DE3330838C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
- C25C1/12—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of copper
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abschei
dung von Arsen aus schwefelsauren Kupferelektrolyten gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die verbreiteste Methode zum Entfernen von Arsen
aus einer Elektrolytlösung besteht darin, die Lösung in
Becken, die mit unlöslichen Bleianoden und Kupferkathoden
versehen sind, einer Elektrolysebehandlung zu unterziehen.
Der Elektrolyt, der in die Becken eingeleitet wird, enthält
normalerweise 40-50 g/l Cu, 150-200 g/l Schwefelsäure,
1-15 g/l As sowie veränderliche Mengen anderer Verunreini
gungen. Zu Beginn des Elektrolyseprozesses wird Kupfer
aus der Lösung an der Kathode ausgefällt. Sobald die Lösung
ausreichend arm an Kupfer ist, wird ebenfalls Arsen an
die Kathode mit niedergeschlagen, und bei der Fortsetzung
der Elektrolyse ist es möglich, daß an der Kathode hochgif
tiger Arsenwasserstoff entwickelt wird. Die Elektrolyse
wird normalerweise beendet, wenn der Kupfergehalt der Lö
sung 1-0,5 g/l erreicht, wonach die Lösung zur weiteren
Behandlung abgeleitet wird, wenn sie Nickel enthält, oder
sie wird neutralisiert oder zur Kupferelektrolyse zurückge
führt.
Aus DE-AS 26 49 553 ist ein Verfahren zur Beseiti
gung von Arsen aus arsen- und kupferhaltigen Elektrolyten
bekannt, bei welchem eine elektrolytische Abscheidung von
Arsen an der Kathode durchgeführt wird, indem durch den
Elektrolyten ein Gleichstrom und ein periodisch seine Pola
rität umkehrender Strom hindurchgeschickt wird, so daß
die Bildung von Arsengas an der Kathode während der elek
trolytischen Abscheidung verringert bzw. möglichst gering
gehalten wird. Dieses Verfahren nach der DE-AS 26 49 553
ist kompliziert und aufwendig und löst zudem das Problem,
die Bildung von Arsengas zu vermeiden, offenbar nur teil
weise, worauf die Formulierung "möglichst gering gehalten
wird" schließen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Ver
fahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß
die Bildung von Arsenwasserstoff verhindert wird, ohne
die Niederschlagung von Kupfer und Arsen an der Kathode
zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Ver
fahren gelöst, wie es durch den Anspruch 1 gekennzeichnet
ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Er
kenntnis, daß in Abhängigkeit des jeweiligen Kupfergehaltes
und weiterer Verfahrensparameter eine Grenzstromdichte
ermittelt werden kann, erst oberhalb der die Bildung von
Arsenwasserstoff einsetzt. In DE-AS 26 49 553 ist zwar
die Verringerung der Arsengasentstehung durch die Anwendung
niedriger Stromdichten genannt. Andererseits muß man jedoch
zur Verbesserung der Ausbeute möglichst hohe Stromdichten
anstreben. Um aus diesen einander widersprechenden Vorgaben
eine vernünftige Lehre zum technischen Handeln entwickeln
zu können, bedürfte es der mit vorliegender Erfindung of
fenbarten Erkenntnis des Zusammenhangs von Kupfergehalt,
sonstigen Systemparametern, Grenzstromdichte und anwendba
rer Stromdichte.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Ergebnisse eines Laborversuchs bezüglich
der Abhängigkeit der Stromdichte bei der
Kupfer- und Arsen-Kathodenniederschlagung
vom Kathodenpotential,
Fig. 2 die Grenzstromdichte des benutzten Systems
als die abhängige Variable vom Kupfergehalt
der Lösung.
Die Ergebnisse des in Fig. 1 dargestellten
Laborversuchs werden unten genauer betrachtet; diese
Ergebnisse zeigen, wie die Stromdichte bei der Kupfer-
und Arsenniederschlagung an der Kathode vom Kathoden
potential abhängig ist.
Die Lösung enthielt 2 g/l Cu, 5 g/l As und
250 g/l Schwefelsäure. Die Kupferkathode und die Blei
anode wurden in die Lösung, die nicht gerührt war,
bei der Temperatur von 45°C eingetaucht. Der Strom
generator belegte die elektrolytische Zelle mit einem
Strom, der von 0 bis 500 A/m2s anwuchs. Das Kathodenpoten
tial wurde unter Verwendung einer gesättigten Kalomel
elektrode (SCE) als Vergleichselektrode gemessen.
Unter den Verhältnissen der Fig. 1 wird bei
einer niedrigen Stromdichte kleiner 100 A/m2 nur Kupfer
ausgefällt. Wenn sich die Stromdichte erhöht, vergrößert
sich auch die Kathodenüberspannung, die den folgenden
Elektrodenprozeß erlaubt, das ist die Ausfüllung von
Arsen mit Kupfer. Erhöht sich die Stromdichte weiter,
so wird die Grenzstromdichte i L erreicht. Diese Grenz
stromdichte steht für die höchste Kupfer- und Arsen
ausfällungsrate, in welchem Fall die Geschwindigkeit
der gesamten Reaktion durch die Diffusion des Arsens
und des Kupfers gesteuert wird. Wenn sich die Strom
dichte weiterhin erhöht, wächst das Elektrodenpotential
rasch und erreicht bald das Wasserstoffabscheidungspotential.
Gleichzeitig mit der Wasserstoffabscheidung wird an der
Elektrode auch Arsenwasserstoff abgegeben.
In der Praxis ist es deshalb erforderlich,
mit einer Stromdichte zu arbeiten, die unterhalb der
Grenzstromdichte bleibt; in diesem Fall wird kein Arsen
wasserstoff erzeugt. Andererseits ist es zweckmäßig,
mit einer Stromdichte zu arbeiten, die so nahe wie
möglich an die Grenzstromdichte herankommt, da dann die
Anlage am wirksamsten arbeitet, wenn die Abschei
dungsraten des Kupfers und des Arsens am höchsten sind. Es ist
hervorzuheben, daß selbst bei Überschreiten der Grenz
stromdichte die Abscheidungsrate für Kupfer und Arsen nicht
anwachsen, sondern der überschreitende Stromanteil
in nutzloser Erzeugung von Wasserstoff und schädlichem
Arsenwasserstoff vergeudet wird.
Unter den Faktoren, welche die Grenzstrom
dichte bestimmen, sind der Kupfer- und der Arsengehalt
der Lösung, die Temperatur und die Tatsache zu nennen,
ob die Lösung gerührt wird oder nicht, d. h. solche
Faktoren, welche die Diffusion der auf die Kathode
einwirkenden Stoffe erhöhen, vergrößern auch die Grenz
stromdichte. Da während des Prozesses sich der Kupfer-
und Arsengehalt ändert und sich entsprechend der Grenz
strom ändert, ist es für die Wirksamkeit des Prozesses
von Vorteil, die benutzte Stromdichte im Verhältnis
dieser Änderungen einzustellen. Das folgende Beispiel
soll dies erläutern.
Beispiel: In industriellem Maßstab wurde ein Elektrolyt,
der 44 g/l Cu, 8 g/l As, 17 g/l Ni und 182 g/l H2SO4
enthielt, durch zwei Gruppen von Kupferextraktionsbecken
geleitet. Beide Gruppen bestanden aus fünf nebeneinander
angeordneten Becken mit je 30 Kathoden. Die benutzte
Stromdichte war 180 A/m2. In diesem Fall wurde nur
Kupfer in kompakter Form an der Kathode niedergeschlagen
und Arsenwasserstoff hat sich nicht gebildet, wenn
der Kupfergehalt der herauskommenden Lösung auf 8 g/l
abgesunken war. 51 m3 dieser Lösung wurden in einem
Zirkulationstank gesammelt. Die Lösung wurde durch
die zehn nebeneinander angeordneten Becken mit einer
Geschwindigkeit von 3 m3/h Becken zirkuliert, während
die Temperatur etwa bei 40°C lag. Von der Sammelleitung
des Beckenüberlaufs wurde eine Probe in den kontinuier
lich arbeitenden Outokumpu Courier-30 Röntgenstrahl
analysator gepumpt, der kontinuierlich den Kupfer-,
Arsen-, Nickel-, Antimon- und Wismutgehalt des Überlaufs
maß. Die Becken waren dicht mit Deckplatten abgedeckt
und wurden mit einem besonderen Entlüftergebläse klima
tisiert. Die zum Dach führende Entlüfter-Gasleitung
war mit einem Dräger Arsenwasserstoffanalysator ausge
rüstet.
Sobald Arsenwasserstoff in den Abgasen ent
deckt wurde, wurde die Stromdichte verringert bis die
Erzeugung von Arsenwasserstoff aufhörte. Die Elektrolyse
wurde über 21 Stunden durchgeführt, während welcher
Zeit der Kupfergehalt der Lösung auf 0,5 g/l und der
Arsengehalt auf 4 g/l absank. Danach war die Elektrolyse
beendet und die Lösung wurde zur Eindampfung gepumpt,
um Nickelsulfat zu entziehen.
Auf der Basis dieses Versuches war es möglich,
für ein Versuchssystem eine solche Grenzstromdichte
zu bestimmen, oberhalb der Arsenwasserstoff erzeugt
wird. Sie wurde als eine abhängige Variable des Kupfer
gehalts der Lösung beschrieben, und die entsprechende
Kurve ist in Fig. 2 dargestellt.
Die in Fig. 2 dargestellten Stromdichten
wurden in einem Mikroprozessor einprogrammiert, der
mit einem kontinuierlich arbeitenden Lösungsanalysator
verbunden war. Danach wurde der Mikroprozessor einge
schaltet, um die Stromdichte des jeweiligen Beckens
entsprechend des von dem Lösungsanalysators festge
stellten Kupfergehalts zu steuern. In den aufeinander
folgenden Läufen mit neuen Lösungen stellte der Arsen
wasserstoffanalysator keine Erzeugung von Arsenwasser
stoff fest, wobei der Prozeß jedoch effektiv verlief,
was an der Abscheidegeschwindigkeit des Kupfers und
des Arsens zu sehen war.
Im Prinzip kann die Prozeßsteuerung auch
entsprechend dem Kathodenpotential erfolgen; wenn es
höher als -400 mV (SCE) ist, wird keine Arsenwasserstoff
erzeugt. In der Praxis ist es jedoch schwierig, zuver
lässig repräsentative Kathodenpotentiale der ver
schiedenen Becken zu messen. Die Zellspannung ist ver
gleichbar dem Kathodenpotential, sie wird aber noch
von vielen anderen Faktoren als vom Kathodenpotential
bestimmt, weswegen eine solche Steuerung noch unzuver
lässiger wird. Ein Arsenwasserstoffdetektor ist ge
eignet, Alarm zu geben, jedoch nicht zur Steuerung
des Verfahrens. Die Prozeßsteuerung wird am zweckmäßig
sten entsprechend dem Beispiel durchgeführt, wo der
Prozeßfortgang durch Beobachtung der Gehalte der Lösung
gesteuert wird.
In dem Beispiel wurde ein Chargenbetrieb
durchgeführt, in dem eine gegebene Lösungsmenge zirku
liert wurde, bis der gewünschte Cu-Gehalt erreicht
war. Das Verfahren kann auch in kontinuierlicher Weise
durchgeführt werden, in welchem Fall ein Lösungs
analysator kontinuierlich die Gehalte verschiedener
Stufen analysiert und der Strom entsprechend diesen
Gehalten eingestellt wird. Es ist klar, daß unterschied
liche Verhältnisse wie bei der Fließgeschwindigkeit,
der Temperatur, den Gehaltsverhältnissen in der Lösung,
den Elektroden usw. jeweils eine experimentelle Be
stimmung der Steuerkurve gemäß Fig. 2 erfordern.
Wenn die Lösung viel Arsen enthält, z. B. mehr
als 10 g/l, das ganz entfernt werden soll, ist es zweck
mäßig, Kupfer in die Lösungen einzugeben, z. B. durch
Zugabe eines Elektrolyten, so daß der Kupfergehalt
der Lösung zwischen 0,1 g/l und 3 g/l bleibt, so lange
die Lösung Arsen enthält, da in diesem Bereich die
Arsenausfällungsrate am höchsten ist; etwa 50-70%
des Stroms wird für die Ausfällung des Arsens ver
braucht. Wenn in der Lösung das Kupfer ausgeht, ver
mindert sich die Arsenausfällungsrate.
Claims (3)
1. Verfahren zur Abscheidung von Arsen aus schwe
felsauren Kupferelektrolyten, die bei der elektrolytischen
Gewinnung von Kupfer anfallen, durch Elektrolyse unter
Vermeidung einer Bildung von Arsenwasserstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arsenab
scheidung mit Stromdichten unterhalb einer die Bildung
von Arsenwasserstoff vermeidenden Grenzstromdichte (i L )
durchgeführt wird, die empirisch als eine aus den Elektro
lytparametern, nämlich Kupfer-, Arsengehalt, Temperatur
und Strömungsverhältnisse hergeleitete Größe in Abhängig
keit des Elektrolyt-Kupfergehalts ermittelt wird, mit der
Maßgabe, daß während der Arsenabscheidung der Kupfergehalt
des Elektrolyten gemessen wird und auf einen Wert von mehr
als 0,1 g/l eingestellt wird und die Stromdichte unterhalb
der dem gemessenen Kupferwert entsprechenden Grenzstrom
dichte eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß während der
Arsenabscheidung der Kupfer- und der Arsengehalt des Elek
trolyten mittels eines kontinuierlich arbeitenden Lösungs
analysators ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß während der
Abscheidung von Arsen in den Elektrolyten ein Kupferelek
trolyt zugeführt wird, damit der Kupfergehalt des Elektro
lyten zwischen 0,1 g/l und 3 g/l eingestellt wird.
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