DE488667C - Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd - Google Patents
Herstellung von WasserstoffsuperoxydInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/28—Per-compounds
- C25B1/30—Peroxides
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Description
Bei der Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd durch kathodische Reduktion von Sauerstoff
wurden bisher meist edle Metalle oder deren Legierungen, wie Gold oder Goldamalgam,
als Kathodenmaterial verwendet. Da man jedoch, um gute Stromausbeuten zu erzielen,
nur mit kleinen kathodischen Stromdichten arbeiten kann, sind hierbei große Kathodenoberflächen und dementsprechend
ίο große Mengen teures Edelmetall erforderlich.
Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, an Stelle der teuren Edelmetalle Quecksilber
oder Amalgame von billigeren Metallen, z. B. Silber- oder Kupferamalgame, als Material
für die Elektroden zu benutzen. Elektroden aus diesen Stoffen haben jedoch den Nachteil,
daß das Quecksilber bzw. die unedlere Komponente des Amalgams während der Elektrolyse in Lösung geht, wodurch nach
einiger Zeit die weitere Bildung von Wasserstoffsuperoxyd ganz aufhört und sogar bereits
vorhandenes Wasserstoffsuperoxyd wieder zersetzt wird.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd durch
kathodische Reduktion von Sauerstoff von der Verwendung von Edelmetallen oder Amalgamen
edler oder unedler Metalle ganz absehen und auch mit Kathoden aus nicht amalgamierten,un-ο
edlen Metall en ο der deren Legierungen Wasserstoffsuperoxydlösungen von technisch brauchbarer
Konzentration mit guten Stromausbeuten erhalten kann, wenn man Kathoden, aus
unedlen Metallen oder deren Legierungen mit glatter, keinerlei Rauheit aufweisender, beispielsweise
hochpolierter Oberfläche verwendet und die Leitfähigkeit im Katholyten durch
solche Säuren oder Salze erzeugt, die das betreffende Kathodenmaterial während der
Elektrolyse nicht angreifen. Die genannten Kathoden sind dann sehr lange gebrauchsfähig
und weisen in der Mehrzahl der Fälle die sogar bei den Edelmetallen und Amalgamen
immer beobachteten Ermüdungserscheinungen nicht auf.
Man kann eine gut brauchbare Elektrode z. B. so herstellen, daß man das rohe, gegossene
oder gewalzte Material, z. B. V2A-Stahl oder einen anderen Edelstahl vom Typus
der VA-Reihe, mit den üblichen Mitteln auf Hochglanz poliert oder daß man auf einer
geeigneten Unterlage das betreffende Metall aus seiner Salzlösung elektrolytisch oder
durch Reduktionsmittel, wie Formaldehyd, als hochglänzenden Niederschlag abscheidet.
Die Konzentration der Kathodenflüssigkeit richtet sich nach der Art des verwendeten
Kathodenmaterials und kann im allgemeinen niedrig gehalten werden. Man kann unter
Umständen auch eine Elektrode, die an und
*) Von dem Paienisudier sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Carl Müller in Mannheim, Dr. Leo Schlecht in Ludwigshafen a. Rh.
und Dr. Heinrich Diehnann in Mannheim-
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für sich von dem Elektrolyten angegriffen wird, durch Zusatz eines passivierenden Stoffes
vor dem Angriff schützen. Ferner hat es sich in manchen Fällen als zweckmäßig erwiesen,
den Teil der Elektrode, der sowohl mit der Gas- als auch mit der Flüssigkeitsphase in Berührung kommt, mit einem Schutzüberzug,
z. B. aus einem beständigen Lack oder Hartgummi, zu versehen, da manche Κει ο thodenmaterialien, soweit sie in den Elektrolyten
eintauchen, wohl unangegriffen bleiben, jedoch an der Stelle, an der sie aus der
Flüssigkeit herausragen, rauh werden.
Bezüglich des obenerwähnten Zusatzes von Salzen zum Katholyten sei angegeben, daß
man z. B. einen o, 1 0/0 Salpetersäure und i,o o'o Natriumnitrat enthaltenden Katholyten
oder auch als solchen ausschließlich Salz enthaltende Lösungen, z. B. iprozentige NaH2PO51-
oder NaHSO^-Lösungen, anwenden kann.
Man hat zwar bereits vorgeschlagen, bei elektrolytischen Prozessen, bei denen es auf
eine hohe Überspannung der Elektroden ankommt, solche mit glänzender Oberfläche zu
verwenden. Die Regel, daß elektrolytisch gebildeter Wasserstoff ein um so wirksameres
Reduktionsmittel ist,' mit je höherer Überspannung er entwickelt wird, trifft indessen
im Falle der Wasserstoff sup eroxydbildung durch kathodische Reduktion von Sauerstoff
nicht zu. Denn beispielsweise wurde bei der Ausführung dieser Reaktion unter Anwendung
von Silberamalgamkathoden gefunden, daß das Potential EH einer mit nahezu 100-prozentiger
Stromausbeute arbeitenden Elektrode in der Nähe und sogar unterhalb des Normalwasserstoffpotentials liegt. Es kommt
demnach für die Wasserstoffsuperoxydbildung nicht auf eine Überspannung an, und es
konnte daher auf Grund des erwähnten Bekannten in keiner Weise die Bedeutung der
glatten bzw. hochpolierten Metallflächen für die kathodische Wasserstoffsuperoxyddarstellung
unter Anwendung von Kathoden aus unedlen Metallen, vorausgesehen werden; denn
die Eigenschaft solcher polierten Oberflächen, eine höhere Überspannung der Wasserstoffentwicklung
zu bedingen, kommt aus den angeführten Gründen für die hier zugrunde liegende Reaktion der Sauerstoffreduktion ja
nicht zur Wirkung.
Die in ein Hochdruckgefäß eingebaute elektrolytische Zelle enthält als Kathode ein
Blech aus Kruppschem V2A-Stahl, welches mit den üblichen Mitteln vollkommen geglättet
und auf Hochglanz poliert worden ist. Der Kathodenraum ist vom Anodenraum durch ein Diaphragma getrennt. Als Elektrolyt dient
iprozentige Salpetersäure. In dieser Anordnung erhält man bei der Elektrolyse unter
100 Atm. Sauerstoff druck mit einer kathodischen Stromdichte von 0,1 Amp./cm2 eine 4,8-prozentige
Wasserstoffsuperoxydlösung bei einer Stromausbeute von 57 °/o.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoffsuperoxyd durch kathodische Reduktion von Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man Kathoden aus unedlen Metallen oder deren Legierungen mit glatter, zweckmäßig hochpolierter Oberfläche verwendet und die Leitfähigkeit im Katholyten durch solche Säuren oder Salze erzeugt, die bei der Elektrolyse das als- Kathode verwendete Material nicht angreifen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR636330D FR636330A (de) | 1926-05-23 | ||
DEI28146D DE488667C (de) | 1926-05-23 | 1926-05-23 | Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd |
DEI28827D DE489723C (de) | 1926-05-23 | 1926-08-17 | Herstellung von Wasserstoffperoxyd |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI28146D DE488667C (de) | 1926-05-23 | 1926-05-23 | Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE488667C true DE488667C (de) | 1930-01-09 |
Family
ID=7186962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI28146D Expired DE488667C (de) | 1926-05-23 | 1926-05-23 | Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE488667C (de) |
FR (1) | FR636330A (de) |
-
0
- FR FR636330D patent/FR636330A/fr not_active Expired
-
1926
- 1926-05-23 DE DEI28146D patent/DE488667C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR636330A (de) | 1928-04-06 |
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