-
Die Erfindung betrifft ein Polstermöbel, insbesondere ein Polstermöbel mit mindestens einem mit Gas, typischerweise Luft, befüllten bzw. befüllbaren Polsterelement.
-
Bei Polstermöbeln handelt es sich beispielsweise um Sitze, Stühle, Sessel oder Sofas oder Liegemöbel. Neben konventionellen Polstermöbeln sind auch solche bekannt geworden, deren Polsterelemente mit Gas, typischerweise Umgebungsluft, befüllt sind. Derartige Polstermöbel werden gerne im Outdoor-Bereich eingesetzt, finden allerdings auch im Indoor-Bereich zunehmend mehr Verwendung. Vorbekannte aufblasbare Polstermöbel dieser Art bestehen ganz überwiegend aus dem Polsterelement, das als solches unterschiedliche Formen aufweisen kann. Mitunter werden Verbindungsglieder eingesetzt, um Teile eines solches Polstermöbels zu dessen Formgebung miteinander zu verbinden. Bei derartigen Polstermöbeln mit einem oder auch mehreren aufblasbaren Polsterelementen wird mitunter deren mangelnde Formstabilität bei einer Benutzung kritisiert, ebenso wie das sich mitunter einstellende Empfinden bei der Benutzung eines solchen Polstermöbels als wabbelig oder schwammig. Dem kann in gewissem Maße dadurch entgegengewirkt werden, dass das Polsterelement als Aufblaskörper entsprechend groß dimensioniert ausgelegt ist und ein relativ dickes und damit hartes Material zum Herstellen des luftundurchlässigen Hohlkörpers verwendet wird. Auch wenn derartige Polstermöbel gegenüber konventionellen Polstermöbeln mit Federkernpolsterung und mit entsprechenden Gestellen leichtgewichtig sind, sind diese mitunter von ihrer Handhabung aufgrund der Größe unhandlich. Bei kleineren Polstermöbeln dieser Art, vor allem solchen, die für eine einzelne Person vorgesehen sind, ist Sorge dafür zu tragen, dass bei einer Anwendung im Outdoor-Bereich diese bei Nichtbenutzung bei auftretenden Windstößen nicht weggeblasen werden. Zudem ist gerade bei einer Benutzung von als Einsitzern ausgelegten aufblasbaren Polstermöbeln darauf zu achten, dass man beim Hinsetzen oder Aufstehen nicht mit den Polstermöbeln umkippt.
-
Vor dem vorstehend skizzierten Hintergrund zu vorbekannten Polstermöbeln wäre es wünschenswert, ein Polstermöbel mit einem aufblasbaren Polsterelement und den damit einhergehenden Vorteilen zur Verfügung zu haben, bei dem dennoch die zum Stand der Technik zu diesen angesprochenen Nachteile vermieden sind.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Polstermöbel, umfassend ein bodenseitig mit Füßen abgestütztes Rohrgestell mit einer Polsterauflage, ein mit Gas befülltes bzw. befüllbares erstes Polsterelement, Mittel zum werkzeuglosen Fixieren des Polsterelementes auf oder am bzw. Lösen von der Polsterauflage sowie umfassend eine am Rohrgestell werkzeuglos montierbare und demontierbare, über den oberen Abschluss des befüllten und auf der Polsterauflage befindlichen ersten Polsterelement reichenden Stütze zum Abstützen eines zweiten Polsterelementes und ein mit Gas befülltes bzw. befüllbares Armlehnen- oder Rückenlehnenpolsterelement als zweites Polsterelement, welche Stütze zum Zwecke ihres Anschlusses an das Rohrgestell über zwei mit Abstand zueinander angeordnete, sich in horizontaler Richtung erstreckende Anschlussabschnitte mit ersten Anschlussmitteln und welches Rohrgestell über zweite Anschlussmittel zum Anschließen der Anschlussabschnitte der Stütze in einer Ebene unterhalb der Polsterauflage verfügen.
-
Dieses Polstermöbel verfügt über zumindest zwei aufblasbare Polsterelemente sowie ein Rohrgestell. Eines der zumindest zwei Polsterelemente dient als Sitz-/Liegeflächenelement und liegt auf einer durch das Rohrgestell bereitgestellten Polsterauflage auf. Das Rohrgestell selbst verfügt über Füße und ist über diese bodenseitig abgestützt. Damit ist dieses erste Polsterelement von dem Untergrund, auf dem das Polstermöbel aufsteht, beabstandet. Durch das dieses Polsterelement tragende Rohrgestell steht dieses bei einer Anwendung im Outdoor-Bereich auch auf unebenem Boden sicher und gerade. Das Vorsehen eines Rohrgestells, auf dessen Polsterauflage dieses erste Polsterelement aufliegt, erlaubt eine Auslegung dieses Polsterelementes allein mit der für die vorgesehene Polsterung gewünschten Höhe. Die übrige Höhe, die die Oberseite des Polsterelementes beispielsweise als Sitzmöbel aufweisen soll, wird durch das stabile Rohrgestell bereitgestellt. Das mitunter bei herkömmlichen aufblasbaren Polstermöbeln aufgrund ihrer notwendigen Größe der Polsterelemente als wabbelig oder schwammig sich einstellende Sitz- oder Liegegefühl ist hierdurch wirksam vermieden. Dennoch ist ein solches Polstermöbel leichtgewichtig und vereint in sich die Vorteile eines aufblasbaren Polstermöbels durch seine Zusammenlegbarkeit, sodass dieses, wird die Luft aus dem Polster abgelassen, als kompaktes Paket verstaut werden kann. Dieses eignet sich daher insbesondere auch für einen Einsatz beim Camping. Auch für eine Aufbewahrung bzw. einen Transport ist das Rohrgestell mit seinen Füßen zweckmäßig. Dieses kann mit seiner Polsterauflage nach unten und seinen Füßen nach oben abragend einen Halterahmen für das oder die weiteren Bestandteile des Polstermöbels bilden. So können in diesen Aufnahmerahmen die Polsterelemente, nachdem deren Luft abgelassen worden ist, und weitere Elemente, beispielsweise ein oder mehrere Stützen für Arm- oder Rückenlehnenpolsterelemente eingelegt werden. Das Rohrgestell selbst bildet einen vor allem auch stabilen Transportrahmen und schützt durch seine Füße die durch eine solche Zusammenstellung gebildeten Ecken eines Transportpaketes.
-
Bei dem Rohrgestell handelt es sich typischerweise um ein Metallrohrgestell, beispielsweise hergestellt aus einzelnen Rohrteilen aus einer Aluminiumlegierung oder ausgeführt als Stahlrohrgestell. Durchaus möglich ist es auch, das Rohrgestell aus anderen stabilen Materialien herzustellen, beispielsweise auch aus Bambus. Das Rohrgestell ist gemäß einer Ausgestaltung dauerhaft als solches zusammengesetzt. Durchaus möglich ist es auch, dass Rohrgestell aus einzelnen, miteinander verbindbaren Gestellteilen auszubilden.
-
Bei der Polsterauflage handelt es sich um die Oberseite des Rohrgestells, auf der das erste Polsterelement aufliegt. Verfügt das Rohrgestell nicht über eigene, die Auflagefläche innerhalb eines Rohrrahmens befindliche Streben, kann diese, um das Polstermöbel leichtgewichtig zu halten, durch ein zwischen den Rohrrahmen gespanntes Tuch, ein oder mehrere Gurten oder dergleichen bereitgestellt sein.
-
Das Rohrgestell trägt gleichzeitig Sorge dafür, dass bei einer Benutzung des Polstermöbels ein sich darauf Niederlassen und ein davon Aufstehen aufgrund der sicheren Abstützung am Boden ein Umkippen oder Umfallen des Polstermöbels verhindert ist. Zugleich ist durch das Rohrgestell zwar das Gewicht des Polstermöbels gegenüber einem solchen, welches nur aus einem Polsterelement besteht, unter Umständen etwas höher, jedoch nicht so hoch, dass dieses nicht ohne Weiteres gehandhabt werden könnte. Wesentlich ist, dass im Outdoor-Bereich aufgrund des Rohrgestells und der Beabstandung des bzw. der Polsterelemente vom Boden die Windangriffsfläche gering ist und daher ein Wegwehen durch einen Windstoß, wie dieses bei herkömmlichen aufblasbaren Polstermöbeln der Fall ist, nicht eintritt.
-
Dieses Polstermöbel verfügt neben einem ersten als Sitz- oder Liegeflächenelement dienenden Polsterelement über zumindest ein zweites Polsterelement. Dieses dient als Armenlehnen- und/oder als Rückenlehnenpolsterelement. Dieses Polsterelement ist mittels einer Stütze, die auch als Seitenstütze, angesprochen werden kann, gehalten. Diese ist werkzeuglos am Rohrgestell montierbar bzw. von diesem demontierbar. Eine solche Stütze erstreckt sich über den oberen Abschluss des aufgeblasenen ersten, als Sitz- oder Liegeflächenelement dienenden Polsterelementes und reicht vorzugsweise über die Hälfte der Höhe des zumindest einen zweiten Polsterelementes. Vorzugsweise reicht die Stütze ihrer Höhe bis knapp unterhalb des oberen Abschlusses des gefüllten zweiten Polsterelementes. Dann ist sichergestellt, dass auch bei einem Abstützen auf diesem Polsterelement beim Hinsetzen auf das Polstermöbel oder beim Aufstützen dieses nicht über den oberen Rand der Stütze weggedrückt werden kann. Eine solche Stütze dient der Krafteinleitung bei einer auf das zweite Polsterelement einwirkenden Kraft, beispielsweise beim Abstützen auf derselben zum Aufstehen aus dem Polstermöbel. Diese Kraft wird über die Stütze in das bodenseitig aufstehende Rohrgestell eingeleitet und damit sicher abgefangen, insbesondere ohne die Gefahr eines Umfallens oder Umkippen des Polstermöbels in Kauf nehmen zu müssen. Die Stütze ist entsprechend stabil ausgelegt und zum Auffangen höherer Kräfte typischerweise ebenfalls ein Rohrelement. Die Stütze ist vorteilhafter Weise als Bügel ausgeführt und erstreckt sich somit nur mit einem Bügelabschnitt außenseitig bezüglich des zumindest einen zweiten Polsterelementes. Das zweite Polsterelement kann mit Haken-Flausch-Bändern an den Bügelabschnitt angeschlossen werden. Die Stütze verfügt zum Zweck ihres Anschlusses an das Rohrgestell über zwei mit Abstand zueinander angeordnete Anschlussabschnitte. Diese erstrecken sich in horizontaler Richtung. Dieses erleichtert die Montage der Stütze, da diese dann seitlich an das Rohrgestell herangeführt und an dieser montiert werden kann. Überdies wird dann die durch das Rohrgestell bereitgestellte Auflagefläche nicht zum Anschließen einer Stütze beeinträchtigt. Die Anschlussabschnitte der Stütze verfügen über erste Anschlussmittel. Das Rohrgestell verfügt über zweite, entsprechend komplementär aufgeführte Anschlussmittel. Diese befinden sich in einer Ebene unterhalb der Polsterauflage und somit unterhalb des unteren Abschlusses des ersten Polsterelementes. Bei diesen Anschlussmitteln kann es sich um Rastmittel handeln. So kann bei einer solchen Auslegung der Anschlussmittel die Stütze beispielsweise im Bereich ihrer Anschlussabschnitte jeweils einen federbelasteten, nach außen gehaltenen Rastkörper tragen, der in eine komplementäre Rastkörperaufnahme eines komplementären, am Gestell befestigten Rohrabschnitts eingreift, wenn die Stütze am Rohrgestell montiert ist. Als Anschlussmittel verfügt das Rohrgestell bei einer solchen Ausgestaltung über Rohrabschnitte mit einem Innendurchmesser, dass die Anschlussabschnitte der Stütze darin eingeschoben werden können. Die Rastkörperaufnahme kann durch eine Bohrung bereitgestellt sein.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind in die Ecken des die Polsteraufnahme einfassenden Rohrrahmens des Rohrgestells jeweils eine Montageplatte eingesetzt oder auf die Eckausbildung des Rohrrahmens aufgesetzt. An einer solchen Montageplatte kann der Fuß befestigt sein. Dieser ist sodann von dem seitlichen äußeren Abschluss des Rohrgestells nach innen versetzt, was sich zudem positiv auf die Anmutung des Polstermöbels auswirkt. Vorteilhaft ist zudem, dass eine solche Montageplatte zum Befestigen der rohrgestellseitigen Anschlussmittel zum Anschließen einer Stütze genutzt werden kann. Diese Anschlussmittel befinden sich typischerweise an den Montageplatten zu jeder Seite des Rohrgestells, sodass je nach gewünschte Anwendung eine Stütze an jeder beliebigen Seite des Rohrgestells montiert werden kann.
-
Anstelle des Anschlusses einer solchen Stütze über Rastmittel kann eine solche auch unter Verwendung von zusätzlichen Mitteln, beispielsweise Spannschrauben an das Rohrgestell angeschlossen werden. Bei einer solchen Ausgestaltung können in die Montageplatten Gewindebohrungen eingebracht sein. Die Anschlussabschnitte der Stütze verfügen sodann über ein oder mehrere Durchbrechungen zum Durchstecken einer Gewindestange einer solchen Spannschraube, die sodann mit ihrem Gewinde in eine Gewindebohrung der Montageplatte eingreifend gegenüber dieser verspannt werden kann. Eine solche Spannschraube verfügt über eine manuell betätigbare Handhabe, damit diese werkzeuglos montiert werden kann. Wenn es sich bei der Stütze ebenfalls um ein Rohrbauteil handelt, können auch die grundsätzlich offenen Enden der Anschlussabschnitte für den Anschluss der Stütze an das Rohrgestell genutzt werden. Dieses ist möglich, wenn rohrgestellseitig, typischerweise an der Montageplatte, bezüglich jedes endseitig offenen Anschlussabschnittes der Stütze ein Fixierelement vorgesehen ist, welches in das offene Ende des Anschlussabschnittes eingesetzt wird. Das Fixierelement ist gestellseitig fest verankert, sodass bei einer Montage der Stütze das offene Ende des bzw. der Anschlussabschnitte jeweils auf ein solches Fixierelement aufgeschoben wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine an einer Montageplatte befestigte Lasche handeln. Auf diese Weise ist allein durch Ansetzen und Aufschieben der Anschlussabschnitte auf die Fixierelemente die Stütze bereits vorfixiert, was die weitere Montage vereinfacht. Zum abschließenden Festlegen kann, wie dieses gemäß einem Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, eine Fixierung mit einer Spannschraube erfolgen, die den Anschlussabschnitt mit Abstand zu dem Fixierelement durchgreift und in der Montageplatte festgelegt ist. Als Handhabung einer solchen Spannschraube kann beispielsweise ein angespritzter Kunststoffkopf oder ein Flügelschraubenkopf dienen.
-
Bei Vorsehen eines Tuches zum Bereitstellen der Polsterauflage ist dieses vorzugsweise wasserdurchlässig. Ein Tuch kann in einfacher Weise durch Ausbildung von Schlaufen an den die Polsterauflage einfassenden Rahmenteilen des Rohrgestells durch Tuchschlaufen angeschlossen sein. Diese sind öffnenbar und können beispielsweise durch Verschlüsse ausgebildet werden, etwa Haken-Flausch-Bänder, Druckknöpfe, Reißverschlüsse oder dergleichen.
-
Die Polsterelemente dieses Polstermöbels sind vorzugsweise aus einem aufblasbaren, flexiblen, luftundurchlässigen Hohlkörper und einer textilen, um den befüllten Hohlkörper gespannten Hülle gebildet. Derartige Polsterelemente unterscheiden sich optisch nicht, jedenfalls nicht merklich von beispielsweise Schaumstoffkissen, sodass die Anmutung eines solchen Polstermöbels nicht ohne Weiteres darauf schließen lässt, dass es sich bei den Polsterelementen um aufblasbare Polsterelemente handelt. Das als Sitz- und/oder Liegeelement dienenden Polsterelement ist bezüglich seines Hohlkörpers vorzugsweise durch eine die Oberseite und eine weitere, die Unterseite bildende Materialbahnen ausgebildet, welche Materialbahnen durch zumindest eine einen Durchgangskanal bildende Ringwand miteinander verbunden sind. Die Mündungen eines solchen Durchgangskanals sind typischerweise trichterförmig ausgelegt. Bei einem solchermaßen ausgebildeten Polsterelement, dessen Hohlkörper sodann durch eine Hülle umspannt ist, kann Feuchtigkeit ohne Weiteres durch den zumindest einen Durchgangskanal abfließen. Den zumindest einen Durchgangskanal wird man typischerweise im Bereich des Zentrums des als Sitz- und/oder Liegeelement dienenden Polsterelementes anordnen. Bei Vorsehen von mehreren Durchgangskanälen sind diese typischerweise nach Art eines Rasters angeordnet. Dieses ist vor allem bei einer Verwendung derartiger Polstermöbel im Outdoor-Bereich sinnvoll, wenn diese durch einen Regenguss nass geworden sind, da diese aufgrund dieser Wasserabflussmöglichkeit keine darauf verbleibenden Pfützen aufweisen und zudem sehr rasch trocknen.
-
Ein solches Polstermöbel kann auch mehrere zweite Polsterelemente aufweisen. Ein solches zweites Polsterelement kann auch als Winkelelement ausgebildet sein, dass sodann jeweils ein eigenes zweites Polsterelement an zwei benachbarten Seiten des Polstermöbels ersetzt.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Rohrrahmen des Rohrgestells mit einem quadratischen Grundriss, typischerweise mit gerundeten Ecken, ausgeführt. Unabhängig von dieser bevorzugten Grundrissform des Rohrgestells können derartige Polsterelemente als Polsterelementmodule mit weiteren, gleichartigen zusammengestellt werden, um aus mehreren Einsitzern beispielsweise ein zwei- oder mehrsitziges Loungemöbel auszubilden. Bei einer solchen Ausgestaltung können die Rohrgestelle benachbarter Polstermöbelmodule miteinander verbunden sein, beispielsweise mittels Haken-Flausch-Bändern oder Clipsartig ausgebildeten Kunststoffverbindern.
-
Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1: Eine perspektivische Ansicht eines Polstermöbels gemäß der Erfindung mit zwei aufblasbaren Polsterelementen und einem Rohrgestell,
- 2: eine perspektivische Unteransicht des Rohrgestells zur Visualisieren der Montage einer Seitenstütze, auch mit einer Ausschnittsvergrößerung in einem ersten Montageschritt und
- 3: die perspektivische Unteransicht des Rohrgestells nach Beenden eines ersten Montageschrittes der Seitenstütze.
-
Ein Polstermöbel 1 umfasst ein Rohrgestell 2 und zwei Polsterelemente 3, 4. Bei dem Polsterelement 3 handelt es sich bei dem in den Figuren dargestellten Polstermöbel 1 um ein Sitzelement, bei dem Polsterelement 4 um ein Armlehnen- bzw. Rückenlehnenelement. Beide Polsterelemente 3, 4 verfügen über einen aufblasbaren, mit Luft befüllbaren Hohlkörper, der mit einer textilen Hülle umspannt ist. Daher unterscheidet sich die Anmutung der Polsterelemente 3, 4 nicht von einer Anmutung von beispielsweise aus Schaumstoff gefertigten Polsterelementen.
-
Zum Halten bzw. Fixieren des Polsterelementes 4 dienen zwei bügelartig ausgeführte Seitenstützen 5, von denen in 1 aufgrund der gewählten Perspektive nur eine Seitenstütze 5 erkennbar ist. Die Seitenstützen 5 befinden sich an den beiden Rückseiten des bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Winkelstück ausgeführten Polsterelementes 4.
-
Bei dem Rohrgestell 2 des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels handelt es sich um ein Stahlrohrgestell, dessen Aufbau besser aus der perspektivischen Darstellung der 2 erkennbar ist. Das Rohrgestell 2 verfügt über einen Rohrrahmen 6 mit gerundeten Eckausbildungen. In jede Eckausbildung ist eine Montageplatte 7 eingesetzt bzw. an den nach unten weisenden Scheitelbereich angeschlossen. In der 2 ist nur die Montageplatte 7 des hinteren linken Eckbereiches, die auch in der Ausschnittsvergrößerung gezeigt ist, mit diesem Bezugszeichen kenntlich gemacht. Nachfolgend ist diese Montageplatte 7 näher beschrieben. Dieselben Ausführungen gelten gleichermaßen für die anderen Montageplatten. An die Montageplatte 7 ist der dieser Ecke des Rohrgestells zugeordnete Fuß 8 angeschlossen. Darüber hinaus ist die Montageplatte 7 Träger für Anschlussmittel zum Anschließen einer Seitenstütze 5. Bei diesen Anschlussmitteln handelt es sich um eine aus der Ebene der Montageplatte 7 herausgestellte Fixierlasche 9, deren freier Endabschnitt aus der Ebene 7 herausgestellt ist und dessen freies Ende zu der benachbarten Rohrgestellseite weist. Des Weiteren verfügt die Montageplatte 7 als Anschlussmittel über eine Innengewindebohrung 10. Die Fixierlasche 9 und die Innengewindebohrung 10 sind in Richtung des seitlichen Abschlusses des Rohrgestells 2 fluchtend miteinander angeordnet, und zwar in derjenigen Richtung, aus der die Seitenstütze 5 montiert wird.
-
Die Montageplatte 7 trägt zwei dieser Anschlussmittel 9, 10 und zwar jeweils ein Anschlussmittelpaar 9, 10 zu den durch die gerundete Eckausbildung benachbarten Seiten des Rohrgestells gerichtet.
-
Die Seitenstütze 5 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls ein Stahlrohrbauteil. Die Seitenstütze 5 verfügt über zwei Anschlussabschnitte 11, 11.1. Diese sind in Richtung der Ebene der Oberseite und damit der Polsterauflage des Rohrgestells 2 abgeflacht und endseitig offen. Die Anschlussabschnitte 11, 11.1 erstrecken sich in der Ebene der Oberseite des Rohrgestells 2. Unter Zwischenschaltung jeweils eines gerundeten Winkelstücks ist an die Anschlussabschnitte 11, 11.1 ein sich vertikal erstreckender Bügelabschnitt 12 angeschlossen. Dieser erstreckt sich, wie aus 1 ersichtlich, etwa über 75% der Höhe des Polsterelementes 4. Die Anschlussabschnitte 11, 11.1 verfügen, wie aus der Ausschnittsvergrößerung deutlich wird, über eine Durchgangsbohrung 13. Der Abstand der Durchgangsbohrung 13 von dem freien Ende des Anschlussabschnittes 11 entspricht dem Abstand der Innengewindebohrung 10 von dem Abschnitt der Fixierlasche 9, der den aus der Ebene der Montageplatte 7 herausgebogenen Abschnitt mit der Montageplatte 7 verbindet.
-
Zum Montieren der Seitenstütze 5 wird diese, wie in 2 gezeigt, seitlich an das Rohrgestell 2, wie durch den Pfeil in 2 angedeutet, herangeführt, und zwar dergestalt, dass die Fixierlaschen 9 in die offenen Enden der Anschlussabschnitte 11, 11.1 eingreifen. Hierdurch ist die Seitenstütze 5 bereits am Rohrgestell 2 lagefixiert. Zum abschließenden Befestigen der Seitenstütze 5 an dem Rohrgestell 2 dienen Spannschrauben 14, 14.1 (siehe 3). Die Spannschrauben 14, 14.1 verfügen jeweils über eine Handhabe, damit diese werkzeuglos benutzt werden können. Die Spannschrauben 14, 14.1 durchgreifen mit ihrem Gewindeschaft die Durchgangsbohrungen 13 der Anschlussabschnitte 11, 11.1 der Seitenstütze 5 und werden in jeweils einer Innengewindebohrung 10 der Montageplatte 7 festgelegt. Die Montagerichtung der Spannschrauben 14, 14.1 ist in 3 durch einen Pfeil angedeutet. Hat man dieses vorgenommen, ist die Seitenstütze 5 an das Rohrgestell 2 bestimmungsgemäß angeschlossen und daran befestigt. 3 zeigt der Einfachheit halber, nur den Anschluss einer der beiden Seitenstützen 5 an das Rohrgestell 2. In gleicher Weise wird die in der 3 nicht dargestellte zweite Seitenstütze an das Rohrgestell 2 angeschlossen und befestigt. Auf eine oder beide Seitenstützen 5 einwirkende Kräfte werden sicher in das Rohrgestell 2 eingeleitet.
-
Zum Vervollständigen der Polsterauflage ist in den Rohrrahmen 6 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Tuch gespannt (in den Figuren nicht dargestellt). Dieses ist mit einer Tuchschlaufe an jede Seitenstrebe des Rohrrahmens 6 angeschlossen. Ausgebildet wird eine solche Schlaufe dadurch, dass das Tuch endseitig ein Haken-Band oder ein Flausch-Band trägt und das Tuch mit Abstand von seinem seitlichen Randbereich das komplementäre Band trägt. Dieser Anschlussabschnitt wird zum Montieren dieses Tuches um eine Rahmenstrebe gelegt und die beiden Bänder miteinander in Eingriff gestellt. Dieses Tuch ist wasserdurchlässig und trägt an seiner nach obenhin weisenden Seite ebenfalls ein Element einer Haken-Flausch-Befestigung. Die textile Hülle des Polsterelementes 3 weist entweder von ihrer Art her komplementäre Eigenschaften auf, um an diesem Anschlussmittel des Tuches fixiert zu werden, oder trägt ein komplementäres Band oder Flächenteil. Auf diese Weise ist das als Sitzelement dienende Polsterelement 3 an dem Rohrgestell 2 sicher fixiert.
-
Für den Zweck eines Transportes des Polstermöbels wird aus den Polsterelementen 3, 4 die Luft abgelassen, die Seitenstützen 5 demontiert und das Rohrgestell 2 mit seinen Füßen 8 nach oben weisend als Transporthilfe genutzt. Sämtliche Teile des Polstermöbels 1 passen in das von dem Rohrrahmen 6 und den Füßen 8 eingefasste Volumen.
-
Die Beschreibung der Erfindung macht deutlich, dass das beschriebene Polstermöbel trotz Verwendung aufblasbarer Polsterelemente nicht nur formstabil, sondern auch kompakt und robust ist. Vorteilhaft ist dabei die Aufspaltung der Funktionalitäten in die Polsterelemente, die bei diesem Polstermöbel ausschließlich als Polsterelemente dienen und das Gestell mit seiner zumindest einen Seitenstütze zur Kräfteaufnahme und somit für die Statik des Polstermöbels 1 verantwortlich.
-
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Erfindung umzusetzen, ohne dass dieses im Einzelnen im Rahmen dieser Ausführungen näher beschrieben werden müsste.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Polstermöbel
- 2
- Rohrgestell
- 3
- Polsterelement
- 4
- Polsterelement
- 5
- Seitenstütze
- 6
- Rohrrahmen
- 7
- Montageplatte
- 8
- Fuß
- 9
- Fixierlasche
- 10
- Innengewindebohrung
- 11, 11.1
- Anschlussabschnitt
- 12
- Bügelabschnitt
- 13
- Durchgangsbohrung
- 14, 14.1
- Spannschraube