DE1142349B - Verfahren zur Chlorierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen - Google Patents
Verfahren zur Chlorierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 KohlenstoffatomenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
C 18071 IVb/12 ο
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 17. JANUAR 1963
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 17. JANUAR 1963
Es ist bekannt, niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe mit gasförmigem Chlorwasserstoff zu chlorieren.
Bei Verfahren dieser Art werden gasförmiger Chlorwasserstoff, ein sauerstoffhaltiges Gas, ζ. Β. Luft, und
der zu chlorierende Kohlenwasserstoff mit einem Metallhalogenidkatalysator in Kontakt gebracht. Bei
diesen Umsetzungen wird HCl verbraucht und das organische Ausgangsmaterial chloriert. In einer Abänderung
dieses Verfahrens wird elementares Chlor (Cl2) an Stelle von gasförmigem Chlorwasserstoff verwendet.
Dieses letztere Verfahren arbeitet ähnlich wie das erste, jedoch mit der Abweichung, daß eine
unmittelbare Chlorierung des Kohlenwasserstoffs stattfindet. Freies Chlor, ein sauerstoffhaltiges Gas und der
zu chlorierende Kohlenwasserstoff werden in diesem Fall mit einem Metallhalogenidkatalysator in Kontakt
gebracht. Das Chlor setzt sich mit dem Kohlenwasserstoff unter Bildung von Chlorwasserstoff und einem
chlorierten Produkt des Kohlenwasserstoffs um. Der so entstandene Chlorwasserstoff wird verbraucht und
sein Chlorgehalt zu einer Chlorierung des Kohlenwasserstoffs verwendet.
Chlorierungen dieser Art sind in der Technik weitgehend bekannt, jedoch sind damit meist größere Verfahrensschwierigkeiten
verbunden. So findet z. B. die Umsetzung in begrenzten Bereichen der Heißpunkte statt, wodurch häufig unkontrollierbare Temperaturen
innerhalb der verwendeten Katalysatorschichten und der verwendeten Reaktionsgefäße entstehen. Ferner
sind die verwendeten Katalysatoren und die bei Verfahren dieser Art in den Reaktionsgefäßen entstehenden
Gase äußerst korrosiv. Als Folge davon findet eine beachtliche Zerstörung der Wände der Reaktionsgefäße
statt, und die Wirtschaftlichkeit der Anwendung solcher Verfahren wird stark beeinträchtigt. Ferner wird der
Katalysator schnell verunreinigt oder mit Korrosionsprodukten vergiftet, die die Lebensdauer des Katalasytors
stark verkürzen. Sehr häufig erfährt auch das Chlor oder der Chlorwasserstoff nur eine geringe Ausnutzung.
Der Ausdruck »Ausnutzung«, der hier in Verbindung mit den verwendeten HCl- und Cl2-Gasen benutzt
wird, bezieht sich auf die dem System als HCl oder Cl2 zugeführte Chlormenge, die als chloriertes Produkt gewonnen
wird. Die angegebenen Werte sind als Gewichtsprozentsätze des zugeführten chlorierenden Materials
angegeben. So bedeutet eine HCl-Ausnutzung von 70 %, daß 70 Gewichtsprozent des als HCl in das
System eingeführten Chlors als chloriertes Produkt gewonnen werden.
Die deutsche Patentschrift 952 168 beschreibt ein Verfahren zur thermischen Chlorierung von Kohlen-Verfahren
zur Chlorierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
Anmelder:
Pittsburgh Plate Glass Company, Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, A. Hoeppener
und Dr. H. J. Wolff, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 25. Februar 1958 (Nr. 717 337)
Theodore Williams Heiskell und Frederick Chris Dehn, New Martinsville, W. Va.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Wasserstoffen in einer ringförmigen Reaktionskammer, deren innere Wand mit 500 bis 55O°C heißen Gasen
erhitzt und deren äußere, mit der inneren konzentrische Wand mit einem Kühlmittel von 500C gekühlt wird.
Das dort angewandte starke Temperaturgefälle von 500 auf 500C ist für eine katalytisch^ Chlorierung in
Gegenwart von Metallhalogeniden und sauerstoffhaltigen Gasen nicht geeignet, da hier schon bei einer
Temperatur des Kühlmittels von 35O0C der Umsetzungsgrad
merklich absinkt bzw. die Umsetzung überhaupt zum Stillstand kommt. Außerdem würde
eine auf 500 bis 55O°C erhitzte Wand korrodieren und müßte ausgewechselt werden.
In »Industrial and Engineering Chemistry«, 43 (1951), wird auf den Seiten 129 bis 133 die Umsetzung von
Methan mit Sauerstoff und Chlorwasserstoff in Gegenwart eines Deacan-Katalysators bei 400 bis 5500C in
einem rohrförmigen, in einem elektrischen Ofen befindlichen Reaktionsgefäß beschrieben. Da die Temperatur
der Gefäßwände nicht kontrolliert wird und diese Wände auch nicht gekühlt werden können, müssen
die bei dieser exothermen Reaktion verwendeten äußerst korrosiven Gase und Katalysatoren zur Zer-
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3 4
störung des Reaktionsgefäßes und zur Verunreinigung angebracht, die in ständigem Kontakt mit dem
und Vergiftung des Katalysators führen. Wärmeaustauschmedium gehalten wird. Geeignete
Den gleichen Nachteil hat das in der deutschen Erhitzer, wie beispielsweise elektrische Heizaggregate
Patentschrift 486 952 beschriebene Chlorierungsver- oder andere übliche Heizvorrichtungen, werden mit
fahren von Methan mit Sauerstoff und Chlorwasserstoff 5 dem Mantel oder dem Medium in Kontakt gebracht
in Gegenwart eines Deacon-Katalysators bei 300 bis und elektrisch mit dem Wärmeregulator gekoppelt,
45O0C. Zur Vermeidung der Korrosion wird in diesem so daß eine genaue Temperaturregulierung des
Fall die Verwendung eines Reaktionsrohres aus Wärmeaustauschmediums zur Aufrechterhaltung einer
Quarzgut vorgeschlagen, was mit beträchtlichem zwischen 325 und 400°C liegenden Temperatur erAufwand
verbunden ist. io reicht wird.
Nach dem neuen Verfahren können viele der Verfahren dieser Art werden in Gegenwart eines
normalerweise mit der hier beschriebenen Chlorierung Metallhalogenidkatalysators durchgeführt. Das bei
verbundenen Probleme beseitigt oder zu einem dem Katalysator verwendete Metall ist von verschie-
beachtlichen Ausmaß kontrolliert werden. Als Folge dener Wertigkeit, wie Kupfer, Chrom oder Eisen,
einer wesentlichen Herabsetzung der normalerweise 15 und kann allein oder in Kombination mit anderen
bei derartigen Verfahren auftretenden Korrosionen Metallen, wie Natrium oder Kalium, verwendet
haben die Reaktionsgefäße eine längere Lebensdauer. werden. Vorzugsweise sind die Katalysatoren Metall-
Auch wird die Lebensdauer der Katalysatoren wesent- chloridsalze, die auf einem inerten Material imprägniert
lieh verlängert und Heißpunkttemperaturen innerhalb sind, das den Reaktionsteilnehmern des Verfahrens
zulässiger Grenzen gehalten. Außerdem wird eine 20 eine beachtliche Oberfläche zum Kontakt mit dem
ausgezeichnete HCl- und Cl2-Ausnutzung erzielt. Katalysator bietet. Es können verschiedenartige Träger,
Es wurde gefunden, daß durch sorgfältiges Regu- wie z. B, Kieselsäuregel, Tonerde, Kieselgur oder
lieren der Temperatur der mit der Katalyatormasse in Bimsstein, verwendet werden. Ein besonders geeigneter
Berührung stehenden Reaktionsgefäßwände innerhalb Stoff ist kalzinierte Diatomeenerde. Es wurde gefunden,
eines engen Temperaturbereiches unter Aufrecht- 25 daß dieses Material nach Imprägnierung mit einem
erhaltung von ausreichend hohen Katalysatortem- Kupferchlorid-Kaliumchlorid-Katalysator besonders
peraturen zur wirksamen Erzeugung des chlorierten brauchbar zur Durchführung der hier beschriebenen
Produktes die oben angegebenen Vorteile erhalten Umsetzungen ist.
werden können. Bei dem erfindungsgemäßen Ver- Gemäß der Erfindung wird ein Gas verwendet,
fahren werden die Wände des Reaktionsgefäßes 30 das freien oder elementaren Sauerstoff enthält, von
ständig gekühlt, so daß die Temperatur der Innen- dem festgestellt wurde, daß es zur Verwendung bei
wände der Reaktionsgefäße niedrig genug ist, um der dem vorliegenden Verfahren besonders geeignet ist
Korrosion zu widerstehen, jedoch nicht kalt genug ist, und allein oder vermischt mit verschiedenen inerten
um die Reaktion, die in der mit der inneren Wand Verdünnungsmitteln, wie z. B. Stickstoff, Argon,
des Reaktionsgefäßes in Verbindung stehenden Kataly- 35 Neon, verwendet werden kann. Luft ist besonders
satorzone stattfindet, abzustoppen. Das erfindungs- geeignet zur Zuführung von elementarem Sauerstoff
gemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zu dem Verfahren. Andere sauerstoffhaltige Gasarten,
bei der Chlorierung von aliphatischen Kohlenwasser- die elementaren Sauerstoff enthalten, können gleichstoffen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und ihrer falls verwendet werden. Gemäß der Lehre der Erfinunvollständig
chlorierten Derivate in der gasförmigen 40 dung können daher mit Sauerstoff angereicherte Luft,
Phase durch Umsetzung des zu chlorierenden Stoffes Sauerstoff oder Luft vermischt mit inerten Gasen oder
mit Chlorwasserstoff, Chlor oder Gemischen derselben Dämpfen oder Gemische von Sauerstoff, Luft und
und einem sauerstoffhaltigen Gas in Gegenwart eines inerten Gasen oder Dämpfen verwendet werden.
Metallhalogenidkatalysators die Korrosion des Re- Die verwendeten Chlorierungsmittel sind elemenaktionsgefäßes
dadurch verhindert werden kann, daß 45 tares Chlor, gasförmige Salzsäure oder Gemische aus
man die Außenwandung des rohrförmigen metallischen gasförmiger Salzsäure und elementarem Chlor. Vor-Reaktionsgefäßes
mit einem Wärmeaustauschmedium zugsweise werden die Chlorierungsmittel dem Rein Berührung bringt, das bei Temperaturen zwischen aktionsgefäß in wasserfreiem Zustand zugeführt, je-325
und 400° C gehalten wird. Dadurch, daß man einen doch ist die Einhaltung von strikt wasserfreien
dauernden Kontakt zwischen der Außenwand des 5° Bedingungen zur erfolgreichen Durchführung der
Reaktionsgefäßes und einem Wärmeaustauschmedium hier beschriebenen Chlorierungen nicht unbedingt
schafft, dessen Temperatur innerhalb des oben ange- erforderlich.
gebenen engen Bereichs gehalten wird, werden die Die innerhalb der Katalysatorschichten oder -zonen
Innenwände des Reaktionsgefäßes ausreichend gekühlt, angewendeten Temperaturen können ohne schädliche
so daß sie den innerhalb der Reaktionsgefäße herr- 55 Wirkung weitgehend variiert werden. Es können
sehenden korrosiven Gasen Widerstand entgegen- daher Temperaturen zwischen 325 und 700° C ange-
setzen, jedoch heiß genug sind, um die Wirksamkeit wendet werden. Vorzugsweise werden die Katalysator-
des in den durch diese gekühlten Wände begrenzten temperaturen zwischen etwa 400 und 65O0C gehalten.
Katalysatorzonen stattfindenden Chlorierungsverfah- Es ist ein Temperaturunterschied zwischen dem
rens nicht zu beeinträchtigen. 60 Katalysator und dem Wärmeaustauschmedium vor-
Die Regulierung der Temperaturen der Wände des gesehen, der zwischen 30 und etwa 3750C liegt.
Reaktionsgefäßes wird in einfacher Weise dadurch Vorzugsweise liegt der Temperaturunterschied zwischen
bewirkt, daß man die Reaktionsgefäße mit einem dem Wärmeaustauschmedium und dem Katalysator
Mantel versieht und ein Wärmeaustauschmedium zwischen etwa 50 und etwa 3000C.
durch diesen Mantel zirkulieren läßt. Da erfindungs- 65 MitKatalysatorenarbeitenderohrförmigeReaktions-
gemäß eine strikte Regulierung des Wärmeaustausch- gefäße haben deshalb innere und äußere Wände und
mediums vorgesehen ist, um günstige Ergebnisse zu bilden eine heiße Katalysatorzone für die zugeführten
erzielen, wird eine Wärmeregulierungsvorrichtung Reaktionsteilnehmer, während sie gleichzeitig eine
gekühlte Innenwand haben, die mit dem Katalysator in Berührung steht. Das Wärmeaustauschmedium
steht in unmittelbarem Wärmeaustausch mit den Außenwänden des Reaktionsgefäßes und steuert
wirksam die Temperatur der Innenwandung, die in unmittelbarem Kontakt mit dem Katalysator steht.
Das Temperaturgefälle zwischen dem Wärmeaustauschmedium und der Oberfläche der Innenwandung
des Reaktionsgefäßes beträgt etwa 50C, wodurch
iert werden, ohne daß das vorliegende Verfahren wesentlich beeinträchtigt wird. Aus Gründen der
Verfahrenstechnik ist es zweckmäßig, bei oder in der Nähe atmosphärischen Druckes zu arbeiten; es
können aber sowohl über- als auch
sphärische Drücke angewendet werden.
sphärische Drücke angewendet werden.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft, wenn die Chlorierung in rohrförmigen oder länglichen Reaktionsgefäßen
durchgeführt wird, deren Länge in beachtlichem Gegensatz zu ihrem inneren Durchmesser
steht. Eine solche Länge beträgt z. B. das Sechs- bis Achthundertfache des inneren Durchmessers.
Der Durchmesser der verwendeten rohrförmigen Reaktionsgefäße kann ohne nachteilige
innerhalb des Bereiches der Temperaturkontrolle arbeitet.
Die Beschickungsmengen der verschiedenen Komponenten, die in der Katalysatorzone umgesetzt
werden, können erheblich verändert werden, ohne daß das Verfahren wesentlich beeinträchtigt wird. So
kann beispielsweise das verwendete Chlorierungsmittel der Anlage mit einer solchen Geschwindigkeit
zugeführt werden, daß etwa 0,5 bis etwa 5 Mol oder
folglich eine Wandoberfläche mit dem heißen Kataly- i° sogar mehr Chlorierungsmittel pro Mol des zugesator
in Kontakt tritt, die infolge der strikten Tem- führten Kohlenwasserstoffs zugegeben werden. Es
peraturregulierung des Wärmeaustauschmediums we- können auch weniger als 0,5 Mol Chlorierungsmittel
sentlich kühler ist als die innerhalb des Katalysators pro Mol des zugeführten Kohlenwasserstoffs verwendet
selbst herrschenden Temperaturen. werden, was jedoch gewöhnlich eine Zuführung einer
Die Druckbedingungen können weitgehend vari- >5 zu kleinen Chlormenge zur Folge hat, um den gesamten
zugeführten Kohlenwasserstoff vollständig zu chlorieren. Die Verwendung von mehr als 5 Mol des
Chlorierungsmittels pro Mol des verwendeten Kohlenwasserstoffs ist gleichfalls möglich, obgleich das Chlor
unteratmo- 20 dann in größeren Mengen zugeführt wird, als zur
völligen Chlorierung des gesamten zugeführten Kohlenwasserstoffs erforderlich ist.
Die Zuführungsmenge des verwendeten sauerstoffhaltigen
Gases ist gleichfalls variierbar. Ausreichend Sauerstoff wird zugegeben, um die Oxydierung des
Chlorierungsmediums zu erreichen und darüber hinaus dafür zu sorgen, daß etwas nicht umgesetzter
Sauerstoff in dem ausströmenden Gasstrom verbleibt. Gegebenenfalls können beachtliche Überschüsse an
Wirkung weitgehend verschieden sein. Es wurde 3<>
Sauerstoff verwendet werden, jedoch ist es von keinem gefunden, daß Rohre mit einem inneren Durchmesser besonderen Nutzen, wenn mehr als 5 Volumprozent
von 6,3 mm geeignet sind; jedoch können auch Rohre freier Sauerstoff in dem ausströmenden Gas vorhanden
mit Durchmessern von 100 mm verwendet werden. sind. Wenn daher der Sauerstoffgehalt des Beschik-Vorzugsweise
liegen die rohrförmigen Durchmesser kungsgases so gehalten wird, daß etwa 0,2 bis 1,5 Mol
zwischen 25 und 75 mm. Die Reaktionsgefäße können 35 freier Sauerstoff pro Mol des verwendeten Chlorierungsmittels
der Anlage zugeführt werden, werden günstige Ergebnisse erzielt.
Das beschriebene Verfahren ist für die Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen aus gesättigten
beeinträchtigt werden. Während zweckmäßig für die 40 niederen aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis
Reaktionsteilnehmer die Zuführungsgeschwindigkeiten 4 Kohlenstoffatomen bestimmt. Während Kohlenso
eingestellt werden, daß sich für die als Reaktions- Wasserstoffe, wie z. B. Methan, Äthan, Propan und
teilnehmer verwendeten Gase eine Verweilzeit in den Butan, allgemein als Ausgangsprodukte verwendet
Katalysatorschichten von 0,5 bis etwa 3 Sekunden werden, liegt es natürlich auf der Hand, daß teilweise
ergibt, kann die Geschwindigkeit der Gase auch so 45 chlorierte Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 4 Kohlenstoffeingestellt werden, daß sich kurze Verweilzeiten von atomen gleichfalls als Ausgangsmaterial, sei es als
anfängliche Beschickung oder als im Kreislauf geführte,
aus dem Gasstrom erhaltene Stoffe, verwendet werden können. Daher können teilweise chlorierte Methan-,
Äthan-, Propan- und Butanprodukte, wie z. B. Methylchlorid, Äthylchlorid, Chloroform, Trichloräthylen,
1-Chlorpropan, 1-Chlorbutan und ähnliche
Produkte, allein oder als Gemische mit anderen teilweise chlorierten Kohlenwasserstoffen oder mit
schehen, die mit den Reaktionsgefäßen in Verbindung 55 gesättigten Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlensteht.
Dadurch, daß man die Reaktionsgefäße mit Stoffatomen verwendet werden. Außer der Verwendung
einem Mantel umgibt und darin ein Kühlmedium von teilweise chlorierten Kohlenwasserstoffen als
zirkulieren läßt, ist es möglich, eine wirksame Regu- Beschickungsmaterialien ist es natürlich möglich,
lierung der Schichttemperaturen zu erzielen. Die nicht chlorierte gesättigte und ungesättigte Kohlen-Aufrechterhaltung
dieser Regulierung wird dadurch 60 Wasserstoffe aus dem Produktgasstrom in den zu
erreicht, daß man wärmeregulierende Vorrichtungen in chlorierenden Strom zurückzuleiten. Die Verwendung
dem Wärmemedium anordnet, so daß für eine strikte von im Kreislauf geführten Mengen des Produktgas-Temperaturkontrolle
des Mediums selbst gesorgt ist. Stroms ermöglicht die Kontrolle der Zusammen-Es wurde gefunden, daß ein Gemisch aus geschmolze- Setzung des Produktgasstroms, so daß das Überwiegen
nen Salzen, wie KNO3, NaNO2 und NaNO3, das man 65 eines besonderen Produktes in diesem Strom erreicht
ständig durch den Mantel zirkulieren läßt, besonders werden kann. Daher kann beispielsweise in einem
geeignet ist. Jedes andere Wärmeaustauschmedium Methanchlorierungsverfahren Tetrachlorkohlenstoff
kann aber auch verwendet werden, wenn es wirksam fast ausschließlich durch einfaches Rückführen der
aus Flußeisen, Nickel oder einem anderen geeigneten Metall hergestellt werden.
Die Verweilzeit der Gase in den Katalysatoren kann variiert werden, ohne daß die Ergebnisse wesentlich
0,2 Sekunden bis zu so langen Verweilzeiten wie 10 Sekunden und mehr ergeben. Auch hierbei tritt
die Wirksamkeit" des neuen Verfahrens in Erscheinung.
Chlorierungsverfahren der vorliegenden Art sind exotherm. Daher ist die Ableitung der Wärme aus
dem Gasstrom erforderlich. Dies kann durch Verwendung einer geeigneten Wärmeaustauschanlage ge-
gesamten teilweise chlorierten Produkte mit den Beschickungsmaterialien zusammen in das Reaktionsgefäß hergestellt werden.
Das Verfahren besteht also in der Chlorierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen und dessen unvollständig chlorierten Derivaten. Die unvollständig chlorierten Derivate
können Chloranlagerungs- oder Substitutionsprodukte von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen sein. Verbindungen, die vorzugsweise in die Anlage eingeführt werden, sind
chlorierbare aliphatische Verbindungen der Formel einem aus HCl, Cl2 oder einem Gemisch von HCl
und Cl2 bestehenden Chlorierungmittel wird an einem Ende in das Reaktionsgefäß eingeführt. Die gasförmigen
Produkte werden an dem dem Einlaßende gegenüberliegenden Ende des Reaktionsgefäßes ausgelassen.
Während der gesamten Chlorierungszeit wird die Salzbadtemperatur so gehalten, daß sie nicht
unter 3250C fällt oder über 400° C ansteigt.
Auf diese Weise ist es nunmehr möglich, einen niederen aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie z. B.
Methan, Äthan, Propan oder Butan, kontinuierlich zu chlorieren und dennoch eine scharfe Kontrolle
über die Schwierigkeiten auszuüben, die bei diesen ^nnms\r Chlorierungen gewöhnlich vorhanden sind, wie ins-
in der X Chlor, η eine ganze Zahl von 1 bis 4, m eine 15 besondere Korrosion der Reaktionsgefäße. Solange
ganze Zahl, wenigstens 1, und die Summe von die Temperatur des Wärmeaustauschmediums innei-
halb der angegebenen Grenzen gehalten wird, sind die
m + r = 2n + 2, In oder 2n—2 bedeutet.
Im allgemeinen besteht die Beschickung aus Verbindungen, bei denen die Summe von m + r = 2n + 2
ist. Wenn eine beachtliche Menge der Produkte im Kreislauf geführt wird, werden Verbindungen als
Beschickung verwendet, bei denen m + r = 2 η und 2«—2 ist.
Die bei den Umsetzungen erhaltenen Produkte sind zahlreich und unterschiedlich und hängen von
den als Beschickung verwendeten besonderen Kohlenwasserstoffen ab. Wenn daher Butan oder Propan
verwendet werden, werden mehr Produkte erhalten, als wenn Äthan oder Methan als Beschickung verwendet
werden. Es werden gesättigte und ungesättigte Verbindungen hergestellt. Wenn beispielsweise Butan
verwendet wird, werden Methylchlorid, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Butylchlorid,
Dichlorbutan, Äthylchlorid, Propylchlorid, Äthan, Äthylen, Propan, Propylen oder Methan
hergestellt. Wenn Propan, Äthan oder Methan verwendet werden, sinkt die Vielzahl der Produkte,
da die Anzahl der Kohlenstoffatome in dem als Beschickungsgas verwendeten Kohlenwasserstoff abnimmt.
Die Gewinnung der Produkte kann unter Anwendung bekannter Verfahren durchgeführt werden. Es
können Kohlenstoffabsorptionsvorrichtungen, Trokkeneiskühltaschen und Verfahren zur fraktionierten
vorstehend aufgeführten Verfahrensvorteile erzielbar. Wenn die Temperatur des Wärmeaustauschmediums
die einzuhaltende obere Grenze überschreitet oder unter die einzuhaltende untere Temperaturgrenze
abfällt, fallen ein oder mehrere Vorteile, die sonst erzielbar sind, weg. Die Korrosion der Wände des
Reaktionsgefäßes nimmt wesentlich zu, wenn das Wärmeaustauschmedium Temperaturen von über
4000C aufweist. Fällt die Temperatur des Wärmeaustauschmediums
unter 350° C, so sinkt der Ausnutzungsgrad merklich ab, sund sehr häufig hört die
Umsetzung überhaupt auf.
Beispiel 1 a) Katalysatorherstellung
Ein Katalysator wurde durch Lösen von 441,0 g CuCl2 · 2 H2O und 186.8 g KCl in 1000 cm3 destilliertem
Wasser hergestellt. 1000 cm:! Kieselgurkügelchen
(3,2 · 4,8 mm) wurden zu der Lösung gegeben und 24 Stunden bei Umgebungstemperatur (25c C) eingeweicht.
Die oben schwimmende Flüssigkeit (860 cm3) wurde entfernt und die Kügelchen bei einer Temperatur
von 110° C getrocknet. Die getrockneten Kügelchen
hatten einen Feststoff gehalt von 33,1 Gewichtsprozent Salzen, was 7.82 Gewichtsprozent Kupfer, 5,48 Ge
35
wichtsprozent Kalium und 13,65 Gewichtsprozent Destillation oder Kombinationen dieser Verfahren ange- 45 Chloridionen, bezogen auf den imprägnierten Träger,
wendet werden, um die Vielzahl der in diesen bei den Ver- entsprach,
fahren erhaltenen Produkte zu trennen. Je höher der
Kohlenstoffgehalt der verwendeten Ausgangskohlenwasserstoffe ist, um so zahlreicher sind die gebildeten Ein 2,59 m langes, nicht verkleidetes, vertikal Produkte und um so komplizierter sind die Verfahren, 50 angeordnetes Reaktorrohr mit einem inneren Durch-
fahren erhaltenen Produkte zu trennen. Je höher der
Kohlenstoffgehalt der verwendeten Ausgangskohlenwasserstoffe ist, um so zahlreicher sind die gebildeten Ein 2,59 m langes, nicht verkleidetes, vertikal Produkte und um so komplizierter sind die Verfahren, 50 angeordnetes Reaktorrohr mit einem inneren Durch-
Chlorierung
die zur Trennung des Endproduktes in seine Komponenten erforderlich sind.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein rohrförmiges Reaktionsgefäß
über einen wesentlichen Teil seiner Länge mit einem auf einem inerten Trägermaterial aufgebrachten
Metallhalogenidkatalysator gefüllt. Siebe und Verschlüsse sind an jedem Ende des Reaktionsgefäßes
vorhanden, um den Katalysator in seiner Lage zu halten. Ein Gemisch aus geschmolzenen Salzen läßt
man ständig durch einen Mantel zirkulieren, der das gesamte Umsetzungsrohr, in dem sich der Katalysator
befindet, umgibt. Hierbei steht das Gemisch mit einer wärmeregulierenden Anlage in Verbindung, so
daß eine zwischen 325 und 4000C liegende Temperatur
des in dem Mantel anwesenden Salzbades aufrechterhalten wird. Ein Gemisch aus dem zu chlorierenden
Kohlenwasserstoff, einem sauerstoffhaltigen Gas und messer von 3,75 cm aus Flußeisen wurde in einer
Länge von 2,24 m mit dem nach a) hergestellten Katalysator gefüllt. Das Rohr wurde so mit Sieben
und Verschlüssen versehen, daß an jedem Ende des Reaktorrohres 17,5 cm katalysatorfrei waren. Ein
isolierter Mantel aus Flußeisen wurde um den 2,24 m langen Abschnitt des Rohres angeordnet, der den
Katalysator enthielt, und oben und unten mit Seitenarmen versehen. Die Seitenarme des Mantels wurden
mit einem Reservoir aus Flußeisen, das einen Durchmesser von 7,5 cm hatte, verbunden, das mit einem
Salzgemisch gefüllt war, das aus 53 Gewichtsprozent KNO3, 40 Gewichtsprozent NaNO2 und 7 Gewichtsprozent
NaNO3 bestand.
Die Außenseite des Reservoirs war mit elektrischen Heizaggregaten versehen. In dem um das Reaktionsgefäß angeordneten Mantel war in Verbindung mit
dem Salzbad ein Wärmeregulator an einer Stelle
angeordnet, die etwa am Ende des ersten oberen Viertels der Entfernung zwischen dem oberen Teil
des Reaktorrohres und seinem Fuß lag. Es waren geeignete Verbindungen zwischen dem Wärmeregulator
und dem Erhitzer vorhanden, so daß die Salzbadtemperatur automatisch reguliert wurde. Die Erhitzer
wurden in Tätigkeit gesetzt, das Salz schmolz und wurde bei einer Temperatur von 370°C gehalten.
In dem Reservoir war ein mechanisches Rührwerk vorgesehen, um eine angemessene Zirkulation des
aus dem Salzbad bestehenden flüssigen Mediums durch den Mantel des Raktionsgefäßes sicherzustellen.
Aus einer Düse wurde Methan entnommen, das durch eine kalibrierte öffnung abgemessen wurde.
Luft wurde aus einem Druckluftbehälter durch ein Glaswollefilter geführt, wobei der Druck auf 0,28 bis
0,35 kg/cm2 reduziert wurde, und dann durch eine mit einer Meßvorrichtung versehene öffnung gemessen.
Wasserfreie Salzsäure wurde mittels eines aus rostfreiem Stahl bestehenden Nadelventils aus einem
Zylinder entnommen und durch ein Rotameter abgemessen. Das Methan, die Luft und die Salzsäure
wurden vermischt und in den oberen Teil des Reaktionsgefäßes eingeführt.
An dem unteren Teil des Reaktionsgefäßes befand sich ein Rohr, das mit einer Vorrichtung zur chromatographischen
Gasanalyse der Dampfphase verbunden war, so daß das aus dem Reaktionsgefäß abströmende
Gas periodisch analysiert wurde. Die Bestandteile Methan, Luft und HCl wurden so einreguliert, daß
unterschiedliche Kontaktzeiten in der Katalysatorschicht erreicht wurden. Die Chlor-Methan-Produkte
wurden durch Kondensation in einer Kühltasche gewonnen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle wiedergegeben.
40
45 Molprozentsatz der
Chlorierungsprodukte
Chlorierungsprodukte
CCl4
CHCl3
CH2CI2
CH3Cl
Versuch 1 | Versuch 2 |
10,8 | 12,4 |
37,0 | 37,1 |
38,5 | 37,9 |
13,7 | 12,6 |
Versuch 3
8,6 31,6 39,3 20,5
Versuch 1 | Versuch 2 | Versuch 3 | |
Molverhältnis der Beschickung CH. |
1,00 2,15 5,5 2,5. 46,3 |
1,00 2,15 5,5 2,0 49.9 |
1,00 2,15 5,5 1,5 53,6 |
HCl | 90,5 460 |
80,4 480 |
76,5 596 |
Luft | 370 147,5 |
370 160,0 |
370 171,3 |
Kontaktzeit in Sekunden Produkt in Gramm pro 454 g Katalysator pro Stunde |
|||
Prozentuale HCl-Ausnutzung ... Heißpunkt (überhitzte Stelle innerhalb der Katalysatorschicht) 0C |
|||
Temperatur des Bades, 0C |
|||
Produkt in Gramm pro Stunde |
55 Ähnliche Ergebnisse wurden erzielt, wenn an Stelle von HCl elementares Chlor oder Gemische aus
elementarem Chlor und HCl verwendet wurden.
Es wurde ein Vergleichsversuch unter Verwendung eines analog gebauten, 75 cm langen Reaktionsrohres
mit einem Durchmesser von 2,5 cm, das neben Raschig-Ringen und unbehandelten Kieselgurkügelchen
eine 35 cm lange Schicht der nach Beispiel 1, a) behandelten Kieselgurkügelchen enthielt, bei einer
Temperatur von 4250C durchgeführt.
Das Rohr des Beispiels 2 wies eine Korrosionsgeschwindigkeit von 3,56 mm pro Jahr auf. Andererseits
wurde für das Rohr des Beispiels 1, b) während eines 3monatigen Betriebes eine Korrosionsgeschwindikgeit
von nur 1,01 mm pro Jahr gefunden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Chlorierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und deren unvollständig chlorierten Derivaten in der Gasphase durch Umsetzung der zu chlorierenden
Stoffe mit Chlorwasserstoff, Chlor oder Gemischen von Chlorwasserstoff und Chlor und
einem sauerstoffhaltigen Gas in Gegenwart eines Metallhalogenidkatalysators, unter Verwendung
eines rohrförmigen Reaktionsgefäßes, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem
rohrförmigen metallischen Reaktionsgefäß vorgenommen wird, dessen Außenwandung mit einem
auf 325 bis 4000C gehaltenen Wärmeaustauschmedium in unmittelbarem Wärmeaustausch steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wärmeaustauschmedium
bei einer Temperatur von etwa 370° C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein rohrförmiges Reaktionsgefäß
mit einer Länge von 60 bis 300 cm und einem inneren Durchmesser von 6 bis 75 mm verwendet
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 486 952, 952 168; Ind. Engeng. Chem., 43 (1951), S. 129 bis 133.
Deutsche Patentschriften Nr. 486 952, 952 168; Ind. Engeng. Chem., 43 (1951), S. 129 bis 133.
209 758/221 1.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US717337A US2957924A (en) | 1958-02-25 | 1958-02-25 | Oxychlorinating of alkanes |
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