DE457086C

DE457086C - Verfahren zur Erzielung waermeisolierender UEberzuege an Motorkolben-Boeden u. dgl.

Info

Publication number: DE457086C
Application number: DEL65678D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-04-21
Filing date: 1926-04-21
Publication date: 1928-03-08

Description

Verfahren zur Erzielung wärmeisolierender Überzüge an IVIotorkolben-Böden u. dgl. Motorkolben und ähnliche Maschinenteile oder auch sonstige Gebrauchsgegenstände mit wärmeisolierenden, auf keramischem Wege erzeugten Emailüberzügen zu versehen, ist bekannt. Infolge der hohen Einbrenntemperatur von etwa 8oo bis zooo° war jedoch bis heute die Emaillierung auf solche Gegenstände beschränkt, deren Baustoffe dieser hohen Temperatur genügenden Widerstand zu bieten vermögen.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, wonach auch Gegenstände aus Metallen mit niedrigeren Schmelzpunkten als der Einbrenntemperatur mit Emailschutzüberzügen versehen werden können. Soll beispielsweise ein Leichtmetallkolben an-seiner dem Verbrennungsraum zugekehrten Oberfläche mit einem Emailüberzug versehen werden, so wird erfindungsgemäß wie folgt verfahren: Eine entsprechend der Bodenform des gewünschtenKolbens gebildetePlatte oderHaube aus Metall mit höherem Schmelzpunkt als dem der Emaileinbrenntemperatur wird in der bekannten Weise an ihrer Außenfläche mit einem vorteilhaft weißfarbigen, dünnen Emailüberzug versehen und nach Entfernen des durch das Brennen an ihren nicht emaillierten Flächen entstandenen Oxyds und Zunders so in die Kolbengußform bzw. Kokille eingelegt, daß das nunmehr eingegossene Leichtmetall die Einlage bis auf ihre Emailfläche in sich einschließt und am erstarrten Gußstück nur diese emaillierte Fläche sichtbar ist. Der Kolben erfährt sodann seine mechanische Bearbeitung in der üblichen Weise und ist nun einbaufertig.
Viele Maschinenteile, Apparate und sonstige Gebrauchsgegenstände, die man der Leichtigkeit und Billigkeit sowie der physikalisch-thermischen Vorzüge halber gern aus Leichtmetallen angefertigt hätte, mußten infolge der überaus raschen Korrosion der Leichtmetalle bisher aus anderen Werkstoffen gefertigt werden. Vorliegendes Verfahren ermöglicht somit, in einfachster Weise solche Leichtmetallteile an ihren durch chemische oder thermische Einwirkungen besonders gefährdeten Flächen mit einer äußerst widerstandsfähigen Emailpanzerung zu versehen.
Sind die betreffenden Gegenstände an ihren Emailpanzerflächen hohen und wechselnden Temperaturdifferenzen ausgesetzt, so ist, wie beispielsweise bei Kolben von Verbrennungsmotoren, die Ausgußseite des Emailträgers (die einseitig emaillierte Platte oder Haube) zwecks innigerer Bindung und besseren Wärmeüberganges zum Leichtmetall mit Zacken, Rillen oder sonstigen oberflächenvergrößernden und sich verankernden Vorsprüngen zu versehen, während die Außenfläche des Emailträgers vor der Emaillierung eine feilenhiebartige oder sonstige rauhe Oberflächenbeschaffenheit erhalten muß, um das Abplatzen der Emailglasur zu verhindern.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzielung wärmeisolierender überzüge an Motorkölben-Böden o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Kolbenmaterials mit niedrigerem Schmelzpunkt als dem der Emailglasur eine nach dem Kolbenboden geformte Platte oder Haube aus Metall mit höherem Schmelzpunkt als dem des Emails zunächst an ihrer Außenfläche die vorteilhaft weißgefärbte, dünne Emailffi CS asurschicht aufgebrannt erhält und hierauf nach Entfernung des hierbei an den nicht emaillierten Flächen entstandenen Zunders oder Oxyds in die Kolbengußform bzw. Kokille entsprechend eingelegt wird, so daß beim Aufgießen des Kolbenmaterials die Haube sich mit diesem an ihren nicht emaillierten Flächen innigst verbindet und damit den endgültigen Kolben bildet, der dann in üblicher Weise seine Bearbeitung erfährt.