DE740349C

DE740349C - Tiegel zum Schmelzen von Aluminium und dessen Legierungen

Info

Publication number: DE740349C
Application number: DES131017D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Theodor Rummel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1938-02-26
Filing date: 1938-02-26
Publication date: 1943-10-19

Description

Tiegel zum Schmelzen von Aluminium und dessen Legierungen Iss ist bekannt, daß Eisen- und Stahltiegel durch schmelzflüssiges Aluminium verhältnismäßig stark angegriffen werden. Es wurden verschiedene Sonderlegierungen ausgebildet, die aber auch teuer sind und doch nur beschränkte Haltbarkeit zeigen.
Man hat bereits Aluminiumschichten auf Eisen aufgebracht und durch Tempern bei hoher Temperatur in, die Eisenoberfläche einlegiert und dadurch eine Eisen-Aluminium-Legierung erhalten, welche gegen den Angriff von Luft bei höheren Temperaturen (Verzundern) schützt. Diese Schichten sind also gegen Sauerstoff beständig, d. h. sie werden durch dieses Gas auch bei höheren Temperaturen nicht oxydiert.
Keine der bisher bekannten Maßnahmen war aber imstande, gegenüber Aluminiumschmelzen einen sicheren Schutz zu .geben, und es ist auch bekannt, daß gerade-Leichtmetallschmelzen jeden metallischen Werkstoff sehr stark angreifen.
Erfindungsgemäß wird nun von der Tatsache Gebrauch .gemacht, daß eine Aluminiumoxydschicht guten Schutz gegen flüssiges Aluminium bietet, und deshalb ein Tiegel zum Einschmelzen von Aluminium verwendet, der nach folgendem Verfahren, das an sich nicht den- Gegenstand der Erfindung bildet, hergestellt wurde, Ein Schmelztiegel aus gewöhnlichem Eisen wird durch Aufspritzen von flüssigem Aluminium in an sich bekannter Weise mit einer dünnen Aluminiumschicht überzogen. Dabei ist es durchaus nicht erforderlich, daß diese Schicht vollkommen porenfrei aufgetragen wird. Durch die nachfolgende Weiterbehandlung wird trotzdem eine dichte und haltbare Schutzschicht erzeugt. Der dünne Aluminiumüberzug wird einem der bekannten Verfahren der elektrolytischen Oxydation unterworfen, wobei bekanntlich eine fest zusammenhängende und c@ichee Schutzschicht aus Aluminiumoxyd erhalten wird. Es hat sich gezeigt, daß bei starkem Glühen des so behandelten Eisentiegels, also bei Temperaturen, bei denen die aufgespritzte Aluminiumschicht bereits schmilzt, der Oxydüberzug den festen Zusamrrenhang nicht verliert und das darunter befindliche Aluminium nicht abtropft. Der mit der oxydierten Aluminiumschicht überzogene Eisentiegel nird bei Temperaturen, d.ie zwischen Rot- und Gelbglut liegen, längere Zeit geglüht, z. B. 5 Stunden, bei goo°. Das Aluminium scheint oberflächlich in die Wandungen des Tiegels einzudiffundieren und teilweise zu oxydieren, so daß ein derart fester Überzug entsteht, daß dieser auch bei geringen mechanischen Beschädigungen noch Schutzwirkung zeigt.
Man hat also nach der elektrolytischen Behandlung drei Schichten übereinander: Eisen, Aluminium, Aluminiumoxyd. Durch das anschließende Glühen wird eine Homogenisierung der drei Schichten. bewirkt. Der überraschende Erfolg bei der erfindungsgemäßen Verwendung eines solchen Tiegels zumSchmelzer.von Aluminium oder Aluminiumlegierungen liegt darin, daß beim' Sclinielzeii ein Angriff auf die festhaftende Schicht auch durch das sonst so stark korrodierende geschmolzene Aluminium nicht stattfindet. Überdies bleibt auch selbst bei starken mechanischen Beanspruchungen der Schicht noch immer ein erheblicher Schutzwert erhalten.
Die Tiegel sind aber nicht nur gegenüber Aluminium, sondern auch gegenüber dem Angriff von Aluminiumlegierungen beständig, sofern der Magnesiumgehalt dieser Legierungen nur gering ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verwendung eines Schmelztiegels aus Eisen oder Eiseni:egierungen, der, durch Aufspritzen von flüssigem Aluminium mit einer dünnenAluminiumschichtüberzogen, elektrolytisch oxydiert und einer-anschließenden längeren Glühbehandlung bei Rotbis Gelbglut unterworfen wurde, zum Schmelzen von Aluminium und dessen Legierungen.