DE3821237C2 - - Google Patents
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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Description
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Bleilegierung bestimmter Zu
sammensetzung als Material für unlösliche Anoden, die bei Galvanisierverfah
ren eingesetzt werden, beispielsweise beim Elektroplattieren unter Verwendung
eines schwefelsauren Galvanisier-Bades oder beim elektrolytischen Raffinieren
unter Verwendung eines schwefelsauren Bades, namentlich beim kontinuierli
chen galvanischen Verzinken von Stahlbändern, sowie ein kontinuierliches
Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Zink oder zinkhaltigen Schichten.
Wenn im allgemeinen bei Elektroplattierungs-Verfahren (Galvanisierverfah
ren) unlösliche Elektroden eingesetzt werden, wird das im Wege der Galvanisie
rung aufzubringende Metall in Form von Ionen zugeführt. Ein Salz eines Galvani
sier-Metalls wird als Rohstoff dafür verwendet. Dieses wird üblicherweise in ei
ner Galvanisier-Lösung gelöst und dann zugeführt. Daher ist es üblich, den pH-
Wert des Galvanisier-Bades auf einen niedrigen Wert, beispielsweise einen pH-
Wert von 1,0 bis 2,0 einzustellen, um die Löslichkeit des Salzes zu erhöhen.
Der niedrige pH-Wert des Galvanisier-Bades gibt Veranlas
sung zu Korrosion der Entladungs-Oberfläche der unlösli
chen Elektroden. Daher war die Lebensdauer der Elektroden
selbst dann extrem kurz, wenn keine Beschädigung infolge
Kontaktes mit dem Stahlband eingetreten war.
Wenn beispielsweise galvanisches Verzinken in einem
schwefelsaueren Bad mit einem pH-Wert von 2,0 durchge
führt wird, ist die Lebensdauer selbst einer Elektrode
aus einer Blei-Silber-Legierung, die angeblich eine
relativ lange Lebensdauer hat, maximal 6 Monate.
In der Vergangenheit hatten also die für Elektroden ver
wendeten Legierungen keine ausreichende Korrosionsfestig
keit, so daß die Elektroden häufig ausgewechselt werden
mußten.
Zur Lösung dieses Problems wurden zahlreiche Verfahren
vorgeschlagen. Beispielsweise offenbart die offengelegte
japanische Patentanmeldung No. 59-28 598, daß der Auflö
sungsprozeß der Oberflächenschicht merklich verlangsamt
werden kann, wenn man einer Pb(Ag-Pb)-Legierung zur Ver
wendung als unlösliche Anode in einem schwefelsauren
Galvanisier-Bad eine kleine Menge Indium zusetzt. Unter
üblichen Bedingungen des Galvanisierens (Badzusammenset
zung: 250 g/l FeSO₄, 125 g/l ZnSO₄, 75 g/l Na₂SO₄; pH=
2; Bad-Temperatur: 60°C; Stromdichte: 30 bis 45 A/dm2;
galvanisch zu beschichtendes Material: Platten aus wei
chem, unlegiertem Stahl; Betriebszeit: 6 Monate) wurde
die mittlere Korrosions-Tiefe eines konventionellen
Elektrodenmaterials (2% Ag-Pb) mit der eines Materials
verglichen, dem In zugesetzt worden war. Es wurde berich
tet, daß die durch Korrosion abgetragene Menge bei einer
5% Indium enthaltenden Bleilegierung nur 32% der Menge
bei einem konventionellen Material betrug, und daß sie
für eine 5% Indium und 2% Silber enthaltende Bleilegie
rung 6,4% der Menge bei einem konventionellen Material
betrug.
In ähnlicher Weise ist in der offengelegten japanischen
Patentanmeldung No. 59-28 599 ein Beispiel offenbart, in
dem anstelle von Indium einer 0,5 bis 5% Silber enthal
tenden Bleilegierung 0,5-10% Zinn zugesetzt wird. In
diesem Fall sank unter ähnlichen Bedingungen, wie sie
oben angegeben werden, die mittlere Korrosions-Tiefe auf
3% des Wertes einer Probe eines Vergleichsbeispiels. Das
Ausmaß der Korrosion ist damit - grob angegeben - halb so
groß wie bei einem Material, dem Indium zugesetzt wurde.
Außerdem offenbart die offengelegte japanische Patentan
meldung No. 59-1 73 297 ein Beispiel einer Blei-Legierung,
in der neben einer Menge von 0,5 bis 5% Silber auch 0,1
bis 3% Strontium zugesetzt wird. Darüber hinaus offen
bart die offengelegte japanische Patentanmeldung No.
58-1 99 900 ein Beispiel einer Bleilegierung, in der neben
0,3 bis 6% Silber eine Menge von 0,8 bis 6% Thallium
zugesetzt wird.
Aus der DE-PS 81 24 50 ist eine korrosionsbeständige Bleilegierung bekannt, die
aus 1 bis 10% Indium, 0 bis 1,5% Zinn und Blei als Rest besteht und als
Oberflächenschicht für Verbundmetallbänder verwendet wird.
Die GB 84 36 129 beschreibt Bleilegierungen aus 0,1 bis 10% Silber, Zinn
und/oder Indium und Blei als Rest, die als Lotmaterialien verwendet werden.
Unter Berücksichtigung des Ziels, eine hohe Arbeitsge
schwindigkeit der Anlage zu erhalten und damit die Pro
duktivität zu erhöhen, ging der Trend bei der Entwicklung
neuerer Galvanisier-Zellen (Elektroplattierungs-Zellen)
dahin, unter Einsatz höherer Stromdichten zu arbeiten.
Beispielsweise wird inzwischen das Galvanisieren bei
hohen Stromdichten von 150 A/dm2, ja sogar bei 250 A/dm2,
mit einer Elektrode aus einer Blei-Silber-Legierung
durchgeführt.
Wie außerdem aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist,
werden in den für das Elektroplattieren und das elektro
lytische Raffinieren verwendeten Elektrolyten unlösliche
Anoden verwendet. Unter den oben genannten Bedingungen
findet an der Oberfläche der zu beschichtenden Materiali
en, die als Kathode dienen, eine Elektrolyse von Zink,
Zinn, Nickel, Blei, Cobalt, Eisen, Kupfer und deren
Legierungen statt. Im allgemeinen werden unlösliche
Anoden aus Blei verwendet. Dies geschieht deswegen, weil
Blei eine gewisse Korrosionsfestigkeit gegenüber Bädern
für die Galvanisierung (Elektroplattierung) und für die
elektrolytische Raffinierung zeigt. Außerdem wird bei
Durchleiten von Strom durch Pb Bleioxid (PbO2) auf der
Oberfläche gebildet. Dieses PbO2 erfüllt die Aufgabe der
unlöslichen Anode. Da allerdings Blei nicht vollständig
unlöslich ist, wenn es als unlösliche Bleianode verwendet
wird, löst sich eine geringe Bleimenge. Darüber hinaus
haftet das PbO2, das an der Oberfläche gebildet wird,
schlecht an der Elektroden-Grundfläche aus Blei. Demzu
folge kann sich das PbO2 abschälen und zeigt nicht immer
eine befriedigende Haltbarkeit und damit eine befriedi
gende Lebensdauer.
Gleichzeitig wird die geringe Pb2+-Menge, die sich im
Elektrolyten löst, zusammen mit Zn2+-Ionen und derglei
chen galvanisch niedergeschlagen. Damit wird Pb in die
galvanisch abgeschiedene (elektroplattierte) Schicht oder
in das elektrolytisch raffinierte Metall eingeschlossen,
wobei die Korrosionsbeständigkeit der Plattierung oder
die Reinheit des raffinierten Metalls sinken.
Von den an der vorliegenden Erfindung beteiligten Erfin
dern wurde eine unlösliche Anode offenbart, die eine
überlegene Haltbarkeit aufweist, wenn man sie in Verfah
ren zum galvanischen Abscheiden (Elektroplattieren) von
Niederschlägen auf der Oberfläche von Metallen in schwe
felsaueren Galvanisier-Bädern verwendet (vergleiche
japanisches Patent No. 13 00 021, veröffentlichte japani
sche Patentanmeldungen Nos. 60-45 719 und 60-45 718 sowie
japanische offengelegte Patentanmeldungen Nos. 59-1 73 297
und 60-26 635).
Allerdings löst sich bei Verwendung dieser herkömmlichen
unlöslichen Anoden unter den heutzutage üblichen Be
triebsbedingungen bei hohen Stromdichten im Bereich von
50 A/dm2 und sogar 100 A/dm2 und darüber immer eine klei
ne Menge Blei im Galvanisier-Bad, insbesondere dann, wenn
man dieses bei einer hohen Galvanisier-Geschwindigkeit
betreibt. Dies ist eines der Haupthindernisse in der
Durchführung von Galvanisier-Verfahren mit hoher Qualität
der abgeschiedenen Schichten. Darüber hinaus besteht
heute ein steigendes Bedürfnis dafür, die Produktionsko
sten zu senken. Daraus ergibt sich auch ein Bedürfnis für
Anoden, die eine längere Lebensdauer haben, damit die
Zeitdauer zwischen Vorgängen des Austauschs der Anoden
verlängert und dadurch nicht nur die Kosten der Anoden
selbst reduziert werden können, sondern auch die Zeit
verkürzt werden kann, in der die Anlage für den Austausch
der Elektroden stilliegt.
Galvanisier-Verfahren unter Einsatz hoher Strom
dichten in einer Anlage, die mit hoher Geschwindigkeit
betrieben werden kann, wie dies oben beschrieben wurde,
sollten wünschenswerterweise die folgenden Merkmale
aufweisen:
- (i) eine Abnahme der Dicke der Oberflächenschicht der unlöslichen Elektroden sollte verhindert werden;
- (ii) der Abstand zwischen den Elektroden sollte ver mindert werden;
- (iii) die Elektroden sollten billig sein und eine lange Lebensdauer zeigen;
- (iv) die Qualität der galvanisch abgeschiedenen Schicht sollte steigen und
- (v) der Energieverbrauch sollte niedrig sein.
Alle diese charakteristischen Erfordernisse hängen wech
selseitig miteinander zusammen. Insbesondere bringt ein
Anstieg der Stromdichte eine Erhöhung der Tendenz zum
Abbau der Oberflächenschicht der Elektrode mit sich.
Außerdem sinkt der pH-Wert an der Elektroden-Grenzfläche
gemäß der Gleichung
H₂O → 2H⁺ + 1/2 (O₂) + 2e-
weiter, und die Korrosivität des Mediums in der Umgebung
der Elektrode steigt. Daher wird insbesondere in einer
mit hoher Geschwindigkeit betriebenen Anlage zum galvani
schen Verzinken eine effizientere Maßnahme erforderlich,
die den Abbau der Elektroden-Oberflächenschicht verhin
dert.
Das Hauptziel der Durchführung des Galvanisier-Prozesses bei hoher
Stromdichte in einer Anlage, die mit hoher Geschwindigkeit betrieben wird, ist es, die Pro
duktivität, also den Ausstoß, zu erhöhen. Wenn allerdings die Stromdichte
gleichzeitig mit der Anlagen-Geschwindigkeit erhöht wird, ist der Energiever
brauch proportional zum Quadrat der Stromdichte. Damit erhöht sich die Ein
heit des Verbrauchs an elektrischem Strom (der Verbrauch an elektrischem
Strom pro Produktionseinheit) proportional zum Anstieg der Stromdichte oder
Betriebsgeschwindigkeit. Daher werden Mittel zur weiteren Reduzierung des
Energieverbrauchs erforderlich, um das Verfahren bei hoher Stromdichte durch
führen zu können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin, Blei-Indium (Pb-In-)
und Blei-Indium-Silber (Pb-In-Ag-)-Legierungen anzugeben, die als Material für
unlösliche Anoden verwendet werden können, die bei Galvanisierverfahren über
einen längeren Zeitraum eingesetzt werden können, sowie ein kontinuierliches
Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Schichten aus reinem Zink, Ni-Zn-
Schichten, Fe-Zn-Schichten oder Mn-Zn-Schichten anzugeben, bei dem einer
Verkleinerung der Elektroden-Oberfläche während des Galvanisierens bei hoher
Stromdichte vorgebeugt werden kann und bei dem die Elektroden-Oberfläche
über lange Zeiträume stabil ist und hinsichtlich ihres auf die Produktionseinheit
bezogenen Energieverbrauchs überlegene Eigenschaften aufweist.
In der Vergangenheit kam Elektroden aus Bleilegierungen, beispielsweise aus
Pb-Ag-Legierungen, großes Interesse zu. Derartige Elektroden wurden verbreitet
in schwefelsauren Bädern, einschließlich solcher Bäder, die eine Cl⁻-Ionen-Kon
zentration von maximal 500 ppm aufwiesen, verwendet. An derartigen Materia
lien, die für das Galvanisieren bei hoher Stromdichte geeignet sind, wurden ver
schiedene Verbesserungen vorgenommen. Die Eignung dieser Materialien beruht
darauf, daß auf der Elektroden-Oberfläche gebildetes Bleioxid (PbO2) als unlösli
ches Material der Elektrode fungiert. Wenn allerdings der Galvanisier-Prozeß bei
hoher Stromdichte durchgeführt wird, zeigt offensichtlich die Bleilegierungs-
Elektrode den Nachteil, daß sich die auf der Elektroden-Oberfläche gebildeten
Oxid-Schichten ablösen.
Die Verringerung der Dicke der Elektroden-Oberflächenschicht, die in der Ver
gangenheit Probleme mit sich brachte, wird nach den bisherigen Erkenntnissen
durch ein Zusammenspiel zweier Erscheinungen verursacht: Zum einen löst sich
die Elektrode selbst auf und gibt Ionen an das Galvanisier-Bad ab; zum anderen
lösen sich die Oxid
Schichten auf der Elektroden-Oberfläche ab. Es ist ganz
klar, daß diese beiden Erscheinungen, insbesondere das
Ablösen der Elektroden-Oberflächenschicht, die Lebensdau
er der Elektrode verkürzen und gleichzeitig die Qualität
der galvanisch abgeschiedenen Schicht vermindern. Es ist
erwünscht, die damit verbundenen Probleme zu lösen.
Die Oberflächenschicht der Elektrode löst sich aufgrund
von Kurzschlüssen der Elektrode in größerem Umfang im
Verlauf der Galvanisier-Verfahren ab, die bei hoher Ge
schwindigkeit und mit einer hohen Stromdichte betrieben
werden. Dadurch werden nicht nur Flecken auf der galva
nisch abgeschiedenen Oberfläche verursacht, sondern auch
im Zuge des nachfolgenden Walzens Vertiefungen gebildet.
Dies führt zu einer Verminderung der Qualität der beim
Galvanisieren erhaltenen Produkte.
Es ist denkbar, als Elektroden-Material Bleilegierungen
zur verwenden, in die zusammen mit Silber auch Calcium,
Strontium, Zinn, Thallium oder Indium eingebaut sind.
Wenn allerdings Elektroden aus derartigen Bleilegierungen
beim Galvanisieren unter hoher Stromdichte verwendet
werden, wird die Qualität der galvanisch abgeschiedenen
Schicht nur in geringem Umfang verbessert. Die Abschäl
festigkeit der Oberfläche ist nicht ausreichend. Darüber
hinaus kann in Abhängigkeit von der Fließgeschwindigkeit
der Galvanisier-Flüssigkeit, vom Verfahren des Anströmens
der Flüssigkeit und vom Abstand zwischen den Elektroden
die Galvanisier-Spannung übermäßig hoch werden. Dadurch
kann die Kapazität des Gleichrichters für den Galvani
sier-Strom überschritten werden.
Um außerdem ein hohes Niveau der Produktivität zu erhal
ten und den Energieverbrauch pro Produktionseinheit zu
senken, wird gegenwärtig der Galvanisier-Vorgang mit
einem möglichst geringen Elektroden-Abstand durchgeführt,
auch wenn dabei hin und wieder Kurzschlüsse zwischen den
Elektroden auftreten. Entsprechend ist es in Galvanisier-
Verfahren, die bei hoher Geschwindigkeit unter hoher
Stromdichte betrieben werden, erforderlich, gleichzeitig
die einander entgegengesetzten Aufgaben zu lösen, die
Galvanisier-Spannung zu erniedrigen und einem Abschälen
der Elektroden-Oberfläche vorzubeugen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden verschiedene
Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, die Lebensdauer
unlöslicher Elektroden zu verlängern, die in schwefelsau
ren Galvanisier-Bädern (Elektroplattierungs-Bädern) und
schwefelsauren Bädern für das elektrolytische Raffinieren
verwendet werden. Dabei wurde überraschend gefunden, daß
bei Einbau unvermeidlicher Verunreinigungen einschließ
lich Zinn, Antimon, Kupfer, Zink, Eisen und Arsen in das
Blei, die Lebensdauer unlöslicher Anoden aus einer Blei-
Indium-Legierung oder einer Blei-Silber-Indium-Legierung
sehr stark verlängert werden kann, wenn die Konzentration
an Zinn auf einen sehr niedrigen Wert begrenzt wird.
Gleichzeitig wird die Haltbarkeit der Elektrode in bemer
kenswerter Weise erhöht.
Unerwarteterweise wurde auch gefunden, daß weniger ein
Zinn enthaltendes Material, von dem bekannt ist, daß es
für niedrige Stromdichten geeignet ist, sondern vielmehr
Elektroden aus Blei-Indium-Legierungen und Blei-Indium-Silber-
Legierungen, in denen die Konzentration an Zinn als
Verunreinigung auf einen sehr niedrigen Wert begrenzt
ist, besonders geeignet sind für die Verwendung in konti
nuierlichen Galvanisier-Verfahren, die bei hoher Durch
satz-Geschwindigkeit betrieben werden.
Die unvermeidlichen Verunreinigungen, die im Blei enthal
ten sind, sind diejenigen, die aus den Ausgangsstoffen
für die Herstellung des Bleis stammen. Ausgangsstoffe für
Blei und ein Verfahren zum Raffinieren zum Blei werden im
folgenden beschrieben:
Blei kommt allein in Form von Bleiglanz (PbS), Cerussit
(Weißbleierz, PbCO3), Anglesit (Vitriolbleierz, PbSO4),
Krokoisit (Rotbleierz, PbCrO4) oder als kompliziert zu
sammengesetztes Mineral zusammen mit Zink-, Silber- und
Kupfer-Erzen und dergleichen vor. In Verfahren zur Raffi
nierung von Blei werden diese Bleierze als Ausgangsstoffe
verwendet. Die Erze werden zweimal in einem Sinterofen
gesintert, um den schädlichen Schwefel zu entfernen. Da
nach werden die gesinterten Klumpen zusammen mit Koks als
Brennstoff, Kalkstein als Flußmittel und Stahlschrott in
einen Hochofen gefüllt, in dem die Raffinierung durchge
führt wird. Das dabei entstehende Rohblei wird nach dem
Betts-Verfahren, das ein elektrolytisches Verfahren ist,
oder außerdem nach dem Parkes-Verfahren oder dem Harris-
Verfahren - beide Verfahren sind Trocken-Verfahren -
raffiniert. Die Reinheit des raffinierten Bleis liegt im
Fall von Blei für die industrielle Anwendung bei wenig
stens 99,9% und im Falle von Blei für elektrische (elek
trolytische) Verfahren bei wenigstens 99,99%.
Allerdings liegt bei den Produkten des oben beschriebenen
Raffinations-Verfahren der Gehalt an zufälligen Verunrei
nigungen wie Zinn, Antimon, Kupfer, Zink, Eisen und Arsen
im allgemeinen bei 0,1 bis 0,01 Gew.-%. Bei Diskussionen
über die Haltbarkeit von Bleilegierungen wurde in der
Vergangenheit ein Gehalt an Verunreinigungen angenommen,
der in dieser Größenordnung liegt.
Bei der Erforschung der Auswirkungen der oben genannten,
unvermeidlichen Verunreinigungen wurde nun gefunden, daß
dann, wenn der Gehalt an Zinn 0,005 Gew.% überschreitet,
die Haltbarkeit drastisch sinkt. Auf der Grundlage dieser
Ergebnisse wurde die vorliegende Erfindung gemacht. Frü
her lag der Gehalt an Zinn als zufällige Verunreinigung
im allgemeinen bei ungefähr 0,05 Gew.-%.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung einer Bleilegierung, die
aus 0,5 bis 13 Gew.-% Indium und zum restlichen Anteil aus Blei mit
zufälligen Verunreinigungen besteht, wobei die Menge an Zinn in den zufälligen
Verunreinigungen nicht höher als 0,005 Gew.-% liegt, als Material für unlösliche
Anoden für Galvanisierungsverfahren.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Bleilegierung, die
aus 0,5 bis 13 Gew.-% Indium, 0,5 bis 10 Gew.-% Silber und zum
restlichen Anteil aus Blei mit zufälligen Verunreinigungen besteht, wobei die
Menge an Zinn in den zufälligen Verunreinigungen nicht höher als 0,005 Gew.-%
liegt, als Material für unlösliche Anoden für Galvanisierverfahren.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Blei-Indium-Le
gierung oder einer Blei-Indium-Silber-Legierung, in der die Menge an Zinn in den
zufälligen Verunreinigungen nicht höher als 0,005 Gew.-% liegt, als Material für
unlösliche Anoden zum kontinuierlichen galvanischen Verzinken von Stahl
bändern.
Schließlich betrifft die Erfindung ein kontinuierliches Verfahren zum galvani
schen Abscheiden von Schichten aus reinem Zink, Ni-Zn-Schichten, Fe-Zn-
Schichten oder Mn-Zn-Schichten, bei dem ein schwefelsaures, Zink enthalten
des Galvanisier-Bad und als unlösliche Anode eine Elektrode aus einer Bleilegie
rung verwendet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Bleilegierung
aus 0,5 bis 13 Gew.-% Indium oder 0,5 bis 13 Gew.-% Indium und 0,5
bis 10 Gew.-% Silber und jeweils vom restlichen Anteil aus Blei mit zufälligen
Verunreinigungen besteht, worin die Menge an Zinn in den zufälligen Verunreini
gungen auf einen Wert von nicht über 0,005 Gew.-% begrenzt ist, und der Galvani
sier-Vorgang bei einer Stromdichte von wenigstens 50 A/dm² und unter Anwen
dung einer Fließgeschwindigkeit der Galvanisier-Lösung von wenigstens 0,6 m/s
durchgeführt wird.
Die Auswirkungen der Verfahrensweise gemäß der vorliegen
den Erfindung sind insbesondere dann bemerkenswert, wenn
der Galvanisier-Vorgang bei hoher Stromdichte durchge
führt wird, die bei 80 A/dm2 oder höher liegt.
Unter der oben genannten Fließgeschwindigkeit der Galva
nisier-Lösung wird die absolute Fließgeschwindigkeit der
Galvanisier-Lösung zwischen den Elektroden verstanden.
Für die Fließgeschwindigkeit gibt es keinen besonderen
oberen Grenzwert. Unter normalen Bedingungen liegt die
Fließgeschwindigkeit allerdings bei maximal 2,0 m/s.
Die Arbeitsweise gemäß der vorliegenden Erfindung ist
nicht auf ein einziges Verfahren für die Zufuhr der Gal
vanisier-Lösung beschränkt, mit dem die Fließgeschwindig
keit von wenigstens 0,6 m/s aufrechterhalten wird. Vom
Standpunkt einer Verbesserung der Bedingungen des Galva
nisierens (Elektroplattierens) ist es jedoch bevorzugt,
hierfür Düsen einzusetzen, die die Galvanisier-Lösung in
einer Richtung entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung der
Stahlbänder anströmen lassen.
Es liegt im Sinne der vorliegenden Erfindung, das Verfah
ren zur kontinuierlichen galvanischen Verzinkung von
Stahlbändern einzusetzen. Die Geschwindigkeit der Bewe
gung der Stahlbänder liegt vorzugsweise bei 0,33 bis
3,33 m/s.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Graphik, in der die Beziehung zwischen
der Stromdichte und der Spannung des Galvanisier-Vorgangs
gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt eine Graphik, in der die Auswirkung eines
Indium-Zusatzes bei Beschränkung des Zinn-Zusatzes auf
verschiedene Werte dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt eine Graphik, in der die Auswirkung eines
Zusatzes von Silber und Indium bei einem Zinn-Gehalt
oberhalb von 0,005 Gew.-% oder nicht über 0,005 Gew.-%
dargestellt ist.
Fig. 4 zeigt eine Graphik, in der die Auswirkungen des
Zinn-Gehaltes in einer Bleilegierung mit 2 Gew.-% Silber
und 5 Gew.-% Indium auf die Haltbarkeit der Elektrode
dargestellt sind.
Fig. 5 zeigt eine Graphik, in der die Beziehung zwischen
der Stromdichte und dem Gewichtsverlust der Elektrode
dargestellt ist.
Fig. 6 zeigt eine Graphik, in der die Änderung der Gal
vanisier-Spannung dargestellt ist, wenn die Flußgeschwin
digkeit der Galvanisier-Lösung verändert wird.
Nachfolgend werden die Gründe dafür angegeben, warum die
Mengen der Elektroden-Komponenten in der oben beschriebe
nen Weise beschränkt werden. In den nachfolgenden Ausfüh
rungen bedeuten Angaben in "%" Gewichtsprozent, solange
nichts anderes angegeben wird.
Beim Legieren mit Blei erhöht ein steigender Anteil an
Indium die Beständigkeit gegen ein Auflösen der Elektro
den. Insbesondere wenn der Zinn-Gehalt auf einen Wert von
maximal 0,005 Gew.-% begrenzt wird, hat eine Zugabe von
weniger als 0,5 Gew.-% Indium keine Auswirkungen. Wenn
andererseits die Menge an zugesetztem Indium 13 Gew.-%
überschreitet, wird die Legierung teuer, und ihre Verar
beitbarkeit verschlechtert sich. Aus diesem Grunde wird bei der erfindungs
gemäß zu verwendenden Legierung der Indium-Gehalt auf einen Wert von
0,5 bis 13 Gew.-%, bevorzugt auf 2 bis 8 Gew.-% begrenzt.
Wenn der Zinn-Gehalt auf einen Wert von maximal 0,005
Gew.-% begrenzt wird, können die (stabilisierenden)
Auswirkungen eines Indium-Zusatzes zum Elektroden-Mate
rial dann in weitem Umfang verbessert werden, wenn der
Silber-Gehalt im Bereich von 0,5 bis 10 Gew-% liegt.
Zinn ist im Blei in Form zufälliger Verunreinigungen
enthalten. Wie oben beschrieben wird, verschlechtert sich
die Haltbarkeit der Legierung übermäßig, wenn Zinn in
Mengen oberhalb von 0,005 Gew.-% enthalten ist.
Auf diesem Wege ist insbesondere dann, wenn bei der erfindungsgemäß
zu verwendenden Legierung der Gehalt an Zinn auf einen Wert von maximal 0,005
Gew.-% begrenzt wird, der Einfluß von Indium auf ein Ab
sinken der Geschwindigkeit der Auflösung der Bleilegie
rung im Elektrolyten hervorragend. Dieser Einfluß des
Indiums ist zwar bekannt, es wird jedoch ein unerwarteter
synergistischer Einfluß bei einer Bleilegierung mit einem
gewissen Indium-Gehalt erhalten.
Wenn hochreines, nach dem Betts-Verfahren hergestelltes
Blei verwendet wird, kann der Gehalt an Zinn als Verun
reinigung leicht auf maximal 0,005 Gew.-% begrenzt wer
den. In diesem Fall liegt der Gesamtgehalt an anderen
Verunreinigungen ebenfalls bei maximal 0,005 Gew.-%. Wenn
außerdem raffiniertes Blei verwendet wird, das Bismut als
Verunreinigung nicht enthält, kann Zinn aus dem raffi
nierten Blei dadurch entfernt werden, daß man das Blei
während des Schmelz-Vorgangs unter Rühren oxidiert.
Eine allgemeine Beziehung zwischen der Galvanisier-Span
nung und dem Galvanisier-Strom sowohl für eine Elektrode
aus einer herkömmlichen Legierung als auch für eine
Elektrode aus einer erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung ergibt
sich aus Fig. 1.
In der in Fig. 1 dargestellten Graphik zeigt Kurve A den
Fall einer herkömmlichen Platin-Elektrode. Der Eletroden-
Abstand d beträgt 30 mm. Verwendet man stattdessen eine
Elektrode aus einer Blei-Silber-Legierung, und erhöht die
Fließgeschwindigkeit der Galvanisier-Lösung von 0,2 auf
0,9 m/s, wird entstehendes Gas schneller abgeführt. Im
Ergebnis sinkt dann das Galvanisier-Potential (Kurve B).
Auch in diesem Fall beträgt der Elektroden-Abstand d
30 mm.
Setzt man darüber hinaus eine Elektrode aus einer Blei-
Indium-Silber-Legierung mit einem Zinn-Gehalt kleiner oder
gleich 0,005 Gew-% gemäß der vorliegenden erfindungsgemäßen Verwendung ein,
und vermindert den Abstand der Elektroden voneinander auf
die Hälfte, läßt sich die Galvanisier-Spannung sogar noch
weiter absenken. Wenn der Elektroden-Abstand d 15 mm be
trägt und die Stromdichte A bei 100 A/dm2 liegt, wird die
Galvanisier-Spannung - grob angegeben - halbiert (Kurve
C). Bei einer Stromdichte von wenigstens 100 A/dm2 ist
diese Tendenz besonders bemerkenswert. In der Vergangen
heit konnte der Wert für den Elektroden-Abstand niemals
niedriger als 30 mm sein. Selbst bei Verwendung herkömm
licher Bleielektroden lag der Elektroden-Abstand nicht
unter 20 mm.
Auf diesem Wege wird durch die erfindungsgemäßen Maßnah
men der ausgezeichnete Wirkungsgrad des Stroms bei der
kontinuierlichen Hochgeschwindigkeits-Galvanisierung noch
weiter verbessert.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend noch weiter
unter Bezugnahme auf die Beispiele erläutert. Diese
dienen dabei mehr erläuternden Zwecken und sind nicht als
Beschränkung der vorliegenden Erfindung gedacht.
Es wurde Blei eingesetzt, aus dem Zinn durch Behandlung
nach dem Betts-Verfahren entfernt worden war. Die vorge
schriebenen Mengen an Indium und Zinn wurden dem Blei
zugesetzt. Die Mischung wurde als Ausgangsmaterial
verwendet. Durch übliche Schmelz-Verfahren wurden Blei
legierungs-Schmelzen mit Zusammensetzungen hergestellt,
wie sie in Tabelle 1 angegeben sind. Die Schmelzen wurden
dann in Formen gegossen und ausgewalzt. Dabei wurden
Platten mit einer Dicke von 1 mm erhalten. Test-Plättchen
von 1 mm Dicke, 30 mm Breite und 100 mm Länge wurden aus
den Platten ausgeschnitten und als Anoden verwendet. Ein
Platinplättchen mit denselben Maßen wurde als Kathode
verwendet. Beide Elektroden wurden in ein Galvanisier-Bad
in Form einer wäßrigen Natriumsulfat-Lösung eingetaucht,
die mit Schwefelsäure angesäuert war. In der Lösung waren
100 g/l Na₂SO₄ gelöst; der pH-Wert des Bades lag bei 2.
Der Galvanisiervorgang (Elektroplattieren) wurde bei
einer Badtemperatur von 70°C und bei einem Stromfluß von
10 A (Stromdichte: 80 A/dm2) 500 Stunden lang durchge
führt. Danach wurde der Oxid-Film, der sich auf der Ober
fläche der Testplättchen gebildet hatte, in einer wäßri
gen Lösung entfernt, die 160 g/l NaOH und 200 g/l Glucose
gelöst enthielt. Der Gewichtsverlust der Testplättchen
wurde dann gemessen und auf die Elektrizitäts-Einheit
(Einheit des Stromverbrauchs) bezogen. Die Ergebnisse der
Messung sind ebenfalls in Tabelle 1 dargestellt.
Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen dem Gehalt der Elek
troden-Legierungen an Indium und Zinn und dem Gewichts
verlust der Testplättchen. Fig. 3 zeigt die Beziehung
zwischen dem Gehalt an Indium, Silber und Zinn in den
Elektroden und dem Gewichtsverlust der Testplättchen.
Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen dem Zinn-Gehalt der
Testplättchen, deren Legierung 5 Gew.-% Indium und 2 Gew.-%
Silber enthält, und dem Gewichtsverlust der Testplätt
chen.
Wie aus Tabelle 1 und den Fig. 2 bis 4 offensichtlich
wird, ist der Gewichtsverlust sowohl in einer Bleilegie
rung, die 0,5 bis 13 Gew.-% Indium enthält, als auch in
einer Bleilegierung, die 0,5 bis 13 Gew.-% Indium und 0,5
bis 10 Gew.-% Silber enthält, dann extrem klein, wenn der
Zinngehalt auf maximal 0,005 Gew.-% begrenzt ist. In be
vorzugten Ausführungsformen liegt der Zinn-Gehalt der
Legierungen bei 0,003 Gew.-% oder weniger.
Insbesondere kann aus Fig. 2 entnommen werden, daß man
Legierungen mit ausgezeichneter Beständigkeit gegen Auf
lösung erhält, wenn der Indium-Gehalt im Bereich von 2
bis 12 Gew.-% liegt. Dies liegt an dem synergistischen
Zusammenwirken zwischen dem Indium-Gehalt und dem Zinn-
Gehalt der Legierungen, insbesondere bei sinkendem
Zinn-Gehalt. Aus Fig. 3 kann entnommen werden, daß
unabhängig von der Silber-Menge durch den Zusatz von
Indium ein ausgezeichneter synergistischer Effekt erhal
ten wird, wenn der Zinn-Gehalt auf einen Wert von maximal
0,005 Gew.-% beschränkt wird. Darüber hinaus kann aus Fig.
4 entnommen werden, daß die entstehende Legierung nahezu
vollständig unlöslich wird, wenn man den Zinn-Gehalt auf
einen Wert von maximal 0,005 Gew.-% begrenzt.
In den Testplättchen liegt der Gesamtgehalt an Antimon,
Kupfer, Zink, Eisen, Arsen und dergleichen als Verunrei
nigungen bei maximal 0,001 Gew.-%.
In diesem Beispiel wurde eine gebräuchliche horizontale
Zink-Galvanisier-Zelle als Vorrichtung für den Galvani
sier-(Elektroplattier-)Vorgang verwendet. Als ein be
vorzugtes Beispiel gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung kam eine unlösli
che Elektrode zum Einsatz, die aus einer Bleilegierung
mit einem Indium-Gehalt von 5% und einem Silber-Gehalt
von 2% bestand und in der die Menge an Zinn als Verun
reinigung auf einen Wert von 0,001% eingestellt war.
Eine Bleilegierung mit einem Gehalt von 5% Zinn und 2%
Silber wurde als Elektrode in einem Vergleichsbeispiel
eingesetzt. Darüber hinaus wurde eine Elektrode aus einer
Bleilegierung mit einem Silbergehalt von 2% als Beispiel
für eine herkömmliche Elektrode verwendet. Die Elektroden
wurden dadurch hergestellt, daß man die oben beschriebenen
Legierungen in einer Dicke von 10 mm auf eine Platte von
Kohlenstoff-Stahl (unlegiertem Stahl) aufbrachte. Die
Elektrode war 1900 mm breit und 500 mm lang. Die Zusam
mensetzung des Galvanisier-Bades war in diesem Beispiel
wie folgt: 250 g/l FeSO₄, 125 g/l ZnSO₄ und 75 g/l
Na₂SO₄. Der pH-Wert betrug 2, und die Bad-Temperatur war
60°C.
Die Galvanisier-Lösung wurde mit einer konstanten Fließ
geschwindigkeit von 1,2 m/s in einer Richtung angeströmt,
die der Bewegungsrichtung der Platten aus weichem, unle
gierten Stahl entgegenlief. Der Galvanisier-Vorgang wurde
kontinuierlich bei hoher Geschwindigkeit durchgeführt.
Der Elektroden-Abstand war 15 mm, und die Geschwindigkeit
des Stahlbandes lag bei 2,5 m/s. Bei der Durchführung des
Beispiels mit der herkömmlichen Elektrode und des Ver
gleichsbeispiels war die Fließgeschwindigkeit der Galva
nisierlösung 0,2 m/s.
Die Stromdichte wurde variiert und ihre Auswirkung auf
die Höhe des Gewichtsverlustes der Elektroden untersucht.
Die Ergebnisse sind in Form einer Graphik in Fig. 5 ge
zeigt. In der Figur steht die Kurve (a) für das Beispiel
mit der konventionellen Elektrode, die Kurve (b) steht
für das Vergleichsbeispiel und die Kurve (c) steht für
das Beispiel mit der Elektrode aus der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung.
Der maximale Wert der Stromdichte "id" ergibt sich nähe
rungsweise aus der nachfolgenden Gleichung, die auf den
Angaben für die Elektroden-Länge (l), den Elektroden-Ab
stand (d) und die Fließgeschwindigkeit der Lösung zwi
schen den Elektroden (v) basiert:
id = k(v/l.d)1/3
In dieser Gleichung bedeutet k eine Konstante.
Um ein Maß für die Leistungsfähigkeit der Elektrode im
praktischen Betrieb zu erhalten, wurde das Abschälen der
galvanisch aufgebrachten Beschichtung im Kanten-Bereich
gemessen. Die aufplattierte Schicht im Bereich der Kanten
schält sich als erstes ab, gefolgt von einem Brand auf
grund der Stromdichte. Wie sich aus Fig. 5 ergibt, be
gann das Abschälen der aufplattierten Schicht von den
Kanten bei einer Stromdichte von 100 A/dm2. Im Gegensatz
dazu liegt die Stromdichte, bei der das Abschälen der
aufplattierten Schicht an den Kanten auftritt, bei einem
angenähert doppelt so hohen Wert von 200 A/dm2, wenn die
Elektrode aus einer Bleilegierung mit 5 Gew.-% Indium und
2 Gew.-% Silber besteht, in der der Zinn-Gehalt auf einen
Wert kleiner oder gleich 0,005 Gew.-% eingestellt ist, und
wenn eine höhere Fließgeschwindigkeit der Lösung, nämlich
eine Geschwindigkeit von 1,2 m/s, eingestellt wird. Die
Bedingungen, unter denen das Bad stabil betrieben werden
kann, werden daher um diesen Zahlenwert ausgedehnt.
Wenn gemäß dem Vergleichsbeispiel die Fließgeschwindig
keit der Lösung auf einen Wert von 1,2 m/s bei Verwendung
einer Elektrode aus einer Bleilegierung mit 5 Gew.-% Zinn
und 2 Gew.-% Silber erhöht wurde, wurde diese Verbesserung
nicht beobachtet.
Die Verfahrensweise des Beispiels 2 wurde wiederholt,
wobei verschiedene herkömmliche Elektroden aus einer
Bleilegierung verwendet wurden. Die Stromdichte lag im
Mittel bei 80 A/dm2. Die Haltbarkeit der Elektroden
gegenüber einem Abschälen der Oberflächen wurde auf der
Grundlage der Lebensdauer der Elektrode unter bestimmten
Betriebsbedingungen und auf der Grundlage des Gewichts
verlustes in einem Laboratorium untersucht und berechnet.
Die Bedingungen des Galvanisier-Verfahrens waren für alle
Legierungs-Elektroden gleich.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 ge
zeigt. Es wird ersichtlich, daß ein Elektrodenmaterial,
das Indium enthält und in dem der Zinn-Gehalt auf einen
Wert von unterhalb 0,005 Gew.-% eingestellt ist, besonders
bemerkenswerte Auswirkungen auf die Lebensdauer der Ano
den hat. In Tabelle 2 wird unter "Lebensdauer" der Zeit
raum (angegeben in Zahl der Monate) eines kontinuierli
chen Einsatzes der Elektrode verstanden, der verstreichen
mußte, bis eine Verschlechterung der Produktqualität auf
grund des Abschälens der Elektroden-Oberflächenschicht
nicht länger ignoriert werden konnte. Unter "Gewichtsab
nahme" wird die Abnahme des Gewichts der Anode verstan
den, wenn ein kontinuierlich durchgeführter Eintauchtest
der Elektrode in einem Laboratorium durchgeführt worden
war. Dieser Gewichtsverlust hat nicht gleichzeitig auch
einen Rückgang der Produktqualität zur Folge. Daher zeigt
ein niedriger Wert im Test nicht notwendigerweise einen
Gewichtsverlust unter üblichen Betriebsbedingungen an.
Für eine Elektrode aus einer Bleilegierung mit einem Ge
halt an 5% Zinn wurde eine Lebensdauer von 3 Monaten
ermittelt. Die Lebensdauer für eine Elektrode aus einer
Bleilegierung mit einem Gehalt an Silber von 2 Gew.-% lag
bei 6 Monaten. Die Lebensdauer einer Elektrode aus einer
Bleilegierung mit einem Indium-Gehalt von 5 Gew.-% und
einem Silbergehalt von 2 Gew.-%, in der die Menge an Zinn
0,001 Gew.-% betrug, lag bei 24 Monaten. Darin zeigt sich
die große Überlegenheit des Elektrodenmaterials gemäß der vor
liegenden erfindungsgemäßen Verwendung. Es wird angenommen, daß der Grund
hierfür darin liegt, daß der Anteil an PbO2, das eine
gute Korrosionsfestigkeit aufweist, an den Oxiden (PbO,
PbO2) in der Oberflächenschicht der Elektrode hoch ist.
Man kann erwarten, daß ein derartiger Anstieg der Elek
troden-Lebensdauer ein Sinken der Betriebskosten und
Unterhaltskosten der Anlage zur Folge hat.
Bei der Durchführung der Galvanisierung bei hoher Durch
satzgeschwindigkeit und hoher Stromdichte unter Verwen
dung eines zinn-haltigen Elektrodenmaterials, das hervor
ragende Eigenschaften bei der Galvanisierung im Bereich
niedriger Stromdichten zeigt, steht weniger das Abschälen
der Oberflächenschicht, sondern mehr die Auflösung der
Oberflächenschicht im Vordergrund. Man nimmt an, daß dies
davon herrührt, daß im Falle eines zinn-haltigen Materi-
als die Möglichkeit der Elektrode, PbO2 zu bilden, das
eine hohe Korrosionsfestigkeit in einer Blei-Oberflächen
schicht fördert, schlechter als die eines Silber enthal
tenden Materials ist. Die Bleilegierung beginnt sich in
der Bad-Flüssigkeit zu lösen, bevor die Bildung eines
passivierenden Films auf der Oberfläche abgeschlossen
werden kann. Entsprechend ist die oben beschriebene Aus
wirkung der weiteren Zugabe von Indium zur Legierung
unerwartet, obwohl bekannt war, daß Zinn enthaltende
Legierungen hervorragende Korrosions-Festigkeit im
Bereich niedriger Stromdichten zeigen können.
Was darüber hinaus die Auswirkung des Indium-Zusatzes in
Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung angeht, so
kann gesagt werden, daß sich das Abschälen der Oberflä
chenschicht-Oxide in weitem Umfang unterdrücken läßt.
Dies zeigt sich offensichtlich an der verlängerten
Lebensdauer der Elektroden, wie sie oben beschrieben
wurden.
In diesem Beispiel wurde die Verfahrensweise von Beispiel
2 wiederholt. Es wurde die Beziehung zwischen der Fließ
geschwindigkeit der Galvanisier-Lösung und der Spannung
beim Galvanisieren untersucht, wobei eine Blei-Elektrode
mit einem Gehalt an Indium von 5 Gew.-% und einem Gehalt
an Silber von 2 Gew.-% verwendet wurde.
Die Ergebnisse sind in Fig. 6 graphisch dargestellt.
Daraus kann ersehen werden, daß bei einer Stromdichte von
80 A/dm2 die Galvanisier-Spannung ansteigt, wenn die
Fließgeschwindigkeit der Galvanisier-Lösung geringer als
0,6 m/s ist. Wenn demgemäß die Fließgeschwindigkeit der
Plattierungs-Lösung wenigstens 0,6 m/s ist, kann ein
weiteres Absinken der Spannung des Galvanisier-Vorgangs
und damit eine weitere Verbesserung des Energiever
brauchs, bezogen auf die Produktionseinheit, erwartet
werden.
Claims (6)
1. Verwendung einer Bleilegierung, die aus 0,5 bis 13 Gew.-% Indium und zum
restlichen Anteil aus Blei mit zufälligen Verunreinigungen besteht, wobei die
Menge an Zinn in den zufälligen Verunreinigungen nicht höher als 0,005 Gew.-% liegt,
als Material für unlösliche Anoden für Galvanisierungsverfahren.
2. Verwendung einer Bleilegierung nach Anspruch 1, mit zusätzlich 0,5 bis 10
Gew.-% Silber für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer Bleilegierung nach Anspruch 1 oder 2 als Material für un
lösliche Anoden zum kontinuierlichen galvanischen Verzinken von Stahlbändern.
4. Kontinuierliches Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Schichten
aus reinem Zink, Ni-Zn-Schichten, Fe-Zn-Schichten oder Mn-Zn-Schichten, bei
dem ein schwefelsaures, Zink enthaltendes Galvanisier-Bad und als unlösliche
Anode eine Elektrode aus einer Bleilegierung verwendet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Bleilegierung mit einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 1
oder 2 verwendet wird und der Galvanisier-Vorgang bei einer Stromdichte von we
nigstens 50 A/dm² und unter Anwendung einer Fließgeschwindigkeit der Galvani
sier-Lösung von wenigstens 0,6 m/s durchgeführt wird.
5. Kontinuierliches Verfahren zum galvanischen Verzinken nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte auf einen Wert von mehr als 80
A/dm² eingestellt wird.
6. Kontinuierliches Verfahren zum galvanischen Verzinken nach Anspruch 4
oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufgeschwindigkeit der zu galvanisie
renden Stahlbänder im Bereich von 0,33 bis 3,33 m/s eingestellt wird.
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