DE619475C - Verfahren zur Gewinnung von metallischem Blei - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von metallischem BleiInfo
- Publication number
- DE619475C DE619475C DEG79730D DEG0079730D DE619475C DE 619475 C DE619475 C DE 619475C DE G79730 D DEG79730 D DE G79730D DE G0079730 D DEG0079730 D DE G0079730D DE 619475 C DE619475 C DE 619475C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lead
- hydroxide
- electrolysis
- extraction
- metallic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
- C25C1/18—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of lead
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Electrolytic Production Of Metals (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
1. OKTOBER 1935
1. OKTOBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40 c GRUPPE
G79730VII40C
Paul Gamichon in Paris*) Verfahren zur Gewinnung von metallischem Blei
Zusatz zum Patent 593
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1931 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 7. Mai 1931.
Gegenstand des Patents 593 855 bildet ein Verfahren zur Herstellung von Bleiverbindungen.
Nach demselben wird derart gearbeitet, daß Bleichloridlösungen, welche gegebenenfalls
Alkali- oder Erdalkalichloride enthalten können, mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyd,
vorzugsweise gelöschtem Kalk, in solcher Menge versetzt werden, daß das
gesamte Blei in einen im wesentlichen aus Bleioxychlorid bestehenden Niederschlag
übergeführt wird. Der von der Lösung abgetrennte und ausgewaschene Niederschlag
wird dann mit Alkalihydroxydlösung, z. B. Ätznatronlauge von mindestens 9 Gewichtsprozent
Natriumhydroxyd, zweckmäßig in geringem Überschuß über die theoretisch erforderliche Menge bei beispielsweise 70° C
so lange behandelt, bis der Chlorgehalt der überstehenden Flüssigkeit nicht mehr ansteigt.
Hierauf wird das so gewonnene chlorfreie Bleihydroxyd abgetrennt und schließlich
in die gewünschte Bleiverbindung übergeführt.
Im Verfolg der weiteren Arbeiten wurde nun festgestellt, daß man dieses Verfahren in
vorteilhaftester Weise weiterbilden kann, wenn man nicht bei den dabei erhältlichen
Bleiverbindungen stehenbleibt, sondern dasselbe unter Nutzbarmachung der erzielten
Chlorfreiheit auf dem Wege der Lösung in Alkalihydroxyd oder einer geeigneten Säure
und der Elektrolyse der so erhaltenen Lösung bis zur Gewinnung metallischen Bleies weiter
fortführt.
Erfindungsgemäß wird dementsprechend metallisches Blei aus bleihaltigen Erzen oder
sonstigen Rohstoffen dadurch gewonnen, daß man nach Überführen des Bleies in Bleioxychlorid
und Umsetzung desselben zu chlorfreiem Bleihydroxyd gemäß dem Hauptpatent
das so erhaltene Bleihydroxyd in Alkalihydroxyd oder einer bleilösenden und an der
Anode Sauerstoff liefernden Säure löst und die erhaltene Lösung in einer durch Diaphragma
unterteilte Zelle der Elektrolyse unterwirft.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Robert Tournaire in St. Cloud.
610475
Als Säuren genannter Art kommen z. B. Essigsäure und Kieselfluorwasserstoffsäure
in Betracht. Im Falle der Verwendung von Essigsäure ist dabei die sich bei der Elektrolyse abspielende Reaktion die folgende
:
(CH3-COO)2PbH-H2O = (CH3-COOH) ·+- Pb + O*
Es ist nun bereits bekannt, bleihaltige Ausgangsstoffe
zwecks Gewinnung von metallischem Blei zunächst in Form löslicher Verbindungen überzuführen und die so erhaltenen
Verbindungen der Elektrolyse, zu unterwerfen. Nach diesem bekannten Verfahren wird ein
aus Bleicarbonat oder Bleisulfat bestehendes bzw. diese enthaltender Ausgangsstoff nach
der Zerkleinerung mit einer Lösung von Alkalihydroxyd behandelt und das Blei in Alkaliplumbit
übergeführt, worauf die erhaltene Plumbitlösung nach Abtrennung unlöslicher Rückstände zwecks Ausscheidung von metallischem
Blei der Elektrolyse unterworfen wird. Hierbei entsteht bei bleisulfathaltigen Rohstoffen in beträchtlichen Mengen Natriumsulfat,
welches die Elektrolyse erheblich bebindert, und, da es fortlaufend wieder beseitigt
werden muß, in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht eine starke Belastung
des Verfahrens darstellt.
Dieser schwerwiegende Nachteil wird durch das Verfahren nach der Erfindung vermieden.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren soll Bleicarbonat aus bleihaltigen Rohstoffen
dadurch gewonnen werden, daß man dieselben mit Chloridlaugen auslaugt, das Blei aus den
so erhaltenen Bleichloridlösungen durch Zusatz alkalischer Stoffe in Form von Bleioxychlorid
ausfällt, das gefällte Bleioxychlorid abtrennt und zu demselben Kohlensäure bei Gegenwart solcher Wassermengen einleitet,
daß praktisch eine völlige Entchlorung des Bleiniederschlages erreicht wird.
Würde man dieses Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von metallischem Blei
ausbauen wollen, so würde bei einem solchen Gesamtverfahren eine doppelte Gasentwicklung
auftreten, nämlich zunächst einmal eine solche des Chlors aus dem primär erhaltenen
Bleioxychlorid und zum anderen eine solche der Kohlensäure aus dem sekundär erhaltenen
Bleicarbonat, welches ja durch Auflösung in Säure in gelöster Form übergeführt werden
müßte.
Auch von diesem Nachteil ist das vorliegende Verfahren frei, ganz abgesehen davon,
daß dasselbe viel einfacher ist und weniger Maßnahmen erfordert als das sich nach obiger
Ergänzung des bekannten Vorschlages ergebende Gesamtverfahren.
Das vorliegende Verfahren wird zweckmäßigerweise durchgeführt unter Verwendung
eines Elektrolysiergefäßes mit geeignet
ausgebildeten bipolaren Elektroden und Vorrichtungen,
welche in an sich bekannter Weise eine Diffusion des an den Anoden gebildeten
Gases im Elektrolyten anschließen und zugleich die Möglichkeit geben, eben dieses
Gas — vorzugsweise Sauerstoff — zur Herstellung von Bleiverbindungen innerhalb
der Zelle zu verwenden.
Man erhält durch eine derartige Elektrolyse eine besondere Form schwammigen
Bleies, welches sich vorzüglich eignet für die Herstellung der verschiedensten Bleiverbindungen,
wie z. B. Mennige, Bleiglätte, Bleiweiß, Bleichromat u.dgl. Eine besonders vorteilhafte
Verwendungsmöglichkeit ist seine unmittelbare Anwendbarkeit für die Herstellung von Aktivmaterial in Akkumulatorensammlerplatten,
es eignet sich aber auch in gleicher Weise für die Verpressung oder Vergießung als Metall.
Als Elektrolyseur für die Durchführung des Verfahrens verwendet man mit Vorteil
ein Elektrolytgefäß mit bipolar ausgebildeten Elektroden, bei denen die eine Seite als
Anode dient und aus einem gegen die Einwirkung freiwerdenden anodischen Gases beständigen
Werkstoff besteht und außerdem von einem Diaphragma umgeben ist, das in an sich bekannter Weise das entstehende Gas
zurückhält und sein Entweichen nach außen ermöglicht, während die andere Seite der
Elektrode zur Kathode wird, die ebenfalls hinsichtlich des Werkstoffes zweckmäßig so
ausgewählt wird, daß sie der Lauge gegenüber beständig ist.
Die geschilderte Anordnung hat den· erheblichen Vorteil, daß man an Stelle großer Behälter
mit hoher Stromdichte und sehr niedriger Voltzahl, wie sie zumeist verwendet werden, und an Stelle der Notwendigkeit,
eine große Anzahl von Behältern in Rücksicht auf gebräuchliche Spannungen in Serie schalten
zu müssen, hier jedes Element im Innern des Behälters mit Nachbarelementen desselben
Gefäßes in Reihe schalten kann. Es ergibt sich so ein Arbeitsgefäß relativ niedriger
Stromdichte bei einer Spannung, die z. B. je nach der Anzahl der Elemente zu 5° oder
ϊΐο Volt gewählt werden kann. Überdies ist
jeder Behälter auf diese Weise ein unabhängiges Ganzes, und man vermeidet eine Anordnung
elektrischer Kontakte an jeder Elektrode, wodurch die Übergangsverluste des elektrischen Stromes sehr wesentlich herabsetzt
werden.
In der beigefügten Zeichnung sind in beispielsweiser Ausführungsform Vorrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar stellt dabei
Abb. ι einen senkrechten Schnitt durch einen Elektrolysierbehälter mit bipolaren Elektroden
dar, Abb. 2 veranschaulicht in vergrößertem Maßstabe eine der bipolaren Elektroden.
Nach Abb. 1 ist der Behälter von einem Trogg· beliebiger Form, vorzugsweise halbkreisförmigen
Querschnittes, gebildet, welcher aus Holz oder aus Metall mit jeweils geeignetem
Schutzüberzug besteht. Dieser Behälter ist in einzelne Abteilungen unterteilt, die
'5 gegeneinander bis zu einem gewissen Grade
durch die bipolaren Elektroden abgedichtet sind, welche etwa in Form von Halbkreisscheiben
zu diesem Zwecke in Vertiefungen, wie Nuten o. dgl., im Behälter eingefügt sind.
Diese Elektroden bestehen aus einem leitenden, gegen die Laugen unempfindlichen Werkstoff,
das Verunreinigungen des Bleies nicht veranlaßt. Sie können beispielsweise aus Graphitplatten bestehen, die auf der anodi-
_ sehen Seite α unbearbeitet sind, während sie
auf der kathodischen Seite c einen Überzug von Blei aufweisen oder ganz mit Bleiplatten
überzogen sind.
Auf der anodischen Seite sind die Elektroden in an sich bekannter Weise von einem
Diaphragma b umgeben, welches in seinem unteren Teil einen geschlossenen Behälter
bildet und unterhalb des Verschlußstückes des oberen Teiles durch einen kleinen Rohrstutzen
i das Entweichen der an der Anode entstehenden Gase nach der Samniel- und Abzugsleitung
m, durch welche die Gase z. B. mit einem Ventilator abgesaugt werden, gestatten.
Der gesamte Behälter kann außerdem durch einen gasdicht aufsitzenden Dekkel
f, durch den die Abzugsleitung m führt, abgedeckt sein. Außerdem besteht die Möglichkeit
für eine Anordnung geeigneter Vorrichtungen zur Entfernung des gebildeten
Bleies. So kann z. B. mit Hilfe entsprechend bemessener Verschlüsse ο der Elektrolyseur
sehr schnell entleert werden. Auch kann das ausgefällte schwammige Blei in in der Zeichnung
nicht näher aufgeführter Weise von der Lauge, mit der es durchsetzt ist, auf einem
Filter von der letzteren geschieden und auf diese Weise leicht angesammelt werden.
Gegebenenfalls kann Depolarisation, Abnahme und Sammlung des Bleies von den Kathoden
mit Hilfe beweglicher Rührer bewirkt werden.
Zum besseren Verständnis der Arbeitsweise wird nachstehend ein praktisch gewonnenes
Zahlenbeispiel gegeben:
Bleimenge pro Liter der Lösung in Gramm..... 17 — 30
Temperatur 45° C
Spannung pro Zelle bei Reihenschaltung 1,8 Volt
Stromdichte pro cm2 Anodenfläche 3 Ampere
Abstand der Elektroden 3 cm
Durchschnittliche praktische Ausbeute ungefähr 2,2 kg/kWh
Der verwendete alkalische Elektrolyt bestand entweder aus Natrium- oder aus Kaliumhydroxyd.
Hierbei entsprach die gewichtsprozentuale Zusammensetzung· des Elektrolyten
derjenigen einer Lösung mit 14 °/o Natriumhydroxyd (wasserfrei).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von metallischein Blei aus bleihaltigen Erzen oder sonstigen Rohstoffen durch Überführen des Bleies in Bleioxychlorid und Umsetzung desselben zu chlorfreiem Bleihydroxyd nach Patent 593 855, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Bleihydroxyd in Alkalihydroxyd oder einer bleilösenden und an der Anode Sauerstoff liefernden Säure gelöst und die erhaltene Lösung in einer durch Diaphragma unterteilten Zelle der Elektrolyse unterworfen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR619475X | 1930-06-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE619475C true DE619475C (de) | 1935-10-01 |
Family
ID=8983688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG79730D Expired DE619475C (de) | 1930-06-17 | 1931-05-17 | Verfahren zur Gewinnung von metallischem Blei |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE619475C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2912889A1 (de) * | 1978-04-06 | 1979-10-11 | Cominco Ltd | Verfahren fuer die elektroraffination von blei sowie vorrichtung zur durchfuehrung desselben |
-
1931
- 1931-05-17 DE DEG79730D patent/DE619475C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2912889A1 (de) * | 1978-04-06 | 1979-10-11 | Cominco Ltd | Verfahren fuer die elektroraffination von blei sowie vorrichtung zur durchfuehrung desselben |
FR2421959A1 (fr) * | 1978-04-06 | 1979-11-02 | Cominco Ltd | Raffinage electrolytique du plomb et installation pour son execution |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2718462C3 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung von Blei aus Bleiakkumulatoren | |
DE2851885A1 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen elektroloesung und elektrogewinnung von metallen aus sulfidmineralien | |
DE3637270A1 (de) | Hydrometallurgisches verfahren zur rueckgewinnung von blei in form eines reinen metalls aus der fuellmasse von erschoepften batterien | |
DE2713236C3 (de) | ||
DE619475C (de) | Verfahren zur Gewinnung von metallischem Blei | |
DE2539137A1 (de) | Verfahren zur elektrolytischen gewinnung von nickel und zink sowie elektrolysezelle hierfuer | |
DE2251442C3 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Entgiftung von Cyanid | |
DE1558765C (de) | Gleichzeitige elektrolytische Her Stellung von Zinn und Mangandioxid | |
DE105143C (de) | ||
DE444796C (de) | Gewinnung von Saeuren und Laugen aus Elektrolytsalzen | |
DE1558765B2 (de) | Gleichzeitige elektrolytische herstellung von zinn und mangandioxid | |
DE431436C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Darstellung der kohlensauren Salze von Nickel, Zink, Kobalt und Kupfer | |
DE685973C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von technisch reinen als Buntfarben geeigneten schwerloeslichen Metallsalzen der komplexen Eisencyanwasserstoffsaeuren | |
DE961813C (de) | Verfahren zur Erhoehung der Stromausbeute von Magnesiumelektroden | |
DE635029C (de) | Verfahren zum Elektrolysieren von Bronzeabfaellen mit schwefelsaurem Elektrolyten unter Verwendung von Diaphragmen | |
DE719169C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von praktisch chloridfreiem Magnesiumhydroxyd | |
DE2312297C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von elementarem Fluor | |
DE707394C (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von metallischen Stoffen | |
DE398699C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Aufarbeitung zinkhaltiger Materialien | |
DE538286C (de) | Herstellung von Wismuthydroxyd auf elektrolytischem Wege | |
DE394131C (de) | Verfahren zur Herstellung von Eisenoxyd | |
DE432515C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Zinn aus zinnhaltigen Materialien, insbesondere aus Weissblechabfaellen | |
DE1956554A1 (de) | Elektrolytische Herstellung von Magnesium | |
DE1139985B (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von reinem, duktilem Titan durch Schmelzflusselektrolyse | |
AT152309B (de) | Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten. |