DE1141266B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schwefelsaeure und Natronlauge durch elektrolytische Zersetzung einer waessrigen Natriumsulfatloesung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schwefelsaeure und Natronlauge durch elektrolytische Zersetzung einer waessrigen NatriumsulfatloesungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
C 21106 IVa/12 i
BEKANNIMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDEK
AUSLEGESCHRIFT: 20. DEZEMBER 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDEK
AUSLEGESCHRIFT: 20. DEZEMBER 1962
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufarbeitung von Natriumsulfat
zu Schwefelsäure und Natronlauge unter Verwendung einer indifferenten Elektrode.
Bei der Elektrolyse einer wäßrigen Natriumsulfatlösung unter Verwendung einer Quecksilberkathode
wird an der Anode Schwefelsäure frei gemacht, welche von der Quecksilberkathode mittels eines Diaphragmas
getrennt werden muß. Bei solchen Verfahren ist die Stromausbeute wegen der Teilnahme der
beweglichen Wasserstoff- und Hydroxylionen in der Stromleitung zu niedrig; demzufolge kann nur mit
Natriumsulfat verunreinigte Schwefelsäure bzw. Lauge hergestellt werden.
Es ist bereits bekannt, während der Elektrolyse eine rotierende Anode zu verwenden, um die hergestellte
und an der Oberfläche der Anode anhaftende Schwefelsäure von der Natriumsulfatlösung abzusondern.
Diese Verfahren arbeiten mit einer niedrigen Stromausbeute, sind verhältnismäßig kostspielig und
beanspruchen eine komplizierte Vorrichtung, so daß sich diese Art der elektrolytischen Zersetzung des
Natriumsuilfats in der Praxis nicht bewährt hat.
So beschreibt z. B. die deutsche Patentschrift 653 833 ein Verfahren, bei dem ein Diaphragma von
erheblicher Dichtigkeit angewendet wird.
Nach der Vorrichtung der deutschen Patentschrift 659 877 ist das Quecksilber von dem verwendeten
Diaphragma durch nichtleitende und chemisch indifferente Führungsrinnen getrennt.
In der deutschen Patentschrift 701771 ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der über der Quecksilberkathode
eine Diaphragmatrennwand angeordnet ist, über welcher die Anode in Form eines Bleches
oder Drahtnetzes aus leitendem Metall liegt.
In der britischen Patentschrift 594 443 ist die Verwendung von Quecksilber beschrieben, das von den
metallischen Verunreinigungen befreit ist.
Die schweizerische Patentschrift 226 002 beschreibt ein Verfahren, bei dem die Elektrolytlösung kontinuierlich
in zwei gegeneinanderlaufenden, durch mindestens ein Diaphragma voneinander getrennten
Strömen durch den Anoden- bzw. Kathodenraum geführt wird.
Alle diese Verfahren bzw. Vorrichtungen beruhen auf dem bekannten Prinzip der anodischen Ansäuerung mit der kathodischen Alkalisierung, ohne in der
Kombination der Elektroden etwas prinzipiell Neues zu beschreiben.
Es ist bekannt, daß bei sehr vielen Großindustrieverfahren, z. B. bei dem Viskoseverfahren, als Nebenprodukt
Natriumsulfat gebildet wird. Demzufolge ist
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schwefelsäure und Natronlauge
durch elektrolytische Zersetzung einer wäßrigen Natriumsulfatlösung
Anmelder:
Chemolimpex Magyar Vegyiäru Külkereskedelmi Vällalat, Budapest
Vertreter: Dir. G. W. Lotterhos
und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Beanspruchte Priorität: Ungarn vom 7. April 1959 (Nr. Ce-322)
Jozsef Kerti, Budapest, ist als Erfinder genannt worden
die wirtschaftliche Aufarbeitung zu wertvolleren Produkten sehr erwünscht.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß durch die Kombination von einer bipolaren aktiven
Bleielektrode und einer sich bewegenden Quecksilberelektrode die Aufarbeitung von Natriumsulfatlösungen
mit sehr guten Ausbeuten durchgeführt werden kann. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Schwefelsäure und Natronlauge durch elektrolytische Zersetzung einer wäßrigen
Natriumsulfatlösung mit Blei- und Quecksilberelektroden, wobei auf der als Anode geschalteten Bleielektrode
Bleisulfat und auf der Quecksilberelektrode Natriumamalgam entsteht und durch die Zersetzung
des Natriumamalgams Natriumhydroxyd hergestellt wird, worauf die Natriumsulfatlösung in der Zelle
durch Schwefelsäurelösung ersetzt wird und das vorher gebildete Bleisulfat als Kathode geschaltet unter
Schwefelsäurebildung zu Blei reduziert wird, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse unter
Verwendung einer indifferenten, zwischen der unteren Bleielektrode und der oberen Quecksilberelektrode
angeordneten Elektrode durchgeführt wird mit der Maßgabe, daß während der Elektrolyse der Natriumsulfatlösung
so viel Natriumsulfatlösung verwendet
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wird, daß die Lösung die als Kathode geschaltete Quecksilberelektrode bedeckt und bei der Schwefelsäurebildung
nur mit der als Anode geschalteten indifferenten Elektrode in Berührung kommt.
Im Sinne der Erfindung wird also die Bleielektrode als Anode geschaltet, wobei Sulfationen aus dem
Natriumsulfat enthaltenden Elektrolyt auf der Bleielektrode abgeschieden werden, wodurch die Bleielektrode zu Bleisulfat umgesetzt und an der Quecksilberelektrode
Natriumamalgam gebildet wird, aus welchem durch Zersetzung in einer separaten Zelle
Natriumhydroxyd hergestellt wird. Danach wird die Natriumsulfatlösung in der Elektrolysierzelle durch
Schwefelsäurelösung ersetzt und das vorher gebildete Bleisulfat als Kathode geschaltet zu Blei reduziert,
während sich die Schwefelsäurekonzentration der Lösung erhöht.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden die Schwefelsäure und die Natronlauge in verhältnismäßig
hoher Konzentration und Reinheit sowie mit so einer guten Stromausbeute erhalten, so daß dieses
Verfahren auch großindustriell vorteilhaft und wirtschaftlich durchgeführt werden kann.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen veranschaulicht.
Fig. 1 stellt den Querschnitt einer Zelle dar; Fig. 2 zeigt eine in Reihe geschaltete Zellengruppe;
Fig. 3 stellt die Oberansicht der auf Fig. 2 veranschaulichten Zellengruppe im offenen Zustand dar.
Ein Zellengefäß 2 ist aus einem mit Hartgummi 1 ausgekleideten Eisenblech gestaltet, auf dessen Boden
eine aktive Bleipulverschicht 3 angeordnet ist, welche lfl/o Bariumsulf atstaub enthält. Auf der Bleipulverschicht3
liegt ein Glasgewebe 4, welches durch Kunststoffgitter 5 befestigt ist. Das Quecksilber 7 ist
in einem mit isolierendem Kunststoff ausgekleideten Kanal 6 angeordnet. Unter dem Kanal 6 liegt die aus
Blei gestaltete, V0Io Silber enthaltende Elektrode,
deren gegen das Bleipulver liegender Teil geriffelt ist, um eine große Oberfläche auszubilden. Zwischen der
Elektrode 8 und dem Kanal 6 ist ein Glasgewebe 9 ausgespannt.
Beim Elektrolysieren von Natriumsulfat wird die Zelle mit der Elektrolysierlösung völlig gefüllt, so daß
der Kanal 6 und das Quecksilber 7 vollkommen mit der Lösung bedeckt werden. Während der Elektrolyse
wird die Bleianode 3 sulfatisiert, wobei sich auf der 7 Natriumamalgam bildet. Die
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Im Sinne der Erfindung wird das Natriumamalgam
enthaltende Quecksilber der als Kathode geschalteten 25 Quecksilberkathode
Quecksilberelektrode der Natriumsulfatzersetzungs- konzentrierte Natriumsulfatlösung wird z. B. in
zelle kontinuierlich in den zugehörigen Natriumamal- Zelle A eingeleitet, woraus die Lösung in Zelle B und
gamzersetzungsraum und von dort wieder in die Zelle so weiter in Zelle F strömt, wobei infolge der Elekzurückgeleitet.
Der Quecksilberstrom wird vorteilhaft trolyse der Natriumgehalt der Lösung herabgesetzt
mehrmals von der Elektrolysierzelle in die zugehörige 30 wird. In den Zellen G bis M ist die Bleielektrode 3 als
Amalgamzersetzungszelle und zurück zur Elektroly- Kathode geschaltet, während die indifferente Eleksierzelle
geleitet.
Die Natriumsulfatlösung und Schwefelsäurelösung werden vorteilhaft durch mehrere hintereinandergeschaltete
Zellen geleitet, wobei die Anzahl der in Reihe geschalteten Schwefelsäurezellen größer ist als
diejenige der Natriumsulfatzersetzungszellen.
So kann man erreichen, daß der Natriumgehalt des Natriumamalgams bei einem kleinen Wert, praktisch
unter 0,1 °/o, gehalten werden kann; bei dieser Kon- 40 Anode geschaltet ist. Während der Elektrolyse wird
zentration kann die Natriumamalgambildung mit einer das Bleisulfat auf der sulf atisierten Elektrode 3 zu
sehr guten Stromausbeute erreicht werden. Wenn die
Elektrolysierzelden gegenstromartig in Reihe geschaltet werden und die Natriumsulfatlösung nacheinander
über mehrere Zellen geleitet wird, verdünnt sich die
Natriumsulfatlösung. Da auch die Schwefelsäurelösung über mehrere Zellen geleitet wird, erhöht sich
die Konzentration der Schwefelsäure. So können
Natronlauge von einer Konzentration von 50 bis 70%
Elektrolysierzelden gegenstromartig in Reihe geschaltet werden und die Natriumsulfatlösung nacheinander
über mehrere Zellen geleitet wird, verdünnt sich die
Natriumsulfatlösung. Da auch die Schwefelsäurelösung über mehrere Zellen geleitet wird, erhöht sich
die Konzentration der Schwefelsäure. So können
Natronlauge von einer Konzentration von 50 bis 70%
50 trode 8 als Anode geschaltet ist. Das Niveau des
Elektrolyts liegt in der Zelle unter dem Glasgewebe 9. Das Glasgewebe wird verwendet, um die Verunreinigung
der Quecksilberelektrode mit Schwefelsäuretropfen während der Elektrolyse zu verhindern. Die
Zellen G bis M sind mit schwefelsäurehaltigem Elektrolyt gefüllt; die Bleielektrode 3 ist als Kathode geschaltet,
während die indifferente Elektrode 8 als
45
und Schwefelsäure von einer Konzentration von 30 bis 40 0Zo praktisch mit sehr guter Stromausbeute hergestellt
werden, wobei die Verunreinigung der Produkte an Natriumsulfat sehr gering ist.
Die Elektrolyse wird zweckmäßig mit einer kon-Blei reduziert, währenddem sich Schwefelsäure bildet.
An der Elektrode 8 bildet sich Sauerstoff, der aus der geschlossenen Zelle durch eine Leitung 10 abgeleitet
wird.
Die Schwefelsäurebildung erfolgt in den Zellen G bis M. Der Inhalt der Zelle G wird in die Zelle H abgeleitet;
in die leere Zelle wird dann aus der Zelle F verdünnte Natriumsulfatlösung eingeleitet. Der Inhalt
der ZeUeA wird in die Zelle B abgelassen, wonach
in die Zelle A eine konzentrierte Schwefelsäurelösung aus der ZeIIeM eingespeist wird. Bei Austausch des
Elektrolyts wird auch das Elektrolytniveau geändert; bei Verwendung von Natriumsulfat wird die Queck-
zentrierten Natriumsulfatlösung, vorteilhaft zwischen 55 silberelektrode 7 als Kathode geschaltet. Wenn der
40 und 70° C durchgeführt. Inhalt der Zelle G in die Zelle H abgelassen wird,
zweckmäßig eine poröse wird gleichzeitig aus der Zelle M
Als Bleielektrode wird zweckmäßig eine poröse Bleipulverelektrode verwendet; den Bleikörnchen
wird ein haftungsverhinderndes Material, z. B. eine kleine Menge von Bariumsulfat, zugemischt, um die
Sinterung der Körnchen zu verhindern.
Bei der Bleisulf atisierung arbeitet man zweckmäßig mit einer Stromdichte von 1 bis 12 Ampere, bezogen
auf eine Grundfläche von 1 dm2. Im Falle von zu niedriger Stromdichte wird das Blei mit einer schlechten
Ausbeute sulfatisiert, wobei dann auch Bleihydroxyd gebildet wird; demgegenüber wird bei einer
hohen Stromdichte Bleidioxyd gebildet.
wird gleichzeitig aus der Zelle M konzentrierte Schwefelsäurelösung gewonnen; in die ZeIIeM wird
eine verdünntere Schwefelsäurelösung aus der ZeIIeL eingespeist, wonach dieselbe Lösung in die ZeIIeA
eingespeist wird, währenddem die Schwefelsäurebildung in den Zellen H-I-T-K-L-M-A und die Natriumsulfatelektrolyse
in die Zellen B-C-D-E-F-G durchgeführt wird. Das Verfahren wird so fortgesetzt, daß
man auf die oben beschriebene Weise sukzessive mit je einer Zelle vorrückt.
Es ist in Fig. 3 zu sehen, daß der Kanal 6 in die Zersetzungszelle 12 hinüberführt, von dort wieder in
die Elektrolysierzelle 1 zurückkehrt usw., daß heißt,
daß er sich den Elektrolysier- und Zersetzungszellen entlang schlängelt. Dadurch wird erreicht, daß die
Natriumkonzentration des Amalgams in der Elektrolysierzelle auf niedrigem Wert bleibt, da das Amalgarn
in der Zersetzungszelle inzwischen zersetzt wird. Die Lösung wird in die Zersetzungszellenreihe 12
gegenstromartig hinübergeleitet, so daß die Konzentration des Natriumhydroxids stufenweise erhöht
wird. Man rückt auch hier mit je einer Zersetzungszelle in gleichem Tempo vor wie im Falle der Zellen,
in denen das Natriumsulfat elektrolysiert wird, und zwar wird in gleicher Geschwindigkeit mit der zeitweiligen
Abzapfung der verdünnten Natriumsulfatlösung, hier konzentrierte Natriumhydroxydlösung
der Reihe nach aus den einzelnen Zersetzungszellen gewonnen.
Im Laufe des Verfahrens gelangt die konzentrierte
Natriumsulfatlösung in die Zelle, in welcher die SuI-fatisierung am weitesten fortgeschritten ist, während
die verdünnte Natriumsulfatlösung in die Zelle gelangt, in welcher noch eine frische Bleioberfläche zur
Verfügung steht. Die verdünnte Schwefelsäure wird in die Zelle eingespeist, in welcher der größte Teil
des Bleisulfats reduziert wird; demgegenüber wird sich die konzentrierteste Schwefelsäure in der am
meisten sulfatisierten Zelle weiter konzentrieren. Die konzentrierte Schwefelsäure wird in die Zelle gespeist,
aus welcher zuvor eine konzentrierte Natriumsulfatlösung abgelassen wurde; so nimmt die Schwefelsäure
eine bestimmte Menge von Natriumsulfat auf. In den meisten Fällen stört die Na2SO4-Verunreinigung
der Schwefelsäure nicht. Um dies zu vermeiden, wird die Zelle zuvor zweckmäßig mit Schwefelsäurelösung
gespült. Die Anzahl der in Reihe geschalteten, Schwefelsäure enthaltenden Zellen ist höher als diejenige
der Natriumsulfatzersetzungszellen, da bei Schwefelsäurebildung die Stromausbeute einige Prozente
niedriger ist als im Falle der Natriumabscheidung zur Laugenbildung; wenn man nämlich mit
gleichzahligen Zellen arbeiten würde, würden bei elektrisch in Reihe geschalteter Arbeitsweise nach
jedem Zyklus einige Prozente Bleisulfat zurückbleiben, so daß die Menge des Bleisulfats stufenweise
erhöht und dadurch die Möglichkeit von weiterer Sulfatisierung herabgemindert würde.
Die Bleielektrode wird zweckmäßig aus 1 % Bariumsulfat enthaltendem Bleipulver gebildet, welches in
einer Menge von 350 g/dm2 verwendet wird. Die Entfernung
der zu sulfatisierenden Bleielektrode vom Quecksilberspiegel beträgt zweckmäßig 2 bis 3 cm.
Bei der Sulfatisierung und beim Reduzieren wird die Elektrolyse mit einer Spannung von 2 bis 2,5 Volt
durchgeführt. Die Stromdichte beträgt 500 A/m2 auf der Oberfläche des Bleipulvers, während sie auf der
Quecksilberoberfiäche 1400 A/m2 beträgt. Die Sulfatisierung dauert 10 bis 12 Stunden. Bei obengenannten
Bedingungen beträgt die Stromausbeute 93 bis 95*/o für die Lauge und 88 bis 90'% für die Säure.
1000 kg Natriumhydroxyd und 1150 kg Schwefelsäure sowie Wasserstoffgas in einer der Lauge entsprechenden
Menge und Sauerstoffgas in einer der Schwefelsäure entsprechenden Menge werden mit
3400 bis 3600 kWh erzeugt.
Bei Inreiheschaltung von einundvierzig Zellen erfolgt Bleisulfatisierung in zwanzig Zellen und
Schwefelsäurebildung in einundzwanzig Zellen. Eine gesättigte Natriumsulfatlösung, welche 44 °/o Natriumsulfat
enthält, wird in das System eingespeist. Die Strömungsgeschwindigkeit der Natriumsulfatlösung
wird so eingestellt, daß ihre Konzentration selbst nach der zwanzigsten Zelle nicht unter 25% sinkt. So
kann die Bleielektrode mit einer guten Ausbeute sulfatisiert werden.
In die erste Zelle der für einen Schwefelsäurezyklus geschalteten Zellenreihe wird reines Wasser eingespeist
und die Strömungsgeschwindigkeit so eingestellt, daß die Konzentration der aus der einundzwanzigsten
Zelle ausströmenden Schwefelsäure höchstens 4O'°/o beträgt, da eine Schwefelsäure von
höherer Konzentration wegen ihrer korrosiven Wirkung die Lebensdauer der Zelle nachteilig beeinflußt.
Die die einzelnen Elektrolysierzellen und Zersetzungszellen verbindenden Leitungen, die Quecksilberpumpe
sowie die Leitung, die aus der Zersetzungszellenreihe den Wasserstoff ableitet, wurden
in der Zeichnung nicht dargestellt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure und Natronlauge durch elektrolytische Zersetzung
einer wäßrigen Natriumsulfatlösung mit Blei- und Quecksilberelektroden, wobei auf der als Anode
geschalteten Bleielektrode Bleisulfat und auf der Quecksilberelektrode Natriumamalgam entsteht
und durch die Zersetzung des Natriumamalgams Natriumhydroxyd hergestellt wird, worauf die
Natriumsulfatlösung in der Zelle durch Schwefelsäurelösung ersetzt wird und das vorher gebildete
Bleisulfat als Kathode geschaltet unter Schwefelsäurebildung zu Blei reduziert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolyse unter Verwendung einer indifferenten, zwischen der unteren Bleielektrode und der oberen Quecksilberelektrode
angeordneten Elektrode durchgeführt wird mit der Maßgabe, daß während der Elektrolyse der
Natriumsulfatlösung so viel Natriumsulfatlösung verwendet wird, daß die Lösung die als Kathode
geschaltete Quecksilberelektrode bedeckt, und bei der Schwefelsäurebildung nur so viel Lösung verwendet
wird, daß sie nur mit der als Anode geschalteten indifferenten Elektrode in Berührung
kommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Natriumamalgam enthaltende
Quecksilber der als Kathode geschalteten Quecksilberelektrode der Natriumsulfatzersetzungszene
kontinuierlich in den zugehörigen Natriumamalgamzersetzungsraum und von dort wieder in die Zelle zurückgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Quecksilberstrom mehrmals
von der Elektrolysierzelle in die zugehörige Amalgamzersetzungszelle und zurück zur Elektrolysierzelle
geleitet wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Natriumsulfatlösung
und die Schwefelsäurelösung durch mehrere hintereinandergeschaltete Zellen leitet, wobei die
Anzahl der in Reihe geschalteten Schwefelsäurezellen größer ist als diejenige der Natriumsulfatzersetzungszellen.
5. Elektrolysierzelle zur Durchführung des Verfahrens
nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge-
kennzeichnet, daß zwischen der unteren Bleielektrode und der oberen Quecksilberelektrode eine
schwefelsäurebeständige indifferente Elektrode angeordnet ist und jeder einzelnen Elektrolysierzelle
eine Natriumamalgamzersetzungszelle zugeordnet ist.
6, Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der indifferenten Elektrode
und der Quecksilberelektrode über dem Niveau der Schwefelsäurelösung ein tropfenauffangender
Einsatz, vorteilhaft ein Siebgewebe, angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach. Ansprüchen 5 und 6, gekennzeichnet
durch einen zum Aufnehmen des Quecksilbers geeigneten Kanal, der aus der Elektrolysierzelle
in die Natriumamalgamzersetzungszelle, von dort in die Elektrolysierzelle, dann wieder in die Amalgamzersetzungszelle mehrmals
geführt ist.
ίο
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 bis 7, gekennzeichnet durch eine mit porösem Bleisulfat
ausgestaltete untere Elektrode der Elektrolysierzelle, wobei dem Bleisulfat ein die Aneinanderhaftung
der Körnchen verhinderndes Material, vorteilhaft Bariumsulfatpulver, zugesetzt ist.
9. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 bis 8, gekennzeichnet durch solche Bleielektroden der einzelnen
Zellen, deren geometrische Oberfläche zwei- bis zehnmal größer ist als diejenige der
Quecksilberelektroden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 653 833, 659 877,
701771;
Deutsche Patentschriften Nr. 653 833, 659 877,
701771;
schweizerische Patentschrift Nr. 226 002;
britische Patentschrift Nr. 594443;
Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, Band Schwefel, Teil A, 8. Auflage, 1953, S. 454.
britische Patentschrift Nr. 594443;
Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, Band Schwefel, Teil A, 8. Auflage, 1953, S. 454.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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US143020A US3134729A (en) | 1961-09-29 | 1961-09-29 | Electrolysis of sodium sulfate |
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DE1141266B true DE1141266B (de) | 1962-12-20 |
Family
ID=22502239
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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