderen Teil des kreisförmigen Rahmens und ein längeres Bein
in der Mitte am hinteren Teil des kreisförmigen Rahmens angeordnet, so daß der Rahmen
1 gemäß Fig. 2 eine von vom nach hinten ansteigende Schräglage aufweist.
Diese Schräglage kann dadurch nach Bedarf verändert werden, daß man die Riegel
5 aus ihrer Sperrstellung nach Fig. 3 bis 5 gegen den Druck
der Federn 7 zurückzieht und um den kreisförnügen Rahmen verschwenkt, bis
die Riegel 5 mit ihren Zapfen 5'
in eines der anderen Löcher
6 einschnappen. Auf diese Weise lassen sich die Beine auch nach innen in
den kreisfönnigen Rahmen einschwenken oder nach außen in die Ebene des kreisförmigen
Rahmens klappen, wobei die Riegel im letzteren Fall mit ihrem Zapfen 5' in
ein Loch 12 am Umfang des kreisförmigen Rahmens einschnappen.
-
Die elastische Bespannung 3, die gemäß Fig. 1 aus einem
am kreisförmigen Rahmen 1 straff verspannten Netz besteht, kann auch aus
elastischem Stoff, z. B. durch ein Gummituch gebildet sein. Sie liegt in unbelastetem
Zustand in der Ebene des kreisförmigen Rahmens 1 und wird beim Sitzen vom
Gewicht des Benutzers so verformt, daß sie zugleich die Sitzfläche und die Rückenlehne
bildet, wie dies in Fig. 2 mit der strichpunktierten Linie 3 angedeutet ist.
-
Bei der in Fig. 7 dargestellten zweiten Ausführungsform wird
die Sitzfläche durch elastische Kordeln 13
gebildet, die über einen nachgiebigen
Rahmen 14 gespannt sind. Die den Rahmen bildenden Kabel oder gegebenenfalls auch
elastischen Kordeln sind an einem festen Gestell befestigt, das aus zwei U-förmig
gebogenen und in der Mitte 16 ihrer Stege schwenkbar miteinander verbundenen
Bügeln 15 besteht. Die nach oben gerichteten Schenkel der Bügel sind teleskopartig
verlängerbar, um die Höhe und Neigung der Sitzfläche zu verändern, die an den oberen
Enden dieser Schenkel befestigt ist.