DE4435411A1 - Feuerfeste Zusammensetzung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine gießbare feuerfeste
Gießform-Zusammensetzung zur Verwendung der Bildung einer Aus
kleidung für verschiedene geschmolzene Metall-Container bzw.
-Behälter, wie eine Roheisenabstichrinne in einem Gebläseofen
bzw. Blashochofen, Gießwanne und dergleichen, und besonders
eine feuerfeste Zusammensetzung, welche in einer vorher hydra
tisierten, gekneteten und verpackten Form versandt wird.
Die gießbare feuerfeste Gießform-Zusammensetzung wurde zum
Verformen eines bearbeiteten feuerfesten Erzeugnisses durch
Gießen der hydratisierten, gekneteten feuerfesten Zusammen
setzung in eine Form wie einen Kern bzw. Gußkern verwendet.
Es ist erwünscht, daß die hydratisierte, geknetete feuerfeste
Zusammensetzung in ihrer Fließbarkeit nicht geändert wird,
bis eine solche feuerfeste Zusammensetzung in Bearbeitung genommen
wird und nach Vollendung der Bearbeitung hat die feuerfeste
Zusammensetzung eine genügende Festigkeit, um die Form um
gehend zu verlassen. Nach Entfernung der Form von dem bearbei
teten feuerfesten Erzeugnis wird ein Bindemittel, das in der
gekneteten Zusammensetzung enthalten ist, gehärtet und gesin
tert durch Erhitzen in einer Hitze- und Trocknungsbehandlung,
um das in dem bearbeiteten feuerfesten Gegenstand enthaltene
Wasser zu entfernen.
Bei diesem Typ von gießbarer feuerfester Zusammensetzung bil
det eine wasserhärtbare gießbare feuerfeste Zusammensetzung,
welche einen Tonerdezement als Bindemittel enthält, eine
Hauptgruppe. Es ist allgemein übliche Praxis, die feuerfeste
(schwerschmelzbare) Zusammensetzung, die in einen Sack gepackt
ist, an der Arbeitsstelle zu hydratisieren und zu kneten, und
dann unmittelbar in eine Form zu gießen, um sie durch eine
Hydratisierungsreaktion des Tonerdezements zu härten, wodurch
ein ausgearbeiteter feuerfester Gegenstand gebildet wird. Je
doch kann Staub während der Hydratisierung und dem Kneten des
feuerfesten Materials verstreut werden und verunreinigt dabei
die Arbeitsumgebung und darüber hinaus wird befürchtet, daß
eine Auflage für kürzliche Arbeitseinsparung nicht erfüllt
werden kann, da Arbeitskräfte für die Hydratisierungs- und
Knetarbeit erforderlich sind.
Vor diesem Hintergrund wurde vorgeschlagen, die Zusammen
setzung in dem feuerfest-erzeugenden Betrieb vor dem Ver
packen und Transportieren zu hydratisieren und zu kneten.
Die hydratisierende Reaktion von Tonerdezement schreitet
sehr schnell fort, verglichen mit Portlandzement, das ein
Bindemittel für üblichen Beton darstellt, und im Sommer bei
hoher atmosphärischer Temperatur geht die Fließbarkeit des
selben nur etwa zwei Stunden nach der Hydratisierung und
Knetung verloren und als Ergebnis davon ist ein solcher Ton
erdezement für die Gußform nicht geeignet.
Daraufhin wurde gefunden, daß falls Aluminiumtripolyphosphat,
das in Wasser schwer löslich ist, als Bindemittel anstelle
von Tonerdezement verwendet wird, die Fließfähigkeit der
feuerfesten Zusammensetzung, die sich von der Hydratisierung und
dem Kneten ergibt, während einer langen Zeitdauer aufrecht
erhalten bleibt. Auf Basis dieser Kenntnis wurde bisher eine
feuerfeste Zusammensetzung vorgeschlagen, welche durch Zu
gabe von Wasser in ein feuerfestes Material, vermischt mit
solchem schwer wasserlöslichen Aluminiumtripolyphosphat als
Bindemittel und Verkneten desselben erzeugt war (vgl. offen
gelegte japanische Patentanmeldung Nr. 85475/80). Diese feuer
feste Zusammensetzung ist befriedigend hinsichtlich der
Lebensdauer des Erzeugnisses, da es bei etwa Raumtemperatur
für einen Monat gelagert werden kann, so daß die Härtungs
reaktion nicht fortschreitet und eine für die Bearbeitung er
forderliche Fließfähigkeit erhalten bleibt.
Jedoch bietet die Feuerfest-Zusammensetzung nach dem Stand
der Technik noch das folgende Problem. Das ist, daß die Offen
legung einer Festigkeit nach dem Bearbeiten durch eine Kon
densationsreaktion des Aluminiumtripolyphosphats durch Er
hitzen geregelt wird und daher ist es, um eine hinreichende
Festigkeit bei der Entformung zu erhalten, notwendig, die
feuerfeste Zusammensetzung bei einer Temperatur von 300°C
oder mehr zu erhitzen. Dies erfordert nicht nur einen müh
samen Arbeitsvorgang sondern ergibt auch eine Neigung für das
Bindemittel (Aluminiumtripolyphosphat), auf eine Oberfläche
des bearbeiteten feuerfesten Erzeugnisses zu wandern, welches
einer Wärmebehandlung während des Erhitzungsvorgangs unter
worfen werden soll, wo es angereichert wird, und ein Phänomen
wie Blasenbildung, Bersten bzw. Zerspringen oder dergleichen
nach sich zieht. Wenn einmal ein solches Phänomen auftritt,
hat das bearbeitete feuerfeste Erzeugnis eine uneinheitliche
und schwache Struktur.
Ein anderes Problem ist, daß die Form, selbst wenn sie aus
einem Metall besteht, durch das Erhitzen bei einer hohen Tem
peratur von 300°C deformiert werden kann, und daher für eine
wiederholte Verwendung nicht geeignet ist.
Die Erfinder haben auch eine feuerfeste Zusammensetzung vor
geschlagen, welche in der offengelegten japanischen Patent
anmeldung Nr. 8673/84 beschrieben ist, welche einen Tonerde
zement als Binder und ein schwer wasserlösliches Aluminiumtri
polyphosphat, das als Abbindeverzögerer für das Bindemittel
zugesetzt ist, umfaßt. Diese feuerfeste Zusammensetzung ist
im Grunde dafür gedacht, an der Arbeitsstelle hydratisiert und
geknetet zu werden, und daher ist die zugesetzte Wassermenge
nicht besonders in Betracht gezogen.
Demnach ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
feuerfeste Zusammensetzung zu schaffen, welche im Erzeugungs
stadium in hydratisierter und gekneteter bzw. plastifizierter
Form vorliegt, wobei eine für eine Bearbeitung erforderliche
Fließfähigkeit während 12 Stunden oder mehr aufrechterhalten
werden kann, und nach der Bearbeitung eine befriedigende
gehärtete Festigkeit durch Erhitzen auf eine verhältnismäßig
niedrige Temperatur erhalten werden kann, so daß ein
bearbeiteter feuerfester Gegenstand mit einer einheitlichen
Struktur erhalten werden kann.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine feuerfeste Zusammen
setzung gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeich
net, daß sie 0,1 bis 3,0 Gew.-Teile Aluminiumtripolyphosphat,
das schwer löslich in Wasser ist, und 4 bis 10 Gew.-Teile
Wasser enthält, das pro 100 Gew.-Teile einer gießbaren feuer
festen Mischung zugesetzt und geknetet wird, welche durch Ver
mischen eines Tonerdezements als Bindemittel in ein Feuer
festmaterial hergestellt wurde.
Das Feuerfestmaterial, das verwendet werden kann, umfaßt
solche Materialien, welche üblicherweise für eine gießbare
Feuerfest-Zusammensetzung verwendet werden, d. h. Aggregate
wie Aluminiumoxid, Siliziumcarbid, Bauxit, Graphit und feine
Feststoffteilchen wie Siliziumdioxid und Alumi
niumoxid. Das Feuerfestmaterial kann in geeigneter Weise aus
gewählt und nach Einstellung der Teilchengröße verwendet wer
den, was von der Form, der Größe und der Dicke eines bearbei
teten feuerfesten Gegenstandes sowie seinen Verwendungsbedin
gungen abhängt, d. h. von der Temperatur, den Arten des Kon
taktgases, des geschmolzenen Metalls und der geschmolzenen
Schlacke. Falls erforderlich kann gepulvertes Pech bzw. Teer
rückstand und/oder Kaolinton zugesetzt werden.
Das schwer wasserlösliche Aluminiumtripolyphosphat dient da
zu, das Härten bzw. Abbinden des als Bindemittel zugesetzten
Tonerdezements zu verzögern. Das Abbinden wird durch eine
Hydratisierungsreaktion verursacht. Speziell werden die
Zementbestandteile durch den Kontakt von Tonerdezement und
Wasser in Ionen dissoziiert, um eine Konzentration von Ca2+-
Ionen auf einem übersättigten Niveau zu schaffen, wodurch
eine hydratisierte Verbindung erzeugt wird, um das Härten
bzw. Abbinden zu erreichen. Daher ist es notwendig, um die Här
tung zu stoppen, die Konzentration von Ca2+-Ionen zu
kontrollieren bzw. zu steuern. Zu diesem Zweck ist die Ver
wendung einer Säure zur Verminderung des pH-Werts des Hydrats
wirksam.
Die Erfinder konnten bei Versuchen feststellen, daß, wenn der
pH-Wert auf 6 oder weniger durch eine Kombination von anorga
nischen und organischen Säuren eingestellt wird, die Hydrati
sierungsreaktion des Tonerdezements nicht fortschreitet. Je
doch ergibt eine wasserunlösliche Säure keinen Unterdrückungs
effekt und verursacht, daß die Fließfähigkeit der Feuerfest-
Zusammensetzung rasch verlorengeht. Andererseits wird, wenn
eine lösliche Säure wie Aluminiumphosphat verwendet wird, die
Feuerfest-Zusammensetzung nach dem Erhitzen nicht einheitlich
gehärtet. Es wird angenommen, daß dies dadurch verursacht ist,
daß die Auflösungsgeschwindigkeit zu rasch ist, um die Hydra
tisierungsreaktion übertrieben zu unterdrücken.
Aufgrund dieser Überlegungen wurde gefunden, daß nur wenn das
schwer wasserlösliche Aluminiumtripolyphosphat verwendet wird,
das Fortschreiten des Aushärtens bzw. Abbindens der Feuerfest-
Zusammensetzung bei Umgebungstemperatur in geeigneter Weise
unterdrückt wird. Versuche haben gezeigt, daß selbst nach Ab
lauf von 48 Stunden seit dem Verkneten bzw. Plastifizieren die
Fließbarkeit, welche für den Gießvorgang erforderlich ist,
aufrechterhalten wird. Außerdem beginnt, wenn die Feuerfest-
Zusammensetzung erhitzt wird, das Aushärten derselben bei
70°C und die Abbindefunktion wird hinreichend sichergestellt
bei einer Temperatur zwischen 80°C bis 90°C.
Der Unterdrückungsmechanismus des Aushärtens bzw. Abbindens
durch das Aluminiumtripolyphosphat ist noch nicht vollständig
geklärt, jedoch wird etwa folgendes in Betracht gezogen. Es
wird demnach angenommen, daß das in Wasser schwer lösliche
Aluminiumtripolyphosphat anders als andere Säuren nicht sofort
in Wasser gelöst wird und daher nicht rasch mit Kation und
Anion, stammend von den Bestandteilen der Feuerfest-Zusammen
setzung, reagiert. Vielmehr reagiert es selektiv nur mit
Ca2+-Ion, das im Anfangsstadium der Hydratisierungsreaktion
des Tonerdezements, welches am reaktionsfähigsten ist, er
zeugt wird und dann bedeckt das Reaktionsprodukt die Ober
flächen der Tonerdezementteilchen, um die Hydratisierungsreaktion
zu unterdrücken. Zusätzlich wird angenommen, daß ein Grund
dafür, daß die Feuerfest-Zusammensetzung durch Erhitzen ge
härtet wird, ist, daß die Hydratisierungsreaktion, welche
bisher unterdrückt wurde, durch das Erhitzen aktiviert wird.
Als Ergebnis hat sich gezeigt, daß sich die Festigkeit gleichmäßig
über die gesamte Fläche des bearbeiteten feuerfesten Gegen
stands durch Fortschreiten der Hydratisierungsreaktion des
Tonerdezements als Bindemittel zeigt.
Wenn die zugesetzte Menge an Aluminiumtripolyphosphat gleich
oder mehr als 0,1 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile der gießbaren
Feuerfest-Zusammensetzung ist, wird der härtungsunterdrücken
de Effekt erhalten. Wenn jedoch die zugesetzte Menge an Alumi
niumtripolyphosphat 3 Gew.-Teile überschreitet, wird der här
tungsunterdrückende Effekt nicht verbessert, vielmehr behin
dert eine solche Menge das Erhärten des bearbeiteten feuer
festen Gegenstandes nach der Bearbeitung. Daher ist es not
wendig, daß die zugesetzte Menge an Aluminiumtripolyphosphat
in dem Bereich von 0,1 bis 3 Gew.-Teilen liegt.
Die Feuerfest-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfin
dung wird erhalten, indem Wasser in ein Pulvergemisch eines
gießbaren Feuerfestmaterials der vorstehend beschriebenen Art
mit einem schwer wasserlöslichen Aluminiumtripolyphosphat
zugesetzt wird, und diese verknetet werden. Die zugesetzte
Wassermenge liegt in dem Bereich von 4 bis 10 Gew.-Teilen.
Nach dem Stand der Technik variiert bei einer gießbaren, feuer
festen Gießform-Zusammensetzung die erforderliche Wasser
menge, um eine für einen Gießvorgang geeignete Fließfähig
keit zu schaffen, in Abhängigkeit vom spezifischen Gewicht
der Hauptmasse der Bestandteile der Feuerfest-Zusammensetzung,
und liegt im allgemeinen in dem Bereich von 3 bis 15 Gew.-
Teilen. Jedoch tritt in der Feuerfest-Zusammensetzung gemäß
der vorliegenden Erfindung, welche durch Zugabe des schwer
wasserlöslichen Aluminiumtripolyphosphats und anschließende
Hydratisierung und Durchkneten im Erzeugerbetrieb hergestellt ist, eine Abtren
nung von Wasser auf, aufgrund der Entmischung eines feinen
Pulvers durch Vibration während des Transports der Feuerfest-
Zusammensetzung und aufgrund des sich Selbstüberlassens der
Feuerfest-Zusammensetzung während einer langen Zeit. Daher
ist es erforderlich, die Wassermenge in geeigneter Weise zu
steuern. Aus Untersuchungen, die von den Erfindern durchge
führt wurden, ist die in der Feuerfest-Zusammensetzung gemäß
der vorliegenden Erfindung erforderliche Wassermenge im Be
reich von 4 bis 10 Gew.-Teilen.
Bei einer praktischen Anwendung der vorliegenden Erfindung
kann ein Dispergiermittel wie organisches hochmolekulares
Polysaccharid, Methylcellulose, Natriumalginat und derglei
chen zugesetzt werden, um die Abtrennung von Wasser und Ab
scheidung des feinen Pulvers zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand einer bevorzugten
Ausführungsform beschrieben.
Beispiele der vorliegenden Erfindung und Vergleichsbeispiele
wurden mit den in Tabelle 1 angegebenen Formulierungen durch
geführt. In jedem der Beispiele 1 bis 3 und den Vergleichs
beispielen 1 bis 3 wurden Aluminiumoxid mit einer mittleren
Teilchengröße von 1 bis 8 mm und Siliziumcarbid mit einer
mittleren Teilchengröße von 1 bis 5 mm als Aggregat(Zuschlag) für ein
Feuerfestmaterial verwendet. Ein feines Aluminiumoxidpulver
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,25 mm oder weniger,
ein feines Pulver von Siliziumcarbid mit einer mittleren Teil
chengröße von 1 mm oder weniger, ein superfeines Pulver von
Siliziumcarbid, ein Pechpulver, sowie ein feuerfester Ton wur
den zugesetzt und in das Aggregat in den in Tabelle 1 ange
gebenen Mengenverhältnissen eingemischt. Tonerdezement als
Bindemittel und eine kleine Menge eines Entflockungsmittels
wurden ebenfalls zu dem entstandenen Material zur Schaffung
einer gießbaren Feuerfest-Zusammensetzung zugesetzt. In den
Beispielen 4 und 5 wurden jeweils Bauxit und Spinell mit ei
ner mittleren Teilchengröße von 1 bis 8 mm als Aggregat(Zuschlag) zu
gesetzt, und in dem Vergleichsbeispiel 4 wurde kein Tonerde
zement verwendet.
In den Beispielen 1 bis 6 und dem Vergleichsbeispiel 2 wurde
schwer wasserlösliches Aluminiumtripolyphosphat in einer in
Tabelle 1 angegebenen Menge pro 100 Gew.-Teile der gießfähigen
Feuerfest-Zusammensetzung zugesetzt. Andererseits wurde im
Vergleichsbeispiel 3 ein wasserlösliches Aluminiumphosphat
zugesetzt, während im Vergleichsbeispiel 4 Natriumsilikat als
wärmehärtendes Bindemittel zugesetzt wurde. Das Vergleichs
beispiel 1 ist ein typisches Beispiel für eine gießfähige
Feuerfest-Gießform-Zusammensetzung nach dem Stand der Technik.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, wurde in allen Beispielen
1 bis 6 die Hydratisierungsreaktion nach Hydratisierung und
Verknetung gestoppt und die Feuerfest-Zusammensetzung verblieb
in ungehärtetem Zustand geeignet für Gießformen, selbst nach
einem Verlauf von 48 Stunden bei Umgebungstemperatur. Weiter
hin wurden diese Beispiele durch Erhitzen auf eine verhältnis
mäßig niedrige Temperatur von 90°C gehärtet, um die Festig
keit aufzuzeigen. Die zugesetzte Wassermenge war 5,5 Gew.-
Teile in den Beispielen 1 bis 3 und 5 und wurde auf 8,0 Gew.-
Teile in Beispiel 4 gesteigert aufgrund der gesamtspezifi
schen Dichte des Bauxits. In Beispiel 6 betrug die Wassermen
ge 6,0 Gew.-Teile und Methylcellulose wurde als Dispergier
mittel zugesetzt. Durch Verwendung eines schwer wasserlösli
chen Aluminiumtripolyphosphats in Kombination mit der Methyl
cellulose wurde der gewünschte Effekt gemäß der vorliegenden
Erfindung erzielt.
Andererseits ist aus dem Vergleichsbeispiel 1 ersichtlich,
daß die Hydratisierungsreaktion bei Umgebungstemperatur fort
schreitet, so daß die Zusammensetzung unmittelbar nach der
Hydratisierung und dem Verkneten verwendet werden sollte. Dies
bedeutet, daß ein Hydratisierungs- und Knetvorgang an der
Arbeitsstelle erforderlich ist. Beim Vergleichsbeispiel 2
wurde das Härten bei Umgebungstemperatur ebenfalls nicht
gestoppt, da die zugesetzte Menge an Aluminiumtripolyphosphat
zu gering war.
Aus dem Vergleichsbeispiel 3 wird ersichtlich, daß als Ergeb
nis der Zugabe des wasserlöslichen Aluminiumphosphats die
Fließfähigkeit wesentlich vermindert wurde in einem Ausmaß,
daß eine geeignete Form bzw. Verformung nicht erwartet werden
konnte. Infolgedessen wurde die anschließende Untersuchung
auf Eigenschaften abgebrochen. Beim Vergleichsbeispiel 4 hat
te die Feuerfest-Zusammensetzung eine Lagerbeständigkeit bei
Umgebungstemperatur, wurde jedoch durch Erhitzen bei 90°C
nicht gehärtet. Weiterhin wurde, selbst wenn diese Feuerfest-
Zusammensetzung bei einer höheren Temperatur gehärtet wurde,
nur eine geringe Festigkeit erhalten und war daher zur Bil
dung einer Auskleidung unwirksam.
Die Fließfähigkeit nach dem Verkneten wurde als Fließdistanz
gemäß der Technik JIS R 5201, Abteilungen 9 und 7, gemessen.
Die Festigkeit nach dem Härten wurde bestimmt durch Gießen des ver
kneteten Materials in eine säulenförmige Form mit einem
Durchmesser von 50 mm und einer Höhe von 50 mm,
Verschließen der Form, Unterwerfen des gekneteten Materials
einer Härtung bei einer Temperatur von 90°C während 12 Stun
den, Entfernen der Form (ausgenommen Vergleichsbeispiel 3,
worin das Material ungehärtet war), und Messen der Biege
festigkeit.
Die physikalischen Eigenschaften wurden in folgender Weise
bestimmt: Das verknetete Material wurde in eine Verformungs
form gegossen, definiert gemäß JIS R 2653, einem Härten bei
90°C während 24 Stunden in den Beispielen 1 bis 6, bei Um
gebungstemperatur (20°C) während 24 Stunden in den Ver
gleichsbeispielen 1 und 2, und bei 300°C während 24 Stunden
im Vergleichsbeispiel 4 unterworfen. Nach dem Entfernen der
Form wurden Proben erhalten. Jede der Proben wurde bei einer
Temperatur von 110°C während 24 Stunden getrocknet und dann
während 3 Stunden bei 1450°C calciniert bzw. gebrannt. Die
Biegefestigkeit und Porosität der erhaltenen Proben wurde ge
messen.
Der Korrosionsfestigkeitstest wurde durchgeführt, indem Pro
ben verwendet wurden, welche durch Härten des verkneteten
Materials in einer Erosionstestform mit einer vorbestimmten
Form hergestellt waren, und in der gleichen Weise wie in den
oben beschriebenen physikalischen Eigenschaftsprüfungen und
durch Trocknen bei 110°C während 24 Stunden. Je kleiner der
Wert war, umso kleiner war die Menge an erodierter Probe.
Wie aus dem vorstehenden ersichtlich wird, behält die Feuer
fest-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung eine
für einen Gießvorgang hinreichende Fließfähigkeit während
einer langen Zeitdauer nach dem Hydratisieren und Kneten, so
daß das Hydratisieren und Verkneten im Erzeugerbetrieb vor
dem Verpacken und Transport durchgeführt wird. Dies verhin
dert, daß Staub an der Arbeitsstätte verstreut wird, was die
Umgebung verbessert. Weiterhin wird die vorliegende Feuer
fest-Zusammensetzung bei verhältnismäßig niedriger Tempera
tur gehärtet und ergibt eine genügende Festigkeit. Das Här
ten bei niedriger Temperatur ist nützlich bei der Erzielung
einer einheitlichen Struktur des bearbeiteten Erzeugnisses
und ermöglicht die wiederholte Verwendung der Form, um die
Kosten zu senken.
Claims (2)
1. Feuerfest-Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie
enthält:
0,1 bis 3,0 Gew.-Teile Aluminiumtripolyphosphat, das in Wasser schwer löslich ist, und 4 bis 10 Gew.-Teile Wasser, das zugesetzt und verknetet wird, pro 100 Gew.-Teile ei ner gießfähigen Feuerfestmischung, die durch Vermischen eines Tonerdezements als Bindemittel in ein feuerfestes Material hergestellt ist.
0,1 bis 3,0 Gew.-Teile Aluminiumtripolyphosphat, das in Wasser schwer löslich ist, und 4 bis 10 Gew.-Teile Wasser, das zugesetzt und verknetet wird, pro 100 Gew.-Teile ei ner gießfähigen Feuerfestmischung, die durch Vermischen eines Tonerdezements als Bindemittel in ein feuerfestes Material hergestellt ist.
2. Feuerfest-Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie außerdem ein Dispergiermittel wie organi
sches hochmolekulares Polysaccharid, Methylcellulose oder
Natriumalginat enthält.
Priority Applications (2)
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1994
- 1994-10-04 DE DE4435411A patent/DE4435411A1/de not_active Withdrawn
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8141 | Disposal/no request for examination |