DE1010087B

DE1010087B - Die Verwendung von unter Zusatz nickelfreier Vorlegierungen hergestelltem Gusseisen mit Kugelgraphit als Werkstoff fuer Gegenstaende wie Bremstrommeln u. dgl., die eine hohe Waermeleitfaehigkeit erfordern

Info

Publication number: DE1010087B
Application number: DEK19416A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Helmut Timmerbell
Original assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Current assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Priority date: 1953-09-04
Filing date: 1953-09-04
Publication date: 1957-06-13

Description

Die Verwendung von unter Zusatz nickelfreier Vorlegierungen hergestelltem Gußeisen mit Kugelgraphit als Werkstoff für -Gegenstände wie Bremstrommeln u. dgl., die eine hohe Wärmeleitfähigkeit erfordern Es ist bekannt, Bremstrommeln aus Gußeisen mit kugelförmiger Graphitausbildung herzustellen. Dabei war es aber bisher in den meisten Fällen üblich, für dieses Gußeisen eine Nickel-Magnesium-Vorlegierung zu: verwenden, so d aß der Guß eine: größere Menge Nickel enthielt. Dieser Nickelanteil setzt die Wärmeleitfähigkeit des Gußs.tückes ganz erheblich, und zwar in der Größenordnung bis zu 30%, gegenüber normalem perlitischem Grauguß herab.
Diese schlechte Wärmeleitfähigkeit führte beim betrieblichen Einsatz von Bremstrommeln. aus Gußeisen mit Kugelgraphit bisher in vielen Fällen, dazu, daß auf der Bremsfläche Risse auftraten. Diese Risse befanden sich auf der Oberfläche. der durch die Bremsbacken in Verbindung mit dem Reibbelag hochbeanspruchten Innenfläche der Bremstrommeln. Sie waren nur wenige Millimeter tief und. nahmen ihren Ausgang bei den auf der Bremsfläche befindlichen Graphit-Sphärolithen., die in diesen Fällen eine Kerbwirkung ausübten.
Es ist an sich bekannt, bei der Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit demselben nickelfreie Vor.-legierungen. zuzusetzen.
Die Erfindung besteht in der Verwendung eines solchen nach dem bekannten Verfahren hergestellten Geißeisens, dessen Gußzusammensetzung wenigstens annähernd nickelfrei gehalten wird, als Werkstoff für Bremstrommeln und ähnliche Gegenstände, bei denen eine hohe Wärmeleitfähigkeit des Gußeisens erforder lich ist.
Die Verwendung des Gußeisen:s der genannten Art als Werkstoff für Bremstrommeln oder ähnliche Gußstücke ergibt überraschenderweise eine Wärmeleitfähigkeit bei diesen Gegenständen, welche genauso groß ist wie die Wärmeleitfähigkeit des normalen perlitis.chen Graugusses, wobei die durch die bisherige schlechte Wärmeleitfähigkeit von Gußeisen mit Kugelgraphit verursachten Rißbildungen an den Bremsflächen. nicht mehr auftreten.
Geringe Prozentsätze an. Nickel, die z. B. durch das Roheisen oder den Schrott in den Guß eingebracht werden können., verursachen dabei keine praktisch merkbare Verschlechterung der genannten Eigenschaften.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung haben sich nickelfreie Gußeisenlegierungen mit kugelförmiger Graphitausbildung sowohl für Bremstrommeln, deren Gefüge durch den Glühprozeß ferritisch eingestellt wurde, als auch für solche mit ferritisch-perlitischem und perlitischem Gefüge sehr gut bewährt.
Zur Erzielung eines Bestwertes an Wärmel:eitfähiglceit innerhalb des Gußstückes ist es im Rahmen der Erfindung vorteilhaft, wenn dem mit nickelfreier Magnesiumvorlegierung behandelten Gußeisen mit kugelförmiger Graphitausbildung Molybdän zulegiert ist, und zwar in einer Größenordnung von 0,2 bis 1%, vorzugsweise 0,3 bis 0,51/o. Dies erbringt außerdem auch eine Verbesserung der Festigkeitseigenschaften, was zusammen mit der hohen Wärmeleitfähigkeit das nickelfreie, molybdän-legierte Gußeisen mit Kugelgraphit ganz besonders für die Verwendung bei Bremstrommeln oder ähnlichen Gußstücken geeignet macht Eine Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit des erfindungsgemäß verwendeten nickelfreien Gußeisens mit Kugelgraphit wird auch erzielt., wenn diesem Gußeisen Kupfer zulegiert ist. Das Kupfer kann einmal durch kupferhaltige Vorlegierungen und/oder durch Zulegierung von. Kupfer nach der Behandlung mit nickelfreien Ma.gnesiumvorlegierungen eingebracht werden. Der Gehalt an Kupfer soll 0,3 bis 51/o betragen, vorzugsweise 0,5 bis 10/0.
Auch die Anwesenheit beider Legierungselemente Molybdän und Kupfer in dem als Werkstoff für Bremstrommeln oder ähnliche Gußstücke bestimmten Gußeisen mit kugelförmiger Graphitausbildung hat sich bewährt, wobei Molybdängehalte zwischen 0,2 und 1% und Kupfergehalte von 0,3 bis 5 % vorteilhaft sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Die Verwendung von Gußeisen mit kugelförmiger Graphitausb:ildung, bei dessen Herstellung der Schmelze nickelfreie, Vorlegierungen zugesetzt werden, und wobei die Gußzusammensetzung wenigstens annähernd nickelfrei gehalten wird, als Werkstoff für Bremstrommeln und ähnliche@ Gegenstände, bei denen eine hohe Wärmeleitfähi;gkeit des Gußeisens, erforderlich ist.
2. Die Verwendung des in Anspruch 1 angegebenen Gußeisens, dem MalyM än zulegiert ist, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Die Verwendung des in Anspruch 1 und 2 angegebenen Gußeisens, dessen Molybdängehalt 0,2 bis 1%, vorzugsweise 0,3 bis 0,51/o, beträgt, für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Die Verwendung,des in Anspruch 1 angegebenen Gußeisens, dem Kupfer zulegiert ist, für den Zweck nach Anspruch 1. gegebenen Gußeisen:s, dessen Kupfergehalt 0,3 bis 50/e, vorzugsweise 0,5 bis 1%, beträgt, für den Zweck nach Anspruch 1. 6. Die Verwendung des in Anspruch 1 angegebenen Gußeisens, dem sowohl Molybdän als auch Kupfer zulegiert ist, und zwar im Bereich von 0,2 bis 10/a Molybdän und 0,3 bis 5 % Kupfer, für den Zweck nach Anspruch 1. In Betracht gezogene Druckschriften: »Die neue Gießerei, Techn. Wissensch. Beihefte«, 1950, Heft 4, S. 195, und 1949, Heft 1, S. 29'
5. Die Verwendung des in Anspruch 1 und 4 an-