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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Es wurde gefunden, daß
man wertvolle Azofarbstoffe erhält, wenn man x-Halogenallcylarylcarbonsäurehalogenide
oder -sulfonsäurehalogenide mit Azofarbstoffen oder für die Herstellung von Azofarbstoffen
verwendbaren Zwischenstoffen umsetzt, die primäre und/oder sekundäre Aminogruppen
enthalten, und im Falle der Zwischenstoffe die Umsetzungsprodukte zu Azofarbstoffen
umsetzt.
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Die Farbstoffe haben die allgemeine Formel
in der F den Rest eines Azofarbstoffs, A einen gegebenenfalls weitere Substituenten
tragenden Arylenrest, X ein Halogenatom, R1, R. und R3 Wasserstoffatome, Alkyl-,
Hydroxyalkyl-, Halogenalkyl-, Cyanalkyl-, Aryl-, Aralkyl- und/oder Cycloalkylreste,
Y eine -C 0-oder -S 02-Gruppe und n eine ganze Zahl, die größer oder gleich 1 ist,
bedeuten.
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x-Halogenalkylarylcarbonsäurehalogenide bzw. -sulfonsäurehalogenide
sind z. B. die .x-Halogenalkylderivate der Benzol-, Diphenyl-und Naphthalincarbonsäure-
und -sulfonsäurehalogenide, die im Arylrest noch weitere Substituenten, wie Alkyl-,
Cycloalkyl-, Aralkyl-, Hydroxyalkyl-, Aryl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Nitro-, Acylaminogruppen
und/oder Halogenatome tragen können, wie 1-Chlormethylbenzol-2-carbonsäurechlorid,
1-Chlormethylbenzol-3-carbonsäurechlorid, 1 - Chlormethylbenzol - 4 - carbonsäurechlorid,
1-Chlormethylbenzol-4-sulfonsäurechlorid, 1-Brommethylbenzol-2-carbonsäurebromid,
1-Brommethylbenzol-3-carbonsäurebromid, 1-Brommethylbenzol-4-carbonsäurebromid,
1-Brommethylbenzol-4-carbonsäurechlorid, 2-Brommethylnaphthalin-l-carbonsäurechloridund
1-(:x,@-Dibromäthyl)-benzol-3-carbonsäurebromid.
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Die ,x-Halogenalkylarylcarbonsäurehalogenide und -sulfonsäurehalogenide
können nach bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Behandlung
von Alkylarylcarbonsäurechloriden bzw. -sulfonsäurechloriden mit Chlor oder Behandlung
der Alkylarylcarbonsäuren bzw. -sulfonsäuren reit Chlor und Überführung der x-Chloralkylarylcarbonsäuren
bzw. -sulfonsäuren in ihre Halogenide oder durch Chlormethylierung von Arylcarbonsäuren
bzw. -sulfonsäuren und Überführung der Umsetzungsprodukte in ihre Halogenide. Die
zur Herstellung der Farbstoffe verwendeten Azofarbstoffe bzw. Zwischenstoffe müssen
mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe enthalten. Enthalten sie mehr
als eine dieser Gruppen, so werden gleichfalls wertvolle Farbstoffe gewonnen.
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Azofarbstoffe, die primäre und/oder sekundäre Aminogruppen enthalten,
lassen sich auf bekannte Weise, z. B. durch Kupplung von Diazoverbindungen mit Azokomponenten
gewinnen, sofern mindestens eine der verwendeten Komponenten eine primäre bzw. sekundäre
Aminogruppe oder eine in solche überführbare Gruppe enthält, die sich, gegebenenfalls
nach Erzeugung der Aminogruppe, mit x-Halogenalkylarylcarbonsäurehalogeniden bzw.
-sulfonsäurehalogeniden umsetzen läßt.
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Diazokomponenten, die außer der diazotierbaren Aminogruppe wenigstens
eine weitere primäre oder sekundäre Aminogruppe enthalten, sind z. B. 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure,
1,4-Diaminobenzol-3-sulfonsäure, 1,4-Diaminobenzol und 1,4-Diamino-3-nitrobenzol.
Außer diesen und ähnlichen Verbindungen kann, wenn die Azokomponente wenigstens
eine primäre oder sekundäre Aminogruppe enthält, jede beliebige Diazokomponente
verwendet werden.
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Azokomponenten, die wenigstens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe
enthalten, sind beispielsweise Aminohydroxybenzole, Di- oder Polyaminobenzole, Aminohydroxynaphthaline,
Di- oder Polyaminonaphthyline, Aminophenylmethylpyrazolone und die N-Alkyl-, N-Aryl-,
N-Aralkyl- und N-Cycloalkylderivate dieser Verbindungen sowie die entsprechenden
Sulfonsäuren;
Sulfonsäureamide und Sulfone. Die genannten Verbindungen können im aromatischen
Kern weitere Substituenten, wie Alkyl-, Aralkyl, Aryl-, Carboxyl-, Carbonsäure-,
Carbonsäureamid-, Carbonsäureester-, Arylamino-, Nitrogruppen oder Halogenatome
tragen. Enthält schon die Diazokomponente außer der diazotierbaren Aminogruppe eine
oder mehrere primäre oder sekundäre Aminogruppen, so kann außer den genannten jede
beliebige andere Azokomponente verwendet werden.
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Anstatt die aus den obengenannten Komponenten hergestellten Azofarbstoffe
mit den a-Halogenalkylarylcarbonsäurehalogeniden bzw. -sulfonsäurehalogeniden umzusetzen,
kann man auch die Komponenten selbst, soweit sie für die Umsetzung verfügbare primäre
oder sekundäre Aminogruppen tragen, dieser Umsetzung unterwerfen und die Umsetzungsprodukte
auf bekannte Weise zu Azofarbstoffen weiter umsetzen. Gegebenenfalls kann man die
diazotierbare Aminogruppe der Diazokomponente vor der Umsetzung mit den a-Halogenalkylarylcarbonsäurehälogeniden
bzw. -sulfonsäurehalogeniden auf übliche Weise, z. B. durch Acylierung, schützen.
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Die Umsetzung der oc-Halogenalkylarylcarbonsäurehalogenide bzw. -sulfonsäurehalogenide
mit den genannten Azofarbstoffen bzw. Zwischenstoffen erfolgt nach bekannten Methoden
in wäßriger Lösung oder Aufschlämmung oder in organischen Lösungsmitteln, zweckmäßig
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels.
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Die Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken von Gebilden wie
Fasern, Flocken, Fäden, Geweben, Gewirken, Vliesen, Folien und Formkörpern aus Wolle,
Seide, Leder und synthetischen Polyamiden und Polyurethanen, insbesondere aus nativer
oder regenerierter Cellulose. Synthetische oder halbsynthetische Stoffe können in
der Masse oder aus Bädern gefärbt werden.
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Beim Färben mit den Farbstoffen kann man beispielsweise so verfahren,
daß man Baumwolle mit einer Lösung der Farbstoffe klotzt und zweckmäßig nach dem
Trocknen durch ein Bad führt, das einen basisch wirkenden Stoff, wie Natriumhydroxyd,
Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydroxyd oder Kaliumcarbonat, gegebenenfalls
auch Elektrolyte, wie Natriumchlorid und Natriumsulfat, enthält. Dann wird der Farbstoff
durch kurzes Dämpfen auf der Faser fixiert. An Stelle des Dämpfens kann auch eine
Behandlung mit Luft bei 50 bis 200°C, vorzugsweise bei 90 bis 150°C, treten. Man
kann die basisch wirkenden Stoffe und gegebenenfalls die Elektrolyte aber auch dem
Klotzbad zusetzen. Weiterhin kann man z. B. Baumwolle mit den Farbstoffen unter
Zusatz von basisch wirkenden Stoffen und Elektrolyten bei 20 bis 30°C aus wäßrigem
Bad färben und die Farbstoffe durch allmähliches Steigern der Badtemperatur fixieren.
Schließlich kann man cellulosehaltige Materialien mit Lösungen basisch wirkender
Stoffe behandeln, dann mit einem Farbstoff der genannten Art klotzen und danach
die Färbung fixieren.
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Beim Bedrucken von cellulosehaltigen Gebilden werden die Farbstoffe,
vorteilhaft zusammen mit einem üblichen Verdickungsmittel wie Natriumalginat oder
Tragant, gegebenenfalls unter Verwendung eines üblichen Druckhilfsmittels, und basisch
wirkenden Stoffen der genannten Art aufgebracht, das zu bedrukkende Gut getrocknet
und kurz gedämpft. Man kann auch den Farbstoff zusammen mit Verdickungsmitteln und
üblichen Druckhilfsmitteln auf die Gebilde drukken, die Gebilde trocknen, durch
ein mit basisch wirkenden Stoffen beschicktes Bad führen, wiederum trocknen und
dann dämpfen.
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Man erhält Färbungen und Drucke von sehr guten Naßechtheiten.
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Gegenüber den aus der deutschen Patentschrift 1007451, Beispiel 1,
bekannten Farbstoffen, die beim Badfärben von Baumwolle nur ungenügend aufziehen,
eignen sich die erfindungsgemäß erhältlichen Farbstoffe hervorragend zum Badfärben
von Baumwolle.
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Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Das Verhältnis
von Raumteilen zu Gewichtsteilen ist das von Liter zu Kilogramm unter Normalbedingungen.
Bei den Prozentangaben handelt es sich um Gewichtsprozente. Beispiel 1 Man gibt
20 bis 22 Teile 1-Chlormethylbenzol-4-carbonsäurechlorid unter starkem Rühren zu
einer Aufschlämmung aus 31,9 Teilen 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
und 250 Raumteilen Wasser und erhält durch Einfließenlassen einer 50prozentigen
wäßrigen Lösung von Natriumacetat in der Mischung einen pH-Wert von 4 bis 5 aufrecht.
Nach etwa 5stündigem Rühren filtriert man den abgeschiedenen Niederschlag ab, wäscht
ihn mit 10 °/oiger wäßriger Natriumchloridlösung und trocknet ihn. Man erhält etwa
33 Teile der Verbindung der Formel
in Form eines grauen Pulvers.
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Weitere Azokomponenten erhält man durch Umsetzung von 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
mit 3-Chlormethylbenzolcarbonsäurechlorid oder 4-Chlormethylbenzolsulfonsäurechlorid.
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Verwendet man an Stelle von 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure,
2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure-(3-aminophenylamid) oder 1-(4-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-(5),
so erhält man weitere Azokomponenten.
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Die im Absatz 1 dieses Beispiels beschriebene Azokomponente kann direkt
auf der Faser fixiert werden, indem man z. B. Baumwollgewebe mit einer wäßrigen
Lösung klotzt, die in 1000 Raumteilen 20 Teile der Azokomponente und 10 Raumteile
Natriumhydroxydlösung von 38°B6 enthält, das Gewebe trocknet und anschließend 5
Minuten bei 100°C dämpft oder 5 Minuten mit Heißluft bei 140°C behandelt. Sodann
wird das Klotzgut gespült und geseift. Danach wird es mit einer wäßrigen Lösung
geklotzt, die in 1000 Raumteilen 5 Teile diazotierte 1-Aminobenzol-4-sulfonsäure
enthält. Man erhält eine violette Färbung mit sehr guter Naßechtheit.
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Ähnliche Färbungen erhält man, wenn man die Azokomponenten und die
diäzotierten Amine der folgenden Tabelle auf gleiche Weise zum Färben von Baumwollgewebe
verwendet. Der in derTabelle rechts angegebene Farbton bezieht sich auf die fertige
Färbung.
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
1-Amino-2-nitrobenzol 1-Hydroxy-8-(4-chlormethylbenzoyl- Bordo |
amino)-naphthalin-3,6-disulfon- |
säure |
1-Amino-2-methoxybenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-äthoxybenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-methylbenzol desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-2-sulfonsäureamid desgl. Rot |
1-Aminobenzol-3-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-3-sulfonsäureamid desgl. desgl. |
1-Amino-4-nitrobenzol desgl. Violett |
1-Amino-4-methylbenzol desgl. Blaustichigrot |
1-Amino-2, 5-dimethoxy-4-benzoyl-aminobenzol desgl. Blauschwarz |
1-Amino-4-methoxybenzol desgl. Violett |
1-Amino-4-äthoxybenzol desgl. desgl. |
4-Aminoazobenzol desgl. desgl. |
4-Aminoazobenzol-4'-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-4-sulfonsäureamid desgl. Rot |
1-Amino-4-chlorbenzol desgl. Rotviolett |
1-Amino-4-acetylaminobenzol desgl. Violett |
1-Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure desgl. Rot |
1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure desgl. Rotviolett |
1-Amino2-methoxybenzol-5-sulfonsäurediäthylamid desgl. desgl. |
1-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure desgl. Violett |
1-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Amino-4-benzolazonaphthalin desgl. Blauschwarz |
1-Amino-4-(4-sulfobenzolazo)-naphthalin desgl. desgl. |
1-Amino-2, 5-diäthoxy-4-benzoylaminobenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-nitrobenzol 1-Hydroxy-8-(4-chlormethylbenzoyl- Bordo |
amino) -naphthalin- 3,5 - disulfon- |
säure |
1-Amino-2-methoxybenzol desgl. Rotviolett |
1-Amino-2-äthoxybenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-methylbenzol desgl. Blaustichigrot |
1-Aminobenzol-2-sulfonsäureamid desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-3-sulfonsäure desgl. Rot |
1-Aminobenzol-3-sulfonsäureamid desgl. desgl. |
1-Amino-4-nitrobenzol desgl. Rotviolett |
1-Amino-4-methylbenzol desgl. Blaustichigrot |
1-Amino-4-methoxybenzol desgl. Violett |
1-Amino-4-äthoxybenzol desgl. desgl. |
4-Aminoazobenzol desgl. desgl. |
4-Aminoazobenzol-4'-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-4-sulfonsäureamid desgl. Rot |
1-Amino-4-chlorbenzol desgl. Rotviolett |
1-Amino-4-acetylaminobenzol desgl. Violett |
1-Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure desgl. Rot |
1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure desgl. Rotviolett |
1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäurediäthylamid desgl. desgl. |
1-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure desgl. Violett |
1-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Amino-4-benzolazonaphthalin desgl. Blauschwarz |
1-Amino-4-(4-sulfobenzolazo)-naphthalin desgl. desgl. |
1-Amino-2,5-dimethoxy-4-benzoylaminobenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2,5-diäthoxy-4-benzoylaminobenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-nitrobenzol 1-Hydroxy-6-(4-chlormethylbenzoyl- Rot |
amino)-naphthalin-3-sulfonsäure |
1-Amino-2-methoxybenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-äthoxybenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-methylbenzol desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-2-sulfonsäureamid desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-3-sulfonsäure desgl. desgl. |
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
1-Aminobenzol-3-sulfonsäureamid 1-Hydroxy-6-(4-chlormethylbenzoyl-
Rot |
amino)-naphthalin--3-sulfonsäure |
1-Amino-4-nitrobenzol desgl. desgl. |
1-Amino-4-methylbenzol desgl. desgl. |
1-Amino-4-methoxybenzol desgl. desgl. |
1-Amino-4-äthoxybenzol desgl. desgl. |
4-Aminoazobenzol desgl. Blaustichigrot |
4-Aminoazobenzol-4'-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-4-sulfonsäureamid desgl. Rot |
1-Amino-4-chlorbenzol desgl. desgl. |
1-Amino-4-acetyläminobenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2-methoxy-5-chlorbenzol desgl. desgl. |
1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure desgl. desgl. |
1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäurediäthylanüd desgl. desgl. |
1-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure desgl. Blaustichigrot |
1-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Aninonaphthalin-7-sulfonsäure desgl. desgl. |
1-Amino-4-benzolazonaphthalin desgl. Violett |
1-Amino-4-(4-sulfobenzolazo)-naphthalin desgl. desgl. |
1-Amino-2;5-dimethoxy-4-benzoylaminobenzol desgl. desgl. |
1-Amino-2,5-diäthoxy-4-benzoylaminobenzol desgl. desgl. |
Der Farbstoff kann auch erst fertiggestellt werden, indem man 8,65 Teile in bekannter
Weise dianotierte 1-Aminobenzol-4-sulfonsäure mit einer neutralen wäßrigen Lösung
einer der oben beschriebenen Azokomponenten bei pg 6 bis 7 kuppelt, so viel Salzsäure
hinzugibt, daß ein pH-Wert von etwa 4 erreicht wird und die Abscheidung des Farbstoffs
durch Zugabe von Natriumchlorid vervollständigt. Der abgeschiedene Farbstoff wird
abgesaugt, mit 10 °/oiger Natriumchloridlösung gewaschen und dann getrocknet. Der
so erhaltene Farbstoff kann beispielsweise folgendermaßen auf der Faser fixiert
werden: Baumwollgewebe wird mit einer wäßrigen Lösung geklotzt, die in 1000 Raumteilen
20 Teile dieses Farbstoffs enthält. Dann wird das Gewebe auf
900/, Feuchtigkeitsgehalt
abgequetscht und getrocknet: Hierauf wird es durch ein zweites Klotzbad geführt,
das in 1000 Raumteilen 15 Teile Natriumhydroxyd und 200 Teile Natriumchlorid enthält,
abgequetscht, 5 Minuten bei 100°C gedämpft und kochend geseift. Man erhält Färbungen
mit sehr guten Naßechtheiten.
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Beispiel 2 9,5 Teile 1-Chlormethylbenzol-4-carbonsäurechlorid gibt
man zu einer Mischung aus 9,4 Teilen 1,4-Diaminobenzol-3-sulfonsäure und 100 Raumteile
Wasser und läßt unter kräftigem Rühren so viel gesättigte wäßrige Nätriumacetatlösung
einfließen, daß sich in der Mischung ein pH-Wert von 4 bis 5 einstellt. Nach 4 bis
5 Stunden filtriert man den abgeschiedenen grauen Niederschlag ab, löst ihn in 200
Teilen 2 °/oiger Salzsäure und dianotiert ihn mit einer Lösung von 3,5 Teilen Natriumnitrit
in 50 Teilen Wasser. Diese Diazolüsung gibt man nach und nach zu einer Lösung von
16 Teilen 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure in 200 Teilen Wasser, wobei
durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung ein pn von 6 bis 7 eingehalten wird. Den
entstandenen Farbstoff fällt man init überschüssigem Natriumchlorid und trocknet
ihn. Er wird in Form eines violetten Pulvers erhalten und färbt aus alkalischem
Bad Baumwolle in violetten Tönen von guter Naßechtheit.
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Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften werden gewonnen, wenn man an
Stelle von 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure die Azokomponenten der
folgenden Tabelle verwendet werden. Der in der Tabelle rechts angegebene Farbton
bezieht sich auf die fertigen Farbstoffe.
Azokomponente 1 Farbton |
N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-aminobenzol Rotviolett |
1-[N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-amino]- Rot |
3-methylbenzol |
1-[N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-amino]- Rotviolett |
3-chlorbenzol |
1-(2-Hydroxyäthylamino)-naphthalin Violett |
N Methyl-N (2-hydroxyäthyl)-amino- Rot |
benzol |
2-Hydroxynaphthalin desgl. |
2-Hydroxynaphthalin-8-sulfonsäure desgl. |
2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure desgl. |
2-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure desgl. |
2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure- desgl. |
(2-hydroxyäthylamid) |
2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure- desgl. |
anilid |
1-Hydroxy-8-benzoylaminonaphthalin - Blaustichig- |
3,6-disulfonsäure rot |
1-Hydroxy-8-acetylaminonaphthalin- desgl. |
3,6-disulfonsäure |
1-Hydroxy-6-aminonaphthalin- Orange |
3-sulfonsäure |
1-Hydroxy-6-acetylaminonaphthalin- desgl. |
3-sulfonsäure |
1-Hydroxy-7-aminonaphthalin- Rot |
3-sulfonsäure |
1-Hydroxynaphthalin desgl. |
1-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure desgl. |
1-Hydroxynaphthalin-3,8-disulfonsäure desgl. |
1-Hydroxy-8-acetylaminonaphthalin- Blaustichig- |
3,5-disulfonsäure rot |
1,8-Dihydroxynaphthalin-3,6-disulfon- Rot |
säure |
1-Phenyl-3-methylpyrazolon-(5) Gelb |
1-Phenyl-3-methyl-5-aminopyrazol desgl. |
Beispiel 3 Man diazotiert auf bekannte Weise 23 Teile 1-Acetylamino-4-aminobenzol-3-sulfonsäure
und kuppelt die Diazolösung mit 22,4 Teilen 1-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure. Unter
Zugabe von 50 Teilen 35 °/oiger Salzsäure und überschüssigem Natriumchlorid fällt
man den entstandene Farbstoff aus und rührt ihn nach dem Filtrieren in Form einer
wäßrigen Paste zusammen mit 1000 Raumteilen einer 10 °/oigen wäßrigen Natriumhydroxydlösung
eine Stunde bei 90 bis 100°C. Dann fügt man zur Mischung so viel Salzsäure zu, daß
ein pH-Wert von etwa 4 erreicht wird, und filtriert den abgeschiedenen Niederschlag
ab. Er wird als wäßrige Paste mit 500 Raumteilen Wasser angeteigt; zu diesem Teig
werden unter kräftigem Rühren 20 bis 25 Teile 1-Chlormethylbenzol-4-carbonsäurechlorid
gegeben, wobei man so viel gesättigte wäßrige Natriumacetatlösung einfließen läßt,
daß sich in der Mischung ein pH-Wert von 4 bis 5 einstellt. Nach 4 bis 5 Stunden
fällt man den entstandenen Farbstoff mit überschüssigem Natriumchlorid aus, filtriert
ihn, wäscht ihn mit verdünnter Natriumchloridlösung und trocknet ihn. Man erhält
60 Teile eines roten Pulvers, das Baumwolle in klaren roten Tönen von ausgezeichneter
Naßechtheit färbt.
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Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften erhält man auf die gleiche
Weise aus den Azofarbstoffen und den Acylierungsmitteln der folgenden Tabelle: