DE1125595B - Verwendung von Einlagen aus Schwermetallen zur Herstellung von Gussstuecken aus Aluminium - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Gußstücken aus Aluminium mit Einlagen aus Schwermetallen, die im Betrieb thermisch stark belastet werden, wobei die Einlagen einen Schmelzpunkt aufweisen, der mehrere 100° C über dem des Aluminiums liegt, wie dies beispielsweise bei Grauguß, Stahl oder Bronze der Fall ist.

Bei solchen Verbundgußteilen besteht für manche Anwendungsfälle die Aufgabe, in dem Schwermetallkörper entstehende oder diesem Körper von außen zugeführte Wärme anzustauen und nicht über den angegossenen Leichtmetallkörper abzuführen. Eine weitere Aufgabe liegt darin, ein Aufsprengen des den Schwermetallkörper ganz oder teilweise umgebenden Leichtmetallkörpers auch bei starker Erhitzung des Schwermetallkörpers zu verhüten. Der Wärmeausdehnungskoeffizient der hier in Betracht kommenden Schwermetalle ist meist geringer als der Wärmeausdehnungskoeffizient von Aluminiumlegierungen und anderen Leichtmetallen. Bei Verwendung von Schwermetallegierungen mit besonders hohem Ausdehnungskoeffizienten würde die Gefahr der Aufsprengung ganz besonders gegeben sein. Es kommt deshalb in der Praxis häufig vor, daß sich durch den Wärmestau bzw. durch die hohe Temperatur des Schwermetallkörpers gegenüber dem Leichtmetallkörper der Schwermetallkörper stärker ausdehnt als der ihn umgebende Leichtmetallkörper, der außerdem durch die gute Wärmeleitfähigkeit kühler gehalten wird.

Die Erfindung löst diese Aufgaben durch die Verwendung von Einlagen aus Schwermetallen, die im Betrieb thermisch stark belastet werden, mit einem Schmelzpunkt, der mehrere 100° C über dem des Aluminiums liegt, beispielsweise Grauguß, Stahl oder Bronze, wobei auf den Einlagen ein wärmeisolierender Überzug aus nachgiebigen bzw. verdrückbaren Stoffen wie Graphit, Talkum, Kalkpuder od. dgl., gegebenenfalls mit Bindemitteln versetzt, aufgebracht ist und wobei dieser Überzug noch mit einer ihn schützenden dünnen Schicht aus einer Aluminiumlegierung versehen ist, zur Herstellung von Gußstücken aus Aluminium.

Für die metallene Schutzschicht des isolierenden Überzuges wird zweckmäßig Reinaluminium verwendet, welches infolge seiner hohen Duktilität wesentlich dazu beitragen kann, die Ausdehnungsunterschiede auszugleichen bzw. aufzunehmen. Der isolierende Überzug und dessen metallene Schutzschicht werden so dick bemessen, daß in diesen Schichten die durch verschiedene Temperaturen unter Berücksichtigung der verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffi-Verwendung von Einlagen

aus Schwermetallen zur Herstellung

von Gußstücken aus Aluminium

Anmelder:

Aluminiumwerke Nürnberg G. m. b. H.,
Nürnberg, Nopitschstr. 67

Paul Ziegler, Nürnberg,
ist als Erfinder genannt worden

zienten bedingten Ausdehnungsunterschiede möglichst vollständig aufgenommen werden.

Die dem wärmeisolierenden Überzug zugesetzten Bindemittel sollen so beschaffen sein, daß dieses

²S durch den Trocknungsvorgang entgast ist, bevor weitere Schichten aufgebracht werden. Die metallene Schutzschicht wird jeweils erst nach völliger Trocknung des nachgiebigen isolierenden Überzugs, z. B. durch Aufspritzen mit einer Metallspritzpistole, auf diesen aufgebracht.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist nicht zu verwechseln mit dem Problem, welches sich beim Gießen von mit Metalleinlagen versehenen Gußkörpern ergibt, bei welchen die Schmelzpunkte der Einlage und des umgossenen Metalls sich nur so wenig voneinander unterscheiden, daß eine Verbrennung oder anderweitige Beschädigung der Einlage beim Eingießen zu befürchten ist, wie dies z. B. beim Gießen von Gegenständen aus Eisen, Stahl oder anderen Metallen der Fall ist, welche Einlagen oder Verstärkungselemente aus Eisen, Stahl oder einem anderen Metall aufweisen. Für solche Fälle ist vorgeschlagen worden, die Einlagen in ein Ölbad zu tauchen und hiernach den anhaftenden Ölfilm mit einem feinen Pulver eines feuerfesten oder schwer schmelzbaren oder sonstigen wärmeisolierenden Materials zu bedecken.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verwendung von Einlagen aus Schwermetallen, die im Betrieb thermisch stark belastet werden, mit einem Schmelzpunkt, der mehrere

209 $19/389

100° C über dem des Aluminiums liegt, beispielsweise Grauguß, Stahl oder Bronze, wobei auf den Einlagen ein wärmeisolierender Überzug aus nachgiebigen bzw. verdrückbaren Stoffen wie Graphit, Talkum, Kalkpuder od. dgl., gegebenenfalls mit Bindemitteln versetzt, aufgebracht ist und wobei dieser Überzug noch mit einer ihn schützenden dünnen Schicht aus einer Aluminiumlegierung versehen ist, zur Herstellung von Gußstücken aus Aluminium.

2. Verwendung von Einlagen nach Anspruch 1 mit einer aus Reinaluminium bestehenden Schutzschicht für den isolierenden Überzug.

3. Verwendung von Einlagen nach Anspruch 1 oder 2 mit einem nachgiebigen isolierenden Überzug und einer darauf angebrachten metallenen Schutzschicht von solcher Dicke, daß in diesen Schichten die durch verschiedene Temperaturen unter Berücksichtigung der verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten bedingten Ausdehnungsunterschiede möglichst vollständig aufgenommen werden.

4. Verfahren zur Herstellung der metallenen Schutzschicht auf den nach den Ansprüchen 1 bis 3 verwendeten Einlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die metallene Schutzschicht erst nach völliger Trocknung des nachgiebigen isolierenden Überzuges, z. B. durch Aufspritzen, auf diesen aufgebracht wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 242 837, 203 441,
904;
österreichische Patentschrift Nr. 44488.

© 209 519/389 3.62