DE957878C

DE957878C -

Info

Publication number: DE957878C
Application number: DENDAT957878D
Authority: DE
Inventors: Kapfenberg Steiermark Dr-Ing Helmuth Kramer und Dipl -Ing Bruno Tarmann (Österreich)
Publication date: 1957-01-17

Description

AUSGEGEBEN AM 7. FEBRUAR 1957

B 20711 Vl j 31c

Beim Vergießen, von Stahl in. metallischen Formen, ist es üblich, diese Formen mit eimern Überzug zu versehen. Als sogenanntes Kokillenschmiermittel oder auch Kokillenanstrich genannt, verwendet man meistens Stahlwerksteer, dem häufig noch verschieden© Zusätze beigegeben werden. Beim Stranggießen, von Stahl in flüssigkeitsgekühlten metallischen Kokillen: werden jedoch an das Schmiermittel wesentlich höhere Anforderungen, gestellt als beim Blockguß, dia, der Strang in der Stranggießkokille längs der Kokillenwasid gleiten, muß. Eine wesentliche Aufgabe des Kokillenanstriches ist es, das Anschweißen, des Gießgutes zu verhindern, und die Oberflächenspannung von Gießgut und Kokille so zu beeinflussen, daß das Gießgut die Kokillenwand nicht benetzt. Beim Stranggießen muß, da ja das Schmiermittel dauernd verbraucht wird, dieses auch laufend zugeführt werden. Ein Teil des Schmiermittels verflüchtigt sich und verbrennt. Sowohl das flüchtige Schmiermittel als auch dessen Verbrennungsprodukte dürfen keine schädliche Wirkung auf den, flüssigen, oder erstarrenden Stahl ausüben. Im Hinblick auf die zur Anwendung gelangenden hohen Temperaturen soll das Schmiermittel selbst bis zu hohen Temperaturen eine Schmierwirkung auszuüben vermögen.

Durch umfangreiche Versuche konnten Schmiermittel gefunden werden, die beim Stranggießen

hochschmelzender Metalle, insbesondere Eisen und Stahl besonders vorteilhaft sind. Es sind dies hochmolekulare, bei Temperaturen über 300⁰ C noch eine Schmiierwirkuing· ermöglichende Sildkone, die für sich allein oder als Zusatz zu den üblichen Schmiermitteln zur Verwendung kommen können.

Gute Erfolge konnten beispielsweise miit polymeren flüssigen. Phenylmethylsdlikonen, welche den vorstehend, angegebenen Bedingungen entsprechen, erzielt werden.

Den üblichen., aus Kohlenwasserstoffen bestehenden Schmiermitteln können z. B. in Mengen, bis zu etwa 10% vorteilhaft Trilaurylsilikcmchlorid oder Paratolylsilikontricihloiid zugesetzt werden..

Ferner wird eine gute Schmierwirkung mit Silikonen erzielt, in welchen diie Anzahl dier Siliiziumatome mindestens ein Fünftel der Anzahl der Kohlenstofratome betragt.

Als. Beispiel hierfür sei auf die flüssigen polymeren Dimethylsilikone verwiesen·, in denen sich die Anzahl der Silizdumatome zur Anzahl der Kohlenstoffatome wie 1 : 2 verhält.

Wenn diese Schmiermittel mit dem flüssigen bzw. eben erstarrten hochschmelzenden Metall odier

Stahl in Berührung kommen, zersetzen sie sich. Dabei ist es wesentlich, daß das sich bei der Zersetzung abscheidende Silizium bzw. Siliziumdioxyd keinen nachteiligen Einfluß ausübt, sondern vielmehr den Metallstrang mit einem äußerst dünnen glasurähnlichen. Überzug versieht, der das Gleiten des Stranges in der Kokille erleichtert.

Claims

Patentansprüche:

1. Schmiermittel zur Erhöhung der Gleitfähigkeit des Stranges innerhalb der Kokille, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Gänze oder teilweise aus hochmolekularen, bei Temperaturen über 300⁰ C noch eine Seihmierwirkung ermöglichenden Silikonen besteht.

2. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Gemischen, von Kohlenwasserstoffen und Silikonen besteht.

3. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Siliziumatome mindestens ein Fünftel der Anzahl der Kohlenstofratome beträgt.

^ 609579/431 8.56 (609 782 1.57)