DE1131886B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylcyclohexans - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylcyclohexans

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DE1131886B
DE1131886B DEB61039A DEB0061039A DE1131886B DE 1131886 B DE1131886 B DE 1131886B DE B61039 A DEB61039 A DE B61039A DE B0061039 A DEB0061039 A DE B0061039A DE 1131886 B DE1131886 B DE 1131886B
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polystyrene
polymers
hydrogenated
vinylcyclohexane
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Dr Adolf Steinhofer
Dr Rudolf Polster
Dr Herbert Friederich
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BASF SE
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BASF SE
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/04Reduction, e.g. hydrogenation
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
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    • Y02P20/584Recycling of catalysts

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylcyclohexans Es ist bekannt, daß man Polystyrole vom Molekulargewicht unter 10 000 durch katalytische Druckhydrierung bei Temperaturen oberhalb 2000 C in Polyvinylcyclohexane überführen kann, deren Erweichungspunkte höher liegen als die der Ausgangsstoffe. Bisher haben solche hydrierten Polystyrole trotz der Wohlfeilheit des Polystyrols noch keine technische Bedeutung erlangen können, da die Hydrierung der höhermolekularen Polystyrole mit einer starken Verringerung der Molekülgröße verbunden war, so daß sehr spröde Polyvinylcyclohexane entstanden, die als Kunststoffrohstoffe ungeeignet waren.
  • Auch ist bereits vorgeschlagen worden, Polystyrol in Gegenwart von trägerfreien Nickelkatalysatoren zu hydrieren, die durch hydrierende Zersetzung von Nickeloxalat erhalten worden waren. Bei diesem Verfahren erhält man jedoch nur teilweise hydrierte Polystyrole.
  • Ferner war es bekannt, daß man Vinylcyclohexan stereospezifisch zu hochmolekularen Stoffen polymerisieren kann. Identische Stoffe wurden durch Hydrieren von stereospezifisch polymerisiertem p-Chlorstyrol erhalten. Derartige Polyvinylcyclohexane haben jedoch einen sehr hohen Kristallitschmelzpunkt. Sie können daher nicht nach den fül thermoplastische Stoffe üblichen Verfahren verarbeitet werden und sind somit als Kunststoffrohstoffe ungeeignet.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylcyclohexans mit Molekulargewichten über 10000, dadurch gekennzeichnet, daß man Homo-, Misch- oder Pfropfpolymerisate des Styrols oder Styrol enthaltende Polymerisatmischungen mit Molekulargewichten über 10000 und nicht über 2 Millionen in geschmolzener Form oder in Lösung mit Wasserstoff bei Temperaturen zwischen 50 und 2700 C, vorzugsweise zwischen 70 und 1800 C, bei Drücken über 170 Atmosphären in Gegenwart eines trägerfreien Katalysators aus Nickel, Kobalt oder Metallen der Platingruppe perhydriert.
  • Das Durchschnittsmolekulargewicht der Ausgangsstoffe kann in weiten Grenzen schwanken und richtet sich nach dem gewünschten Molekulargewicht der Vinylcyclohexanpolymerisate. Das Molekulargewicht des Ausgangsstoffes ist insofern von Einfluß, als der zu hydrierende Stoff bei Reaktionstemperatur entweder in geschmolzener Form vorliegen oder im verwendeten Lösungsmittel löslich sein muß. Man wählt Molekulargewichte oberhalb 10000 und nicht über 2 Millionen. Vinylcyclohexanpolymerisate mit besonders wertvollen Eigenschaften werden erhalten, wenn die Molekulargewichte der Ausgangsstoffe im Bereich zwischen 50 000 und 1 Million, insbesondere zwischen 150 000 und 800000, liegen.
  • Von den Homopolymerisaten des Styrols seien beispielsweise erwähnt: thermisch polymerisiertes oder ionisch in Gegenwart von Alkalimetallen polymerisiertes Styrol und das z. B. in Gegenwart von Aluminium oder Aluminiumalkylen und Titanhalogeniden erhältliche stereospezifische Polystyrol.
  • Auch das in Gegenwart von Radikalbildnern in Emulsion oder Suspension hergestellte Polystyrol ist als Ausgangsmaterial geeignet. Als Komponenten in Mischpolymerisaten bzw. Polymerisatmischungen werden z.B. genannt: Butadien, Isobutylen, kernmethylierte Styrole, a-Methylstyrol, Divinylbenzole, Äthylen, Propylen, AcryI-, Methacryl- oder Vinylester, Vinyläther, Acrylnitril, Methacrylnitril, N-Vinylcarbazol bzw. deren Polymerisate oder Mischpolymerisate.
  • Als Lösungsmittel sind aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, auch aliphatische und cyclische gesättigte Äther oder deren Gemische geeignet. Besonders bewährt hat sich z. B. ein Gemisch aus Cyclohexan und Tetrahydrofuran. Auch Alkohole und aromatische Kohlenwasserstoffe eignen sich.
  • Die Konzentration des Ausgangspolymeren in der Lösung soll aus wirtschaftlichen Gründen möglichst hoch sein. Sie richtet sich nach der Art und dem Molekulargewicht des Ausgangsmaterials. Im allgemeinen liegt die Konzentration zwischen 3 und 15010.
  • Die Metallkatalysatoren können in feinpulvriger oder kolloiddisperser Verteilung vorliegen. Auch ist es möglich, trägerfreie Sinterkatalysatoren zu verwenden. Insbesondere bewähren sich Raney-Nickel und Raney-Kobalt.
  • Die anzuwendende Reaktionstemperatur ist vom Katalysator abhängig. Es kommt der Bereich von 50 bis 2700 C in Frage; bevorzugt wird der Temperaturbereich zwischen 70 und 180"C. Prinzipiell kann die Hydrierung schon bei Atmosphärendruck durchgeführt werden. Um den Polymerisationsgrad nicht zu beeinflussen, ist die Erzielung kurzer Reaktionszeiten notwendig. Daher wird bei Wasserstoff drücken über 170 Atmosphären hydriert.
  • Das Verfahren kann diskontinuierlich und kontinuierlich durchgeführt werden. Im diskontinuierlichen Betrieb beträgt die Reaktionszeit im allgemeinen zwischen 1 und 5 Stunden. Im kontinuierlichen System ist die Reaktionszeit wesentlich kürzer; sie wird von den Abmessungen des Reaktionsgefäßes beeinflußt. Bei der kontinuierlichen Arbeitsweise sind das Rieselsystem und das Sumpfsystem, beide mit fest angeordneten Sinterkatalysatoren, ebenso möglich wie ein System mit suspendiertem und beispielsweise im Kreis geführtem Katalysator. Man trennt nach der Hydrierung die Lösung vom Katalysator und gewinnt das Polymere aus der gegebenenfalls noch weitergereinigten Lösung auf bekannte Weise, z. B. durch Ausfällen in Fällungsmitteln oder durch destillatives Abtrennen des Lösungsmittels.
  • Der ganze Vorteil des Verfahrens wird nur dann erzielt, wenn alle drei Doppelbindungen des aromatischen Kerns hydriert werden. Falls die Ausgangsstoffe nur partiell hydriert werden, so haben die entstehenden Stoffe Erweichungspunkte, die in der Regel zwischen dem des Ausgangsstoffes und dem des perhydrierten Polystyrols liegen. Außerdem weisen die partiell hydrierten Stoffe eine mangelhafte Transparenz auf.
  • Unter den Verfahrensbedingungen tritt kein Molekülabbau ein. Das perhydrierte Produkt weist praktisch denselben Polymerisationsgrad auf wie der Ausgangsstoff.
  • Die fast in theoretischer Ausbeute erhaltenen Vinylcyclohexanpolymerisate sind ausgezeichnete Kunststoffrohstoffe, deren Wärmeformbeständigkeit nach Vicat 1400 C erreichen kann. Sie können daher als absolut beständig gegen kochendes Wasser bezeichnet werden. Auch bei Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes weisen sie gegenüber Polystyrol erhöhte Beständigkeit auf. Sie haben die hervorragende Transparenz des Ausgangsmaterials. Im Falle getrübter Polymerisatmischungen wird die Transparenz durch Hydrierung meist erhöht.
  • Diese Eigenschaften machen das reine Polyvinylcyclohexan geeignet als Kunststoffrohstoff für die Herstellung auch bei höherer Temperatur formbeständiger glasklarer Formkörper. Bemerkenswert ist die gegenüber dem Polystyrol wesentlich geringere Dichte von 0,94 bis 0,95. Hierdurch wird die Wirtschaftlichkeit des Polyvinylcyclohexans als Kunststoff: rohstoff gegenüber dem Polystyrol erhöht.
  • Im FalIe der hydrierten Misch- und Pfropfpolymerisate sowie der Polymerisatmischungen ist ebenfalls die höhere Temperaturbeständigkeit die kennzeichnende Eigenschaft.
  • Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Die angegebenen Molekular- gewichte wurden durch Lichtstreuungsmessung ermitteIt. Die Wärmeformbeständigkeit nach Vicat wurde gemäß DIN 57 302 gemessen.
  • Beispiel 1 In einem Rührautoklav werden 50 Teile eines Styrolblockpolymerisates mit dem Molekulargewicht von etwa 300 000 und der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 900 C in einer Mischung aus 100 Teilen Tetrahydrofuran und 1200 Teilen Cyclohexan gelöst. Hierauf werden 60 Teile eines tetrahydrofuranfeuchten Raney-Nickels hinzugefügt, und anschließend wird bei Temperaturen zwischen 160 und 1650 C und einem Wasserstoffdruck von 300 Atmosphären 3 Stunden hydriert. Danach wird das Raney-Nickel abfiltriert, die Lösung durch Abdestillieren des Cyclohexans und Tetrahydrofurans auf einen Polymerengehalt von etwa 20% eingeengt und das Polymere im doppelten Volumen Methanol ausgefällt. Das ausgefällte Polyvinylcyclohexan wird abgesaugt und bei 105"C getrocknet. Man erhält 51 Teile Polyvinylcyclohexan mit einem Molekulargewicht von etwa 330000 und der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1390 C. Die Analyse des Polyvinylcyclohexans zeigt folgendes Ergebnis: c = 86,9% H = 12,9%.
  • Eine zu Platten gepreßte Probe war glasklar. An dieser Probe wird eine Dichte von 0,95 (glcm3) ermittelt.
  • Beispiel 2 50 Teile eines durch partielle Polymerisation gewonnenen Polystyrols (»Polystyrol IV«; siehe H. Ohlinger: Polystyrol, Springer-Verlag, 1955, S. 62) mit einem Molekulargewicht von etwa 600 000 und der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 900 C werden in 50 Teilen Tetrahydrofuran und 1200 Teilen Cyclohexan gelöst und in Gegenwart von 50 Teilen Raney-Nickel bei 1600 C und 200 Atmosphären Wasserstoffdruck 4 Stunden hydriert. Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Aufarbeitungsweise erhält man 49 Teile Polyvinylcyclohexan mit einem Molekulargewicht von etwa 600 000 und der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1400 C.
  • Beispiel 3 50 Teile eines Mischpolymerisates aus 75 Gewichtsprozent Styrol und 25 Gewichtsprozent a-Methylstyrol mit der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1020 C werden in 950 Teilen Cyclohexan gelöst und in Gegenwart von 100 Teilen Raney-Kobalt in einem Autoklav bei 1600 C und 200 Atmosphären Wasserstoffdruck 4 Stunden hydriert. Nach der im Beispiel 1 angegebenen Aufarbeitungsweise erhält man 49 Teile des hydrierten Polymerisats mit der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1490 %.
  • Beispiel 4 15 Teile eines 1001o Polybutadien enthaltenden Polystyrols werden in einem Gemisch aus 30 Teilen Benzol und 225 Teilen Cyclohexan in Gegenwart von 10 Teilen Raney-Nickel bei 170"C und 200 Atmosphären Wasserstoffdruck 3 Stunden hydriert. Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Aufarbeitungsweise werden 14 Teile eines polymeren Hydrierungsproduktes der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1260 C erhalten Beispiel 5 50 Teile eines Polystyrol-Suspensionspolymerisats der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1000 C wurden in 950 Teilen Cyclohexan gelöst und in Gegenwart von 100 Teilen cyclohexanfeuchtemRaney-Kobalt bei 1600 C und 200 Atmosphären Wasserstoffdruck 4 Stunden hydriert. Nach üblicher Aufarbeitung erhält man 50 Teile eines Polyvinylcyclohexans der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 136° C.
  • Beispiel 6 50 Teile eines durch anionische Polymerisation gewonnenen Polystyrols der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 900 C werden in 950 Teilen Cyclohexan gelöst und 3 Stunden bei 1600.C und 200 Atmosphären Wasserstoffdruck in Gegenwart von 100 Teilen cyclohexanfeuchtem Raney-Kobalt hydriert. Das nach üblicher Aufarbeitung erhaltene Polycyclohexan zeigt eine Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1300 C.
  • Beispiel 7 100 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen Polystyrols werden in 1900 Teilen Cyclohexan gelöst und nach Hinzufügen von 200Teilen eines aus Nickel carbonat durch hydrierende Zersetzung hergestellten Nickelpulvers in einem Autoklav bei 170"C und 200 Atmosphären Wasserstoffdruck 4 Stunden hydriert. Nach der im Beispiel 1 angegebenen Auf- arbeitungsweise erhält man 101 Teile Polyvinylcyclohexan mit einer Wärmeformbeständigkeit nach Vicat von 1350 C und dem Molekulargewicht 290 000. Die Analyse des Polyvinylcyclohexans zeigt folgendes Ergebnis: H = 12,70/0 C = 87,2°lo.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylcyclohexans mit Molekulargewichten über 10 000, dadurch gekennzeichnet, daß man Homo-, Misch- oder Pfropfpolymerisate des Styrols oder Polystyrol enthaltende Polymerisatmischungen mit Molekulargewichten über 10 000 und nicht über 2 Millionen in geschmolzener Form oder in Lösung mit Wasserstoff bei Temperaturen zwischen 50 und 270° C, vorzugsweise zwischen 70 und 180"C, bei Drücken über 170 Atmosphären in Gegenwart eines trägerfreien Katalysators aus Nickel, Kobalt oder Metallen der Platingruppe perhydriert.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 726 233.
    H. Staudinger und Mitarbeiter, Ber. Dtsch.
    Chem. Ges., Bd. 62, S. 263, 265, 2406, 2407; H. Ohlinger, »Polystyrol«, Springer-Verlag, 1955, S. 59.
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