DE3935954A1 - Tauchglocke zur behandlung von schmelzen - Google Patents
Tauchglocke zur behandlung von schmelzenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C33/00—Making ferrous alloys
- C22C33/08—Making cast-iron alloys
- C22C33/10—Making cast-iron alloys including procedures for adding magnesium
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/10—Making spheroidal graphite cast-iron
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Description
Die Erfindung betrifft im allgemeinen Tauchglocken zum
Einbringen von Schmelze-Behandlungsmittel, insbesondere
von Magnesium in flüssiges Metall.
Eine Behandlung von Metallschmelzen mit Magnesium, ins
besondere die Behandlung von Gußeisen, ist seit langem
bekannt. Durch Zusatz von Magnesium ist es z. B. möglich,
sphärolitisches Gußeisen, einen Grauguß mit verbesserten
mechanischen Dehnungseigenschaften herzustellen. Magne
sium ist bei hohen Temperaturen ein sehr reaktiver
Stoff, der hohe Dampfdrücke entwickelt und sich bei über
500°C an Luft selbst entzündet. Daher sind zum Ein
bringen von Magnesium in Metallschmelzen besondere
Verfahrenstechniken erforderlich. Bei den Überschüt
tungsverfahren werden Magnesium-Vorlegierungen mit einem
Mg-Gehalt bis zu 32% eingesetzt. Auf diese Weise wird
der Magnesiumdampfdruck durch die Anwesenheit der
anderen Legierungsbestandteile wesentlich gesenkt. Als
Legierungsträger sind Silizium, Kupfer und insbesondere
Nickel geeignet. Die Vorlegierungen werden entweder auf
den Pfannenboden geworfen und mit flüssigem Eisen
übergossen oder in eine Tasche im Pfannenboden einge
legt, mit Stahlblech bedeckt und dann übergossen.
Weiterhin gibt es ein Konverterverfahren, bei dem man
nicht mit einer Vorlegierung, sondern mit reinem Magne
sium arbeitet. Im Behandlungsgefäß des Konverters ist
eine von außen beschickbare Reaktionskammer eingebaut.
Es sind auch Verfahren bekannt, bei denen das Magnesium
in festem oder flüssigem Zustand durch Injektoren unter
der Wirkung eines inerten Trägergases in die Eisen
schmelze eingeblasen wird.
Weiterhin ist es moglich, Magnesiumlegierungen in Form
eines Drahts in die Behandlungspfanne mit dem flüssigen
Eisen einzubringen. Dabei wählt man die Vorschubge
schwindigkeit des Drahts so, daß er sich am Boden der
Pfanne auflöst.
Das wirtschaftlichste Verfahren ist jedoch das Tauch
verfahren. Dabei werden Schmelze-Behandlungsmittel oder
Legierungszusätze mittels einer Tauchglocke in das
flüssige Metall eingebracht. Die Tauchglocke ist ein
glockenförmiger, mit Öffnungen versehener Körper, der an
einer Stange befestigt ist und in dem sich die Behand
lungsmittel, z. B. eine Magnesium-Vorlegierung, als Block
oder in einem Behälter befindet. Die Tauchglocke wird
möglichst bis zum Boden des Schmelzgefäßes geführt, um
ein Aufschwimmen des Behandlungsmittels zu verhindern.
Tauchglocken werden nicht nur bei der Magnesium-Behand
lung von flüssigem Eisen zur Herstellung von Gußeisen
mit Kugelgraphit verwendet, sondern auch zum Einbringen
der Desoxidationsmetalle in Kupfer- oder Kupferlegie
rungsschmelzen oder zur Entgasung mit Reinigungsmitteln,
z. B. zum Feinen von Aluminium.
Nach dem Stand der Technik bestehen Tauchglocken aus
Graphit oder anderem feuerfestem Material und sind auf
eine möglichst hohe Betriebsdauer ausgelegt. Die Ver
wendung derartiger Tauchglocken bereitet jedoch große
Schwierigkeiten, die dazu führten, daß viele Gießereien,
in denen das Tauchverfahren ursprünglich angewendet
wurde, es durch andere Verfahren ersetzt haben. Insbe
sondere liegen die Nachteile von Tauchglocken des Stan
des der Technik bei den hohen Herstellkosten und bei der
unterschiedlichen Haltbarkeit der Glocke je nach Ein
satzweise der entsprechenden Gießerei. Weiterhin tritt
ein hoher Temperaturverlust der Schmelze durch die große
Masse der mehr oder weniger kalten Glocke ein. Der
Betrieb der Glocke erfordert auch einen ständigen
Unterhalt, um frühzeitigen Verschleiß zu vermeiden.
Weiterhin ist ein umständliches und nicht ungefährliches
Neuchargieren der Glocke nach jeder Behandlung erfor
derlich. Bricht schließlich die Glocke während eines
Behandlungsvorgangs, so müssen ihre Bruchstücke aus der
Schmelze entfernt werden. Dies ist wiederum eine zeit
raubende und riskante Tätigkeit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Tauchglocken
ohne die oben beschriebenen Nachteile bereitzustellen,
die wirtschaftlich sinnvoll und auch ungefährlich ein
gesetzt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist eine Tauchglocke zum Ein
bringen von Schmelze-Behandlungsmittel in flüssiges
Metall, die aus einem, der Schmelze ähnlichen oder
gleichen Material besteht. Eine derartige Glocke soll im
Gegensatz zur bisherigen Betrachtungsweise nicht mög
lichst viele Behandlungszyklen überstehen, sondern soll
nur für die Dauer einer Behandlung verwendet werden.
Nach der Behandlung kann sie sich ohne störende Rück
stände in der Schmelze auflösen. Die Form und Größe
einer erfindungsgemäßen Tauchglocke wird entsprechend
den jeweiligen Erfordernissen gewählt.
Bevorzugt kann die erfindungsgemäße Tauchglocke zum
Einbringen von Magnesium in flüssiges Metall verwendet
werden. Als Behandlungsmittel geeignet sind Magnesium-
Vorlegierungen. Vorzugsweise wird jedoch reines Magne
sium als Behandlungsmittel eingesetzt, das bereits vom
Hersteller der Glocke in der erforderlichen Menge in
diese eingebracht werden kann. Die bei Behandlung der
Schmelze mit reinem Magnesium auftretende heftige Reak
tion kann gemäß dem Stand der Technik z. B. durch ent
sprechende Pfannenüberhöhung oder einen speziellen
Pfannendeckel mit Blechschürze zur Verhinderung des
Metallauswurfs aufgefangen werden.
Weiterhin ein Gegenstand der Erfindung ist ein Tauch
verfahren zum Einbringen von Schmelze-Behandlungsmittel
in flüssiges Metall, wobei man eine erfindungsgemäße
Tauchglocke verwendet und diese in der Schmelze minde
stens teilweise zur Auflösung bringt. Bevorzugt wird das
erfindungsgemäße Tauchverfahren zum Einbringen von
Magnesium in flüssiges Metall eingesetzt. Besonders
bevorzugt ist die Behandlung einer Eisenschmelze mit
Magnesium, z. B. zur Herstellung von Gußeisen mit
Kugelgraphit. Das erfindungsgemäße Tauchverfahren ist
jedoch ebenso wie die Tauchverfahren, bei denen eine
Tauchglocke gemäß dem Stand der Technik eingesetzt wird,
auch zur Behandlung anderer flüssiger Metalle geeignet,
z. B. zum Feinen von Aluminium. Schließlich ist es auch
möglich, das erfindungsgemäße Tauchverfahren auf ein
fache Weise zu automatisieren.
Bei Herstellung der erfindungsgemäßen Tauchglocke
braucht nicht auf deren mehrmalige Verwendbarkeit
geachtet zu werden. Sie kann deshalb aus einem dünnwan
digen Material hergestellt werden, so daß sie eben dem
einmaligen Tauchvorgang standhält. Auf diese Weise kann
der Wärmeverlust gering gehalten werden. Man wird die
Wandstärke jedoch so einstellen, daß sie der Temperatur
des Bades zumindest so lange standhält, bis das
Schmelze-Behandlungsmittel an den gewünschten Ort
innerhalb der Schmelze gebracht ist und so lange an
diesem Ort bestehen bleibt, bis die Auflösung des
Schmelze-Behandlungsmittels im wesentlichen erfolgt ist.
Zum oben behandelten Stand der Technik wird auf das
Giesserei-Lexikon, Ausgabe 1988, Herausgeber Dipl.-Ing.
F. Brunhuber, Fachverlag Schiele & Schön GmbH, Berlin,
S. 642, 643, 993 und 995 hingewiesen.
Die beiliegende Figur erläutert die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels. Man erkennt dort eine
Schmelzpfanne 10 mit einem Deckel 12 und einem Einfüh
rungsstab 14 für eine Tauchglocke 16. Die Schmelzpfanne
enthält beispielsweise eine Gußeisenschmelze 18, deren
Spiegel erheblich unterhalb des Randes 20 der Schmelz
pfanne 10 liegt. Die Tauchglocke 16 enthält einen Block
22 von Behandlungsmittel, beispielsweise reines Magne
sium. Der Block 22 kann als Brikett ausgebildet sein,
das innerhalb der Tauchglocke 16 zum zeitweiligen Ver
bleib verankert ist. Es ist auch möglich, das Behand
lungsmittel in der Tauchglocke dadurch zu verankern, daß
es in der Tauchglocke eingeschlossen und dort durch
formschlüssigen Eingriff oder durch Anhaften an der
Innenwand der Tauchglocke verankert wird. Man erkennt,
daß die Tauchglocke mit Perforationen 24 versehen ist,
um die Auflösung des Behandlungsmittels zu beschleuni
gen.
Die Tauchglocke 16 ist aus einem relativ dünnwandigen
Material hergestellt, welches dem Material der Schmelze
18 gleich oder in der Zusammensetzung ähnlich ist. Die
Tauchglocke 16 soll sich nach dem Einführen des Behand
lungsmittels 22 in der Schmelze 18 auflösen, jedoch
vorzugsweise erst dann, wenn das Behandlungsmittel 22
sich in der Schmelze weitgehend gelöst hat.
Der Einführungsstab 14 kann wenigstens in seinem unteren
Teil ebenfalls aus einem Material bestehen, das sich in
der Schmelze 18 auflöst. Es kann aber auch der Einfüh
rungsstab 14 zur wiederholten Verwendung ausgebildet
sein. In diesem Falle empfiehlt es sich, eine Schnell
kupplung 26 an dem Einführungsstab 14 bzw. der jewei
ligen Tauchglocke 26 anzubringen, um die jeweilige
Tauchglocke vor dem Einsatz mit dem wieder zu verwen
denden Einführungsstab 14 verbinden zu können. Die
Tauchglocke 16 kann mit dem Behandlungsmittel 22 als
eine vorgefertigte Einheit vom Hersteller angeliefert
werden.
Claims (7)
1. Tauchglocke zum Einbringen von Schmelze-Behand
lungsmittel in flüssiges Metall,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tauchglocke aus einem der Schmelze ähnli
chen oder gleichen Material besteht.
2. Tauchglocke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Be
handlungsmittel Magnesium enthält.
3. Tauchglocke nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Behand
lungsmittel reines Magnesium enthält.
4. Tauchverfahren zum Einbringen von Schmelze-Behand
lungsmittel in flüchtiges Metall,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Tauchglocke nach einem der Ansprüche 1
bis 3 verwendet und diese in der Schmelze minde
stens teilweise zur Auflösung bringt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schmelze-
Behandlungsmittel Magnesium ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige Metall Gußeisen ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige Metall eine zu feinende Schmelze
auf Aluminiumbasis ist.
Priority Applications (2)
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DE19893935954 DE3935954A1 (de) | 1989-10-27 | 1989-10-27 | Tauchglocke zur behandlung von schmelzen |
EP90109981A EP0424604A1 (de) | 1989-10-27 | 1990-05-25 | Tauchglocke zur Behandlung von Schmelzen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6392428
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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DE (1) | DE3935954A1 (de) |
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