Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bireaktiver Tetrakisazofarbstoffe der Formel
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worin Al, Bl, Di, A2, B2, D2 Benzol- oder Naphthalinreste sind. wobei mindestens einer der drei Reste Al, Bl, Dl bzw.
A2. B2, D2 ein Naphthalinrest ist. und wobei die drei Reste Al, Bi. Dl bzw. A2. B2, D2 zusammen, mindestens drei, direkt an die Benzol- bzw. Naphthalinkerne gebundene Sulfogruppen tragen, Rl, R2. R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Phenylreste sind, R ein aromatischer Rest ist, und Xl und X2 Halogenatome sind.
In jedem der beiden Disazoreste Al-N=N-Ba-N=N-DI- und A2-N = N-B2-N = N-D2- ist mindestens ein Naphthalinrest enthalten; d.h. Al, B1 oder D1 (bzw. A2, B2 oder D2) ist ein Naphthalinrest. Es können auch zwei der drei Komponenten Al, Bl, Dl (bzw. A2, B2, D2) oder alle drei Komponenten Naphthalinreste sein. Ferner sind in jedem der beiden obengenannten Disazoreste mindestens drei Sulfogruppen vorhanden.
Diese können sich beliebig auf die Komponenten Al, Bl, DI (bzw. A2, B2, D2) verteilen. Alle in den beiden Disazoresten vorhandenen Sulfogruppen sind direkt an die Benzol- bzw.
Naphthalinkerne A1, B1, D1, A2, B2, D2 gebunden. Die Benzol- oder Naphthalinreste A1, B1, D1, A2. B2, D2 können ausser Sulfogruppen weitere Substituenten enthalten, dafür kommen insbesondere in Betracht: Alkylgruppen, wie Methyl, Äthyl, Isopropyl oder Butyl, Alkoxygruppen, wie Methoxy, Äthoxy, Athoxyäthoxy oder Isopropoxypropoxy, Acylgruppen, wie Acetyl, Acylaminogruppen, wie Acetylamino oder Benzoylamino, die Ureido-, Amino-, Hydroxy- und Carboxygruppe und Halogenatome, wie Chlor oder Brom. Für R1, R2, R3 und R4 kommen als Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen z.B. Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl oder Cyclohexyl, als Phenylreste z.B. Phenyl, Tolyl, Dimethylphenyl oder Methoxyphenyl in Betracht. Der aromatische Rest R ist z.B.
ein Benzol-, Naphthalin-, Diphenyl- oder Stilbenrest. Der aromatische Rest R kann als weitere Substituenten z.B. die gleichen Gruppen enthalten, die oben bei der Erläuterung der Benzol- oder Naphthalinreste Al, Bl, Di, A2, B2, D2 genannt sind. Die Halogenatome Xl und X2 sind unabhängig voneinander Fluor, Chlor oder Brom.
Aufgrund des Vorhandenseins von zwei abspaltbaren Halogenatomen Xl und X2 in den Tetrakisazofarbstoffen der Formel (1) sind diese faser(bi)reaktiv.
Bevorzugt sind bireaktive Tetrakisazofarbstoffe der Formel (1), worin A1 = A2, B1 = B2, Dl = D2; Rl, R2, R3 und R4 Wasserstoff, R ein Benzolrest und Xl und X2 Chlor ist.
Eine weitere bevorzugte Gruppe der bireaktiven Tetrakisazofarbstoffe der Formel (1) sind diejenigen, worin Au(2) der Rest einer Naphthalinsulfonsäure, B1(2) ein Benzol- oder Naphthalinrest und Dl(2) der Rest einer 1-Naphthylamin-6oder -7-sulfonsäure ist.
Die bireaktiven Tetrakisazofarbstoffe der Formel (1) werden durch Kupplung und Kondensation hergestellt. Das Verfahren erfolgt nach dem Schema: Kupplung einer Diazokomponente Al-NH2 auf eine Kupplungskomponente Bl-NH2, Diazotierung der erhaltenen Monoazoverbindung und Kupplung auf die zweite Kupplungskomponente Di-N(RI)H [in gleicher Weise werden die Komponenten A2-NH2, B2-NH2 und D2-N(R2)H miteinander umgesetzt], Kondensationen mit Trihalogen (Xl, X2)-s-triazinen und Kondensation mit einem aromatischen Diamin H(R3)N-R-N(R4)H. Da die einzelnen oben angegebenen Kupplungs- bzw. Kondensationsreaktionen in unterschiedlicher Reihenfolge ausgeführt werden können, sind mehrere Herstellungsvarianten in Betracht zu ziehen.
Vorzugsweise wird so vorgegangen, dass man Amino(sulfo)benzole bzw. Amino(sulfo)naphthaline und Trihalogen-striazine durch zweimalige Kupplung und Kondensation zu Disazoverbindungen der Formeln
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umsetzt, und diese mit einem aromatischen Diamin der Formel
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im molaren Verhältnis 1 : 1: 1 zu einem bireaktiven Tetrakisazofarbstoff der Formel (1) kondensiert. Die bevorzugten bireaktiven Tetrakisazofarbstoffe der Formel (1), worin A1 = A2, B1 = B2, D1 = D2; R1, R2, R3 und R4 Wasserstoff, R ein Benzolrest und X1 und X2 Chlor ist, erhält man nach diesem Verfahren, indem man eine Disazoverbindung der Formel
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mit einem Diaminobenzol der Formel H2N-R-NH2 (6) im molaren Verhältnis 2 : 1 kondensiert.
Vorzugsweise verwendet man Disazoverbindungen der Formel (5), worin Au(2) der Rest einer Naphthalinsulfonsäure, Bs(2) ein Benzol- oder Naphthalinrest und Dz(2) der Rest einer 1-Naphthylamin-6oder -7-sulfonsäure ist.
Die Diazotierungen der Amino(sulfo)benzole bzw. Amino (-sulfo)-naphthaline erfolgt nach an sich bekannten Methoden, z.B. mit Hilfe von Salzsäure und Natriumnitrit. Die Kupplungen mit den Kupplungskomponenten erfolgen ebenfalls nach an sich bekannten Methoden in wässrigem, saurem oder alkalischem Medium.
Die Kondensationen mit Trihalogen-s-triazinen und die Kondensation mit aromatischen Diaminen mit dem Rest R führt man zweckmässig unter Verwendung säurebindender Mittel, wie Natriumcarbonat oder Natriumhydroxyd, und unter solchen Bedingungen aus, dass im fertigen Tetrakisazofarbstoff der Formel (1) noch ein Halogenatom am S-Triazinring übrigbleibt, d.h. in organischen Lösungsmitteln oder bei relativ niedrigen Temperaturen in wässrigem Mittel.
Als Ausgangsstoffe zur Herstellung der bireaktiven Tetrakisazoverbindungen der Formel (1) seien genannt: Diazokomponenten: 1-Aminobenzol-2-, -3- oder -4-sulfonsäure, 1 -Amino-4-methylbenzol-2-sulfonsäure, 1 -Amino-3-chlorbenzol-4-sulfonsäure, 1 -Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure, 1 -Amino-6-nitrobenzol-4-sulfonsäure, 1 -Amino-4-methoxybenzol-2-sulfonsäure, 1 -Aminobenzol-2,5-disulfonsäure, 1 -Aminonaphthalin-2,5,7-trisulfonsäure,
2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-6 ,8-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-3 ,6-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-8 -sulfonsäure, 1 -Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, 1 -Aminonaphthalin-4,6-disulfonsäure, 1 -Aminonaphthalin-4,7-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-5-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure: Kupplungskomponenten:
: 1 -Amino-2-methoxy-5-methylbenzol, 1 -Amino-2-methoxybenzol, 1 -Amino-2,5-dimethylbenzol, 1 -Amino-2,5-dimethoxybenzol, 1 -Amino-2-chlorbenzol, 1 -Amino-3-methylbenzol, 1 -Aminobenzol, 1 -Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, 1 -Aminonaphthalin-7-sulfonsäure, 1 -Aminonaphthalin-5-sulfonsäure; Trihalogen-s-triazine: Cyanurchlorid, -bromid oder -fluorid; Aromatische Diamine: I ,3 -Diaminobenzol, 1 4-Diaminobenzol, 1 ,3-Diamino-4-chlor-benzol, 1 ,3-Diamino-4-methyl-benzol, 1 ,3-Diamino-4-äthyl-benzol, 1 ,3-Diamino-4-methoxy-benzol, 1 ,3-Diamino-4-äthoxy-benzol, 2,6-Diaminonaphthalin, 4,4'-Diaminostilben, 4,4'-Diaminodiphenyl.
Die neuen bireaktiven Tetrakisazofarbstoffe der Formel (1) können isoliert und zu brauchbaren, trockenen Farbpräparaten verarbeitet werden. Die Isolierung erfolgt vorzugsweise bei möglichst niedrigen Temperaturen durch Aussalzen und Filtrieren. Die filtrierten Farbstoffe können gegebenenfalls nach Zugabe von Coupagemitteln und/oder Puffermitteln, z.B. nach Zugabe eines Gemisches gleicher Teile Mono- und Dinatriumphsophat, getrocknet werden; vorzugsweise wird die Trocknung bei nicht zu hohen Temperaturen und unter vermindertem Druck vorgenommen. Durch Zerstäubungstrocknung des ganzen Herstellungsgemisches kann man in gewissen Fällen die erfindungsgemässen trockenen Präparate direkt, d.h. ohne Zwischenisolierung der Farbstoffe, herstellen.
Die Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Materialien, wie Seide, Leder, Wolle, Superpolyamidfasern und Superpolyurethanen, insbesondere aber cellulosehaltiger Materialien faseriger Struktur, wie Leinen, Zellstoff, regenerierte Cellulose und vor allem Baumwolle. Sie eignen sich besonders zum Färben nach dem Ausziehverfahren aus langer Flotte, aus alkalischem, gegebenenfalls stark salzhaltigem wässrigem Bade und nach dem Foulardfärbeverfahren, wonach die Ware mit wässrigen und gegebenenfalls auch salzhaltigen Farbstofflösungen imprägniert wird, und die Farbstoffe nach einer Alkalibehandlung oder in Gegenwart von Alkali, gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung, fixiert werden.
Die Farbstoffe eignen sich auch zum Druck, insbesondere auf Baumwolle, ebenso auch zum Bedrucken von stickstoffhaltigen Fasern, z.B. von Wolle, Seide oder Wolle enthaltenden Mischgeweben. Sie zeichnen sich vor allem durch eine erhöhte Reaktivität und ein gutes Ziehvermögen und somit einen hohen Fixierungsgrad aus. Sie weisen ausserdem eine gute Auswaschbarkeit der nicht fixierten Anteile auf. Die erhaltenen Färbungen und Drucke sind sehr farbstark und haben eine gute Lichtechtheit sowie sehr gute Nassechtheiten, wie z.B.
eine gute Waschechtheit.
Zwecks Verbesserung der Nassechtheiten empfiehlt es sich.
die Färbungen und Drucke einem gründlichen Spülen mit kaltem und heissem Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz eines dispergierend wirkenden und die Diffusion der nicht fixierten Anteile fördernden Mittels zu unterwerfen.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Zwischen Gewichts- und Volumenteilen besteht das gleiche Verhältnis wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
Beispiel
51,5 Teile des Monoazofarbstoffes, den man erhält durch Kuppeln von diazotierter 1 -Naphthylamin-2,5,7-trisulfonsäure mit 2,5-Dimethyl-1-aminobenzol, werden in Form des neutralen Natriumsalzes in Wasser gelöst, mit 25 Teilen 3obiger Salzsäure angesäuert und mit einer Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit diazotiert. Zu der Disazoverbindung lässt man eine neutralisierte Lösung von 22,3 Teilen 1 -Naphthylamin-6- sulfonsäure laufen und stellt mit einer verdünnten Natriumhydroxydlösung auf pH 4.
Nach beendeter Kupplung gibt man eine Lösung von 19 Teilen Cyanurchlorid hinzu, rührt 2 Stunden bei 5o und neutralisiert das Reaktionsgemisch mit einer verdünnten Natriumhydroxydlösung. Alsdann lässt man eine wässrige Lösung von 5,4 Teilen 1,4-Diaminobenzol zutropfen, erwärmt auf 300 und kondensiert eine Stunde zwischen 30 und 40O, wobei durch Zutropfen einer Natriumhydroxydlösung der pH-Wert zwischen 5 und 6 gehalten wird. Nach beendeter Kondensation wird der Tetrakisazofarbstoff, der zwei aktive Chloratome enthält, ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er färbt Baumwolle nach dem Ausziehverfahren in Gegenwart von Elektrolyt und Alkali in sehr echten braun-orangen Tönen.
Verwendet man anstelle des 1,4-Diaminobenzols die gleiche Menge 1,3-Diaminobenzol, so erhält man einen Farbstoff mit sehr ähnlichen Eigenschaften.
Verwendet man anstelle der l-Naphthylamin-2,4,7-trisul- fonsäure die gleiche Menge 2-Naphthylamin-3,6,8- bzw. 4.6.8-trisulfonsäure. so erhält man Farbstoffe. die Cellulosefasern in etwas röteren Tönen färben.
Färbevorschrift I
2 Teile des gemäss Beispiel erhaltenen Farbstoffes werden unter Zusatz von 0,5 Teil m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit der erhaltenen Lösung wird ein Baumwollgewebe imprägniert, so dass es um 75 % seines Gewichtes zunimmt, und dann getrocknet.
Danach imprägniert man das Gewebe mit einer 200 warmen Lösung, die pro Liter 5 g Natriumhydroxyd und 300 g Natriumchlorid enthält, quetscht auf 75% Gewichtszunahme ab, dämpft die Färbung während einer Minute bei 100 bis 101o, spült, seift während einer Viertelstunde in einer 0,3 %igen kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet.
Färbevorschrift II
2 Teile des gemäss Beispiel erhaltenen Farbstoffes werden in 100 Teilen Wasser gelöst.
Die Lösung gibt man zu 3900 Teilen kaltem Wasser, fügt 80 Teile Natriumchlorid zu und geht mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes in dieses Färbebad ein.
Man steigert die Temperatur in 45 Minuten auf 90 , wobei nach 30 Minuten 40 Teile Trinatriumphosphat und nochmals 80 Teile Natriumchlorid zugegeben werden. Man hält die Temperatur 30 Minuten auf 900, spült und seift dann die Färbung während 15 Minuten in einer 0,35teigen kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet. Es resultiert eine wasch- und lichtechte Färbung.
Druckvorschrift
2 Teile des gemäss Beispiel hergestellten Farbstoffes werden unter schnellem Rühren in 100 Teile einer Stammverdickung, enthaltend 45 Teile 5 %ige Natriumalginatverdickung, 32 Teile Wasser, 20 Teile Harnstoff, I Teil m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium sowie 2 Teile Natriumbicarbonat, eingestreut.
Mit der so erhaltenen Druckpaste bedruckt man ein Baumwollgewebe auf einer Rouleauxdruckmaschine und dämpft den erhaltenen bedruckten Stoff 8 Minuten bei 1000 in gesättigtem Dampf. Das bedruckte Gewebe wird dann in kaltem und heissem Wasser gründlich gespült, wobei sich die nicht chemisch fixierten Anteile sehr leicht von der Faser entfernen lassen, und anschliessend getrocknet.
The present invention relates to a process for the preparation of bireactive tetrakisazo dyes of the formula
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where Al, Bl, Di, A2, B2, D2 are benzene or naphthalene radicals. where at least one of the three radicals Al, Bl, Dl or
A2. B2, D2 is a naphthalene residue. and where the three radicals Al, Bi, Dl and A2. B2, D2 together carry at least three sulfo groups bonded directly to the benzene or naphthalene nuclei, R1, R2. R3 and R4, independently of one another, are hydrogen, alkyl radicals having 1 to 6 carbon atoms or phenyl radicals, R is an aromatic radical, and X1 and X2 are halogen atoms.
Each of the two disazo radicals Al-N = N-Ba-N = N-DI- and A2-N = N-B2-N = N-D2- contains at least one naphthalene radical; i.e. Al, B1 or D1 (or A2, B2 or D2) is a naphthalene radical. It is also possible for two of the three components Al, B1, Dl (or A2, B2, D2) or all three components to be naphthalene residues. Furthermore, at least three sulfo groups are present in each of the two disazo radicals mentioned above.
These can be distributed among the components A1, B1, DI (or A2, B2, D2) as desired. All sulfo groups present in the two disazo radicals are directly attached to the benzene or
Naphthalene cores A1, B1, D1, A2, B2, D2 bound. The benzene or naphthalene residues A1, B1, D1, A2. B2, D2 can contain other substituents in addition to sulfo groups, in particular: alkyl groups such as methyl, ethyl, isopropyl or butyl, alkoxy groups such as methoxy, ethoxy, ethoxyethoxy or isopropoxypropoxy, acyl groups such as acetyl, acylamino groups such as acetylamino or benzoylamino, the ureido, amino, hydroxy and carboxy groups and halogen atoms such as chlorine or bromine. For R1, R2, R3 and R4, alkyl radicals with 1 to 6 carbon atoms are e.g. Methyl, ethyl, propyl, isopropyl, butyl or cyclohexyl, as phenyl radicals e.g. Phenyl, tolyl, dimethylphenyl or methoxyphenyl into consideration. The aromatic radical R is e.g.
a benzene, naphthalene, diphenyl or stilbene radical. The aromatic radical R can be used as further substituents e.g. contain the same groups that are mentioned above in the explanation of the benzene or naphthalene radicals Al, Bl, Di, A2, B2, D2. The halogen atoms Xl and X2 are independently fluorine, chlorine or bromine.
Due to the presence of two split-off halogen atoms X1 and X2 in the tetrakisazo dyes of the formula (1), these are fiber (bi) reactive.
Preference is given to bireactive tetrakisazo dyes of the formula (1) in which A1 = A2, B1 = B2, Dl = D2; R1, R2, R3 and R4 are hydrogen, R is a benzene radical and Xl and X2 are chlorine.
Another preferred group of the bireactive tetrakisazo dyes of the formula (1) are those in which Au (2) is the residue of a naphthalenesulfonic acid, B1 (2) is a benzene or naphthalene residue and Dl (2) is the residue of a 1-naphthylamine-6 or -7- is sulfonic acid.
The bireactive tetrakisazo dyes of the formula (1) are prepared by coupling and condensation. The process is carried out according to the scheme: coupling of a diazo component Al-NH2 to a coupling component Bl-NH2, diazotization of the resulting monoazo compound and coupling to the second coupling component Di-N (RI) H [in the same way, components A2-NH2, B2- NH2 and D2-N (R2) H reacted with one another], condensation with trihalogen (Xl, X2) -s-triazines and condensation with an aromatic diamine H (R3) NRN (R4) H. Since the individual coupling or condensation reactions specified above can be carried out in different order, several production variants are to be considered.
The preferred procedure is to convert amino (sulfo) benzenes or amino (sulfo) naphthalenes and trihalostriazines to disazo compounds of the formulas by coupling and condensation twice
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converts, and this with an aromatic diamine of the formula
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condensed in a molar ratio of 1: 1: 1 to give a bireactive tetrakisazo dye of the formula (1). The preferred bireactive tetrakisazo dyes of the formula (1), wherein A1 = A2, B1 = B2, D1 = D2; R1, R2, R3 and R4 are hydrogen, R is a benzene radical and X1 and X2 are chlorine, are obtained by this process by adding a disazo compound of the formula
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condensed with a diaminobenzene of the formula H2N-R-NH2 (6) in a molar ratio of 2: 1.
Preference is given to using disazo compounds of the formula (5) in which Au (2) is the residue of a naphthalene sulfonic acid, Bs (2) is a benzene or naphthalene residue and Dz (2) is the residue of a 1-naphthylamine-6 or 7-sulfonic acid.
The diazotization of the amino (sulfo) benzenes or amino (sulfo) naphthalenes takes place according to methods known per se, e.g. with the help of hydrochloric acid and sodium nitrite. The couplings with the coupling components are also carried out by methods known per se in an aqueous, acidic or alkaline medium.
The condensations with trihalo-s-triazines and the condensation with aromatic diamines with the radical R are expediently carried out using acid-binding agents, such as sodium carbonate or sodium hydroxide, and under such conditions that in the finished tetrakisazo dye of the formula (1) there is still a halogen atom on S-triazine ring remains, ie in organic solvents or at relatively low temperatures in aqueous media.
Starting materials for the preparation of the bireactive tetrakisazo compounds of the formula (1) may be mentioned: Diazo components: 1-aminobenzene-2-, -3- or -4-sulfonic acid, 1-amino-4-methylbenzene-2-sulfonic acid, 1-amino-3 -chlorobenzene-4-sulfonic acid, 1-amino-4-nitrobenzene-2-sulfonic acid, 1-amino-6-nitrobenzene-4-sulfonic acid, 1-amino-4-methoxybenzene-2-sulfonic acid, 1-aminobenzene-2,5 -disulfonic acid, 1-aminonaphthalene-2,5,7-trisulfonic acid,
2-aminonaphthalene-3,6,8-trisulfonic acid, 2-aminonaphthalene-4,6,8-trisulfonic acid, 2-aminonaphthalene-6, 8-disulfonic acid, 2-aminonaphthalene-3, 6-disulfonic acid, 2-aminonaphthalene-8 - sulfonic acid, 1-aminonaphthalene-6-sulfonic acid, 1-aminonaphthalene-4,6-disulfonic acid, 1-aminonaphthalene-4,7-disulfonic acid, 2-aminonaphthalene-5-sulfonic acid, 2-aminonaphthalene-7-sulfonic acid: Coupling components:
: 1-amino-2-methoxy-5-methylbenzene, 1-amino-2-methoxybenzene, 1-amino-2,5-dimethylbenzene, 1-amino-2,5-dimethoxybenzene, 1-amino-2-chlorobenzene, 1 -Amino-3-methylbenzene, 1-aminobenzene, 1-aminonaphthalene-6-sulfonic acid, 1-aminonaphthalene-7-sulfonic acid, 1-aminonaphthalene-5-sulfonic acid; Trihalogen-s-triazines: cyanuric chloride, bromide or fluoride; Aromatic diamines: I, 3-diaminobenzene, 1 4-diaminobenzene, 1, 3-diamino-4-chlorobenzene, 1,3-diamino-4-methyl-benzene, 1,3-diamino-4-ethyl-benzene, 1,3-diamino-4-methoxy-benzene, 1,3-diamino-4-ethoxy-benzene, 2,6-diaminonaphthalene, 4,4'-diaminostilbene, 4,4'-diaminodiphenyl.
The new bireactive tetrakisazo dyes of the formula (1) can be isolated and processed into usable, dry color preparations. Isolation is preferably carried out at the lowest possible temperatures by salting out and filtering. The filtered dyes can optionally after addition of coupage agents and / or buffering agents, e.g. after adding a mixture of equal parts of mono- and disodium phosphate, dried; drying is preferably carried out at temperatures that are not too high and under reduced pressure. In certain cases, by spray drying the entire preparation mixture, the dry preparations according to the invention can be used directly, i.e. without intermediate isolation of the dyes.
The dyes are suitable for dyeing and printing a wide variety of materials, such as silk, leather, wool, superpolyamide fibers and super-polyurethanes, but especially cellulosic materials with a fibrous structure such as linen, cellulose, regenerated cellulose and, above all, cotton. They are particularly suitable for dyeing by the exhaust process from a long liquor, from an alkaline, optionally highly saline aqueous bath and by the padder dyeing process, after which the goods are impregnated with aqueous and possibly also salt-containing dye solutions, and the dyes after an alkali treatment or in the presence of alkali , if necessary under the action of heat, are fixed.
The dyes are also suitable for printing, especially on cotton, as well as for printing nitrogen-containing fibers, e.g. of wool, silk or blended fabrics containing wool. They are characterized primarily by increased reactivity and good drawability and thus a high degree of fixation. They also show that the non-fixed parts can be easily washed out. The dyeings and prints obtained are very strongly colored and have good light fastness and very good wet fastness properties, e.g.
good fastness to washing.
It is recommended to improve the wet fastness.
to subject the dyeings and prints to thorough rinsing with cold and hot water, optionally with the addition of an agent which has a dispersing effect and promotes the diffusion of the non-fixed components.
In the following examples, unless otherwise stated, parts are parts by weight, percentages are percentages by weight, and temperatures are given in degrees Celsius. The relationship between parts by weight and parts by volume is the same as that between grams and cubic centimeters.
example
51.5 parts of the monoazo dye, which is obtained by coupling diazotized 1-naphthylamine-2,5,7-trisulfonic acid with 2,5-dimethyl-1-aminobenzene, are dissolved in water in the form of the neutral sodium salt, with 25 parts of 3obiger Hydrochloric acid acidified and diazotized with a solution of 6.9 parts of sodium nitrite. A neutralized solution of 22.3 parts of 1-naphthylamine-6-sulfonic acid is run into the disazo compound and the pH is adjusted to 4 with a dilute sodium hydroxide solution.
When the coupling is complete, a solution of 19 parts of cyanuric chloride is added, the mixture is stirred at 50 for 2 hours and the reaction mixture is neutralized with a dilute sodium hydroxide solution. An aqueous solution of 5.4 parts of 1,4-diaminobenzene is then added dropwise, heated to 300 ° and condensed for one hour between 30 and 40 °, the pH being kept between 5 and 6 by adding a sodium hydroxide solution. After the condensation has ended, the tetrakisazo dye, which contains two active chlorine atoms, is salted out, filtered off and dried. It dyes cotton using the exhaust process in the presence of electrolyte and alkali in very real brown-orange tones.
If the same amount of 1,3-diaminobenzene is used instead of 1,4-diaminobenzene, a dye with very similar properties is obtained.
If the same amount of 2-naphthylamine-3,6,8- or 4,6.8-trisulfonic acid is used instead of 1-naphthylamine-2,4,7-trisulfonic acid. this is how dyes are obtained. dye the cellulose fibers in slightly redder tones.
Dyeing instruction I
2 parts of the dye obtained according to the example are dissolved in 100 parts of water with the addition of 0.5 part of sodium m-nitrobenzenesulfonate. A cotton fabric is impregnated with the solution obtained so that it increases by 75% of its weight and then dried.
The fabric is then impregnated with a 200 warm solution containing 5 g of sodium hydroxide and 300 g of sodium chloride per liter, squeezed to a 75% increase in weight, the dyeing is dampened for one minute at 100 to 101 °, rinsed and soaped for a quarter of an hour in a 0 , 3% boiling solution of an ion-free detergent, rinses and dries.
Dyeing instruction II
2 parts of the dye obtained according to the example are dissolved in 100 parts of water.
The solution is added to 3900 parts of cold water, 80 parts of sodium chloride are added and 100 parts of a cotton fabric are put into this dyebath.
The temperature is increased to 90 in 45 minutes, 40 parts of trisodium phosphate and another 80 parts of sodium chloride being added after 30 minutes. The temperature is maintained at 900 for 30 minutes, the dyeing is then rinsed and soaped for 15 minutes in a 0.35 dough boiling solution of an ion-free detergent, rinsed and dried. The result is a color that is washable and lightfast.
Printing specification
2 parts of the dye prepared according to the example are sprinkled into 100 parts of a stock thickener containing 45 parts of 5% sodium alginate thickener, 32 parts of water, 20 parts of urea, 1 part of sodium m-nitrobenzenesulfonate and 2 parts of sodium bicarbonate, with rapid stirring.
The printing paste obtained in this way is used to print a cotton fabric on a roller printing machine and the resulting printed fabric is steamed for 8 minutes at 1000 in saturated steam. The printed fabric is then thoroughly rinsed in cold and hot water, whereby the non-chemically fixed parts can be removed from the fiber very easily, and then dried.