DE1139985B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von reinem, duktilem Titan durch Schmelzflusselektrolyse - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von reinem, duktilem Titan durch Schmelzflusselektrolyse

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DE1139985B
DE1139985B DET13497A DET0013497A DE1139985B DE 1139985 B DE1139985 B DE 1139985B DE T13497 A DET13497 A DE T13497A DE T0013497 A DET0013497 A DE T0013497A DE 1139985 B DE1139985 B DE 1139985B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C3/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
    • C25C3/26Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of titanium, zirconium, hafnium, tantalum or vanadium
    • C25C3/28Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of titanium, zirconium, hafnium, tantalum or vanadium of titanium

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von reinem, duktilem Titan durch Schmelzflußelektrolyse Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Herstellung von reinem und duktilem Titan aus Titanhalogeniden.
  • Es ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem Titan elektrolytisch auf eine Quecksilberelektrode als Amalgam niedergeschlagen wird und aus dem Amalgam als Pulver gewonnen wird.
  • Ferner ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, nach dem in einer elektrolytischen Zelle mit gesondertem Anoden- und Kathodenraum in einem geschmolzenen Salzelektrolyten an der Kathode z. B. dampfförmiges Titantetrachlorid zugeführt und Titan in Form einer porösen Masse abgeschieden wird.
  • Beide Verfahren weichen erheblich von dem Verfahren der Erfindung ab und ergeben auch nicht unmittelbar duktiles Titan von großer Reinheit, wie es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen die Elektrolyse in einer aus zwei oder mehr Kammern bestehenden Zelle durchgeführt, wobei die Kammern durch eine flüssige bipolare Elektrode, in die Titanhalogenid eingebracht ist, miteinander verbunden sind, die aus geschmolzenem Metall besteht und mit einem aus geschmolzenem Salz bestehenden Elektrolyten in Kontakt ist.
  • Diese flüssige Elektrode enthält metallisches Titan, das mit mindestens einem Metall legiert ist, das bezüglich der Halogene unedler als Titan ist. In der ersten Kammer, dem Anodenraum, der elektrolytischen Zelle wird von einer nicht löslichen Graphitanode durch den schmelzflüssigen Elektrolyten, welcher bezüglich der Halogene edler ist als Titan, nach der als Kathode wirkenden flüssigen Elektrode und/oder über die bipolare Elektrode ein Gleichstrom geleitet.
  • Zur gleichen Zeit wird ein Titanhalogenid unter der Oberfläche der aus einer flüssigen Legierung bestehenden Elektrode mit einer Geschwindigkeit zugeführt, die entsprechend der Geschwindigkeit der Elektrolyse eingestellt wird, so daß an der Anode das Halogen abgeschieden wird, während die flüssige Elektrode mit Titan angereichert wird.
  • Gleichzeitig wird in einer zweiten Kammer, dem Kathodenraum, dieser elektrolytischen Zelle ein geschmolzener Elektrolyt vorgesehen, der aus einer Lösung eines niedrigerwertigen Titanhalogenides in einem Halogenidlösungsmittel besteht, dessenKationen bezüglich der Halogene edler sind als Titan. Dieser Elektrolyt wird zwischen einer herabhängenden festen Kathode und der als Anode wirkenden, aus einer flüssigen Legierung bestehenden Elektrode elektrolysiert, wodurch Titan aus der flüssigen Elektrode selektiv herausgelöst und als Titanmetall an der Kathode niedergeschlagen wird. Das Verfahren wird vorzugsweise in Anwesenheit eines trockenen, reinen, inerten Gases durchgeführt. Das dadurch hergestellte Metall ist in bezug auf seine Reinheit und Duktilität mit Titan vergleichbar, das durch thermische Dissoziation, nach dem sogenannten Jodidverfahren, erzeugt wird.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird duktiles Titan von erheblicher Korngröße, das oxydationsträge und im wesentlichen frei von Einschlüssen des Titanelektrolyten ist, erzeugt, wobei verunreinigte Titanhalogenide als Rohmaterial verwendet werden können.
  • Weitere erfindungsgemäße Vorteile dieses Verfahrens ergeben sich aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 4. Dabei zeigt Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine Ausführungsform einer zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens und Fig. 2, 3 und 4 ähnliche schematische Ansichten zur Erläuterung der verschiedenen Arten der Gleichstromzuführung der Zelle.
  • In Fig. 1 ist eine elektrolytische Zelle dargestellt, die aus zwei oder mehr Kammern besteht, die durch eine feste Trennwand 11 voneinander getrennt sind, die sich quer durch die Zelle erstreckt und vom Boden aus einen Abstand aufweist, der kleiner ist als die geringste Tiefe einer flüssigen bipolaren Elektrode. Die Trennwand 11 erstreckt sich bis an den Deckel 32 der Zelle und ist vorzugsweise an der verbreiterten Oberfläche des Deckels befestigt. Die Trennwand besteht aus inertem Material, z. B. Graphit, das durch den Katholyten 13, den Anolyten 14 oder die flüssige bipolare Elektrode 15 nicht angegriffen wird. Die Zelle 10 besteht aus einem Mantel 16 aus Eisen, Nickel oder einem ähnlichen Material und ist an ihrer Innenseite mit Graphit 17 ausgekleidet. Zwischen der Graphitauskleidung und dem Mantel kann eine Wärmeisolation angebracht sein. Der Anodenraum ist innen mit einem elektrisch isolierenden inerten Material 19 ausgekleidet, das durch den Anolyten 14 und durch die Produkte der Elektrolyse nicht angegriffen wird. Die Graphitauskleidung 17 bildet einen Hohlraum zur Aufnahme der bipolaren flüssigen Elektrode 15. Der Anodenraum und der Kathodenraum sind in der Höhe ihrer Elektrolyten und darüber durch die Trennwand 11, die in dieflüssigeLegierung15 eintaucht, vollkommen voneinander isoliert, so daß die einzige Verbindung zwischen diesen beiden Kammern die gemeinsame flüssige Elektrode 15 ist.
  • Die Auskleidung 17 enthält vorzugsweise Zuführungen, z. B. eine oder mehrere Zuführrohre 21, durch die Titantetrachlorid und/oder andere Titanhalogenide unterhalb der Oberfläche der flüssigen Legierung 15 im Anodenraum der Zelle zugeführt werden können. Der Anodenraum weist außerdem einen Halogen-Gasauslaß 23 auf. Die Anoden- und die Kathodenkammer der Zelle sind mit Einrichtungen versehen, mit denen der Anolyt 14 oder der Katholyt 13 unabhängig voneinander über Zuführungen 29 bzw. 31 ergänzt werden können. Diese abdichtbaren Zuführungen sind außerdem mit Einrichtungen zum Einleiten eines trockenen inerten Gases in jede Kammer versehen.
  • Die Zelle weist einen luftdichten Deckel 32 und eine oder mehrere Anoden 33 auf, die von dem Deckel elektrisch isoliert sind. Eine oder mehrere Kathoden 34 tauchen in den Katholyten ein. Sie sind ebenfalls vom Deckel 32 elektrisch isoliert und mit abnehmbaren, vorzugsweise aus Titan bestehenden Spitzen 35 versehen. Andere Materialien, wie Nickel, Eisen, rostfreier Stahl u. ä., können ebenfalls verwendet werden. An den Kathoden 34 sind vorzugsweise Vorrichtungen angebracht, die zwar nicht dargestellt, jedoch durch einen Pfeil 37 angedeutet sind, durch welche jede der Kathoden fortlaufend in einen gekühlten Raum abgezogen werden kann, der sich über der Zelle befindet -und mit einer inerten Gasatmosphäre gefüllt ist.
  • Eine Möglichkeit zum Einleiten des Verfahrens besteht darin, die Zelle mit einer bestimmten Menge der flüssigen Metallegierung zu füllen, die ausreicht, um eine flüssige Dichtung zur Isolation des Anodenraumes vom Kathodenraum herzustellen. Man muß dabei sorgfältig arbeiten und jederzeit darauf achten, daß der untere Flüssigkeitspegel des Anolyten 14 unterhalb des Tonerde-Isolators 19 bleibt, da die -flüssige Titanlegierung dazu neigt, alle bekannten keramischen Materialien anzugreifen und aufzulösen. In dem Kathodenraum und in dem Anodenraum wird ein sauerstoff- und oxydfreier Elektrolyt eines Alkali-und/oder Erdalkalihalogenidbades bis auf eine geignete Höhe eingefüllt. Die Räume oberhalb der Elektrolyte werden durch ein inertes Gas frei von Luft gehalten. Der obere Pegel der flüssigen Legierung 15 wird in den jeweiligen Räumen oberhalb der Unterkante der Zwischenwand 11 gehalten und befindet sich im allgemeinen nicht weit von der angegebenen waagerechten Linie.
  • Der Anodenraum wird durch das in diesem Raum während des Verfahrens erzeugte Halogen frei von Feuchtigkeit und Atmosphärenluft gehalten. Die erforderliche Menge eines reinen, trockenen, niedrigerwertigen Titanhalogenides wird dem Katholyten zugeführt. Die Anoden 33 werden vorzugsweise aus Graphit hergestellt, obgleich auch Kohle verwendet werden kann.
  • Die Elektrolyse wird dadurch eingeleitet, daß eine Gleichstromquelle über den Elektroden 33 und 34 angeschlossen wird, wie dies in den Fig. 2, 3 und 4 gezeigt und anschließend erläutert wird. Zu Beginn der Elektrolyse wird gleichzeitig die Zufuhr des Titanhalogenides eingeleitet und die Zufuhrgeschwindigkeit auf die Geschwindigkeit der Elektrolyse in dem Anodenraum abgestimmt, um zu verhindern, daß ein Überschuß des Titanhalogenides durch die Oberfläche der flüssigen Legierung 15 hindurch ausbricht und später eine Trennung der ausfließenden Gase erforderlich macht. Das zugeführte Titanhalogenid kann mit einem trockenen inerten Gas verdünnt werden, um die Legierung umzurühren oder auch aus anderen Gründen.
  • Die Produkte der Elektrolyse sind das abgeschiedene Halogen, das in bekannter Weise aufgefangen wird, und das in metallischer Form aus dem Halogenid an der Spitze 35 der Kathode niedergeschlagene Titan. Das einzige benötigte Rohmaterial ist Titanhalogenid.
  • Das Verfahren kann auch in anderer Weise eingeleitet werden, derart, daß die Legierungselektrode unmittelbar am Ort durch Elektrolyse erzeugt wird. Der Katholyt kann ebenfalls am Ort durch Durchleiten von Titantetrachlorid durch die flüssige Titanlegierung 15 im Kathodenraum erfolgen, wobei sich ein niedrigerwertiges Halogenid gemäß der folgenden Gleichung bildet: Ti Cl, (Gas) + Ti (flüssige Legierung) = 2 TiC1, (gelöst).
  • Der Anodenraum Der Anolyt 14 besteht aus geschmolzenen Halogeniden von Alkali- und/oder Erdalkalimetallen. Bei geeigneter Auswahl eutektischer Mischungen dieser Halogenide ergeben sich niedrigschmelzende Bäder. Bäder mit niedrigem Dampfdruck, z. B. um 1000'C mit folgenden Zusammensetzungen wurden als brauchbar festgestellt.
  • a) M9C12-NaC1, b) LiC1 - LiF, c) NaF - NaC1, d) CaC12 - CaF2, e) KCI - NaC1, f) NaC1 - KCI - BaCI., g) KF-KCI, h) BaCl. - CaClp, i) Li Cl - Ca C121 j) Ca Cl, - Na Cl, k) K Cl - M9C121 1) Na Cl - Sr C12, M) Mg C121 n) NaC1, o) Li Cl und p) eines dieser genannten Bäder mit bis zu 20 Gewichtsprozent CaF2-Der Zusatz von Fluoriden, insbesondere CaF2, ZU den Bädern ist besonders vorteilhaft, um Schlamm aus den Bädern zu entfernen und um die Oberfläche der flüssigen Kathode metallisch sauber zu halten.
  • Besonders geeignet sind die Elektrolyte a) bis e). Aus Gründen der Bequemlichkeit und aus Kostengründen wird man vorzugsweise im Anodenraum und im Kathodenraum die gleichen Badkomponenten als Lösungsalz verwenden, so daß für den Fall, daß sich Undichtigkeiten in der Zwischenwand oder durch Zufall beim Öffnen der Dichtung beim Reinigen der flüssigen Legierung ergeben sollten, das Verfahren nicht beeinträchtigt wird.
  • Der Anolyt wird vor Gebrauch in üblicher Weise gereinigt und durch eine Dichtung aus einem inerten Gas in die Zelle eingefüllt. Auf Grund des Mitreißens oder anderer kleiner Verluste kann es von Zeit zu Zeit nötig sein, den Anolyten nachzufüllen, wofür frisch gereinigte Salze verwendet werden. Normalerweise wird der Elektrolyt während der Elektrolyse nicht verbraucht, da irgendeines der Alkali- und/oder Erdalkalichloride, die durch den Strom zersetzt werden könnten, unmittelbar danach durch das beispielsweise eingeleitete Titantetrachlorid regeneriert würden.
  • Im Anodenraum der elektrolytischen Zelle wird Titan erzeugt, das als gelöstes Metall in der flüssigen Legierung fein verteilt ist. Außerdem wird an der Anode Chlor freigesetzt.
  • Das abgegebene Chlor ist trocken und kann für beliebige Zwecke gewonnen werden, z. B. zum Herstellen von Titantetrachlorid aus Ilmenit oder anderen titanhaltigen Erzen.
  • Die im Anodenraum verwendeten Stromdichten sind nicht kritisch. Die Anodenstromdichte wird unterhalb von 7,74 A/cin' gehalten, um den Anodeneffekt zu vermeiden und die Lebensdauer der Anode zu verlängern. Auf Grund des Aufbaues der Zelle ist es schwierig, die Kathodenstromdichte an der offen daliegenden Oberfläche der flüssigen Legierung oberhalb von 4,64 A/cm2 zu halten. Die höheren Kathodenstromdichten in dem Anodenraum verbessern die Zirkulation und das Umrühren der flüssigen Elektrode und erhöhen ebenso den Wirkungsgrad des Verfahrens. Die Kathodenstromdichten wurden zwischen 0, 155 und 10,82 A/cm2 variiert und ergaben einen guten Erfolg. Nach der Theorie benötigt der Anodenraum eine Elektrizitätsmenge von wenig mehr als 4 Faraday je Mol Titantetrachlorid, das in Titanmetall umgewandeltwird. Tatsächlich sind wenig mehr als 4 Faraday je Mol des erzeugten Titanmetalls erforderlich.
  • Die Temperatur in dem Anodenraum wird hauptsächlich durch die Schmelztemperatur der flüssigen Titanlegierung bestimmt. Die jeweilige Zusammensetzung des ausgewählten Elektrolyten muß mindestens 50'C unterhalb der Liquidustemperatur der aus flüssiger Legierung bestehenden Elektrode schmelzen. Für höherschmelzende Legierungen können höherschmelzende Salze vorgezogen werden, so daß die Destillationsverluste klein gehalten werden. Demgemäß werden Temperaturen von etwa 600 bis 1200'C angewendet.
  • Das Rohmaterial Das einzige bei diesem Verfahren erforderliche Rohmaterial ist Titantetrachlorid, das durch das Rohr 21 flüssig oder gasförmig zugeführt wird. Die Zufuhrgeschwindigkeit wird gemessen und so eingeregelt, daß das Material vollständig verbraucht wird. Die Zufuhrgeschwindigkeit braucht nicht vollkommen mit der Geschwindigkeit der Elektrolyse synchronisiert zu sein. Ist die Zufuhrgeschwindigkeit zu hoch, dann reagiert das Titantetrachlorid mit dem in der Legierung befindlichen Titan und bildet die durch die oben angegebene Gleichung gegebenen niedrigerwertigen Titanhalogenide. Der durchfließende Strom zersetzt dieses Lösungsmittel, lagert Titan in der Legierung ab und setzt Chlor an der Anode frei. Ist die Zufuhrgeschwindigkeit zu gering, ergibt sich keinerlei Nachteil, da kein Alkali- und/oder Erdalkalimetall sich an der Kathode niederschlagen kann, solange Titanionen im Katholyten zur Verfügung stehen. Die Bedenken gegen eine zu große Zufuhrgeschwindigkeit ergeben sich daraus, daß das Titan wiedergewonnen und von dem Chlor getrennt werden muß.
  • Beim Betrieb mit einer kleinen Laboratoriumszelle muß der Zufluß von Titantetrachlorid sorgfältig und ausreichend genau eingeregelt werden, um zu verhindern, daß plötzlich eine große Menge Tetrachlorid in die flüssige Elektrode eindringt. Solche großen Blasen haben nicht genügend Zeit, mit der Legierung zu reagieren, brechen durch die Oberfläche durch und sind im Elektrolyten nicht löslich, so daß das Gas durch das Salzbad durchperlt und im Chlorauslaßrohr und im Kondensator auftaucht. Dies kann jedoch nur bei Feineinstellungen von kleinen Vorratsbehältern vorkommen. Die Zufuhrgeschwindigkeit wird in der Praxis leicht ermittelt, wenn die Zelle einmal in Betrieb ist, da die Stromausbeute für eine solche Kammer gewöhnlich oberhalb von 950/, liegt und diese Zahl bei der ersten Berechnung der erforderlichen Zufuhrgeschwindigkeit verwendet werden kann. Die Reinheit des beim Verfahren verwendeten Titantetrachlorids ist innerhalb bestimmter Grenzen nicht kritisch. Rohes technisches Titantetrachlorid wurde verwendet, und es ergab sich ein Reinheitsgrad des gewonnenen Titans von über 99,90/,. Verunreinigungen, die unedler als Titan in bezug auf die Halogene sind, wie Eisen, Silicium u. ä., sammeln sich in der flüssigen Legierung an und gehen nicht in das Endprodukt über. Chemisch reines Titantetrachlorid verlängert die Betriebslebensdauer der flüssigen Legierung dadurch, daß die Häufigkeit der Reinigung und Regenerierung der Legierung vermindert wird. Trotzdem kann rohes Tetrachlorid wegen seiner geringeren Kosten mit Vorteil verwendet werden.
  • An Stelle von Titantetrachlorid können auch andere Halogenide des Titans verwendet werden, wie andere Tetrahalogenide und/oder die niedrigeren Halogenide des Titans. Insbesondere sind auch TiC12 und/oder TiC1, geeignet. Diese Halogenide können der flüssigen Legierung in flüssiger oder fester Form zugeführt werden.
  • Die flüssige Elektrode Die wesentlichen Erfordernisse für das Legierungsmetall der flüssigen, bipolaren Elektrode sind: 1. Das Metall muß unedler in bezug auf die Halogene sein als Titan.
  • 2. Das Metall muß ein Legierungsmetall für Titan sein, das eine Legierung mit einem Schmelzpunkt unterhalb etwa 1200' C oder bei der Temperatur der Elektrolyse bildet.
  • 3. Das Metall soll eine größere Dichte als die Elektrolyten haben, und das Metall soll in physikalischer und chemischer Beziehung unter den Bedingungen der Elektrolyse stabil sein. Die verwendeten MetaHe sind Süber, Zinn, Antimon, Blei, Zink, Kupfer, Wismut, Cadmium, Eisen, Nickel, Kobalt und deren Legierungen. Kupfer ist besonders geeignet.
  • Gewöhnlich wird die eutektische Zusammensetzung mit der niedrigschmelzenden Legierung vorgezogen, vorausgesetzt, daß deren Titangehalt mindestens 3 bis 5 0/, beträgt. Höhere Titangehalte sind innerhalb bestimmter Grenzen erwünscht. Zusammen mit Kupfer wurde z. B. der Titangehalt in Kupfer zwischen etwa 15 und etwa 60 Gewichtsprozent geändert. Eine eutektische Zusammensetzung aus 28 Teilen Titan und 72 Teilen Kupfer schmilzt bei etwa 875' C und wird vorzugsweise verwendet.
  • Werden im wesentlichen reine Materialien zugeführt, so hat die Legierung eine entsprechend lange Lebensdauer. Wird der Zelle rohes, technisches Titantetrachlorid zugeführt, so kann es von Zeit zu Zeit notwendig sein, die Legierung von angereicherten Verunreinigungen zu befreien. Viele der Verunreinigungen werden in der Legierung als ausgeschiedene höherschmelzende Legierungen zurückgehalten, z. B. Fe - Si - Ti - Mo. Diese Legierungen können durch einen Rechen abgezogen werden. Andererseits kann auch ein Teil der :flüssigen Legierung abgesaugt und reines Legierungsmetall oder eine Titan lösende Metallegierung nachgefüllt werden. Das Kupfer oder ein anderer Legierungsbestandteil und das Titan können aus diesen abgezogenen Teilen wiedergewonnen werden. Außerdem ist es möglich, aus der flüssigen Legierung das Titan und auch die metallischen Verunreinigungen dadurch herauszuziehen, daß zeitweise die Zufuhr des Titantetrachlorides abgestellt und über der Anode 33 und der flüssigen Kathode 15 an Stelle des Gleichstroms eine kleine Wechselspannung angelegt wird, wodurch die Temperatur des -Bades aufrechterhalten wird, und indem die Elektrolyse des Katholyten unter Verwendung der flüssigen Anode 15 und der Kathodenspitze 35 als Elektroden fortgesetzt wird. Das auf diese Weise an den Kathoden abgeschiedene Material kann für andere Zwecke weiterverwendet oder erneut behandelt werden.
  • Die flüssige Legierung wird bei einer Temperatur gehalten, die ausreichend hoch ist, um die Dünnflüssigkeit der Legierung auch dann sicherzustellen, wenn bereits eine große Menge angesammelter Verunreinigungen vorhanden ist. Auf Grund magnetischer Wirkungen, elektromagnetisch induzierter Ströme oder mechanischer Vorrichtungen wird die Legierung kräftig umgerührt, wodurch die Lösung, Dispersion und Verteilung des Titans in der Legierung begünstigt werden. Die Elektroden sind so angebracht, daß die elektromagnetische Rührwirkung begünstigt wird und daß wie bei Fig. 3 der Lorenz-Abschnüreffekt verringert oder beseitigt wird.
  • Der Legierung sollten von Zeit zu Zeit Proben entnommen und analysiert werden, um erforderlichenfalls die Zusammensetzung der Legierung einzustellen. Außerdem soll die Leistung in Amperestunden in jeder der beiden Räume der Zelle so eingestellt werden, daß die bevorzugte Konzentration in der flüssigen Legierung aufrechterhalten wird. Die Probe kann der Legierung z. B. durch Absaugen entnommen werden.
  • Die Temperatur der flüssigen Legierung wird etwa 50 bis 100' C oberhalb der Liquidustemperatur gehalten, um sicherzustellen, daß die Legierung dünnflüssig ist. Der Kathodenraum Der Träger des Katholyten besteht aus geschmolzenen Halogeniden der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle. Obgleich die Chloride, Fluoride, Jodide und Bromide oder Mischungen dieser Halogenide verwendet werden können, werden doch die Chloride vorgezogen. Besonders vorteilhaft sind eutektische Mischungen, und die folgenden Mischungen werden dabei besonders empfohlen: CaC12, NaC1-KCI, CaC1,-NaC1, MgC12-NaC1, LiCI-KCI, CaC12-SrCI" NaCI-SrCl, NaCI-KCI-BaC19, LiCl.
  • Aus Kostengründen und auch aus anderen Gründen werden Bäder aus Na CI - K CI und Mg Cl, - Na Cl vorgezogen. Das Lösungsmittel wird vor Verwendung dadurch gereinigt, daß die Salze in einer trockenen HCI-Atmosphäre geschmolzen, trockenes HCI-Gas durch die Masse der Flüssigkeit hindurchgeleitet und die Flüssigkeit bei einer niedrigen Spannung elektrolysiert wird, um die Salze der Verunreinigungen zu entfernen. Die zum Auffüllen verwendeten Salze werden vor Einführen in die Zelle in gleicher Weise behandelt.
  • Der Katholyt selbst besteht aus niedrigeren Titanhalogeniden. Obgleich das Bad mit Fluoriden, Jodiden, Bromiden oder Fluortitanaten geimpft werden kann, werden doch die Chloride vorgezogen. Die niedrigeren Chloride können über die Zuführung 31 in das Bad eingeleitet werden, und zwar dadurch, daß die entsprechenden Halogenide zugegeben werden, oder dadurch, daß, wie oben erläutert, das entsprechende Tetrahalogenid zersetzt wird. Es ist dabei ziemlich gleichgültig, welches Titanhalogenid zugeführt wird, da das stabile Dichlorid gebildet wird. Soweit bis jetzt bekannt, ist in dem Bad nur die zweiwertige Form im Gleichgewichtszustand während der Elektrolyse beständig, und offenbar tritt das Titan in den Katholyten nur in Form des zweiwertigen Ions ein.
  • Die Konzentration der niedrigeren Chloride läßt sich über einen größeren Bereich, von einigen zehntel Prozent bis über 20 Gewichtsprozent ändern, ohne daß die Reinheit des Produktes darunter leidet. Um jedoch Überlaufverluste zu verringern und um die Komgröße des abgeschiedenen Titanmetalls zu erhöhen, werden die niedrigeren Konzentrationen des Dichlorides unterhalb etwa 5 Gewichtsprozent vorgezogen. Bei Dichloridkonzentrationen zwischen etwa 1 und 5 Gewichtsprozent und hohen Kathodenstromdichten und bei fortlaufendem Abziehen der Kathodenabscheidung aus dem Elektrolyten sind die abgezogenen Salze weiß und im wesentlichen frei von niedrigeren Chloriden des Titans. Ein außerordentlicher Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß beim Auslaugen der Salze aus den Metallkristallen keine wesentlichen Schwierigkeiten auftreten und daß keine Notwendigkeit besteht, die ausgelaugten Salze wiederzugewinnen oder zu erhalten. Von Zeit zu Zeit werden die Salze des Elektrolyten analysiert und entsprechende Änderungen der Konzentration hergestellt.
  • Die Temperatur des Katholyten wird im wesent-Echen durch die Liquidustemperatur der beweglichen flüssigen Legierung bestimmt; das Bad sollte mindestens 50' C unterhalb der Liquidustemperatur der Legierung bereits flüssig sein.
  • Die Kathodenstromdichte kann über einen weiten Bereich von etwa 0,2 bis über 93 A/cm2 geändert werden. Die besonders erwünschten großen Kristalle werden in einem Bereich zwischen 3,8 und etwa 23,3 A/cm" erhalten. Es ist daher ratsam, die Kathode langsam aus dem Elektrolyten abzuziehen, um eine ziemlich konstante Kathodenstromdichte zu erhalten. Obgleich es nicht nötig ist, daß die Kathodenstromdichte konstant gehalten wird, so wird doch dadurch die Qualität der Abscheidung verbessert. Es wurde ebenso festgestellt, daß das Verhältnis des in der Kathodenabscheidung befindlichen Salzes zum Gewicht des abgeschiedenen Titans dadurch außerordentlich verringert wird, wenn die Kathode langsam abgezogen wird, da offensichtlich die dünnflüssige Salzschmelze von dem Metall ab- und in das Bad zurückläuft. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, daß möglichst wenig Salz mit der Abscheidung herauskommt, sind einleuchtend. Die Abzugsgeschwindigkeit wird mit der Abscheidungsgeschwindigkeit des Titans synchronisiert. Da der Wirkungsgrad dieser Kammer immer in der Nähe von 100 "/, zu liegen scheint, kann die Abzugsgeschwindigkeit durch praktische Versuche bestimmt werden.
  • Die Stromdichte an der flüssigen Anode wird hauptsächlich durch die Art der Legierungselektrode bestimmt, durch die Konzentration des darin enthaltenen Titans und durch die angereicherten Verunreinigungen. Im allgemeinen liegt die Anodenstromdichte unterhalb von 1,55 A/cm% Der Reaktionsablauf Im Anodenraum wird das Titantetrachlorid unter dem Einfluß des Gleichstroms in eine Titanlegierung und in Chlor umgewandelt. Die Alkali- und/oder Erdalkalihalogenide wirken dabei lediglich als Katalysatoren und werden daher weder verbraucht noch zerstört. Ob nun diese Reaktion durch eine primäre elektrolytische Reduktion oder durch eine sekundäre chemische Reduktion oder durch beide erzielt wird, ist nicht bekannt. Soweit bisher festgestellt wurde, befindet sich kein Alkali- und/oder Erdalkalimetall in der flüssigen Legierung. Das entstehende Titan wird absorbiert, gelöst und innerhalb der flüssigen legierten bipolaren Elektrode, die bereits Titan enthält, fein verteilt. Zur gleichen Zeit fließt der gleiche Strom, der das Titan in der Legierung liefert, und/oder ein anderer Gleichstrom in dem getrennten Kathodenraum der Zelle zwischen der flüssigen Elektrode, die jetzt als Anode wirkt und einer festen, in den Elektrolyten eingetauchten Kathode. Titan wird selektiv und ausschließlich getrennt und aus der Legierung herausgelöst und tritt in den Elektrolyten 13 ein. An der Kathodenspitze 35 wird nur Titamnetall niedergeschlagen. Auf diese Weise werden alle Verunreinigungen in der Legierung angereichert und können nicht an das Kathodenprodukt übertragen werden. Das Titan erfährt bei diesem Verfahren zwei getrennte Reinigungsprozesse, ehe es gewonnen wird.
  • Die Kathode und die daranhängende Abscheidung werden von Zeit zu Zeit aus der Zelle in eine darüber angebrachte Kammer abgezogen. Diese Kammer kann vom Inneren der Zelle durch eine Dichtung aus inertem Gas getrennt sein. Nachdem die Abscheidung auf Raumtemperatur abgekühlt ist, wird die Kathodenspitze 35 und die daranhängende Abscheidung entfernt und eine saubere trockene Spitze an deren Stelle angebracht. Die Kammer wird durch geeignete Mittel von Luft befreit und mit einem trockenen inerten Gas gefüllt. Die Dichtung kann dann geöffnet werden und die Kathode so weit eingesenkt werden, bis sie in Kontakt mit dem Bad kommt, so daß dann die Kristalle aufs Neue zu wachsen beginnen können. Die an der Kathodenspitze abgeschiedenen Metallkristalle werden in bekannter Weise von der Spitze entfernt und in ebenfalls bekannter Weise von dem noch daran befindlichen Salz befreit.
  • Die Abscheidung im Anodenraum erfordert die doppelte Elektrizitätsmenge wie die Abscheidung im Kathodenraum. Daher ist es notwendig, entweder den Titangehalt in der flüssigen Legierung durch periodische Zugaben von Titanmetall, Titanabfall oder Titanschrott zu verbessern, oder es muß eine zusätzliche Leistungsquelle vorgesehen sein. In Fig. 3 ist eine solche Schaltung dargestellt. Die Eigenschaften und die damit erzielten Ergebnisse sind bei den verschiedenen elektrischen Schaltungen der Fig. 2, 3 und 4 ziemlich verschieden. Im allgemeinen wird aus verschiedenen Gründen die elektrische Schaltung nach Fig. 4 vorgezogen.
  • Endlich ist es wegen der Notwendigkeit, die Stromdichten in den verschiedenen Räumen der Zelle leicht einstellen und um die Zelle so aufbauen zu können, daß die vor sich gehenden Reaktionen in dem jeweiligen Raum der Zelle untergebracht werden können, ratsam, den Kathodenraum größer zu machen als den Anodenraum.
  • Beispiel In einer etwa der in Fig. 1 dargestellten Art hergestellten Laboratoriumszelle wurde eine geschmolzene Mischung aus 61,5 Molprozent Natriumchlorid und 38,5 Molprozent Magnesiumchlorid unter einer Schutzatmosphäre aus trockenem, inertem Gas eingefüllt. Die Schmelze war weiß und kristallklar. Die Salze waren vor dem Schmelzen in einem geschlossenen Nickelbehälter unter trockenem HCI-Gas gereinigt und anschließend nach dem Schmelzen durch Hindurchperlen von trockenem HCI-Gas durch die geschmolzene Flüssigkeit und durch nachfolgendes Elektrolysieren der Salze bei kleinen Spannungen zum Entfernen der Schwermetallverunreinigungen und des restlichen Feuchtigkeits- und Sauerstoffgehalts gereinigt worden. Das Bad wurde zur Verwendung zugelassen, nachdem ein Stück eines Titanblättchens in die heiße flüssige Salzschmelze eingetaucht werden konnte, ohne daß sich irgendwelche Anzeichen einer gasföriiiigen Entladung oder Reaktion zeigten. Die Salztiefe betrug etwa 114,3 mm. Wegen ihrer Größe wurde die Zelle mit einer äußeren Heizung versehen. Unter der Schutzdecke eines trägen Gases wurden kleine Stücke einer Kupfer-Titan-Legierung aus 80 l)/, Cu und 20 0/, Ti getrennt hergestellt und dem Bad zugegeben, bis die Schicht der flüssigen Legierung etwa 12,7 mm oberhalb der etwa 25,4 mm hohen Öffnung der Trennwand lag. Die Graphitwand des Anodenraums wurde mit hoch gebrannter Tonerde ausgekleidet. Die Anode bestand aus Graphit und hatte einen Durchmesser von 25,4 mm. Die Kathode bestand aus einem Stab aus Titannietall mit etwa 12,7 mm Durchmesser. Eine trockene Atmosphäre aus reinem Argongas wurde in dem Kathodenraum aufrechterhalten und in den Anodenraum eingeleitet, in der ein leichter Unterdruck bestand. Die Temperatur der Zelle wurde mit einem Thermostaten auf 950 ± 25' C eingestellt. Kügelchen aus reinem Ti Cl, - Ti Cl, wurden dem Katholyten zugeführt, um eine 50/,ige TiC1,-Lösung herzustellen. Jeder Teil des Verfahrens wurde wie folgt für sich untersucht: 1. Eine Gleichstromquelle wurde zwischen der Graphitanode und der flüssigen Kupfer-Titan-Kathode angelegt und die Elektrolyse eingeleitet. Sobald wie möglich wurde technisches Titantetrachlorid in die Zelle unter der Oberfläche der flüssigen Legierung mittels eines Argonüberdruckes eingeleitet. Die Zufuhrgeschwindigkeit wurde dadurch gemessen, daß der Pegelstand und sein Abfallen in einem markierten Glasbehälter beobachtet wurde. Die Zufuhrgeschwindigkeit wurde mittels eines Nadelventils in der Weise gesteuert, daß etwa 200 CM3 flüssiges Titantetrachlorid je Stunde in die Zelle eingeführt wurden. Das entstehende Chlorgas wurde nicht gewonnen, sondern mit Ätzkalilauge absorbiert. Durch Beobachten des Spiegels aus der Chlorauslaßleitung vor dem Absorptionsraum war es möglich, kleinere Einstellungen in der Zufuhrgeschwindigkeit vorzunehmen, um einen zu hohen Überschuß in der Zufuhr zu vermeiden. Die Stromstärke über der Zelle wurde für 43/4 Stunden auf 200 A gehalten. Am Ende dieser Zeit wurde die Elektrolyse angehalten. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in Tabelle I zusammengefaßt:
    Tabelle I
    Gesamtzufuhr
    von unreinem TiC14 ..... 1 ()00 CM'
    TiC14 im Kondensat ....... 55 CM3
    Stromdichte an der Anode.. 3,55 A/cm2
    Stromdichte
    an der flüssigen Kathode 4,37 A/cm?
    Titangehalt
    der Legierung zu Beginn 19,80/0
    Titangehalt
    der Legierung am Ende 31,9()/,
    2. Eine Gleichstromquelle wurde über der flüssigen Anode und der Titankathode angeschlossen. Die Stromstärke über der Zelle wurde auf 50 A durch Einregeln der Spannung für 51-/2 Stunden aufrechterhalten. Während dieser Zeit wurde die Kathode automatisch mit einer Geschwindigkeit mit 12,7 mm je Stunde aus dem Bad abgezogen. Das Metall wurde entfernt und in einer mit inertem Gas gefüllten Kammer abgekühlt. Das Metall war gut geformt und an einzelnen Stellen dick. Die Stücke, die durch ein ziemlich grobes Sieb nicht durchgingen, wurden für eine Analyse aufbewahrt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II dargestellt:
    Tabelle II
    Temperatur der Zelle ......... 950 -1- 25' C
    Gehalt an Titandichlorid ...... 3,8 Gewichts-
    prozent
    Stromdichte
    an der Kathode am Anfang.. 9,6 A/CM2
    Stromdichte
    an der flüssigen Anode ...... 1,1 A/CM2
    Titangehalt
    der Legierung am Ende ..... 25,10/0
    Titangehalt
    des abgeschiedenen Metalls.. 99,98 0/,
    Vickers-Härte ............... 40 bis 60
    3. Eine Gleichstromquelle wurde zwischen der Graphitanode und einer neuen Titankathode wie in Fig. 2 angeschlossen. Die Stromstärke über der Zelle wurde 90 Minuten auf 85 A gehalten. Im Verlauf der Elektrolyse wurde rohes technisches Titantetrachlorid der Zelle unterhalb des Flüssigkeitsspiegels der bipolaren Kupfer-Titan-Legierung zugeführt, und zwar mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 cm3 je Stunde. Nach Schluß des Versuches war alles Tetrachlorid verschwunden, und der Strom hörte auf. Die Kathode mit ihrer daranhängenden Abscheidung wurde schnell in die abgedichtete Kammer oberhalb der Zelle abgezogen und abgekühlt. Die Kathode und die darauf befindliche Abscheidung wurden im kalten Wasser gespült, um den noch daran haftenden Elektrolyten aufzulösen. Der auf dem Stab befindliche Elektrolyt war weiß, und das Spülwasser wax klar. Der Niederschlag wurde sorgfältig von der Kathode abgelöst, es wurden jedoch keine Versuche unternommen, alles Metall von dem Kathodenstab zu entfernen, da dieses zäh mit dem Stab verbunden war. Nachdem das Metall von Chloridsalzen befreit war, wurde es im Vakuum ohne Anwendung von Wärme getrocknet. Das Metall lag in Form von zusammengeschweißten Anhäufungen vor, die durch Biegen, Walzen und Zerreißen aufgeteilt werden konnten. Die einzelnen Kristalle waren ziemlich groß und hatten eine gestreckte oder rundliche Form. Weniger als 12 0/, des Metalls wurden von einem Sieb mit der Sieböffnung 2,5 mm zurückgehalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle IJI und IV zusammengestellt:
    Tabelle III
    Temperatur der Zelle ....... 950 ± 250 C
    Gesamtzufuhr
    technisches TiC14 ........ 150 cm3
    TiC14 ün Kondensat ........ weniger als
    5 CM3
    Stromdichte
    an der Graphitanode ..... 1,5 A/CM2
    Stromdichte
    an der flüssigen Kathode 1,88 A/CM2
    Stromdichte
    an der flüssigen Anode .... 1,88 A/CM2
    Stromdichte
    a,n der Titankathode ..... 8,1 A/CM2
    Titangehalt
    der Legierung am Ende ... 23>5 0/,
    Tabelle IV
    Analyse des rohen TiC14 ........ 99,20/0
    Spektrographische Bestimmung
    der Verunreinigungen
    Vanadium ................. 0,25()/,
    Aluminium ............... 0,01'/o
    Eisen ..................... 0,01,4
    Silicium ................... 0,350/,
    Cu, Pb, Sn, Mn, usw ........ weniger als
    0,0010/0
    Analyse der Titanprobe ......... 99,990/,
    Analyse der Charge ............. 99,940/0
    Analyse einer Probe
    von Jodid-Titan ............ 99,960/()
    Vickers-Härte der Titanprobe ... 40 bis 60
    Das hier beschriebene Verfahren wird in einer geeignet aufgebauten Zelle mit hohen Wirkungsgraden der Gleichstromeingangsleitung ausgeführt und benötigt normalerweise keine äußere Wärmequelle. Anstatt alle in dem zugeführten Titantetrachlorid und in anderen Rohmaterialien enthaltenden Verunreinigungen dem Titan des Endproduktes zuzuführen, wie es bisher üblich war, ist es gemäß der Erfindung beim Betrieb einer einzigen Zelle sogar mit rohem Ausgangsmaterial möglich, Titanmetall mit einer Reinheit von über 99,9 0/" kontinuierlich herzustellen. Weiterhin werden die bei den Verfahrensschritten zur Trennung von Salz und Metall entstehenden Kosten beträchtlich herabgesetzt, weil das Verhältnis von Salz zu Metall in dem Produkt wesentlich kleiner ist.
  • Ein weiterer Vorteil gegenüber der direkten Erzeugung von Titan durch eine Elektrolyse der niedrigeren Halogenide des Titans, die in Alkali- und/oder Erdalkalihalogeniden gelöst sind, besteht darin, daß ein erhöhter Wirkungsgrad dadurch erreicht wird, daß jede Reoxydation der Subhalogenide an der Anode vermieden wird und daß die bisher beim Vermeiden solcher Reoxydationen auftretenden Schwierigkeiten wegfallen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Titan durch Schmelzflußelektrolyse in einer Zelle mit einem Anodenraum und einem davon getrennten Kathodenraum, wobei Anolyt und Katholyt untereinander durch eine aus einer flüssigen Legierung bestehenden, bipolaren Elektrode verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Titanhalogenid unter der Oberfläche der aus einer flüssigen Legierung bestehenden Elektrode zugeführt wird und daß gleichzeitig der Katholyt zwischen der flüssigen Legierung und einer festen, in den Katholyt eingetauchten Kathode elektrolysiert wird, wobei Titan auf der festen Kathode niedergeschlagen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Titanhalogenid Titantetrachlorid zugeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katholyt verwendet wird, in dem Titandichlorid und/oder Titantrichlorid gelöst ist. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Kathode kontinuierlich aus dem Katholyt abgezogen wird. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromdichte an der flüssigen Kathode von mehr als 0,774 A/CM2 und eine Stromdichte an der flüssigen Anode von weniger als 1,55 A/CM2 eingehalten wird. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zelle Gleichstrom in zwei voneinander unabhängigen, elektrisch voneinander isolierten Stromkreisen zugeführt wird, so daß der Strom von der flüssigen Kathode durch den Anolyt nach der festen Anode und von der festen Kathode durch den Katholyt nach der flüssigen Anode fließt. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als -flüssige bipolare Elektrode eine Kupfer-Titan-Legierung mit vorzugsweise 720/, Kupfer und 28"/, Titan verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 158 574; französische Patentschriften Nr. 1026455, 1064892; J. Billiter, »Technische Elektrochemie«, I. Band, »Elektrometallurgie wässeriger Lösungen«, 1952, S.293,294.
DET13497A 1956-05-18 1957-04-17 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von reinem, duktilem Titan durch Schmelzflusselektrolyse Pending DE1139985B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0219157A1 (de) * 1985-10-02 1987-04-22 Shell Internationale Researchmaatschappij B.V. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Metallen
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