DE727301C

DE727301C - Saure Stampfmasse fuer Elektro-, insbesondere Hochfrequenzoefen

Info

Publication number: DE727301C
Application number: DEK159845D
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Hartmann; Willy Heuner
Original assignee: Kohle und Eisenforschung GmbH
Current assignee: Kohle und Eisenforschung GmbH
Priority date: 1941-01-16
Filing date: 1941-01-16
Publication date: 1942-10-30

Description

Saure Stampfmässe für Elektro- insbesondere Hochfrequenzöfen Saure Stampfmassen für Elektroöfen, insbesondere für Hochfrequenzöfen, bestehen im wesentlichen aus Quarz- und Quarzitsand, dem als Bindemittel Borsäure oder Borax beigegeben wird, zu dem Zwecke, daß sich die Masse bei Erhitzung bis etwa Iooo° bereits so stark verfestigt, daß der Herd oder Tiegel, der beispielsweise bei Hochfrequenzöfen nur wenige Zentimeter dick ist, der mechanischen Beanspruchung beim Beschicken mit dem oft grobstückigen Schmelzgut gewachsen ist. Vielfach werden auch der Tiegel bzw. der Boden und die Wände der Elektroöfen hinter einer eisernen Schablone mit der Stampfmasse eingestampft oder eingerüttelt, worauf ein Teil des Metalleinsatzes chargiert wird. Der Ofen wird nun vorsichtig erhitzt. Bei einer Temperatur oberhalb von Iooo° hebt sich die Schablone von der Wandung ab und schmilzt ab. Die Wandung muß nun die nötige Festigkeit besitzen, daß sie bei weiterem Schmelhen und Chargieren nicht zerstört wird. Nun wird aber die Druckfeuerbeständigkeit der Stampfmassen, eine für die Haltbarkeit besonders wichtige Eigenschaft, durch den Zusatz von Borax sehr stark erniedrigt. Es lag daher nahe, nach Stoffen zu suchen, die, in geringen Mengen zugesetzt, der Stampfmasse eine hohe Anfangsfestigkeit bei mäßigen Temperaturen und andererseits eine erhebliche Druckfeuerbeständigkeit verleihen.
Es wurde gefunden, daß eine wesentliche Verbesserung der üblichen Stampfmassen dadurch erzielt werden kann, daß an Stelle von Borax geringe Mengen (½ bis 3 %) von Gemischen von 2 oder 3 der im folgenden angegebenen Fluoride: Calciumfluorid, Maguesiumfluorid, Aluminiumfluorid und Natriumfluorid verwendet werden. Es zeigte sich, daß beispielsweise Gemnenge aus 55% Cal-, und ciumfluorid und 55 % Magnesiumfluorid oder aus 45% Aluminiumfluorid und 55%o Natriumfluorid oder aus 25 % Calciumfluorid und 37,5 % Natriumfluorid und 37,5 % Aluminiumfluorid oder aus 65 % Natriumfluorid und 35 % Calciumfluorid eine besonders, hohe Festigkeit erhielten, wenn sie in geringen Menge und in feinster Verteilung den feuerfesten Stampfmassen beigesetzt wurden. Nach Glühung bei 8oo bzw. Iooo° haben sich bereits sehr hohe Festigkeiten der Tiegelwandungen ergeben. Gleichzeitig war die Druckfeuerbeständigkeit der genannten Massen um etwa Ioo bis 2oo° höher als diejenige der üblichen Massen unter Borax-Zusatz.
Beispiel Eine Mischung aus einem sauren Quarzitsand unter Zusatz von 2 %o eines feiest verteilten Gemenges aus 75%,b Natriumfluorid und 35% Calciumfluorid hatte nach einer Glühung bei Iooo° die Kaltdruckfestigkeit 25o kg/cm2 und die Druckfeuerbeständigkeit ta = I5oo°, te = I5Io°.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Saure Stampfmasse für Elektro-, insbesondere Hochfrequenzöfen, mit hoher mechanischer Festigkeit und Druckfeuerbeständigkeit aus Quarz- und Quarzitsand, dadurch gekennzeichnet, daß diese Rohstoffe als Bindemittel ½ bis 3% einer Mischung von zwei oder mehr Fluoriden enthalten.
2. Saure Stampfmasse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mischung von Calcium- und Magnesiumfluorid als Bindemittel enthält.
3. Masse nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge aus 45%ö Calciumfluorid und 55 % Magnesiumfluorid enthält. q
4. Masse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge von Aluminiumfluorid und Natriumfluorid enthält.
5. Masse nach Anspruch I und 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge von 45 % o Aluminiumfluorid und 55 % Natriumfluorid enthält.
6. Saure Stampfmasse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge von Calciumfluorid, Natriumfluorid und Aluminiumfluorid enthält.
7. Saure Stampfmasse nach Anspruch I und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge von 25 o%o Calciumfluorid, 37,5%b Natriumfluorid und 37,5 % Aluminiumfluorid enthält. B. Saure Stampfmasse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge von Natriumfluorid und Calciumfluorid enthält. g. Masse nach Anspruch i und 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel ein Gemenge von 65 % Natriumfluorid und 35 % Calciumfluorid enthält.