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Verfahren zum Plattieren von Magnesium Das Plattieren von Magnesium
und Magnesiumlegierung ist deshalb erstrebenswert, weil Magnesium sehr unbefriedigende
Oberflächenbeständigkeit oder schlechte Korrosionseigenschaften hat, die .durch
eine Plattierüng mit Aluminium oder Legierung des Aluminiums oder mit beständigeren
Magnesiumlegierungen mit Zusätzen von Mangan gebessert werden können. Die vorliegende
Erfindung betrifft die Plattierung in der Kombination dieser Metalle.
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Es hat sich nun aber gezeigt, daß man Magnesium oder Legierungen des
Magnesiums nicht in gleicher Weise, z. B. mit Aluminium, plattieren kann wie etwa
Zink oder Zinklegierungen mit Aluminium. Wenn nämlich Magnesium oder Magnesiumlegierungen
nach dem üblichen und bekannten Verfahren ein-oder beiderseitig mit Aluminium oder
einer seiner Legierungen plattiert werden, tritt im Laufe der eintretenden Abkühlung
des Walzgutes nach dem Plattierstich eine Diffusion zwischen dem Magnesiumgrundmetall
und dem zum Plattieren verwendeten Metall ein, und es bildet sich in der Grenzschicht
ein feinkörniges', hartes Pulver aus Magnesium und Aluminium. Durch Untersuchungen
wurde festgestellt, daß dieses Pulver entsprechend dem Plattiermetall eine Aluminium-Magnesium-Legierung
ist, die etwa 5o Teile Aluminium und 5o Teile Magnesium enthält. Dieses Pulver löst
natürlich den metallischen Verband zwischen den beiden Metallen, die durch das Plattieren
zusammengebracht sind. Infolge dieser Vorgänge haftet die Plattierachicht nur unvollkommen
auf dem Grundmetall Magnesium und läßt sich abreißen. Dadurch bietet das plattierte
Magnesiummaterial keine Verarbeitungsmöglichkeiten.
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Diese Schwierigkeiten beim Plattieren von Magnesium oder Magnesiumlegierungen
zu beseitigen, bildet den Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Diese Schwierigkeiten
treten beim Plattieren von gewöhnlichem Aluminium
mit korrosionsfestem
Aluminium oder Aluminiumlegierungen nicht auf, weil die dabei in der Grenzzone etwa
eintretenden Korrosionsvorgänge niemals in der Lage sind, bloß durch Einwirkung
der nach dem Plattiertisch im Walzgut noch vorhandenen Wärme eine pulverförmige
Mischkristallbildung in der Grenzzone zu bewirken.
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Nach der Erfindung wird vor dem Plattieren zwischen dem Magnesiumgrundmetall
und dem Plattiermetall Zinkstaub gebracht. Dies kann vorteilhaft in der Weise vorgenommen
werden, daß vor dem Plattieren das Grundmetall aus Magnesium oder Magnesiumlegierung
auf der oder den Plattierseiten und das Plattiermetall auf den mit dem Grundmetall
zusammentreffenden Plattierschichten mit Zinkstaub eingestäubt werden.
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Das Einpudern oder Einstäuben der Metallschichten mit Zinkstaub erfolgt
zweckmäßig auf der Innenseite der in den Plattierprozeß hineingegebenen Deck- oder
Zwischenschicht. Wegen der Vorwärmung der Metalle hält der Metallpuder auf der Oberfläche
leicht.
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Das Einstäuben mit Zinkstaub wird zur Erleichterung der Ausführung
des Verfahrens unter Berücksichtigung der Anordnung vorgenommen, daß sich rechts
und links von dem vor dem Plattierwalzwerk stehenden Einführungstisch die Glühöfen
einerseits für das Kernmetall, andererseits für das Plattiermetall befinden. Zunächst
wird nun von der einen Seite die die untere Plattierschicht abgebende und auf Plattiertemperatur
erwärmte Deckplatte auf den Einführungstisch gezogen und dort seine Oberfläche mit
Zinkstaub bestäubt. Sodann wird auf diese Platte von der anderen Seite der auf eine
entsprechende Temperatur erwärmte Magnesiumkernblock gezogen und seine obere Fläche
ebenfalls bestäubt. Nun wird, wiederum von der ersten Seite, die obere Deckplatte
auf den Kernblock gelegt; das ganze Paket wird ausgerichtet und zwischen Plattierwalzen
geschoben. Die dünne Puderschicht bildet bei den auf ihre Walztemperatur vorgewärmten
Innen- und Deckschichten durch den Plattierdruck, verbunden mit der Erhöhung der
Eigenwärme des Metalls, eine äußerst feine metallische Zwischenschicht. Wenn die
Zwischenschicht auch nur eine fast nicht meßbare Stärke von noch nicht 1/100o mm
hat, so hat sich gezeigt, daß sie doch die Bildung oder Entstehung der oben angegebenen
Pulverschicht aus Magnesium-Aluminium in den Plattierebenen, die die Haftung der
Plattierung zerstört, verhindert.
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Die Aufbringung einer Zwischenschicht in fein zerteilter Form ist
zwar bekannt, aber nicht bekannt ist, auf diese Weise die Plattierung der oben angegebenen
Metalle, von denen das Magnesium grundlegend ist. zu verbessern öder überhaupt erst
möglich zu machen.
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Es empfiehlt sich bei diesem Plattierverfahren, sowohl das Kernmetall
als auch das Deckmetall etwas über die normal erforderliche Plattiertemperatur zu
erwärmen und den Plattierstich nicht unter 5o% der Dicke zu wählen.
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Als Plattiermetall können auch beständigere korrosionsfeste Magnesiumlegierungen
mit Zusätzen von Mangan verwendet werden.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Verwendung von Zinkstaub,
sondern es eignen sich auch andere Metalle in Pulverform, sofern diese mit den zu
plattierenden Metallen eine metallisch zusammenhängende neue Zwischenschicht bilden.
Als Beispiel für ein anderes Metall sind Zinn, Cadmium und auch Blei zu nennen.
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Soll Magnesium mit Metallen plattiert werden, die zu ähnlichen Erscheinungen
neigen wie eine Plattierung zwischen Magnesium oder Magnesiumlegierung einerseits
und Aluminium oder Aluminiumlegierung andererseits, so wird zur Beseitigung der
angegebenen ungünstigen Verhältnisse eine Zwischenschicht durch Wahl eines entsprechenden
Metalls erzeugt, das nach der Erfindung durch Einstäuben der Plattierschichten zwischen
diese gebracht wird.
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Das angegebene Verfahren führt aber noch zu einem weiteren Vorteil.
Durch diese vom Zinkstaub erzeugte Zwischenschicht, die nach der einen Seite mit
dem Magnesium und nach der anderen Seite mit dem Aluminium in Verbindung tritt,
wird nämlich noch erreicht, daß das bereits vorgeschlagene Zwischen- und Nachglühen
zum Weiterabwärtswalzen des nun plattierten Walzblockes in üblicher Weise ohne Schwierigkeiten
vorgenommen werden kann und daß sich dieser plattierte Magnesiumblock normal abwalzen
läßt bis zu den feinsten Stärken.
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Die Verwendung von Metallstaub und die sehr feine Einstäubung der
Flächen bieten gegenüber den schichten- oder folienmäßig aufgebrachtenZwischenschichten
zwischen dem Magnesium und den Plattierschichten aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
den Vorteil, daß diesen gegenüber die durch Einstäubung entstehenden Schichten in
der Stärke wesentlich dünner sind und daß sie gleichmäßiger und ohne gegenseitige
Verschiebung zu dem äußeren Deckmetall und der Kernschicht aufgetragen werden können.
Die Aufbringung einer Zwischenschicht durch Einstäubung erspart Vorwalzungen der
dritten Verbundschicht mit der zweiten und ersten Schicht, und es ist nicht zu befürchten,
daß die verschiedenen Metalle sich beim Plattierstich verlaufen.