DE892230C - Verfahren zum Stranggiessen metallischer Werkstoffe - Google Patents

Verfahren zum Stranggiessen metallischer Werkstoffe

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DE892230C
DE892230C DEW6036A DEW0006036A DE892230C DE 892230 C DE892230 C DE 892230C DE W6036 A DEW6036 A DE W6036A DE W0006036 A DEW0006036 A DE W0006036A DE 892230 C DE892230 C DE 892230C
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DE
Germany
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metallic
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casting
graphite
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DEW6036A
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Inventor
Hans Dr-Ing Wieland
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Wieland Werke AG
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Wieland Werke AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/04Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
    • B22D11/059Mould materials or platings

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)

Description

  • Verfahren zum Stranggießen metallischer Werkstoffe Beim bekannten Stranggießen metallischerWerkstoffe unter Verwendung von ungeteilten Metallkokillen, die in drer Regel auch künstlich gekühlt sind, ist. .die Anwendung eines meist kohlenstoffhaltigen Schmiermittels erforderlich, um ein Anschweißten oderAnklehen des schmelzflüssigen Gießcsutes an der inneren metallischen Kokillenwand zu verhindern; denn sonst würden. nachteilige Oherflächenfehler an dem Strarggußerze ugnis, wie rauh-Oberfläche, L1)erlappungen usw., entstehen, und außerdem würde .die metallische Kokille vorzeitig unhrauchbar werden. Das angewandte Schmiermittel bringt nun aber seinerseits dien bekannten Nachteil mit sich, daß es infolge einer unvollständigen Verbrennung und dadurch, .daß es außerdem auch bei einigen im schmelzflüssigen Zustand vorliegenden Werkstoffen mit Bestandteilen des Gießgutes. in nachteiliger VGTeise in Reaktion tritt, durch sich selbst auch Oberflächenfehler verursacht, die sich zum Teil auch noch in die Randzone des Stranges erstrecken, so daß man, im großen und ganzen gesehen, bei ungeteilten metallischen Kühlkokillen nur das größere Übel durch ein kleineres Übel durch die Verwenidung eines Schmiermittels abgelöst hat. Diese zwingend erforderliche N'erwen.dung eines Schmiermittels, insbesondere eines kohlenstoffhaltigen, schließt darüber hinaus die An--,vendung des fortschrittlicheren Strang :gießverfahrens zur Herstellung von Barren oder Blöcken aus Werkstoffen, aus, die gegen Öl bei Schmelztemperatur besonders empfindlich sind, so daß beispi@elswei.se zäh gepoltes Kupfer bisher immer noch nach den schon lange gebräuchlichen Gießverfahren vergossen werden muß, während im Gegensätz dazu mit Phosphor des,oxydiertes Kupfer ohne weiteres im Strangguß vergossen. werden kann.
  • Es ist auch möglich, hochleitfähiges Kupfer, sogenanntes O F H C-Kup-fer, im Strang zu vergießen, jedoch sind die nach .diesem Verfahren, vergossenen Mengen von Kupfer relativ gering, da verfahrenstechnische und apparative Schwierigkeiten einer größeren Anwendung hemmend entgegen stehen.
  • Zum Stranggießen metallischer Werkstoffe sind aber nicht nur metallische, sonldern auch schon nichtmetallische Kokillen( vorgeschlagen worden. Zum Teil sind diese unmittelbar mit dem Ofen kom-biniert; es liegen aber auch Vorschläge für ofenunabhängige Bauformen vor. Im ersteren Fall erfolgt die Metallzufiihrung bekanntlich nach dem Schwerkraftprinzip, und zwar in -dem Maß, wie der Strang aus der formgebenden Kokille abgezogen wird. Ein sehr wesentlicher Nachteil bei dieserAusführungsform besteht,aber u. a. auch darin, daß der flüssige Schmelzespiegel nicht innerhalb der Kokille, sondern. im Warmhalteofen oder Mischer an einer relativ großen Metalloberfläche beobachtet werden muß. Bei: .den ofe;nunabhänigibgen Gieß.formen hat man u. a. auch kombinierte Bauformen vorgeschlagen" die. .teilweise aus Metall bestehen, deren innere Kokillenwand aber mindestens im oberen Teil ein nichtmetallisches Futter hat. Es ist nicht bekanntgeworden, .daß man mit solchen Vorrichtungen schon jemals metallische Werkstoffe erfolgreich. stranbgvergossen hat.
  • Als, Werkstoff für die nichtmetallischen, S.trang-.gußkoki-llen oder als Futterwerkstoff für kombi.-nierte Kokillen wurde immer wieder Graphit erprobt. Es zeigte sich jedoch, daß gewöhnlicher Graphit für den in Betracht kommenden Zweck aus verschiedenen, Gründen nicht geeignet ist. Um diesen. Schwierigkeiten zu begegnen, hat man dann eine bestimmte Werkstoffauswahl dergestalt getroffen, daß mandie Oberflächeder Stranggußkokille, die mit dem schmelzflüssigen Gießgut in Berührung kommt, aus einem Graphit herstellt, der durch chemischen Niederschlag gebildet und unter sehr hohem Druck mit kolloidaler Kohle als Bindemittel derart verpreßt ist, daß die Porosität höchstens 20%. und die Korngröße sowie die Porengröße höchstens 4o Mikron. beträgt. Bei Verwendung eines solchen Werkstoffes zum Bau von nichtmetallischen Kokillen oder als Futter für die innere Kokillenwand der Komb.inationskokille kann man: im ersteren.Fall Kupferlegierungen in schwachen Abmes.sun@gen erfolgreich stranggießen, jedoch bleibt die Ausbeute im Vergleich zu gekühlten Metallkokillen ganz erhehli.ch zurück und beträgt in Einzelfällen nur ein Zwanzigstel von derjenigen, die normalerweise bei Verwendung von. ungeteilten Metallkühlkokillen erzielbar ist. Diese an. sich bekannte Leistungsverminderung neben gewissen apparativenC Schwierigkeiten dürfte wohl bisher -die Hauptursache dafür gewesen sein., .des trotz der besseren: Oberflächenbeschaffenheit der Stranggußerzeugnisse bei; Verwendung vM nichtmetallischen Kokillen; sich dieses Stranggießverfahre@n nur in einem sehr geringen Umfang in die Technik ein, führen konnte. Darüiber hhinaus gelang es. auch nicht, mit nichtmetallischen Gießformen oder mit kombinierten Kokillen zäh gepoltes Kupfer erfolgreich strangzugießen, das in relativ großen Mengen tagtäglich anfällt, obwohl bei .der Anwendung einA-r solchen bekannten formgebenden Kokille kein zusätzliches Schrnierrni.ttel zum Stranggießen erforderlich ist.
  • Die-Erfindung betrifft einVerf.ahren zumschmiermittelfreien, Strarnggießen: metallischer Werkstoffe, wie Nichteisenmetalle und deren Legierungen, Edelmetalle und derenLegierungen, Eisen, Stahl, Eisenmetalle und, deren Legierungen usw., unter Verwendung von-gekühlten Metallkokillen: mit einem nichtnnetadlischen Futter in .der inneren Kokillenwarnd und direkter Kühlung des _ aus .der Gießform austretenden Stranges, das dadurch gekennzeichnet i,st, daß .das schmelzflüssige Gießgut innerhalb d°r Gießform in einer gegen den flüssigen Strangkern durchbruchssicheren Randkruste erstarrt und der Hauptwärmeentzugdurch ummittelbare Kühlung des Stranges erfolgt, sowie eine Gießform zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Durch,das erfindungsgemäße Verfahren wird vor allem ein wesentlich höheres Rohaiusbringen an Stranggußerzeugnlissen bei Verwendung an sich bekannter Metallkokillen ruft nichtmetallischem Futter im Vergleich zu den bisher bekannten Leistungen erreicht, wobei .das Ausbringen überraschendenweisedemjenigen entspricht, das mlit ungetei:l.ten, gekühlten Metallkokillen @in Abhängigkeit von der jeweiligen, Werkstoffart, der Legierungszusammensetzung, dem Gußquerschnitt, der Intensität der direkten und indirektere Kühlung, der Kokillenlänge usw. normalerweise erzielbar ,ist. Außerdem werden erfindungsgemäß Stran@ggu.ßerzeugnisse mit einer glatten Oberfläche erhalten, die frei von ringförmigen Falten und überlappungen sind, so daß die hergestellten metallischen Voll- oder Hohlstränge ohne spanabhebende Bearbeitung der weiteren spanlosen Verformung zugeführt werden können, sofern sie nicht unmittelbar im Gußzustand verwendet werden sollen. Durch .diesen exfindungsgemäß bedingten besonderen Umstafel wird äber -überraschenderweise das ve_rgltichbare Reinausbringen sogar noch größer als- dasjenige bei Anwendung von den bekannten ungeteilten metallischen Kühlkokillen, weil bei ;den letzteren in der Regel die Stränge vor der spanilosen Weiterverarbeitung spanabhebend bearbeitet werden müssen, um Oberflächenfehler an den Stranggußerzenagnissen, wie raube Oberfläche, Überlappüngen usw., zu beseitigen, was nur in Sonderfällen nicht erforderlich ist.
  • Diese. vorteilhaiften Wirkungen. werden erfindungsgemäß mit einer Kühlkokille erreicht, in denen Innenwand ein ge:wöhnhiches Graphi.trfutter eingesetzt ist. -Das ist deshalb um so überraschender, als sich eingewöhnlicher Graphit nach den. bisherigen Versuchen nicht zum Stranggießen eignen sollte, wenn das schmelzflüssige Gießgut in unmittelbare, Berührung mit ihm kommt, -was aber bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, nicht zu vermeiden ist. Es kann sein.., daß :die überraschende Anwendungsmöglichkeit des Graphitfutters bei der erfindungsgemäßen Kokille damit zusammenhängt, daß jetzt durch die starke mittelbare Kühlung des Futters über die metallische Kokillenwand und durch die intensiv angewandte unmittelbare Kühlung des Stranges tatsächlich Temperaturen für das Graphitfutter beim Stranggie;ßen metallischer Werkstoffe vorliegen, bei :denen :das Futter noch nicht von dem schmelzflüssigen Gießgut in der bis zur Erstarrung im, Betracht kommenden kurzen Zeit angegriffen wird. Bekanntlich -ist bei Graphit erst beispielsweise bei Erwärmung der in Luft befindlichen Teile auf Temperaturen über 6oo° C mit starkem Abbrarnd zu rechnen, so daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Temperatur des Graphitfutters unterhalb 6oo° C liegen dürfte, weil sich keirnc Oxydation an der Grenzfläche flüssiges Metall-Luft bemerkbar macht. Sollte aber bei höheren Gießtemperaturen ein solcher zu befürchten sein, so könnte auch dieser Gefahr, gemäß einer weiteren: der Erfindung, noch dadurch begegnet -werden, daß man. den Zutritt des Luftsauerstoffs durch Ahdeckung des Gießspiegels mit bekannten zweckentsprechenden Mitteln verhindert.
  • Durch die Fassung des Futters in :der metallischen Warnd wird auch eine große Haltbarkeit :der Gießform in dem rauhen Gießereibetrieb gewährleistet, was auch sehr wesentlich ist.
  • Man glaubte bis jetzt beim Stran:ggießen metallischer Werkstoffe unter Verwendung nichtmetallischer Gießformen zum mindesten die ganze Schmelzwärme des: Stranges über :die nichtmetallische Wand der Kokille: abführen zu müssen, um eine zweckentsprechende Winkellage -der Kristalle im erstarrten. Strang, :die für die nachfolgende spanlose Weiterverarbeitung günstig ist, zu erreichen, und -wollte diese Arbeitsweise auch auf metallische Gießformen mit nichtmetallischer Kokilleninnenwan.d im oberen Teil der Kokille anwenden, was aber nicht ging. Bei letzteren Bauformen strebte man darüber hinaus bei, einem anderen berannten. Verfahren überhaupt eine Erstarrung im Bereich des nichtmetallischen. Futters nicht nur nicht an, sondern mau sorgte sogar durch Aufheizun:g dafür, daß auf keinen Fall eine Randerstarrung im Sinne der vorliegenden Erfindung ,i.ndem nichtmetallischen Kokillenteil eintrat, was zur Folge hatte, daß die später einsetzende Randerstarrung erst in dem metallischen Teil der Kombinationskokille beginnen konnte. Wegen des Fehlens: eines Schmiermittels zwischen metallischer Kokilleninnenwand und erstarrter Randkruste des Stranges blieb aber bei diesem Verfahren der Strang an, der metallischen Kokillenwand kleben, so daß. nach diesem gemachten Vorschlag metallische Werkstoffe bisher nicht erfolgreich strangvergossen werden.konnten. Wurde aber dieses vorbekannte Verfahren nach einem anderen Vorschlag so angewandt, daß auch in dem metallischen Unterteil der Kombinia.tionskokille keine Randerstarrung eintrat, dann ließ sich ein solches Verfahren praktisch wiederum -nicht verwirklichen, weil der schmelzflüssiäie Stra,ngkern nicht so schnell über :den ganzen Querschnitt zur Erstarrung gebracht werden, konnte, :daß ein Auftauen der bereits erstarrten Randkruste, ausgeschlos:sen blieb, was aber zu einem betriebssicheren Verfahren vom Unfallstandpunkt aus zwingend erforderlich ist.
  • Da schon, bei gekühlten Metallkokillen :der Wärmeentzug aus dem schmelzflüssigen Gießgut nur zu einem Bruchteil mittelbar über die metallische Kokill.eninnenwand erfolgt und der H:auptwärmeentzug meistens,durch :die unmittelbar nachgeschaltete schroffe Abkühlung des mindestens in seiner Randkruste erstarrten Stranges in, bekannter Weise und mit bekannten Mitteln durchgeführt wird, muß .der Wärmeentzug aus .dem Gießgut bei nichtmetallischen, Kokilieninnen,wänden bei den schon bekannten Vorrichtungen noch geringer sein. Man hat nun bei diesen Verfahren in manchen Fällen von: einer unmittelbaren Kühlung des Stranges Abstand genommen, und wendet lieber die mittelbare Kühlung mehrfach an. Das hat aber zur Folge"daß die Gießgeschwindigkeit auf die wesentlich langsamere Erstarrungsgeschwindigkeit auf Kosten der ersteren abgestimmt werden muß, insbesondere, wenn die Gießform mit dem Ofen verbunden ist, womif sich die geringere Ausbeute an Strang gußerzeugn@issen gegenüber einem Verfahren mit gekühlter Metallkokille ohne weiteres ergibt. Dasselbe würde zutreffen für bekannte Metallkokillen mit einem nichtmetallischen Futter, solange auch hier die Erstarrung des Stranges über den ganzen Querschnitt noch innerhalb: des Bereichs des nichtmetallischen Futters, angestrebt wird.
  • Im Gegen em,sa,tz zu :diesen vorbeikannten Verfahren erstarrt bei :dem erfind.ungsge:mäßen Verfahren., der Strang bereits in dem Raum, dner :durch die nichtmetallische Kokilleninnenwand begrenzt ist, in einer gegen den flüssigen: Strangkern durchbruchssicheren Randschicht, deren Stärke in Abhängigkeit von der Werkstoffart, der Legierungszusammensetzung, :dem Strangquerschnitt, der Intensität der direkten und indirekten Kühlung, der Kokillenlänge usw. -in gewissen Grenzen schwankt. Diese erfindungsgemäße Randerstarrung beginnt unterhalb des Metallspiege:lsund nimmt .mit wachsendem Abstand von,dem; Gießspiegel nach innen an Stärke zu. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nur eine Randzone genügender Stärke zu erstarren braucht, kann überraschender-leise die Gießgeschwindigkeit genau so groß gehalten werden wie bei Verwendung von gekühlten Metallkokillen ohne Graph.itfutter vergleichbarer Abmessung. Die erstarrte Randkruste wird insbesondere zu Anfang noch :durch den noch schmelzflüssigen Strangkern an die nichtmetallische Kokilleninnenwand gedrückt, die, weil sie selbstschmierend ist, w=as beispielsweise der Fall ist, wenn sie aus Graphit besteht, das Abgleiten des Stranges ohne Oberflächenbeschädigung unterstützt.
  • Weitere Vorteile: und Merkmale des erfindungsgemäßen. Verfahrens ergeben sich aus :der folgenden Beschreibung, in der an Hand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer für dieses Verfahren besonders geeigneten ofenunabhängigen Gießform erläutert ist.
  • Abb. i Ist die Gießform in. Ansicht und Abb, z d ieselbe Vorrichtung in Draufsicht. Zwischen der inneren metallischen Kokillenwand i und dem äußeren metallischen Kokillenmantel z ist der gekühlte Mittelraum 6, dem das vorzugsweise flüssige Kühlmittel durch den, Rohrstutzen 5 in bekannter Weise zugeführt wird. Aus -ihm tritt das Kühlmittel: durch den an sich bekannten Ringschlitz q. aus, dessen Größe durch vier Stellschrauben 3 vor dem Gießen oder durch besondere, nicht weiter dargestellte Hilfsmittel auch während des Gießens, einstellbar ist. Der freie Querschnitt des Ringschlitzes q. wird. so. gewählt, daß er kleiner ist als,derjenige .der Zuflußleitung für das Kühlmittel.
  • Diese Ausführungsform einer Kokille ist im Prinzip bereits bekannt. Erfindungsgomäß ist nun in die Aussparung der inneren metallischen Kokillen-,vand i ein nichtmetallisches, selbstschmierendes Futter 7 beispielsweise aus Graphit satt eingesetzt, was bevorzugt durch Einpressen geschieht. Zur Stützung des Futters 7 dient in bekannter Weise der stehengebliebene Metallbund B. Die lichte Weite des Graphitfutters 7 ist in der Regel zylindrisch und stimmt zweckmäßig mit der Lichtweite der Metallkokille gemäß dem stehengebliebenen Bund überein, was aber nicht uribedingt erforderlich ist, da auch das eingesetzte nichtmetallische Futter 7 eine geringere lichte Weite haben kann. als der Metallbund. Eine Abstützung des Graphitfutters 7 auf dem Metallbund ist aber nicht unbedingt erforderlich, sondern. nur z-,veckentsprechend.
  • Zum Einleiten des Strangbießens wird der Boden .der Gießform in bekannterWeise mit einem Stopfen verschlossen und nach Einfüllen des Gießgutes in die Gießform der Gießkoptf, sofern erforderlich, in bekannter Weise und mit bekannten Mitteln vor der Oxydation: geschützt, beispielsweise durch Abdecken mit einem Gasschleier oder durch Aufstreuen von Graphit oder auch durch gemeinsame Anwendung beider Mittel.
  • Das folgende Zahlenbeispiel soll zeigen, wie sich die Erfindung praktisch auswirkt: Die Schlitzkokille mit ummittelbar anschließender direkter Strangkühlüng, die nicht weiter dargestellt ist, hatte eine Bauhöhe von 2ooi mm. Die Graphitauskleidung,der inneren Kokillenwand war 3 mm stark. Unter Graphit -im Sinne der Erfindung sind hierbei alle Graphite oder graphithaltigen Werkstoffe zu verstehen, die wie graphitierte Kohle von schmelzflüssigen Werkstoffen nicht benetzt werden und im Eisem und Metallhüttenwesen für ähnliche Zwecke vielfach erprobt sind. Die Lichtweibe der Kokille und des Futters betrug 172 mm. Das schmelzflüssige Gießgut-wurde der Kokille aus dem Vorherd eines Warmhalteofens mittels eines Düsenrohres mit 5,5 mm Austrittsdurchmesser zugeführt, wobei das Düsenrohr in bekannter Weise wi;derstarndsbeheizt war. Die Gießleistung betrug sowohl bei zäh gepoltem Kupfer als auch bei mit Phosphor desoxydiertem Kupfer 2 t/Std. Die Oberfläche des Stranges war völlig glatt und insbesondere auch frei, vorn den ringförmigen Falten und Überlappungen. Die Tiefe des Sumpfes in der Mitte war Zoo. mm. Der Sumpf reichte somit unter die Kokillennnterkante, da .der Gießspiegel etwa 5o mm unter d er Kodz:#illenoberkante lag. Der Sumpf kann aber auch nur bis an .den Metallbund 8 reichen oder der über den ganzen Querschnitt erstarrte Block sogar noch in das nichtmetallische Futter 7 hineinragen, wenn. der Gießwerkstoff eine schroffe, unmittelbare Kühlung verträgt, ohne daß in dem Stranggußblock Wärmespannungen in einer solchen Höhe entstehen, d:aß sie sich in Wärmerissen auslösen müssen. Die Erstarrung ;am Rand begann etwa i cm unterhalb des Metallspiegels in einer sehr dünnen, nach unten stärker werdenden Randschicht. Im vorliegenden Fall war .der Kokille in einem Ab- stand eine an sich bekannte Wassertasse nachgeschaltet, aus der kein Wasser ausfloß, weil der Strang so glatt war, .daß durch Gummiringe eine völlige Abdichtung ;gegen den Wasseraustritt erzielt werden konnte, was auch vorteilhaft ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann zum Stranggießen aller metallischen Werkstoffe angewandt werden, sei, es, @daß es sich um Leichtmetall, Nichteisenschwermetalle und deren Legierungen, Edelmetalle und deren Legierungen, Eisen, Stahl, Eisenmetalle und deren Legierungen usw. handelt. Besonders vorteilhaft ist .aber, daß jetzt auch zäh gepoltes Kupfer mit Hilfe des erfindungs@gemäßen Verfahrens stranggegossen werden karr. Bei idiesein Werkstoff scheidet sich bekanntlich bei der Erstarrung .an den Korngrenzen das bekannte Kupfer-Kupferoxydul-Eutektikum aus, das .dicht unterhalb des Schmelzpunktes des Kupfers durch reduzierend wirkende Stoffe, wie z. B. Wasserstoff, Kohlenstoff, Kohlenoxyd usw., leicht reduziert -wird: Diese Reaktion führt zu der unter dem Namen Wasserstoffkrankheit bekannten Schädigung des Kupfers, weil durch die Wegnahme des Sauerstoffs durch diese reduzierenden Stoffe der Zusammenhang zwischen -den Kristallkärnern gelockert wird, so daß bei der sparlosen Verformung im-kalten. oder warmen Zustand unweigerlich: Risse auftreten, die das aus dem Gußblock her--gestellte Halbzeug unbrauchbar machen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch vorteilhaft anwendbar bei Legierungen, -die zur umgekehrten Blocksefgerung neigen. Bei den bekannten gekühlten Metallkokillen wird nämlich die umgekehrte Bloelcseiigerung bei seigerungsfreudigen Legierungen durch verschiedene Umstände gefördert. Im Gegensatz .dazu wird die umgekehrte Blockseigerung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gehemmt, einmal wegern der geringeren Wärmeleitfähigkeit des Graphits und zum anderen wegen des erhöhten Wärmeübergangs@viderstandes zwischen Graphit und Kupferwand.
  • Die: Wiiderstandsfähigke@it .der zu dem erfindungsgemäßen Verfahren verwandten Kombinationskokille gegen mechanische Beanspruchungen steht derjenigen einer vergleichbaren gekühlten Metallkokille keineswegs nach.
  • Wichtig ist auch, @daß bei. .dem erfindungsgemäßen Verfahren die Erstarrungsrichtung in,die Richtung der Strangachse gelenkt wird. Zu dem erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl ofenabhängige als auch ofenunabhängige Gießformen verwandt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum schmiermnttelfreien Stranggießen metallischer Werkstoffe, wie Nichteisenmetalle und deren Legierungen, Edelmetalle und deren Legierungen, Eisen, Stahl, Eisenmetalle -und deren Legierungen usw., unter Verwendung von gekühlten Metallkokillen mit einem nichtmetallischen Futter in. der inneren Kokil:lenwand und :direkter Kühlung des aus der Gießform austretenden@ Stranges, dadurch ge@-kennzeichnet, (daß das schmelzflüssige Gießgut innerhalb :der Gießform in einer gegen den flüssigen Strangkern durchbruchssicherenRandkruste erstarrt und der Hauptwärmeentzug durch unmittelbare Kühlung des Stranges erfolgt. - z. Gießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das nichtmet.all,ische Futter (7) der Kokvilleninnenwanid (a) aus Graphit besteht.
DEW6036A 1950-07-21 1951-06-15 Verfahren zum Stranggiessen metallischer Werkstoffe Expired DE892230C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1028299B (de) * 1952-09-22 1958-04-17 Osnabruecker Kupfer Und Draht Verfahren und Vorrichtung zum absatzweisen Stranggiessen von sauerstoffhaltigem Kupfer
DE1240234B (de) * 1956-04-20 1967-05-11 Wieland Werke Ag Verwendung einer ofenunabhaengigen Verbundstranggiesskokille fuer das Stranggiessen von sauerstoffhaltigem Kupfer
DE1242803B (de) * 1963-06-06 1967-06-22 Aluminum Co Of America Gekuehlte Kokille zum waagerechten Stranggiessen
DE1265924B (de) * 1965-06-18 1968-04-11 Wieland Werke Ag Stranggiesskokille

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