DE2056030C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffen durch Oxychlorierung - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffen durch OxychlorierungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/15—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination
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Description
Es ist bekannt. Chlorkohlenwasserstoffe durch Umsetzen eines Gasgemisches aus einem Kohlenwasserstoff,
Chlorwasserstoff und Sauerstoff, oder ein freien Sauerstoff enthaltenden Gasen in Gegenwart
von Katalysatoren herzustellen, die aus Halogeniden von Metallen, die in verschiedenen Wertigkeitsstufen
vorkommen, bestehen. Ein besonders geeigneter Katalysatorist Kupfer(II)-chlorid, das in Verbindung mit
Alkalimetallsalzen, wie Lithium- oder Kaliumchlorid, verwendet wird. Zur Verwendung bei der Oxychlorierung
werden diese Salze auf einem festen inerten Trägerstoff, wie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder
Bleicherden aufgebracht. Dieser Katalysator-Trägerstoff wird üblicherweise bei der Oxychlorierung als
Fließbett angewendet, da dadurch die günstigsten Bedingungen zur Steuerung der Reaktionstemperatur
erreicht werden.
In der Praxis wird das gasförmige Reaktionsgemisch in den Bodenteil eines normalerseise röhrenförmigen
Reaktionsgefäßes derart eingeleitet, daß der Katalysator, üblicherweise in einer Teilchengröße von
0,15 bis 0,84 mm, als Fließbett vorliegt. Die Herstellung des Oxychlorierungskatalysators erfolgt im allgemeinen
durch Kalt- oder Heißimprägnieren des Trägerstoffs mit einer Lösung des katalytisch wirkenden
Salzes und anschließendes Trocknen der Teilchen.
Bei der Oxychlorierung nach dem Fließbett-Verfahren tritt jedoch ein mehr oder weniger großer Verlust
an Katalysator durch Abrieb und Zerfall der Katalysatorteilchen ein. Der entstehende Staub wird vom
ausströmenden Reaktionsprodukt mitgerissen. Dieser Verlust variiert mit der Art des Trägerstoffes und mit
den Reaktionsbedingungen. Er kann bei annähernd 0,2 bis 1 Gewichtsteile je 100 Teile Katalysator und
je Tag Betriebsdauer liegen. Um daher die Höhe des Fließbettes konstant zu halten, muß kontinuierlich
oder diskontinuierlich der Katalysator ergänzt werden.
Aufgabe der Erfindung war es daher, die Nachteile des bekannten Oxychlorierungsverfahrens zu vermeiden
und den Katalysatorverlust in einfacherer Weise auszugleichen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung
gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit das im vorstehenden Patentanspruch aufgezeigte Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffen durch Oxychlorierung.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß durch das neue Verfahren die Aktivität und Selektivität des
Katalysators auch bei einer sehr langen Betriebsdauer nicht vermindert wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die Gase vorzugsweise in den Bodenteil des röhrenförmigen
Reaktionsgefäßes eingespeist, um die Katalysatorteilchen in Wirbelschicht zu halten.
Beispiele für inerte Trägerstoffe sind Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder Bleicherden, wie Diatomeenerde,
Fullererde oder Kieselgur.
Der Kupfergehalt des Katalysators beträgt übli-
I^ cherweise 5 bis 20 Gewichtsprozent und der Gehalt
an Alkalimetall, insbesondere Lithium oder Kalium, bis zu 10 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf den
Gesamtkatalysator. Die Teilchengröße des Katalysators beträgt vorzugsweise 0,15 bis 0,84 mm.
^> Beispiele für Kohlenwasserstoffe, die der Oxychlorierung
unterworfen werden können, sind Äthylen, Äthan, Methan oder Propan oder ihre teilweise chlorierten
Derivate. Als freien Sauerstoff enthaltendes Gas kann zum Beispiel Luft verwendet werden.
2r> Die Reaktion wird üblicherweise bei Temperaturen
von 230 bis 500° C und Normaldruck oder einem geringen Überdruck durchgeführt.
Die Zuführgeschwindigkeit der Gase muß so bemessen sein, daß die Katalysatorteilchen als Fließbett
JO vorliegen. Vorzugsweise betragen die Kontaktzeiten
1 bis 20 Sekunden.
Der erfindungsgemäß zuzusetzende Trägerstoff weist vorzugsweise eine Teilchengröße von 0,15 bis
0,84 mm auf.
sr> Die Zugabe der einzelnen Bestandteile des Katalysators
wird selbstverständlich derart gesteuert, daß die angegebenen Metallmengen, bezogen auf den Gesamtkatalysator,
beibehalten werden. Die einzelnen Bestandteile können an einer beliebigen Stelle des
Reaktionsgefäßes eingeführt werden, z. B. mittels eines oberhalb des Fließbetts angeordneten Wirbelsichters,
der den Staub vom gröberen Pulver trennt, oder vorzugsweise unmittelbar in das Fließbett mittels eines
Einleitungsrohres.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan aus Äthylen geeignet.
Hierbei wird ein Gasgemisch mit einem Molverhältnis von Äthylen zu Chlorwasserstoff von 1 :1,7 bis
1 :2,3 und einem MoKerhältnis von Chlorwasserstoff
to zu Sauerstoff von 3:1 bis 4:1 bevorzugt in den Bodenteil
des Reaktionsgefäßes eingeleitet. Als Trägerstoff wird vorzugsweise Bleicherde verwendet. Die
Arbeitstemperatur beträgt vorzugsweise 280 bis 330" C.
Vi Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine Bleicherde mit einer Teilchengröße von etwa 0,16 bis 0,6 mm wird mit einer wäßrigen Lösung im-
bii prägniert, die in 100 ml 31 g Kupfer(II)-chIorid-dihydrat
und 15,5 g Kaliumchlorid enthält. Nach dem Trocknen werden Katalysatorteilchen mit N Gewichtsprozent
Kupfer und 5,5 Gewichtsprozent Kalium erhalten.
b5 200 kg des auf die vorstehend geschilderte Weise hergestellten Katalysators werden in ein röhrenförmiges
Reaktionsgefäß mit einem Durchmesser von 30 cm eingebracht. In den Bodenteil dieses Reaktl·
onsgefäßes werden stündlich 22 m1 Äthylen, 11 m'
Sauerstoff und 42 m3 Chlorwasserstoff eingeleitet, die zuvor auf 120° C erhitzt worden sind. Die Temperatur
in der Reaktionszone wird mittels einer Wärmeaustauscherflüssigkeit, die durch den Mantel des Reaktionsgefäßes
strömt, auf annähernd 300° C gehalten. Der durch Abrieb des Katalysators gebildete Staub
wird am Kopf des Reaktionsgefäßes in einem Wirbelsichter abgetrennt und verworfen.
Annähernd in halber Höhe des Fließbettes wird durch ein abwärts in das Fließbett gerichtetes Rohr
ein homogenes Gemisch aus 870 g Trägermaterial einer Teilchengröße von 0,16 bis 0,6 mm, 200 g Kupferoxalat-halbhydrat
und 106 g Kaliumchlorid in Form fester Teilchen zugeführt.
Unter den vorgenannten Bedingungen läßt sich das Verfahren zwei Monate durchführen. Während dieser
Zeit beträgt die durchschnittliche Umwandlung von Äthylen etwa 87 Molprozent. Die Ausbeute an 1,2-Dichloräthan
beträgt etwa 61 kg/Stunde.
In diesem und im folgenden Beispiel beträgt der Katalysatorverlust 0,6% pro Tag.
Beispiel 2
Es wird eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt an 16 Gewichtsprozent technischem Kupfersulfat hergestellt. Nach dem Erhitzen der Lösung auf 40 bis 50° C werden Eisenfeilspäne in einer Menge von 31,2 g je 100 g Kupfersulfat zugegeben. Der Niederschlag wird ' abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Kupferpulver wird zur Entfernung von E'senresten gesiebt. Es besitzt die folgende Teilchengrößenverteilung:
Es wird eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt an 16 Gewichtsprozent technischem Kupfersulfat hergestellt. Nach dem Erhitzen der Lösung auf 40 bis 50° C werden Eisenfeilspäne in einer Menge von 31,2 g je 100 g Kupfersulfat zugegeben. Der Niederschlag wird ' abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Kupferpulver wird zur Entfernung von E'senresten gesiebt. Es besitzt die folgende Teilchengrößenverteilung:
,„ 1,3 Gewichtsprozent entsprechend
einer lichten Maschenweite von 0,35 mm, 17,5 Gewichtsprozent entsprechend
einer lichten Maschenweite von 0,125 mm, 5,7 Gewichtsprozent entsprechend
n einer lichten Maschenweite von 0,105 mm,
n einer lichten Maschenweite von 0,105 mm,
35.2 Gewichtsprozent entsprechend
einer lichten Maschenweite von 0,062 mm,
40.3 Gewichtsprozent unter 0,062 mm.
Die Oxychlorierung wird gemäß Beispiel 1 durch-2»
geführt. Alle 24 Stunden wird dem Fließbett ein Gemisch aus 870 g Trägerstoff einer Teilchengröße von
0,16 bis 0,6 mm, J 06 g Kaliumchlorid und 80 g des vorstehenden Kupferpuivers zugegeben. Bei einer
Betriebsdauer von etwa 2 Monaten werden ähnliche 2") Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffen durch Oxychlorierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder deren teilweise chlorierten Derivaten mit Chlorwasserstoff und Sauerstoff oder freien Sauerstoff enthaltenden Gasen in Gegenwart eines Kupfer- und Alkalimetallsalze auf einem inerten Trägerstoff enthaltenden Katalysators als Fließbett, dadurch gekennzeichnet, daß man die Höhe des Katalysator-Fließbetts durch Zufuhr von homogenen Gemischen aus festem Trägerstoff, Alkalimetallchloriden und/oder metallischem Kupfer oder Kupferoxalat, Kupferformiat oder Kupferlactat, aufrechterhält.
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Date | Code | Title | Description |
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