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Kontinuierliches Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung oder Raffination
von Wolfram oder Molybdän, insbesondere zur unmittelbaren elektrolytischen Einschmelzung
von Roherzen, wie Scheelit, Powellit od. dgl.
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Zusatz zum Patent: 1201566
Das Hauptpatent betrifft ein
Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung oder Raffination von Wolfram oder Molybdän,
insbesondere zur unmittelbaren Gewinnung der Reinmetalle aus oxydischen Roherzen,
wie Scheelit oder Powellit, wobei mindestens ein Wolframoxyd oder Wolframat oder
mindestens ein Molybdänoxyd oder Molybdat in einem schmelzflüssigen Elektrolyten
gelöst wird, der mindestens ein Erdalkalihalogenid enthält, und welches sich dadurch
kennzeichnet, daß ein Elektrolyt verwendet wird, der noch ein Erdalkalioxyd, vorzugsweise
Calciumoxyd, mit einem Anteil von 5°/o oder mehr und in einem, bezogen auf den Trägerstoff
des zu gewinnenden Metalls, größer als 1 : 1 gewählten molaren Verhältnis enthält,
wobei bei einer Badtemperatur zwischen 700 und 1250'C die Kathodenstromdichte zu
Beginn zwischen 1,1 und 11 A/cm' und die Anodenstromdichte unter 6,2 A/cm'' liegt.
Das Verfahren gemäß dem Hauptpatent besteht im wesentlichen darin, daß ein geschmolzener
Elektrolyt verwendet wird, der aus Erdalkalimetallhalogeniden, z. B. Calciumchlorid
(CaCh), und aus wenigstens einem Erdalkalimetalloxyd, z. B. Calciumoxyd (Ca0) besteht,
das in wesentlicher Menge in dem Elektrolyten enthalten ist, wobei ein oxydisches
Erz des zu gewinnenden Metalls einschließlich eines Erdalkalimetalloxyds hinzugegeben
wird, um die gewünschte Menge an Erdalkalimetalloxyd in dem Elektrolyten aufrechtzuerhalten
und wobei der geschmolzene Elektrolyt zwischen einer Anode und einer Kathode elektrolysiert
wird, um das hitzebeständige Metall in reiner, duktiler und makrokristalliner Form
an der in den Elektrolyten eingetauchten Kathode niederzuschlagen. Wenn an Stelle
von Wolframanhydrid (W03) oder Molybdänoxyd (M003) Scheelit (CaW04) oder Powellit
(CaMo0-1) als Ausgangsmaterial verwendet wird, ist es nicht notwendig, Calciumoxyd
hinzuzugeben, weil Scheelit und Powellit das benötigte Calciumoxyd bereits enthalten.
In diesem Falle kann das Scheelit- und Powellitroherz bzw. das behandelte Molybdänerz
dem Elektrolyten unmittelbar zugeführt werden.
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Die Vorteile dieses Verfahrens liegen nicht nur in dem sehr hohen
Reinheitsgrad der abgeschiedenen Metalle, der in jedem Fall über 99°/o beträgt,
sowie in der Größe und Duktilität der abgeschiedenen Kristalle, sondern ebenso darin,
daß sich unter den angegebenen Bedingungen in Verbindung mit einem nicht aufwendigen
Elektrolyten bei geringem Stromverbrauch und verhältnismäßig niedrigen Badtemperaturen
ein hoher Wirkungsgrad mit Bezug auf Stromausnützung und Abscheidung erzielen läßt.
Wenn bei der Durchführung dieses Verfahrens im Dauerbetrieb mehr und mehr Scheelit-
oder Powellitkonzentrat eingesetzt wird, um das abgeschiedene Wolfram oder Molybdän
zu ersetzen, steigt jedoch allmählich die Konzentration an Calciumoxyd im Elektrolyten.
Dies hat den Nachteil, daß die Güte der elektrolytischen Abscheidung beeinträchtigt
wird, indem die Ausbeute nachläßt und der Reinheitsgrad der Abscheidung zurückgeht.
Bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent kann sich die Konzentration des Calciumoxyds
in einem Bereich von etwa 5 Gewichtsprozent bis zu etwa 40 Gewichtsprozent und mehr
bewegen, um noch brauchbare Ergebnisse zu erhalten; die bevorzugte Konzentration
liegt jedoch zwischen 10 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den W03-Gehalt.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das Verfahren
nach dem Hauptpatent in dem Sinne zu verbessern, daß bei der Schmelzflußelektrolyse
von Roherzkonzentrat und Calciumchloridelektrolyten Wolfram oder Molybdän von
gleichbleibend
hoher Reinheit mit hoher Ausbeute erzeugt werden kann, wobei ihr ferner die Aufgabe
zugrunde liegt, den Elektrolyten während des kontinuierlichen Verfahrens, d. h.
während des Dauerbetriebes, in einer solchen Beschaffenheit zu erhalten, daß das
Wolfram oder Molybdän grobkristallin abgeschieden wird, der Niederschlag silberfarben
ist und das Metall im wesentlichen frei von Verunreinigungen, insbesondere in Form
von niedrigeren Oxyden, Carbiden, Boriden, Phosphiden, Siliciden, Sulfiden, Seleniden,
Arseniden od. dgl., bleibt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich die vorliegende Erfindung
dadurch, daß dem schmelzflüssigen Elektrolyten Chlorgas zugeführt wird. Die Erfindung
besteht mithin im wesentlichen darin, das in dem Elektrolyten anfallende überschüssige
Erdalkalioxyde, insbesondere Calciumoxyd, durch Zuführung von Chlor in Erdalkalihalogenid,
insbesondere Calciumchlorid, umzuwandeln, um auf diese Weise auch im Dauerbetrieb
eine gleichbleibend hohe Ausbeute des Elektrolyten aufrechtzuerhalten.
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Die Verwirklichung der Erfindung kann auf verschiedene Weise erfolgen,
jedoch hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, durch das Elektrolytbad Chlorgas
perlen zu lassen. Wenn dieser Vorgang in gewissen Zeitabständen vor, nach oder während
der Erzzugabe wiederholt wird, bleibt der Elektrolyt in einem Zustand, der eine
kontinuierliche Fortführung des Verfahrens ohne Beeinträchtigung des Abscheideergebnisses
ermöglicht.
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Das Verfahren wird zweckmäßig in der Weise betrieben, daß das Erdalkalimetalloxyd
Calciumoxyd ist und der Elektrolyt auch unter Berücksichtigung des von dem zugeführten
Erz herrührenden Calciumoxyds nur etwa 0,1% bis höchstens 150% freies Calciumoxyd
aufweist. Vorzugsweise wird so viel Chlorgas zugeführt, daß der ursprüngliche Anteil
an Calciumoxyd im Elektrolyten angenähert aufrechterhalten bleibt, der etwa 0,2
bis 0,3% beträgt.
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Für die Gewinnung von Wolfram wird bevorzugt als Erdalkalihalogenid
Calciumchlorid und als oxydisches Erz Scheelitkonzentrat verwendet. Zum Zwecke der
Gewinnung von Molybdänmetall werden bevorzugt Molybdänoxydkonzentrat und als Elektrolyt
ebenfalls Calciumchlorid verwendet.
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Bei der Anwendung des Verfahrens zur Elektroraffination von verunreinigtem
Wolfram oder Molybdän verfährt man zweckmäßig in der Weise, daß ein Schmelzflußelektrolyt
mit Gehalt an Natriumchlorid und Kaliumchlorid, Wolfram oder Molybdän als ; Anode
und eine inerte Kathode verwendet werden und ferner Chlorgas in den Elektrolyten
eingeleitet wird. Zur Raffination von Wolfram wird ein Elektrolyt mit 5% Wolframchlorid
und zur Raffination von Molybdän ein Elektrolyt mit 5% Molybdänchlorid verwendet.
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Nachstehend ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen erläutert,
wobei dort, wo der Ausdruck »hochreines Metall« verwendet wird, ein Reinheitsgrad
von über 99% gemeint ist.
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Die bei den den Ausführungsbeispielen zugrunde liegenden Versuchen
verwendete Elektrolysezelle bestand aus Graphit, die in einen Tiegel aus eine Ni-Cr-Legierung
mit geschweißtem Mantel eingesetzt war. Die Zelle hatte einen Außendurchmesser von
25,4 cm, einen Innendurchmesser von 20,3 cm und innen eine Höhe von 35,6 cm. Die
Zelle wurde nicht luftdicht abgeschlossen, sondern der Kathodenniederschlag konnte
in einem Zylinder abkühlen, der die Kathode umgab und durch den Heliumgas hindurchgeleitet
wurde, um die Kathode auf diese Weise wirksam gegenüber Luft und anderen gasförmigen
Verunreinigungen zu isolieren. Die Elektrolysezelle diente hierbei als Anode für
eine in der Mitte des Graphittiegels herabhängende Kathode. Die Tiefe der Schmelze
betrug bei einer Eintauchtiefe der Kathode von 17,8 cm etwa 25,4 cm. Als Kathode
wurde ein Graphitstab mit einem Außendurchmesser von 5,08 cm und einer Länge von
91,4 cm verwendet.
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Die Zelle wurde in einen durch Thermostat geregelten elektrisch beheizten
Ofen eingesetzt und der Gleichstrom von einem Gleichrichter mit regelbarer Spannung
geliefert.
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Als Ausgangsmaterial wurde grob gemahlener Rohscheelit verwendet,
der petrographisch wie folgt analysiert wurde:
Magnetkies |
Granat |
Aktinolith 10 bis 15 Volumprozent |
Eisenepidot |
Chlorid |
Scheelit 85 Volumprozent |
Chemische Analyse: Gewichtsprozent |
W03 ..................... ... 69,5 |
Fe ........................... 3,1 |
Mo........................... 1,2 |
Mn........................... 1,4 |
Ca .......... « ................ 17,2 |
C02.......................... 0,2 |
Cu ........................... 0,027 |
Sr ..... . ..................... 0,012 |
Zr............................ 0,063 |
Nb .......................... 0,015 |
Si0. ......................... nicht |
vorhanden |
Das Lösungsmittel war wasserfreies Calciumchlorid mit einem Gewicht von etwa 14,95
kg, das zu einer klaren wasserhellen Schmelze zusammengeschmolzen wurde. Es wurde
genug Scheelitkonzentrat hinzugegeben, um eine Lösung mit 5 bis 10 Gewichtsprozent
Wolfram zu erhalten. Diese Konzentration schien die besten Ergebnisse zu zeigen.
Bei höheren Konzentrationen kristallisiert Scheelit aus und beeinträchtigt die klare
Schmelze, wobei die Vermischung mit dem metallenen Niederschlag zu Verunreinigungen
führt, die anschließend wieder auf umständliche Weise ausgewaschen werden müssen.
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Der Verfahrensablauf gestaltet sich wie folgt: Der als Kathode dienende
Graphitstab mit einem Außendurchmesser von 5,08 cm wird 17,8 cm tief in die Schmelze
getaucht. Der Strom wird auf die gewählte Kathodenstromdichte eingestellt, die auf
der Eintauchtiefe .der Kathode mal Außendurchmesser, nämlich 5,08 - 17,8 cm, basiert.
Vorzugsweise wird eine schon früher bei der Elektrolyse von Wolfram benutzte Kathode
verwendet, da in diesem Fall schon ein dünner Film erzeugt wurde, der fest an der
Elektrode haftet und das Anhaften nachfolgender elektrolytischer Niederschläge erleichtert.
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Die Elektrolyse wird 4 Stunden lang bei der eingestellten Temperatur
weitergeführt. Dann wird die Kathode, die noch unter der aufgedrückten Gleichstromspannung
steht, zusammen mit ihrem elektrolytischen Niederschlag langsam aus dem Bad
herausgezogen
und in der Zelle zurückgehalten. Die schmelzflüssigen Salze läßt man in das Bad
zurücklaufen. Während dieser Zeit ist die Kathode von einem muschelartigen Zylinder
umgeben, durch den Helium oder ein anderes Edelgas geleitet werden kann, um eine
reaktionsträge Atmosphäre um den Niederschlag zu bilden.
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Nachdem die Kathode so weit abgekühlt ist, daß sie angefaßt werden
kann, wird sie vom Kathodenhalter entfernt und durch eine andere ersetzt. Sodann
wird die Elektrolyse wiederholt.
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Der elektrolytische Niederschlag wird von der Kathode gestreift und
in einen Behälter mit mechanischem Rührwerk sowie einem Wassereinlaß und Wehrüberlauf
gegeben. Wenn die löslichen Salze fortgewaschen werden, löst sich die elektrolytisch
niedergeschlagene Masse in wenigen Minuten auf. Da die Zelle nicht luftdicht ist,
können sich in dem Elektrolyten Karbonate bilden, die durch HCL-Lösung leicht zersetzt
werden, um das Schlämmen zu erleichtern. Das Reinigen des Metallniederschlages kann
weiterhin durch Behandlung mit Natriumhydroxydlösung unterstützt werden. Wenn sich
das Metall bei der Untersuchung auf Chloridionen als salzfrei erweist, wird das
niedergeschlagene Metall Tafel I Dauer des Herstellungsganges . . . . . . . . .
. . je 4 Stunden (Mittel aus zwei Versuchen) Temperatur des Elektrolyten. . . .
. .. . . . .. . 1000°C Badkonzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 10% W in CaC12 (Scheelitkonzentratzugabe) Spannung ............................
2,4 V Stromstärke........................... 150 A Kathodenstromdichte . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 0,542 A/cm2 Anfangsdichte
Lichte Maschenweite in mm |
Siebanalyse, Größe ..................... +0,l49 +0,099 +0;044
-0,044 |
Gewichtsprozent ............ 1,0 4,9 61,2 32,9 |
Chemische Analyse, Gewichtsprozent ..... 93,2 95,5 99,0
98,9 |
Größere Verunreinigungen . . . .. . . . . . . . . . . Fe, C
Fe, C Fe <0,5 Fe <0,5 |
keramisches Materiai (aus der Ofenabdeckung stammend) |
Durch Röntgenanalyse festgestellte |
Verunreinigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
<0,01 W2C <0,01 W'C keine keine |
0,3 Scheelit,1 0,2 Scheelit, |
Das keramische Material rührte von der unsachgemäßen Handhabung der Ofenabdeckung
her. Der Kohlenstoff tritt durch mechanischen Abrieb auf und der Scheelit durch
mechanische Mitführung. Ein großer Teil des Eisens darf der Korrosion der Mantelverkleidung
zugeschrieben werden. Bei genügender Sorgfalt und entsprechender Zellenkonstruktion
kommt es zu keinen Fremdverunreinigungen. Tafel Il Dauer des Herstellungsganges
. . . . . . . . . . . je 4 Stunden (Mittel aus zwei Versuchen) Kathode . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Graphitstab 5,08 cm Durchmesser,
17,8 cm tief eingetaucht Temperatur des Elektrolyten. . . . . . ... . . . . 1000°C
Bad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,4 cm
tief, mit 10 Gewichtsprozent W in CaC12 Anode . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . Zellentiegel (Graphit) Spannung .............................
2,2 V Stromstärke............................ 150 A Kathodenstromdichte . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 0,542 A/cm2, errechneter Anfangswert an ein Filter befördert
und an der Luft getrocknet. Das trockene Metall weist eine silberweiße Färbung auf.
Es wird sodann nach Korngrößen klassifiziert, um daraus Mischungen herstellen zu
können, die einen den jeweiligen Erfordernissen entsprechenden Verhältnisanteil
bestimmter Korngrößen umfassen.
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Jeden Tag oder je nach Bedarf werden 2,265 kg oder mehr Scheelitkonzentrat
in den Elektrolyten gegeben, um das abgeschiedene Wolfram zu ergänzen. Es hat sich
herausgestellt, daß die Qualität des Niederschlages und die hohe Ausbeute unverändert
bleiben, wenn trockenes Chlorgas durch ein inertes Rohr aus Quarz oder Sillimanit
gegen den Boden der Zelle geblasen wird, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit,
daß das Bad von den Gasblasen durchwirbelt wird. Mit dem Einblasen von Chlorgas
wird so lange fortgefahren, bis freies Chlorgas in dem abziehenden Gasstrom festgestellt
wird. Das Chlorgas wandelt das freie Calciumoxyd des wolframsauren Salzes in Calciumchlorid
um, so daß der ursprüngliche Anteil an Calciumoxyd im Elektrolyten mit etwa 0,2
bis 0,30% aufrechterhalten wird.
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Die Ergebnisse von vier gemäß vorstehendem durchgeführten Versuchen
sind nachstehend tabellarisch aufgeführt:
Lichte Maschenweite in mm |
Siebanalyse, Größe ... ...... ... +0,149 +0,099 +0,074 +0,044
-0,044 |
- Gewichtsprozent .... 3,4 10,9 15,7 43,5 26,4 |
Chemische Analyse, |
Gewichtsprozent.............. 96,2 98,8 99,1 98,8 98,6 |
Hauptverunreinigungen .......... Fe Fe Fe Fe Fe |
keramisches Material (aus der Ofenabdeckung stammend) |
Durch Röntgenanalyse ermittelte |
Verunreinigungen . . . . . . . . . . . . . keine keine keine
keine keine |
In diesen Proben wurde weder Scheelit noch Wolframkarbid festgestellt. Eisen ist
am stärksten bei einer Maschenweite von +0,149 vertreten und nimmt mit den feineren
Maschen ab, um bei einer Maschenweite von -0,044 seinen geringsten Anteil zu erreichen.
Der Eisenanteil steigt nicht über 1/,0/0. Auch Molybdän lag unter 0,01%. Tafel 111
Dauer des Herstellungsganges . . . . . . . . . . . je 4 Stunden (Mittel aus zwei
Versuchen) Elektrolysentemperatur ................. 1000°C Bad . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22,85 cm tief mit 6 Gewichtsprozent
W in CaCh Kathode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Graphit,
5,08 cm Durchmesser, 15,24 cm tief eingetaucht Anode ...............................
Graphitzellentiegel Spannung ............................ 2,2 V Stromstärke...........................
150 A Kathodenstromdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,62 A/cm'-' errechnet
Lichte Maschenweite in mm |
Siebanalyse,.Größe ................. +0,149 +0,099 +0,074 +0,044
-0,044 |
Gewichtsprozent ........ 6,7 12,1 19,0 38,8 23,4 |
Chemische Analyse W, Gewichtsprozent 94,5 98,5 98,8 99,0 99,4 |
Verunreinigungen ................... Fe Fe Fe Fe Fe |
keramisches Material (aus der Ofenabdeckung stammend) |
Röntgenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nicht
durchgeführt |
Tafel IV Dauer des Herstellungsganges . . . . . . . . . . . je 4 Stunden (Mittel
aus zwei Versuchen) Elektrolysentemperatur ................. 1000°C Bad . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,4 cm tief, 2 Gewichtsprozent
W in CaCh Kathode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Graphit,
5,08 cm Durchmesser, 17,8 cm tief eingetaucht Anode ....:..........................
Graphitzellentiegel Kathodenstromdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,635
A_ /cm2 errechnet Spannung ............................ 2,2 V Stromstärke...........................
180 A
Lichte Maschenweite in mm |
Siebanalyse, Größe ......... .... .... +0,149 +0,099 +0,074
+0,044 -0,044 |
Gewichtsprozent ........ 1,1 7,8 17,2 55,9 18,0 |
Chemische Analyse W, Gewichtsprozent 93,4 98,4 98,9 99,0 98,7 |
Hauptverunreinigungen .............. Fe Fe Fe Fe Fe |
keramisches Material (aus der Ofenabdeckung stammend) |
Röntgenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nicht
durchgeführt |
Obwohl das im Beschickungsgut verwendete Scheelitkonzentrat 4,5
Gewichtsprozent Fe und 3,5% Mo enthielt, wies der aus einem regulierten Bad gewonnene
gereinigte elektrolytische Niederschlag aus irgendeinem Grunde weniger als 0,25%
Fe und weniger als 0,01% Mo auf. Eine mögliche Erklärung wäre, daß ein Elektrolyt,
der im wesentlichen aus Calciumchlorid besteht und etwa 10 Gewichtsprozent W enthält,
CaMo04 ausfällt, so daß - falls überhaupt - nur sehr wenig Molybdän für die Elektrolyse
zur Verfügung steht. Die Verunreinigungen sind in dem sich auf dem Grund des Bades
bildenden Schlamm zu finden. Die Verwendung von Chlor fördert die Trennung.
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Bei einem frisch zubereiteten Bad führt die Chlorbehandlung schneller
zu dem Zeitpunkt, in dem der Niederschlag den gestellten Anforderungen genügt. Sonst
werden die ersten Niederschläge gewöhnlich verworfen. Die Reinheit des Niederschlages
verbessert sich mit zunehmendem Alter des Bades. Nach längerer Benutzung nehmen
jedoch die Verunreinigungen wieder zu, so daß es dann trotz der Chlorbehandlung
schwierig wird, keine Verunreinigungen mitabzuscheiden. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen
ist, ist es zweckmäßig, die nicht löslichen Stoffe auszuschöpfen oder mit neuem
Material zu elektrolysieren.
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Graphit ist das bevorzugte Kathodenmaterial, doch kann auch jeder
andere inerte elektrische Leiter verwendet werden.
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98,9°/oiges Wolfram hat den größten Marktanteil. In den Fällen jedoch,
in denen ein Reinheitsgrad von über 99,99% verlangt wird, kann das nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellte Wolfram dem im Hauptpatent beschriebenen Verfahren zur elektrolytischen
Raffination unterworfen oder in folgender Weise behandelt werden Der elektrolytische
Niederschlag wird einer Zelle zugeführt, die entsprechend luftdicht abgedeckt ist
Tafel V Dauer des Herstellungsganges . . . . . . . . . . . je 4 Stunden (Mittel
aus zwei Versuchen) Elektrolysentemperatur ................. 1000°C Bad . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,4 cm tief, 10 Gewichtsprozent
Mo in CaC12 Kathode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5,08 cm Durchmesser, 17,8 cm tief eingetaucht Anode . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 25,4 cm Graphittiegel Spannung ............................
2,2 V Stromstärke.............:............. 160 A Kathodenstromdichte .................@
0,542 A/cm2 errechneter Anfangswert
Lichte Maschenweite in mm |
Siebanalyse, Größe ....... ........ . +0,149 +0,099 +0,074
+0,044 -0,044 |
Gewichtsprozent ....... 2,0 15,6 32,7 40,6 9,1 |
Hauptverunreinigung . . . . . . . . . . . . . . . Fe 2,1 Fe
2,7 Fe 2,2 Fe 2,7 Fe 3,0 |
Der Molybdänmetallniederschlag war silberhell und frei von Carbiden sowie niedrigeren
Oxyden. Der Eisengehalt des Niederschlages war hoch, vermutlich infolge der Korrosion
der Tiegelauskleidung, da die Korrosionsprodukte in das Bad fallen. Wenn das Bad
vor der Elektrolyse nicht mit Chlorgas und unter Edelgasdruck steht, wo er als Anode
dient. Zum Zwecke der Elektroraffination des Wolframs wird eine inerte Kathode in
den Elektrolyten eingetaucht. Der Elektrolyt ist vorzugsweise ein 50 bis 50molprozentiges
NaCI-KCL-Lösungsmittel mit 3 bis 5 Gewichtsprozent WC13. Das WCI3 löst sich schnell
in der Zelle, wenn Chlorgas durch das auf dem Zellenboden ruhende Wolframbett geperlt
wird. Die Anodenstromdichte liegt vorzugsweise unter l,55 A/cm2, wobei 0,155 bis
0,465 A/em2 im allgemeinen ausreichen. Die Kathodenstromdichte kann innerhalb der
im Hauptpatent angegebenen Grenzen in einem weiten Bereich verändert werden, ohne
die Qualität der Ergebnisse zu beeinträchtigen. Vorzugsweise liegt die Kathodenstromdichte
nicht niedriger als
0,465 A/cm2, wobei sie zweckmäßig 1,55 A/cm2 bis höchstens
etwa 5,42 A/cm!' beträgt. Die Elektrolysentemperatur liegt etwa bei 750 bis 800°C.
Die Kathode und ihr elektrolytischer Niederschlag werden vorzugsweise in einer inerten
Atmosphäre abgekühlt. Die anhaftenden Salze können in Wasser leicht weggespült werden.
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Die Wolframmetallkristalle sind grobkristallin, silberweiß, duktil
..und haben eine außerordentlich hohe Reinheit, die 99,99% übersteigt.
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Die bei den Versuchen gemäß Tafeln I bis IV benutzte Einrichtung wurde
auch verwendet, um aus rohem CaMOO.t elektrolytisch Molybdän abzuscheiden. Das dazu
benötigte Ausgangsmaterial (Calciummolybdat) wurde aus Molybdänit (MOS2) gewonnen,
indem es durch Rösten an der Luft in Molybdänoxyd umgewandelt und dem Bad zugeführt
wurde, innerhalb welchem es sich mit dem Calciumoxyd in Calciummolybdat umwandelte.
Das Ausgangsmaterial enthielt 48% Mo (98% CaMo04). Die Elektrolysebedingungen entsprachen
den Bedingungen bei der Wolframgewinnung. Die Ergebnisse sind in Tafel V zusammengestellt.
behandelt wird, sind die ersten Abscheidungen gewöhnlich nicht so rein wie die folgenden
Niederschläge. Aus diesem Grunde zeigt die Analyse in diesem Beispiel einen Mo-Gehalt
von nur 97,0%.
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Um einen Elektrolyten zu erhalten, mit dem es möglich ist, Molybdän
zu erzeugen, das bei jeder
aus der Menge entnommenen Probe eine
gleichmäßige Reinheit von 99,50% aufweist und bei dem besonders ausgewählte Kristalle
eine Reinheit von sogar 99,90% haben, wird auch bei den in Tafel V angegebenen Verfahrensabläufen
Chlorgas durch den Elektrolyten geperlt, bis freies Chlor in den ausströmenden Abgasen
festgestellt wird.
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Ebenso wie bei der Wolframraffination kann bei der Molybdänraffination
Molybdän als Anode verwendet werden, wobei das Verfahren im übrigen demjenigen für
die Raffination von Wolfram entspricht. In diesem Falle wird ein Elektrolyt mit
Molybdänchlorid, und zwar vorzugsweise mit etwa 5 Gewichtsprozent Molybdänchlorid,
verwendet.