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Puderbehälter zur Lederpflege Die Erfindung betrifft einen Puderbehälter
zur Lederpflege, mit Deckel und von einer Rinne umgebenem, dosenförmigem Puderaufnahmeraum,
der eine federbelastete Bodenplatte enthält und mit einem Sieb abgedeckt ist, das
durch einen auf dem inneren Rand der Rinne aufsitzenden Ring festgehalten wird.
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Puderbehälter dieser Gattung sind bekannt. Sie dienen zur Aufnahme
von kosmetischem Puder und bestehen aus einem ringförmigen Gehäuseteil, in dessen
Mittelöffnung ein Puderaufnahmebehälter von unten her eingesetzt wird. Dadurch erhält
das Gerät einen geschlossenen Boden, während als Deckel ein gewölbter Teil vorgesehen
ist, der von der anderen Seite her mit seinem Rand über den Ring greift. Ring und
Deckel sind durch ein Scharnier klappbeweglich verbunden. Der Ring weist im Querschnitt
die Form einer Rinne auf, die jedoch nach oben hin nicht offen, sondern durch einen
zusätzlichen Ring abgedeckt ist, der einerseits einen gut aussehenden Abschluß des
Gehäuseringes und andererseits eine Art Schüssel zur Aufnahme der Puderquaste bilden
soll. Zur Lederpflege ist der bekannte Puderbehälter weder vorgesehen noch geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Puderbehälter zur
Lederpflege, insbesondere Rauhlederpfege, zu schaffen, der sich bei handlicher,
wenig Raum beanspruchender Gestaltung dadurch auszeichnet, daß ihm der Puder in
angemessener Dosierung ohne Beschmutzung der Hände entnommen werden kann und daß
auch beim Transport, z. B. in einer Damenhandtasche, keine Gefahr der Verunreinigung
besteht. Überdies soll eine übermäßige Anhäufung von Puder auf dem zu pflegenden
Leder vermieden werden.
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Es gehören bereits zahlreiche Handbehälter für den Umgang mit aufzutragenden
Pflegemitteln, insbesondere für die Haut, zum Stand der Technik, die Teillösungen
der genannten Aufgabe erbringen. So ist ein dosenförmiger Behälter für pastenförmigen
Inhalt bekannt, der in seinem kreisrunden Unterteil einen Einsatz zur Aufnahme der
Paste enthält, welcher etwas kleiner ist als der Außendurchmesser des Unterteils.
Dadurch wird eine ringförmige Rinne rund um den Pastenaufnahmeraum gebildet, die
zum Auffangen von Pastenresten dienen soll, die beim Abnehmen der Paste aus den
Behälter, beispielsweise mit einer Bürste, über den Behälterrand geschmiert werden.
Das Gerät weist einen üblichen Dosendeckel auf, der sich mit seiner Innenfläche
auf den Rand des Behältereinsatzes aufsetzt und diesen damit abdichtet. Für die
Unterbringung des Aufträgers ist kein Raum vorgesehen. Ein ähnlicher Behälter ist
für Zahnpasta oder Rasierseife bekannt. Auch dieser Behälter weist rund um den eigentlichen
Aufnahmeraum für das Verbrauchsgut eine Rinne auf, die den Schaum auffangen soll,
der beim Abnehmen des Inhalts, beispielsweise mit dem Rasierpinsel, entsteht. Die
Rinne ist dabei als selbständiger Teil gegenüber dem Aufnahmeraum ausgebildet, so
daß dieser ausgetauscht werden kann. Das Gerät besitzt einen gewölbten Stülpdeckel.
Auch hierbei muß der Aufträger getrennt aufbewahrt werden.
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Es ist ferner ein mit Leder überzogener Behälter als Puderdose bekannt,
der aus spiegelbildlich ausgebildeten Ober- und Unterhälften besteht, die scharnierend
miteinander verbunden sind. Zur Aufnahme des Puders im Unterteil und zur Befestigung
eines Spiegels im Oberteil dienen übereinstimmende Rahmen mit konischen Rändern.
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In den unteren Rahmen ist eine Puderschale eingelassen, deren überstehender
Rand in den oberen Rahmen eingreift und dadurch einen Abschluß nach außen hin bildet.
Der Puder kann jedoch aus der Schale in den Raum unter dem Spiegel fallen, wenn
das Gerät aufrecht steht.
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Weiterhin ist ein mit Deckel versehener Puderbehälter für kosmetische
Zwecke bekannt, der als flache, rechteckige Schachtel mit Klappdeckel ausgebildet
ist. Im Boden der Schachtel sind in gleicher Ebene nebeneinander zwei Räume vorgesehen,
von denen der eine zur Aufnahme des Puders und der andere zur Aufnahme der Puderquaste
dient. Auf diese Weise liegt die Puderquaste nicht ständig auf dem Puder auf, jedoch
kann der Puder leicht über den Schachtelrand treten.
Schließlich
ist noch ein Puderbehälter bekannt, der aus drei Teilen von kreisförmiger Gestalt
besteht, nämlich aus dem üblichen Klappdeckel mit eingelassenem Spiegel, aus einem
dosenförmigen Teil zur Aufnahme des Puders und aus einem weiteren dosenförmigen
Teil zur Aufnahme von Toilettenzubehör. Der letztgenannte Teil ist mit dem Puderbehälter
derart drehbeweglich verbunden, daß die beiden Teile in parallelen Ebenen gegeneinander
verschwenkt werden können. In der geschlossenen Stellung liegen die Teile axial
übereinander, während sie in der geöffneten Stellung versetzt nebeneinander liegen.
Auch hier besteht die Gefahr, daß Puder beim Gebrauch der Vorrichtung an Hände und
Kleider gerät.
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Die Lösung der eingangs erwähnten Aufgabe mit allen ihren Anforderungen
geschieht nach der Erfindung durch die Kombination dreier Merkmale, die für sich
allein mehr oder weniger zum Stand der Technik gehören, nämlich dadurch, daß die
Rinne in an sich bekannter Weise oben offen ist, um über ihren inneren Rand bzw.
über den Ring fallenden Puder aufzunehmen, ferner daß der Behälterdeckel im geschlossenen
Zustand, wie an sich bekannt, auf den Ring aufsetzt, um den Puderaufnahmeraum abzudichten,
und weiterhin, daß der Aufträger für den Puder außerhalb des über dem Sieb befindlichen
Raumes an dem Puderbehälter untergebracht ist. Auf diese Weise entsteht ein Puderbehälter
zur Lederpflege, bei dem sowohl dafür gesorgt ist, daß die den Behälter haltende
Hand beim Abstreichen des stark ; färbenden Lederpuders mit einem Aufträger nicht
beschmutzt werden kann, als auch verhindert wird, daß beim Transport des Gerätes,
z. B. in einer Reisetasche, wenn der Behälter hochkant steht und geschüttelt wird,
Puder aus dem Behälter durch den Schlitz zwischen Deckel und Dosenteil austritt
und andere Gegenstände beschmutzt bzw. verfärbt. Ferner weist das Gerät den Vorteil
auf, daß die bei einigen bekannten Puderbehältern bestehende Möglichkeit des Einquetschens
des versehentlich schief auf das Sieb gelegten oder mit der Zeit zu breit gedrückten
Aufträgers zwischen Deckel und Unterteil ausgeschlossen ist. Überdies bleibt der
Aufträger sauberer, wenn er bei Nichtgebrauch nicht mit Puder eingestaubt wird.
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Nach einerAusführungsform des erfindungsgemäßen Puderbehälters mit
einem unter seinem Boden angeordneten weiteren dosenförmigen Raum, der nach dem
Puderaufnahmeraum hin offen und um eine am Rande des Puderbehälters angeordnete
Achse seitlich unter diesem hervorschwenkbar gelagert ist, ist vorgesehen, daß der
schwenkbare Zubehörraum, von seiner Schwenkachse ausgehend, auf der Hälfte seines
Umfanges von einem zu seiner Einrastung dienenden halbzylindrischen Ansatz unter
dem Puderbehälter umgriffen wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. 1 den Puderbehälter in einem aufrechten, durch die Schwenkachse
des Zubehörraumes hindurchgeführten Axialschnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie
A -B der Fig. 1 mit hereingeschwenktem Zubehörraum und Fig. 3 den gleichen
Schnitt mit herausgeschwenktem Zubehörraum.
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In dem zylindrischen Mantel a befindet sich unter Zwischenschaltung
der ringförmigen Rinne l der dosenförmige Aufnahmeraum c für den Puder g. Über den
Rand des Puderaufnahmeraumes c ist ein Sieb d aus feinem Draht oder einem sonstigen
durchlässigen Werkstoff mittels eines in die Rinne l eingreifenden Ringes e gespannt.
Am Boden des Puderaufnahmeraumes c stützt sich mittels einer zwischengeschalteten
rechteckigen Blattfeder i eine Druckplatte h ab, die den ganzen Boden
abdeckt und dank dem auf sie ausgeübten Druck der Feder i den Puder g ständig gegen
das Sieb d drückt, auch wenn der Füllungsgrad des Puderaufnahmeraumes c entsprechend
dem Verbrauch des Puders abnimmt. Über den Mantel a des Puderbehälters ist ein Deckel
f geschraubt, der sich abdichtend auf den Spannring e aufsetzt. Statt eines Schraubdeckels
kann auch ein Steckdeckel oder ein Schamierdeckel verwendet werden.
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Der Mantel a hat an seiner Unterseite einen halbzylindrischen Randansatz
a', der mit einem einwärts gerichteten Flansch ä' abschließt. In diesem Ansatz findet
der ebenfalls dosenförmige Zubehörraumb, der zur Aufnahme der üblichen Puderauftrage-
und Verreibemittel, beispielsweise aus Schwamm oder einem geeigneten Kunststoff,
von Glaspapier zum Aufrauhen der Speckstellen des Rauhleders, der Gebrauchsanweisung
u. dgl. dient, bei Nichtgebrauch seine Ruhestellung. Er trägt an seinem Rande zwei
miteinander fluchtende, zur Dosenachse parallele Zapfen k, k', die in je
eine entsprechende Bohrung in dem Flansch a" bzw. im Zwischenboden des Puderbehälters
eingreifen. Der Zubehörraum b ist oben offen, da er in der Nichtgebrauchsstellung
durch den Zwischenboden des Puderbehälters abgedeckt wird. Etwa diametral gegenüber
den Schwenkzapfen k; k'
sitzt außen am Umfang des Zubehörraumes b ein Handgriff
m zum bequemen Herausschwenken des Zubehörraumes zwecks Entnahme der einzelnen Utensilien.
Die sich an den Ansatz a' anlegende Hälfte b' des Umfanges des Zubehörraumes
b ist um das Maß der Wandstärke des halbzylindrischen Ansatzes a' zurückgesetzt,
so daß auch die untere Hälfte des Puderbehälters bei Nichtgebrauch eine geschlossene
zylindrische Form besitzt, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist, und zwar im wesentlichen
mit dem gleichen Durchmesser wie der obere Teil des Puderbehälters, so daß ein in
seiner Form einheitliches Gesamtgebilde entsteht.
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Der ganze Puderbehälter eignet sich vorzugsweise pur Herstellung aus
einem Kunstpreßstoff, er kann jedoch auch aus jedem anderen geeigneten Werkstoff
iergestellt werden.