DE2539137B2 - Verfahren zum elektrolytischen Gewinnen von Nickel und Zink sowie Elektrolysezelle hierfür - Google Patents
Verfahren zum elektrolytischen Gewinnen von Nickel und Zink sowie Elektrolysezelle hierfürInfo
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Description
■» Die Erfindung betrifft die elektrolytische Gewinnung
von Nickel und Zink aus Lösungen derselben. Derartige Verfahren und dabei verwendete Elektrclysezellen
sind bereits bekannt (US-PS 2480771 und
2578839).
Bei elektrolytischen Verfahren enthält die Lösung, aus der das MeU-II gewonnen wird, im allgemeinen
die Anionen der Säure, die zur Laugung der Metalle in die Lösung verwendet wurden, und — um das Verfahren
wirtschaftlich zu gesta!ten - wird diese Säure
jo vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, in der Elektrolysezelle regeneriert. Damit dieses Ziel erreicht
wird, soll das Oxidationspotential der genannten Anionen höher sein als das Zersetzungspotential
von Wasser bei normalen Betriebsbedingungen, um
r> eine Oxidation der Anionen und damit eine Vernichtung
der Fähigkeit, die Laugungssäure zu regenerieren, zu unterbinden.
Aus dem obengenannten Grund werden Nickel fcnd Zink im allgemeinen unter Verwendung von Schwe-
ia feisäure gelaugt, da das Sulfation eii, hohes Oxidationspotential
besitzt und daher die Hydrolyse des Wassers an der Anode vor der Oxidation der Sulfationen
erfolgt.
Es ist jedoch auch schon bekannt, Elektrolysezellen
r> des Dreikammer-Typs zu verwenden, um in einfacher
Weise Eiektrolyte vom Sulfat-Typ mit verhältnismäßig kleinen Mengen von Chloridionen zwecks Gewinnung
von Nickel zu elektrolysieren. Dabei sind die Anodenkammern und Kathodenkammern durch Mit-
v> telkammern getrennt und die Kammern von Diaphragmen vom Typ von Geweben umgrenzt. Der
Schwefelsüure-Anolyi wird mit Hilfe der zweckentsprechend
eingestellten Füllhöhe dazu gebracht, durch die die Anodenkammern umgrenzenden Dia-
r>5 phragmen hindurch in die Mittelkammern zu fließen,
um zu verhindern, daß Chloridionen die Anoden erreichen. Da diese Zetien die Schwefelsaure regenerieren,
beeinflußt die Strömung des Anolyten durch das Diaphragma nicht die Eigenschaft der Wiederver-
h0 wendbarkeit des gebrauchten Elektrolyten, der seiner
Grundnatur nach dem Sulfat-Typ angehört. Der Energieverbrauch, der mit einem Sulfatsystem verbunden
ist, ist jedoch sehr groß, so sind 6,5 Volt aufzuwenden, um eine Stromdichte von 0,033 Ampere/
cm2 zu erzeugen. Wegen der permeablen Natur der Diaphragmen, die zur Umgrenzung der Anodenkammern
verwendet werden, würde eine derartige Zelle wertlos sein in bezug auf die elektrolytische Gewin-
nung von Nickel aus im wesentlichen reinen ChloridlösuHgen,
und zwar aufgrund der Verunreinigung der regenerierten Säure mit Schwefelsäure aus den Anodenkammern.
Darüber hinaus ist es bekannt (US-PS 3072545),
bei einer ähnlichen Zelle, die zur Regenerierung von gebrauchten Beizlaugen dient, die separate Anodenkammer
dazu zu benutzen, daß die Oxidation von oxidierbaren Kationen an der Anode verhindert wird.
In diesem Fall sind die Anodenkammern von Icmenaustausch-Diaphragmen
umgrenzt, was die Strömung des Anolyten durch die Diaphragmen hindurch unterbindet.
Eine solche Zelle ist aber fßi eine rentable
Gewinnung von Metallen deshalb nicht l.-*'-:hbzr,
weil die Ionenaustausch-Diaphragaie·· eir. -; hohen
elektrischen Widerstand besitzen und äemi-aolge der
Energiebedarf außerordentlich groß ist.
Die Aufgaiae der Erfindung be;. -.. \t aber darin, daß
Nicke! und Zink in wirtschaf*lic«er Weise aus Chloridlösungen
τα gewinnen ot.
Die Erfindung ist im Anspruch I hinsichtlich des Verfahrens und im Anspruch iO hinsichtlich der
Elektrolysezelte beansprucht. In Unteransp üchen sind weitere Ausbildungen beansprucht.
Der Flüssigkeitsspiegel in der Anodenkammer wird nur auf einer betriebstechnisch vernünftigen Höhe
über dem Flüssigkeitsspiegel in der Elektrolytkammer gehalten, um zu verhindern, daß sich ein merklicher
Druck ausbildet, der eine Strömung des Anolyten (der vorzugsweise aus Schwefelsäure besteht) in die Elektrolytkammer
bewirken könnte, denn eine derartige Strömung würde die regenerierte Salzsäure verunreinigen.
Es ist auch empfehlenswert, daß das spezifische Gewicht des Anolyten soweit wie möglich demjenigen
des Elektrolyten angeglichen wird, um zu verhindern, daß unterschiedliche Drücke auf das Diaphragma
ausgeübt werden, welches die Anodenkammer bis iir. ten
umgrenzt. Für die Erreichung dieses Zieles ist Schwefelsaure gut geeignet auf Grund des Umstandes,
daß Lösungen derselben in Wasser so eingestellt werden können, daß sie eine große Vielfalt von spezifischen
Ciewichten je nach der Konzentration der Saurelösung
liefern.
Da auch ein poröses Diaphragma mit geringer Permeabilität bis zu einem gewissen iJraa permeab1;! ist,
sickern kleine Iviengei. von Chloridionen in die Anodenkammer
ein. Um die Oxidation sol·, her Chloridionen
zu Chlorg3s zu verhindern, wird dem Anolyten eine geringe Menge einer löslichen Verbindung einverleibt;
diese Verbindung wird unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, daß be: del Reaktion mit dem
Chloridion ein Niederschl?g gebildet wi/d. Bei Verwendung
von Schwefelsäure als Anolyt kann für diesen Zweck Silbersulfat verwendet werden, da der entstehende
Silbeichlorid-Niederschlag praktisch unlöslich
ist.
Das Diaphragma, welches die Anodenkammer umgrenzt, weist vorzugsweise eine hohe Porosität auf,
die im Gleichgewicht zu halten ist mit einer Permeabilität, die so klein wie möglich sein soll. Wie gefunden
wurde, sind gewisse ungtesietie Tonziegei oder -piatten,
weiche die erforderliche chemiscKeWiäersfandsfähigkeit
gegenüber den Bedingungen in der Zelle aufweisen, für diesen Zweck gut geeignet. Es ist insbesondere
möglich, solche Ziegel oder Platten derart zu fabrizieren, daft sie eine Porosität von 30% au/weisen
und daneben doch zugleich dem Erfordernis einer niedrigen Permeabilität genügen. Solche Ziegel oder
Platten erden weiter unten näher erläuten. Es. ist hervorzuheben, daß die Reaktion, die an der Anod^
stattfindet, in der Hydrolyse des Wassers besteht und nicht in der Oxidation irgendeines Anions, das als solches
anwesend ist, und daß die gebildeten Wasserstoffionen imstande sein müssen, durch das poröse
Diaphragma zu wandern oder durch dieses - entsprechend den von G rot thus entwickelten Vorstellungen
— hindurchzutreten, wie es immer auch der Fall sein mag. Solche Diaphragmen besitzen, wie weiter festgestellt
wurde, einen annehmlich niedrigen elektrischen Widerstand, was erwünscht ist
Das Diaphragma, weiches die Kithodenkammer
umgrenzt, besteht einfach aus einem konventionellen, ziemlich gut permeablen Diaphragma, z. B. einem gewebten
Stoff oder dergleichen.
Die in der Elektrolytkammer vorhandenen Wasserstoffionen
treten, wie man annehmen kann, mit dem Wasser zu Komplexen unter Bildung νση Hydranium-Ionen
zusammen, die gem?<i dem Grotthus-Mechanismus
zur Kathode wandern. T ies bedeutet,
daß ihre Beweglichkeit größer als die von /. B. Chloridionen ist, und so bildet sich eine reine Bewegung
von Wasserstoffionen zur Kathode hin aus. Um dies zu verhindern, wird der Spiegel des Katholyten in der
Kathodenkammer auf einer vorbestimmten Höhe über derjenigen des Elektrolyten gehalten, so daß ein
positiver Flüssigkeitsstrom durch das Kathoden-Diaphragma mit einer Geschwindigkeit fließt, die größer
ist als die Wanderungsgeschwindigkeit der Wasserstoffionen zur Kathode hin. Es wird daher die Einspeisung
von frischer Laugungsflüssigkeit so reguliert,
daß die Füllhöhe in der Kathodenkammer auf dem gewünschten Wert gehalten wird.
Da Chlondlösungen bessere Elektrizitätsleiter sind
als Sulfatlösungen (die in der Regel zur Gewinnung von Nickel und Zink verwendet werden), wurde gefunden,
daß erstens Metalle aus Chloridlösungen wirtschaftlicher gewonnen werden können, und <??E
zweitens die Metalie mit größerer Geschwindigkeit
(d. h bei höheren Stromdichten) abgeschieden werden können, als es mit Sulfattösungen vor der Entwicklung
von Wasserstoffen der Kathode möglich ist.
Die Umsetzung, die an der Kathode stattfindet, ist die gleiche unter normalen Betriebsbedingungen, und
zwar unabhängig davon, welches Anion in der Feschickungslösung
anwesend ist, da diese Umsetzung einfach in der Reduktion der Nickelionen unter Bildung
von metallischem Nickel, das an der Elektrode abgeschieden wird, besteht.
Die Umsetzung an der Anode der Zeile kann eine
von zwei möglichen Kieaktionen sein, nämlich die Hydrolyse von Wasser und die Oxidation des Anions.
Im Faiie eines Sulfat-Anions findet nur die Hydrolyse
vonWassei statt (Standard-Potential -)■ i,23 Volt), da
das Os:dat:cr.spctcr.;;a!dc5 Süifaiium vici nünci iicgi.
Die Nickelsulfatzdle wird in der Regel bei etwa 3.5 bis 3,8 Volt betrieben.
In den Fällen, ii denen eine Nickelchloridlösung gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, muß das Anion in der Anodenkammer unter Berücksichtigung der obenerwähnten Tatsachen ausgewählt
werden.
Weitere Umstände, denen man bei der Auswahl des Anolyten Rechnung tragen muß, sind die folgenden: Die Verbindung muß eine Leitfähigkeit aufweisen,
die etwa ebenso groß wie oder noch größer als diejenige des Elektrolyten ist; ist dies nicht der Fall,
dann geht der wirtschaftliche Vorteil (Energiebedarf),
der mit der Verwendung von Chloridlösungen verbunden ist, verloren. Das Anion des Anolyten muß
ein Oxidationspotential aufweisen, das weit über dem
Zersetzungspotential von Wasser liegt.
Etwas Anolyt wird immer in die Elektrolytkammer
sickern, und wann der gebrauchte Elektrolyt - wie es für gewöhnlich der Fall ist — für die Rückführung
in den Laiigungskrdslauf wiederverwendet werden
soll, so ergibt sich als logische Fofge, daß der Anolyt
entweder^ eine Verbindung sein muß, die den Laugungspsozeß
nicht beeinträchtigt, oder daß er eine Verbindung darstellt, die leicht entfernt werden kann.
Von den Zeichnungen veranschaulicht
Fig. 1 das Schema einer Versuchszelle, die zur Durchführung von praktischen Tests gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung verwendet wurde, und
Fig. 2 das Schema einer Zelle für den industriellen
Betrieb, die nach den Prinzipien der vorliegenden Erfindung betrieben werden kann.
Bei der bevorzugten Methode zur Durchführung der Erfindung wurde das Diaphragma, daß zur Umgrenzung
der Anodenkammer verwendet wurde, in der folgenden Weise hergestellt.
Das Diaphragma wurde aus einem Ton gefertigt, der im Broederstroom-Gebiet der Republik Süd-ifrika
vorkommt. Der Ton wurde zu Beginn mit 100 g/I HCI
in einer Menge von 200 cm* Säure pro 100 g Ton gelaugt.
Die Laugung erfolgte durch 24stündiges Sieden unter Rückfluß. Diese Behandlung bewirkte einen
Gewichtsverlust von 20% und eine Änderung der Analysenwerte, wie sie unten in Tabelle I angegeben
ist. Diese Behandlung wurde durchgeführt, um die nicht-säurebeständigen Tonbestandteile und das
Eisen zu entfernen.
2-4 gdes behandelten Afuminiumsilicathydrat-Tons
von der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung und 27 g Rohrzucker wurden gründlich gemischt und
auf eine Siebfeinheil von -325 Maschen (100%) vermählen.
Analyse des Diaphragma-Materials (Alurniniumsilicathydrat)
Vor der Säurebehandlung %
Nach der Säure
behandlung %
AI2O,
SiO2
FeO
Glühverlust
36.0
48.0
9.6
72
27,6
55,7
1.0
6,0
Das pulverförmige Gemisch wurde dann in eine
Gesenkform gegeben, deren Maß 8 X 15 X 15 cm betrugen, wobei die 8 cm die Tiefe der Form darstellten.
Das Pulver wurde mittels einer hydraulischen Presse unter einem Druck von 250 atm (250 kg/cm2)
auf eine Dicke von 0,6 cm zusammengepreßt. Das gepreßte
Material wurde aus der Form herausgenommen und 24 Stunden bei 1000° C geglüht. Danach
wurden die physikalischen Eigenschaften der Ton-Diaphragmaplatte bestimmt, und die Porosität betrug,
wie gefunden wurde, 30% und die Permeabilität bei normalem Druck 0,01 mVStdJan2.
:-
Porosität
Permeabilität
30%
0,01 mI/Std./cm2 Bei Anwendung höherer Glühtemperaturen wurde
festgestellt, daß die Porosität abnahm und sich die Permeabilität entsprechend verminderte. Hieraus
könnte man annehmen, daß sich ein Ziegel von zweckentsprechender Porosität und Permeabilität aus
einer großen Vielzahl von Tonen und bei Anwendung geeigneter Temperaturen herstellen ließe. Jedoch
stieg der elektrische Widerstand in unerwünschtem Ausmaß an.
Chemische Tests, die mit den Ziegeln durchgeführt
wurden, ergaben, daß 50%ige (Gew./VoL) Schwefelsäure
bei 60° C einen effektiven Verschleiß auf dem Ziegel in einem Äquivalentmaß von 0,6 mm/Jahr
hervorrief, während eine 10%ige (Gew./VoL) HCI-Lösung bei der gleichen Temperatur einen effektiven
Verschleiß in einem Äquivalentmaß von 0,5 mm/Jahr auslöste. Diese Zahlen wurden aus dem in einem Monat
eingetretenen Gewichtsverlust errechnet. Aus diesem Grunde wurde die chemische Widerstandsfä
higkeit der Ziegel als befriedigend erachtet.
Die benötigte Diaphragma-Fläche wurde dann dadurch geschaffen, daß man so viel Ziegel, wie erforderlich
sind, in eine Art Fensterrahmen einbaute und die Ziegel in ihrer Lage mittels eines chemisch-widerstandsfähigen
keramischen Kitts, wie er im Handel erhältlich ist, fixierte.
Die Versuchsergebnisse wurdne in Tests gewonnen,
bei denen eHe Zelle, wie sie in Fig. I abgebildet ist.
verwendet wurde, wobei die verwendete Vorrichtung aus einem Behälter 1, der in die drei Kammern 2, 3
und 4 unterteilt war, bestand. In die Kammer 2, weiche
zur Aufnahme der Anode diente, waren die Tonziegel als Diaphragma 5 eingebaut, während der Behälterteil,
der die Kathodenkammer 4 darstellte, mit einem konventionellen Diaphragma 6 ausgestattet
war, das aus einem Webstoff oder einem ähnlich per · rneablen Gebilde bestand. Eine Laugungslösung von
Nickelchlorid, die 75 g/I Nickel und 55 g/I Natriumchlorid
sowie 10 g/l Borsäure enthielt, wurde in die Kathodenkammer derart eingespeist, daß der Flüssigkeitsspiegel
darin auf einer gewünschten Höhe gehalten wurde, die über derjenigen in der Elektrolytkammer
3 lag, um so die gewünschte Strömungsgeschwindigkeit durch das Diaphragma 6 hindurch zur Erreichung
der obenerwähnten technischen Zwecke aufrechtzuerhalten. Durch Probieren wurde eine Strömungsgeschwindigkeit
ermittelt, die so groß war. daß die Nickelkonzentration im Elektrolyten auf 50g/lherabgesetzt
war. Diese Lösung strömt dann in die Kathodenkammer
durch das Diaphragma ein und aus der Mittel- oder Elektrolytkamraer heraus.
Der Flüssigkeitsspiegel in der Anodenkammer wurde, wie oben angegeben, mit einer 34%igen
Schwefelsäure aufrechterhalten, da das spezifische Gewicht dieser Lösung im wesentlichen mit dem des
Elektrolyten identisch war.
Um zu verhindern, daß die kleine Menge von Chloridionen,
die durch das Anoden-Diaphragma einsikkerten, zu Chlorgas oxidiert wurde, wurden dem Anolyten
4 g Ag2SO4 pro Liter zugesetzt, um die
Ausfällung des Chlorids als Chlorsilber sicherzustellen.
Die Stromausbeute betrug bei der oben angegebenen Strömungsgeschwindigkeit über 95%, wenn die
Zelle bei 60° C betrieben wurde. Im Vergleich zu den konventionellen Sulfatlösungen, bei denen die Grenzstromdichte
größenordnungsmäßg bei 0,02 A/cnr
Kegt, wurde keine merkliche Abnahme der Stromaus-
beute beobachtet, wenn Nickel aus Chloridlösungeii
bei Stromdichten über 0,04 Afcm2 Kathode abgeschieden
wurde.
Im Falle des beschriebenen Schwefelsäure-AnoJyten
waren 2,7 Volt erforderlich, um eine Stromdichte
yon 0,02 A/cm2 zu erzeugen, wohingegen 3,0 Volt erforderlich
wen* um eine Stromdichte von 0,04 A/ cm2 zu erzeugen- Das Durchsickern von Cr-Ionen
ijetrug, wte gefunden wurde, 0^4%, bezögen auf die
regenerierte Saure und berechnet aus dem Gesamt ge- to
wicht an Silberchlorid, das innerhalb eines spezifischen Zeitraums gebildet worden war.
Die Konzentration der Salzsäure, die durch die Elektrolyse regeneriert worden war, belief sich, wie
festgestellt wurde, auf etwa 30 g/l.
Der technische Vorteil, der mit der Verwendung eines Chiorid-Systems und damit einer Salzsäure-Laugung
verbunden ist, besteht offensichtlich in folgendem.
Da die Reaktivität von Salzsäure größer als die von
Schwefelsäure ist, ist es zunächst einmal generell die Salzsäure, die sich für Laugungsreaktionen bevorzugt
anbietet. Dies gilt insbesondere für die Laugung von gewissen südafrikanischen Nickel-Kupfer-Rohsteinmassen,
bei denen eine Nickel-Extraktion von über Vr
90% mit der stöchiometrischen Menge Salzsäure erzielt
werden kann. Unter analogen Laugungsbedingungen muß bei Verwendung von Schwefelsäure ein
mindestens 100%iger Überschuß an dieser Säure aufgewende
werden, um das gleiche Ergebnis zu errei- jo chen.
Zum zweiten folgt aus der Tatsache, daß Nickel bei niedrigeren Potentialen aus Chloridlösungeii abgeschieden
werden kann, daß für eine gegebene Stromdichte
die elektrolytische Gewinnung von Nickel aus js Chloridlösungen wirtschaftlicher durchgeführt werden
kann (weniger kWh pro Nickel-Einheii), und bzw.
oder daß - da die Grenzstromdichte für Chloridlösungen höher Hegt - die Größe der elektrolytischen Metallgewinnungsanlage,,
die bei Chloriden benötigt ad wird, kleiner als bei Sulfaten bemessen werden kann
bei einem gegebenen Potential.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Arbeitstechnik, wie sie oben für Nickelchlorid beschrieben wurde, in
analoger Weise zur Gewinnung von Zink aus Zink'
chloridlösungen angewendet werden kann.
Ein Test, der mit der oben beschriebenen Zelle unter
Verwendung von Zinkchlorid durchgeführt wurde, lieferte die folgenden Ergebnisse;
In diesem besonderen Fall enthielt die in die Kathodenkammer
eingespeiste Beschickungslösung 55 g/l Zink als Chlorid, 30 g/l freie Salzsäure, 50 g/l
Natriumchlorid und 10 g/l Borsäure. (Da die Überspannung
von Wasserstoff an Zink weit höher als an Nickel ist, kann eine gewisse Menge von freier Säure
ίη der Kathodenkammer zugelassen werden.)
Die Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Beschickungslösung in die Kathodenkammer eingespeist
wurde, war so eingestellt, daß die Zink-Konzentration im Elektrolyten auf 23 g/I herabgesetzt wurde. Die
Zelle wurde bei einer Temperatur von 40° C betrieben.
Die Stromausbeute betrug bei der obenerwähnten Strömungsgeschwindigkeit über 91% im Vergleich zu
einem Wert von 82,5%, den man unter analogen Bedingungen
(d, h. Konzentration an freier Saure) normalerweise bei Sulfadösungen erreicht.
Die Spannung, die erforderlich war, um eine Stromdichte von 0,045 Afcm7 zu erreichen, wurde zu
2,6 Volt ermittelt, wohingegen eine Spannung von 3,45 Volt benötigt wurde, um eine Stromdichte von
0,45 A/cm2 bei Sulfatlösungen unter analogen Bedingungen
einzustellen.
Es treten auch keine Schwierigkeiten auf, wenn man eine große Zahl von Elektrolysezellen nebeneinanderliegend
anordnet und in Betrieb nimmt, wie es in der Elektrolysetechnik an sich üblich ist. In einem
solchen Fall hat jede Kathodenkammer 11 - wie es ;n Fig. 2 veranschaulicht ist - eine Elektrolytkammer
12 auf jeder Seite neben sich, und in entsprechender Weise hat jede Anodenkammer 13 eine Elektrolytkammer
auf jeder Seite neben sich, abgesehen von jener Kammer 14, die an jedem Ende des Zellenverbandes
angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1KX/Z75
Claims (12)
1. Verfahren zum elektrolytisch«! Gewinn von
Nickel oder Zink aus wäßrigen Chloridlösungen mit Hilfe einer aus drei durch Diaphragmen voneinander
getrennten Kammern bestehenden Elektrolysezellen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung in eine Kathodenkammer der Elektrolysezelle eingeführt wird, bei der eine äußere
Kammer die Anodenkammer, eine andere äußere Kammer die Kathodenkammer und die
dazwischen angeordnete Kammer eine Elektro-Iytkammer
bilden, die von der Anodenkammer durch ein poröses Diaphragma geringer Permeabilität
getrennt ist, daß ein Anolyt verwendet wird, der aus einer Lösung besteht, die Anionen enthält,
welche ein Oxidationspotential aufweisen, das hoch genug ist, um zu gewährleisten, daß Ini wesentlichen
nur die Zersetzung von Wasser an der Anode unter den Betriebsbedingungen stattfindet,
und daß eine !kathodenkammer verwendet wird,
die von einem Diaphragma von verhältnismäßig hoher Permeabilität umgrenzt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsspiegel in der
Anodenkammer auf einem Niveau gehalten wird, das höher ist als dasjenige in qst benachbarten
Elektrolytkammer.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auffrischungs-Anolyt
nach Maßgal·' des Bedarf-- in die Anodenkammer
eingespeist wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aüffriscf-ungslösung während
des Betriebes in die AfiöaenVammer eingespeist
und aus der Elektrolytkammer regenerierte Säure abgezogen wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das spezifische
Gewicht des Anolyten so gewählt wird, daß es im wesentlichen genauso groß wie dasjenige
in der benachbarten Elektrolytkammer ist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus
einer Schwefeisaureiösung bestehender Änoiyt
verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Anolyten eine Substanz einverleibt wird, die imstande ist, sich mit den Chloridinnen, die in die
Anodenkammer eintreten, zu verbinden, am so
eine Oxidation von Chluridionen an der Anode zu verhindern.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die eine aus einem löslichen SiI-kifsaii
bnicisciitic Substanz dein Äsiuiyien einverleibt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektrische Stromtransport durch das poröse Diaphragma durch die Wanderung von Wasserstoffionen
gemäß dem Grötthüs-Mechanisrnus beeinflußt wird.
10. Elektrolysezelle zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die eine Anodenkammer, eine Kathodenkammer
und dazwischen eine durch Diaphragmen getrennte Elektrolytkammer aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anodenkammer (2; 13) ein poröses Diaphragma (5) mit geringer Permeabilität
und die Kathodenkammer (4; 11) ein Diaphragma (6) mit verhältnismäßig hoher Permeabilität
begrenzen.
11. Elektrolysezelle nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Anodenkammer umgrenzende Diaphragma (5) aus unglasserten
Tonziegeln oder -platten besteht.
12. Elektrolysezelle nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Diaphragma (5) eine Porosität von etwa 30% aufweist.
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