DE685973C - Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von technisch reinen als Buntfarben geeigneten schwerloeslichen Metallsalzen der komplexen Eisencyanwasserstoffsaeuren - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von technisch reinen als Buntfarben geeigneten schwerloeslichen Metallsalzen der komplexen Eisencyanwasserstoffsaeuren

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DE685973C
DE685973C DEL80106D DEL0080106D DE685973C DE 685973 C DE685973 C DE 685973C DE L80106 D DEL80106 D DE L80106D DE L0080106 D DEL0080106 D DE L0080106D DE 685973 C DE685973 C DE 685973C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/22Compounds of iron
    • C09C1/26Iron blues

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von technisch reinen als Buntfarben geeigneten schwerlöslichen Metallsalzen der komplexen Eisencyanwasserstoffsäuren Es'wurde bereits ein Verfahren zur Gewinnung von schiverlöslichen Salzen der Schwermetalle vorgeschlagen, bei welchem durch Elektrolyse eines bestimmten Giemisches von Lösungs- und Fällungssalzen, vornehmlich aus der Klasse der Alkalimetalle, in stark verdünnter wäßriger Lösung unter Anwendung der hetreffenden Schwermetalle als Anode gefärbte schwerlösliche Metallverbindungen erzeugt werden. Dabei wurde so vorgegangen, daß während der Elektrolyse das Fällungssalz entsprechend dem Verbrauch seines Säurerestes ständig zugeführt wurde, wobei naturgemäß eine Anreicherung der Lösung an Alkalihydroxyd durch depolarisierend wirk-ende Filterkathoden verhindert und aus diesen der störende überschuß an Alkalihydroxyd entfernt werden mußte. Als Fällungssalz wurde in der Regel ein Blutlaugensalz der Alkalimetalle einschließlich des Ammoniums verwendet, dessen Anion fortlaufend zur Bildung bzw. Ausfällung des Anodenproduktes verbraucht wird und daher im Verlaufe der Elektrolyse immer wieder ersetzt werden muß. Dies geschieht meistens so, daß man das betreffende Blutlaugensalz in wäßriger Lösung nach Bedarf ständig zufließen läßt. Das Verfahren beruht also auf dem direkt vom Kraftaufwand der Elektrolyse abhängigen dauernden Verschleiß von technisch reinem und daher ver-'hältnismäßig teurem Blutlaugensalz in Form restloser Bindung seines Säureradikales in einem ausgefälltenAnodenprodiakt und gleichzeitiger Entfernung des den Gang des Prozesses störenden überschusses von Alkalihydroxyd.
  • Dieser Vorgang ist deshalb, nicht technisch lohnend, da auch bei gut wirkenden Filtrierkathoden die Ätzlauge noch bedeutende Mengen (etwa 1/3) Lösungs- und Fällungssalze enthält, wodurch diese erheblichen Mengen von teuren Salzen für den eigentlichen elektrochemischen Prozeß verlorengehen.
  • Demgegenüber gestattet das Verfahren gemäß der Erfindung die in der Technik vornehmlich als bunte Farbstoffe Verwendung findenden schwerlöslichen Salze der komplexen Eisencyanwasserstoffsäuren in fein verteilter und technisch reiner Form zu gewinnen, und zwar direkt durch die Elektrolyse stark verdünnter wäßrig-er Lösungen von neutralen und sauren Salzen der Alkalimetalle (einschließlich des Ammoniums) als Eltektrolyt unter Benutzung der Schwerinetalle oder deren Legierungen als Anoden und von als Ausgangsmaterial und als Füllmasse der Kathoden dienenden ungereinigten schwerlöslichen Rohstoffen, Neben- und Abfallprodukten derselben Zusammensetzung auf Grund der elektrolytischen Aufschließung.
  • Die Arbeitsbedingungen des Verfahrend, sind fol-ende: Die Elektroden hängen, wie es vorwieg bei derartigen Prozessen üblich ist, gleichlaufend und abwechselnd mit gewissen lichten Zwischenräumen bzw. Abständen voneinander, z. B. als rechtecki-e, plattenförmige Körper mittels geeigneter Aufhängevorrichtungen, oben in den Bädern 'üz%v. ruhen auf isolierenden Rändern der Badbehälter- -und tauchen mit ihren wirksamen Flächen in den Elektrolyten ein.
  • Die Anoden sind massive Platten oder starke Bleche aus Schwermetallen oder der-en Legierungen, die bei ihrer Aufschließung durch Elektrolyse infolge ihrer allmählichen und fortlaufenden primären Lösung mit den überwiegenden Anionen der Lösungsalze, die im Elektrolyten vorhanden sind bew. aus der Kathodenbeschickung ständig nach -und nach frei -werden, die unlöslichen Salze der kom-. plexen Eisencyanwasserstoffsäuren bilden.
  • Die Kathoden sind zwecks Aufnahme und Aufschließung der ungereinigten Rohstoffe und Beschickung mit sonstigen Füllmassen nach dem Vorbilde der Negativen für el-ek-, trische Sammler als Kastenplatten ausgebildet. Die oben offen gehaltenen mehr oder minder schmalen Kathodenkasten bestehen aus je zwei rechteckigen, mit Fahnen versehen-en glatten Blechen aus passenden Schwermetallen oder deren Legierüngen. Sie sind in einem gewissen mäßigen Abstand voneinander angeordnet sowie an den schmalen miteren und seitlichen Rändern der Kathoden einschließlich der Fahnen durch einen entsprechenden bandartigen Streifen oder Rahmenkranz aus demselben Material abgeschlossen. Diese Bleche, z, B. verzinnte, verbleite oder verkupferte Eisenbleche oder solche ohne Rostschutz, sind auf ihren Tauchflächen bzw. in der eigentlichen Strombahn ausgiebig, jedoch mit Rücksicht auf die Füll, masse der Kathodenkasten nicht zu grob durchbrochen (gelocht); ihr oberer über den Elektrolytspiegel hinausragender Rand bleibt ungelocht.
  • Die kastenartigten Hohlräume der Xathodeilsii--,elette -würden entweder sämtlich oder aber je nach Bedarf nur teilweise mit den ungereinig 11 gten Rohstoffen, z. B. rohem Berlinerblau, in Form von ' Pulver, Körnern, Teig, Pasten, Kugeln, Stangen, Gitterfüllungen oder Briketts als Füllmasse heschickt, -welche vorzugs;weise zur Beg.ünstigung der Stromleitfähigkeil-- passende metallische oder oxydische Zuschläge von Schwermetallen, hauptsächlich des Eisens, enthält, oder aber es werden leicht auswechselbare und ii) genügend,= Kontakt mit den Kathodenblechen befindliche, z.B. engmaschigge, möglichst aufnahmefähige und plattenförmige Gitterkörper oder .-13f#alitgeflechte, vorzugsweise aus Eisen, welche #Mit der genannten Füllmasse festhaftend ##astiert sind, in die Hohlräume der Kathodenskelette ein-, eschohen.
  • Um die Anodenprodukte von den Kathoden fernzuhalten, sind die letzteren von einem zweckdienlichen Filter umhüllt.
  • Der Elektrolyt enthält zugleich Lösungs-C g und Fällungssalze. Als Lösungssalze werden Chloride, Chlorate oder bzw. und Perchlorate 'der Alkalim#talle (einschließlich des Ammoniums), und zwq r etwa i o bis 2 o g im. Liter Wasser verwendet.
  • Als Fällüngssalze dienen Alkalisalze der Eisencyanwasserstoffsäuren in einer Konz#entration von etwa o, 5 bis i g pro Liter E lektrolyt.
  • Hierzu kommen im Laufe der Elektrolyse aus der schwerlöslichen rohen Kathodenbeschickung frei werdende und in Lösung tretend,e Anionen d:er Eisencyanwasserstoff -säuren. Im Interesse eines glatten Vi#laufes der Elektrolyse -soll jedoch diese Fällungssubstanz gewöhnlich nu r bis zu etwa i bis 2 g und höchstens bis zu etwa .5 g pro Liter Elektrolyt versehen sein.
  • Die Reaktion des Elektrolyten ist nahezu neutral oder vorwiegend schwach sauer. Die Temperatur desselben bewegt sich am besten zwischen etwa 15 bis 30'C. Für den Elektrolyten ist behufs Regenerieiung desselben und Ausscheidung der Produkte zweckmäßig ein mäßiger Umlauf. vorgesehen.
  • An einer geeigneten Stelle des Umlaufes des Elektrolyten läßt man in den letzteren mittels zivecl,-dienlicher Vorrichtung gen in feiner Verteilung Luft einblasen, um Oxydulsalze-der Anodenmetalle leicht in Oxydsalze überführen zu können.
  • Die Stromdichte (Stromstärke) beträgt etwa 5o bis iooAmp. auf den Quadratmeter Anodenoberfläche; #ic Badspannungen belaufen sich im Durchschnitt auf etwa 2 bis 2,5 Volt.
  • Die Apparatur, die Bäder, die Schaltung derselben, die Einrichtungen für den Umlauf und die Regenerierung des Elektrolyten, die TNIethoden der Ausscheidung und -weiteren Behandlung der Produkte sind derartigen modernen Betrieben angepaßt.
  • Beispiel Darstellung von. Berlinerblau (Pariserblau,# Die Ahoden sind Platten aus Eisen. Die Kathoden sind Kastenplatten aus Eisen, und zwar teils schmalere mit Füllungen von Koksklein als Depolarisationsmittel und teil' breitere, mit# Füllungen aus rohem. eisenblau: saurem Eisen und Zuschlägen von feineii Eisendrehspänen. Der Elektrolyt enthält in einem jeden Liter Wasser und auf wasserfreie Salze bezogen 16g Natriumchlorat und 1,5 g Chlornatrium als Lösungss,alz und 0,75 9 eisenblausaures Natrium (gelbes Blutlaugensalz) als Fällungssalz gelöst. Die Elektrolyse wird mit einer Stromdichte von 5o bis 75 Amp. auf den Quadratmeter Anodenoberfläche und bei einer Badspannng von rund 2 Volt sowie bei einer Temperatur von 2 5' C und schwach saurer Reaktion des Elektrolyten durchgeführt, wobei die Füllmasse der breiteren Kastenkathoden aufgeschlossen wird,. indem das Anion (Eisenblausäure) in den Elektrolyten übertritt, wo sie zur Regenerierung des Fällungssalzes und Ausfällung des Anodenproduktes dient, während der Metall-,gehalt zu Metallsch"vamm reduziert wird.
  • Der Materialverbrauch und die Stromausbeute sind nahezu die theoretischen. Während der Elektrolyse wird nach Bedarf die aufgeschlossene Kathodenbeschickung durch neue ausgetauscht, das verbrauchte bzw. verdunstete Wasser durch die Waschwässer der Anodenprodukte ersetzt, und man läßt Luft in feiner Verteilung in den Elektrolyten einblasen.

Claims (1)

  1. PAT9NTANSPRUCH: Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von technisch reinen als Buntfarben geeigneten schwerlöslichen Metallsalzen der komplexen Eisencyanwasserstoffsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man schwer-Iösliche ungereinigte Rohstoffe derselben Zusammensetzung, z. B. nach Art des Berlinerblaus, gegebenenfalls gemischt mit Metalloxyden oder Metallabfällen, als Füllmasse für die Kathode, Schwermetalle oder deren Legierungen als Anode und ferner einen Elektrolyten verwendet, der eine stark verdünnte wässerige Lösung einer Mischung von Alkali- bzw. Ammoniumsalzen darstellt, von denen das eine, z. B. eine Mischung von Chlorid und Chlorat, bei der neutral oder schwach sauer durchgeführten Elektrolyse die fortwährende Aufschließung der Rohstoffe in der Kathode bewirkt, während das andere leichtlösliches, sich durch die bei der Elektrolyse entstehende Eisenblausäure stets regenerierendes Blutlaugensalz ist, das mit dem in Lösung gehenden Metall der Anode die schwerlöslichen Metallsalze bildet.
DEL80106D 1931-12-29 1931-12-29 Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von technisch reinen als Buntfarben geeigneten schwerloeslichen Metallsalzen der komplexen Eisencyanwasserstoffsaeuren Expired DE685973C (de)

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