DE1122940B - Verfahren zur Herstellung von 1,4-Dicyan-1-buten und 1,4-Dicyan-2-buten durch Umsetzung von 1-Cyan-1, 3-butadien mit Blausaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1,4-Dicyan-1-buten und 1,4-Dicyan-2-buten durch Umsetzung von 1-Cyan-1, 3-butadien mit Blausaeure

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DE1122940B
DE1122940B DEK35336A DEK0035336A DE1122940B DE 1122940 B DE1122940 B DE 1122940B DE K35336 A DEK35336 A DE K35336A DE K0035336 A DEK0035336 A DE K0035336A DE 1122940 B DE1122940 B DE 1122940B
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hydrocyanic acid
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dicyano
cyano
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Dr Klaus Born
Dr Kurt Senncwald
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C253/08Preparation of carboxylic acid nitriles by addition of hydrogen cyanide or salts thereof to unsaturated compounds
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 1,4-Dicyan-l-buten und 1 ,4-Dicyan-2-buten durch Umsetzung von l-Cyan-1,3-butadien mit Blausäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1,4-Dicyan-l-buten und 1,4-Dicyan-2-butcn durch Umsetzung von Blausäure mit l-Cyan-1,3-butadien in An- oder Abwesenheit von inerten, polaren Lösungsmitteln und in Gegenwart von basisch wirkenden Katalysatoren bei erhöhter Temperatur.
  • Es ist aus dem deutschen Patent 972 652 sowie der britischen Patentschrift 646 964 bekannt, daß man l,4-Dihalogenverbindungen des 2-Butens in verschiedenartiger Weise, z. B. mit Alkalicyaniden oder Blausäure und Erdalkalicarbonaten in Gegenwart von Kupfersalzen, zum 1,4-Dicyan-2-buten umsetzen kann.
  • Nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 848 809 gibt 2-Buten-1,4-diol bei der Behandlung mit Kupfercyanür und Salzsäure 1,4-Dicyan-2-buten. An Stelle von Kupfercyanür kaly) auch Kupfer(l)-chlorid als Katalysator verwendet werden (vgl. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 8, Teil 3, 1952, S. 286). Die bei der Durchführung der vorgenannten Verfahren erhaltenen Ausbeuten an 1,4-Dicyan-2-buten betragen etwa 68°/o der Theorie.
  • Die nicht umgesetzten Teile der Ausgangsstoffe werden in harzartige Verbindungen übergeführt und gehen somit für eine erneute Umsetzung verloren.
  • Die 1,4-Dicyanverbindungen der Butene besitzen ebenso wie die 1,4-nicyanverbindungen des Butans eine große wirtschaftliche Bedeutung als Zwischenprodukte zur Herstellung von Hexamethylendiamin.
  • Das Verfahren der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß l-Cyan-1,3-butadien unter bestimmten Bedingungen Blausäure ausschließlich in 1,4- bzw.
  • 3,4-Stellung anlagert und wobei in jedem Falle die Cyangruppe der Blausäure an die endständige C H2-Gruppe des ]-Cyan-l ,3-butadiens tritt: beziehungsweise Im Falle der 1,4-Anlagerung tritt, wie ersichtlich, eine Verschiebung der Doppelbindung zur mittelständigen Butenverbindung ein.
  • Die Feststellung, daß Blausäure an das äußerst polymerisationsfreudige l-Cyanbutadien angelagert und dabei die Umsetzung so gelenkt werden kann, daß keine nennenswerten Verharzungen oder Polymerisationen eintreten, ist überraschend. Weiterhin ist die Tatsache überraschend, daß unter den aufgefundenen Bedingungen die Umsetzung in der Weise verläuft, daß von den verschiedenen zu erwartenden Cyanbutadien-Anlagerungsverbindungen der Blausäure, z.B. dem 1,2-Dicyan-3-buten, 1,2,3-Tricyanbutan, 1,2,4-Tricyanbutan u. a., ausschließlich das 1,4-Dicyan-2-buten und das 1,4-Dicyan-l-buten in hoher Ausbeute, bezogen auf die verbrauchten Cyanbutadienmengen bzw. Blausäuremengen, gebildet werden, ohne daß noch eine weitere Blausäureanlagerung stattfindet.
  • Es ist nämlich bekannt, daß man an verschiedene , -Monoolefine, die in a-Stellung substituiert sind, wie das Acrylsäurenitril, Blausäure in guter Ausbeute anlagern kann: Nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 707 852 wird das Acrylsäurenitril in An- oder Abwesenheit von I.ösungsmitteln zunächst mit alkalisch reagierenden Stoffen, z. B. Natriumcyanid, Natriumhydroxyd, Kaliumcarbonat, in Mengen von 0,2 bis 15 Gewichtsprozent, im allgemeinen mit etwa 1 Gewichtsprozent dieser Stoffe, bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung, versetzt. Die erhaltene Mischung wird bei erhöhter Temperatur so lange mit Blausäure behandelt, bis sich das gesamte Acrylsäurenitril umgesetzt hat. Diese Arbeitsweise führt zu einem durchschnittlichen Acrylsäurenitrilumsatz von 96ozon wobei das entstandene Bernsteinsäuredinitril in 970/dger Ausbeute, bezogen auf das umgesetzte Acrylsäurenitril, und in 99°/Oiger Ausbeute, bezogen auf den umgesetzten Cyanwasserstoff, erhalten wird.
  • Auf demselben Wege kann man auch das x-Acetoxypropionitril aus Vinylacetat und Blausäure herstellen: Die Anlagerung von Blausäure an ungesättigte Verbindungen in Gegenwart von 0,2 bis 15 Gewichtsprozent an alkalisch reagierenden Stoffen ist aber keine allgemein gültige Reaktion; sie ist nicht einmal innerhalb der Verbindungsgruppe der substituierten os,ß-Monoolefine allgemein anwendbar. Während z. 13. a,fl-ungesättigte Ketone meistens Blausäure gut anlagern, sind in der Reihe der ou,ß-ungesättigten Säuren zahlreiche Verbindungen bekannt, welche diese Reaktion nicht eingehen (vgl. P. Kurtz, Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 572, 1951, S. 26, Zeilen 14 bis 17).
  • Auch zweifach ungesättigte Verbindungen sind bereits früher bezüglich ihrer Blausäureanlagerungsfähigkeit untersucht worden. 1,3-Butadien lagert unter den vorstehend angegebenen Bedingungen, die sich bei substituierten Monolefinen bewährt haben, keine Blausäure an. Eine Umsetzung läßt sich nur dann erreichen, wenn man sie in Gegenwart von 20 bis 30 Gewichtsprozent Kobalttetracarbonyl, bezogen auf die eingesetzte Butadienmenge, durchführt. Dabei bildet sich ein Gemisch aus gesättigten und ungesättigten Nitrilen, Vinylcyclohexen und Butadienpolymeren. Die folgenden Verbindungen konnten aus dieser Mischung abgetrennt werden: I-Cyan-2-buten, l-Cyan-3-buten, 2-Cyan-3-buten, os,n'-Dimethylbernsteinsäuredinitril und 2,4-Dicyanbutan.
  • Es ist weiterhin aus den USA.-Patentschriften 2 484 683 und 2 527 510 sowie aus der deutschen Patentschrift 850 890 bekannt, 1-Cyan-1,3-butadien in Gegenwart von 1 bis 20 Gewichtsprozent basisch reagierenden Katalysatoren und inerten Lösungsmitteln mit Verbindungen umzusetzen, die ein bewegliches Wasserstoffatom besitzen, wie Acetessigsäureestern, Aminen, Schwefelwasserstoff oder Merkaptanen, wobei die entstandenen Verbindungen nur teilweise in befriedigender Ausbeute erhalten wurden.
  • Die Gewinnung von 1,4-Dicyanbutenen durch Anlagerung von Blausäure an l-Cyanbutadien ist schon vielfach untersucht worden. Über diese Untersuchungen wurde zusammenfassend bereits berichtet, daß trotz zahlreicher Versuche, die sich nicht immer wiederholen ließen, nur sehr unerfreuliche Ergebnisse erzielt werden konnten (vgl. P. Kurtz, Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 572, 1951, S. 30 und 55).
  • Die Versuche wurden in der Weise ausgeführt, daß man etwa molare Mengen Cyanbutadien mit Blausäure in Gegenwart von Kaliumcyanid bei erhöhter Temperatur, also durch 6stündiges Erhitzen im Druckrohr auf 95 bis 100"C oder 16 Stunden auf 50 bis 70"C, in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln umsetzte, wobei das Kaliumcyanid jedoch in Mengen eingesetzt wurde, die den vorstehend erwähnten Mengen an basischen Katalysatoren zur Anlagerung von Blausäure an Acrylsäurenitril entsprechen. Unter diesen Bedingungen erfolgte stets eine starke Verharzung der Reaktionsmischung, während die gewünschten Anlagerungsverbindungen nur in sehr geringer Menge gebildet wurden. Außerdem waren die Versuchsergebnisse sehr unterschledlich und im einzelnen nicht immer wiederholbar. Es ist z.B. beschrieben worden, daß die Umsetzung von 14,2 ccm (0,152 Mol) l-Cyan-1,3-butadien mit 5,9 ccm (0,152 Mol) Blausäure in Gegenwart von 0,1 g Kaliumcyanid neben einer beträchtlichen Menge harziger Rückstände nur wenige Tropfen eines Reaktionsproduktes mit einem Kp. 14 mm von 120 bis 160"C ergibt, aus dem das 1,4-Dicyan-2-buten beim Erkalten auskristallisiert.
  • Es ist im Schrifttum noch kein Verfahren zur Gewinnung von 1,3-Dicyanbutenen aus Blausäure und 1 -Cyan- 1 ,3-butadien beschrieben worden, nach welchem die Dinitrile in guter Ausbeute, bezogen auf die verbrauchten Ausgangsstoffe, erhalten werden können.
  • Dieser recht unbefriedigende Reaktionsverlauf bei der Blausäureanlagerung an l-Cyan-1,3-butadien unter den Bedingungen, die bei substituierten Monoolefinen, wie dem Acrylsäurenitril, zu sehr guten Ergebnissen führen, beruht teilweise auf den folgenden Ursachen: (1) 1-Cyan-1,3-butadien besitzt auf Grund der konjugierten Doppelbindungen eine große Neigung, sich zu polymerisieren.
  • (2) Das Dimerisieren des l-Cyanbutadiens beginnt bereits bei etwa -45"C und steigt ebenfalls mit der Temperatur an. Die Polymerisation und die Dimerisation werden bei der Umsetzung von l-Cyanbutadien mit Blausäure unter den bisher angewandten Bedingungen zur Hauptreaktion. Daneben erfolgt gleichzeitig Polymerisation der Blausäure.
  • (3) Die entstandenen Dicyanbutene besitzen noch eine reaktionsfähige Kohlenstoffdoppelbindung und können daher in verschiedenartiger Weise weiterreagieren.
  • Alle diese Reaktionen treten bei der bekannten Anlagerung von Blausäure an Monoolefine entweder gar nicht oder nur in einem bedeutungslosen Umfange auf.
  • Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise die Menge des zugesetzten basischen Katalysators von grundlegender Bedeutung für den Reaktionsverlauf bei der Umsetzung von l-Cyan-1,3-butadien mit Blausäure ist. Sowohl das l-Cyanbutadien als auch die entstandenen Dicyanbutene sind viel alkaliempfindlicher als z. B. Acrylsäurenitril oder andere Monoolefine. Aus diesem Grunde lassen sich auch die bekannten Verfahren zur Anlagerung von Blausäure an Acrylsäurenitril nicht auf das l-Cyanbutadien übertragen. Alle bisher vorgeschlagenen Katalysatormengen sind für die Umsetzung von Cyanbutadien mit Blausäure zu groß. Sie bewirken die Polymerisation des Cyanbutadiens und ebenso die der Blausäure weitaus stärker als die Dicyanbutenbildung und verursachen darüber hinaus Folgereaktionen der entstandenen Dicyanbutene. Eine dieser Folgereaktionen, welche das gebildete 1,4-Dicyan-l-buten verbraucht, besteht z. B. in der weiteren Umsetzung mit Blausäure zu 1,2,4-Tricyanbutan, während gleichzeitig das gebildete 1,4-Dicyan-2-buten in das 1 ,4-Dicyan- 1 -buten umgelagert wird, welches dann weiterreagiert.
  • Bei der Umsetzung von l-Cyan-1,3-butadien mit Blausäure werden diese unerwünschten Reaktionen dann zurückgedrängt bzw. vollständig unterbunden, wenn man der Reaktionsmischung, bestehend aus l-Cyan-1,3-butadien, Blausäure und gegebenenfalls einem inerten, polaren Lösungsmittel, nur solche Mengen eines basisch reagierenden Katalysators zusetzt, daß die Reaktionsmischung nach dem Verdünnen mit dem 15fachen Volumen 35 0/0eigen wäßrigen Methanols einen pH-Wert von etwa 5,8 bis etwa 7,5, besonders zwischen 6,2 und 6,8, besitzt. Um diese pH-Werte zu erreichen, genügt der Zusatz geringer Mengen des basisch wirkenden Katalysators.
  • Bei einzelnen Versuchen waren jedoch selbst zur Erzielung desjeweils gleichen pn-Wertes unterschiedlich geringe Mengen notwendig, trotzdem erhält man bei der Einhaltung desselben pH-Wertes in verhältnismäßig engen Grenzen schwankende wiederholbare Versuchsergebnisse.
  • Es wurde somit erkannt, daß nicht die Menge der tatsächlich zugegebenen alkalisch wirkenden Katalysatoren, sondern der eingestellte pH-Wert für die Umsetzung maßgebend und daß hiervon der Erfolg des Verfahrens abhängig ist. Es wurde also weiter erkannt, daß aus noch etwas unübersichtlichen Gründen Ausgangsgemische der gleichen Zusammensetzung sehr unterschiedliche pn-Werte haben können, daß es aber besonders auf einen stets gleichbleibenden pn-Wert ankommt, der dann durch Zugabe zwar geringer, oft aber unterschiedlicher Katalysatormengen eingestellt werden muß. Dabei zeigte es sich, daß eine gleichbleibende pH-Messung in den nicht wäßrigen Reaktionslösungen selbst unmöglich ist und daß diese pn-Messung erst dann brauchbare, wiederholbare und gleichbleibende Werte zeigt, wenn Proben der Reaktionslösungen mit den entsprechenden wäßrigen Methanollösungen verdünnt und dann in diesen verdünnten Lösungen die pn-Messungen vorgenommen wurden. Bei der Arbeitsweise nach der Erfindung betragen somit die tatsächlich eingesetzten Mengen des basischen Katalysators nur einen Bruchteil der bisher angewandten, vorstehend erwähnten Katalysatormengen.
  • Diese Kennzeichnung der benötigten Mengen an basischen Stoffen ist für die vorliegende Umsetzung viel zweckmäßiger als die Angabe von Gewichtsmengen etwa in Prozenten, weil der durch die pII-Zahl, gemessen in gleichbleibender wäßriger Verdünnung, ausgedrückte Zahlenwert für den Reaktionsablauf von ausschlaggebender Bedeutung ist und weil auf diese Weise die unterschiedliche basische Wirkung verschiedener Katalysatoren berücksichtigt wird.
  • Außer von der basischen Wirkung des Katalysators ist aber der günstigste pn-Wert und damit die Menge des zuzusetzenden Katalysators auch abhängig vom Blausäure- und Cyanbutadiengehalt der Reaktionsmischung, ferner von der Art des verwendeten Lösungsmittels und der Beschaffenheit der vielleicht in kleineren Mengen entstehenden Nebenprodukte.
  • In jedem Falle ist aber die zugegebene Katalysatormenge so gering, daß eine genaue Angabe in Gewichtsprozent nur sehr schwer möglich ist.
  • Die empfindliche Abhängigkeit der Dicyanbutenbildung von der Menge des zugesetzten Katalysators ist daran erkennbar, daß die Umsetzung unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen bei einem pH-Wert, der ledilgich un 0,1 bis 0,2 Einheiten höher oder tiefer liegt als der pn-Wert mit den besten Ergebnissen, zu eindeutig wesentlich schlechteren Ausbeuten an Dicyanbuten führt.
  • Nach der bisher bekannten Arbeitsweise führt man die Anlagerung von Blausäure an l-Cyanbutadien in Gegenwart von viel größeren Alkalimengen als Katalysator durch, denn diese bekannten Reaktionslösungen besitzen nach dem Verdünnen mit dem 15fachen Volumen 35 0/0eigen Methanols einen pH-Wert, der über 8,0 liegt. Daher sind bisher auch alle Versuche, eine brauchbare Herstellungsweise für 1,4-Dicyanbutene zu finden, fehlgeschlagen. Bestimmt man in derselben Weise die alkalische Wirkung bei den vorbeschriebenen Verfahren zur Anlagerung von Blausäure an Acrylsäurenitril, so findet man ebenfalls ausschließlich Werte, die oberhalb des pH-Wertes 8,0, im allgemeinen sogar oberhalb des pH-Wertes 9,5 liegen.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht somit darin, daß man l-Cyan-1,3-butadien mit Blausäure bei Temperaturen von etwa 10 bis etwa 75"C, besonders zwischen 55 und 65"C, und in Gegenwart von alkalisch reagierenden Katalysatoren umsetzt, deren Mengen so bemessen werden, daß die Reaktionsmischung nach dem Verdünnen mit dem 15fachen Volumen 350/0eigen wäßrigen Methanols einen pu-Wert von 5,8 bis 7,5 besitzt, und daß man die Konzentration der entstandenen 1,4-Dicyanbutene in der Reaktionsmischung nicht über etwa 120/ob vorteilhaft nur bis zu etwa 10°/o, ansteigen läßt.
  • Vorteilhafterweise führt man die Umsetzung in Gegenwart von polaren Lösungsmitteln durch. Geeignete Lösungsmittel, die unter den angewandten Reaktionsbedingungen weder mit dem Cyanbutadien noch mit der Blausäure oder mit den Blausäureanlagerungsverbindungen reagieren und die sich gleichzeitig von den entstandenen Reaktionsprodukten durch Destillation leicht abtrennen lassen, sind z. B.
  • Acetonitril, Propionitril, Dimethylformamid sowie Gemische dieser Verbindungen. Durch die Zugabe solcher inerter Verdünnungsmittel zur Umsetzungsmischung werden auftretende Nebenreaktionen, besonders die Harzbildung, weitgehend zurückgedrängt.
  • Versuche haben ergeben, daß der für die Reaktion günstigste pn-Wert vom Lösungsmittel in gewissen Grenzen abhängig ist. Es ist vorteilhaft, bei der Verwendung von Acetonitril einen pH-Wert von etwa 6,5 bis 6,7 und bei Verwendung von Dimethylformamid als Lösungs- und Verdünnungsmittel einen pH-Wert von etwa 6,3 bis 6,5 einzustellen, wobei diese pn-Werte, wie vorstehend beschrieben ist, in den entnommenen Proben gemessen werden.
  • Es wurde außerdem festgestellt, daß die Ausbeuten an 1,4-Dicyanbuten von der l-Cyanbutadien- bzw. von der Blausäuremenge abhängig sind, und zwar wenn beide Reaktionsteilnehmer in solchen Mengen vorhanden sind, daß die Konzentration der entstandenen 1,4-Dicyanbutene in der Reaktionslösung auf über 12°/o ansteigen kann. Die besten Ausbeuten an 1,4-Dicyanbuten, bezogen auf die verbrauchten l-Cyanbutadien- bzw. Blausäuremengen, werden dann erhalten, wenn man die Umsetzung von Cyanbutadien mit Blausäure nur so weit ansteigen läßt, daß die Reaktionsmischung weniger als 100/, Dicyanbuten enthält. Bei höheren Dicyanbuten-Konzentrationen nimmt die Ausbeute an 1,4-Dicyanbuten zugunsten der Bildung von Nebenprodukten stark ab.
  • Die Bildung von harzigen Nebenprodukten läßt sich zusätzlich noch durch andere Maßnahmen vermindern, z. B. dadurch, daß man die Umsetzung in einer inerten Atmosphäre, also unter Ausschluß von Luft und Sauerstoff vornimmt, oder dadurch, daß man der Reaktionsmischung stabilisierend wirkende Verbindungen, wie Hydrochinon oder Phenothiazin, in Mengen von etwa 0,1 O/oo, bezogen auf die Reaktionsmischung, zusetzt.
  • Zur Einstellung des pn-Wertes werden alkalisch reagierende Stoffe verwendet, z. B. Hydroxyde, Carbonate, Cyanide oder Cyanate der Alkali- und Erdalkalimetalle, ferner Ammoniak oder organische Basen, wie Amine, Ammoniumhydroxyde und Pyridine.
  • Grundsätzlich kann das Verfahren sowohl mit gas-oder dampfförmigen als auch mit flüssigen Reaktionsteilnehmern ansatzweise oder fortlaufend ausgeführt werden, jedoch ist die Umsetzung in flüssigem Zustand wegen der größeren Raum-Zeit-Ausbeute der IJmsetzung im Gaszustand vorzuziehen.
  • Im flüssigen Zustand wird das Verfahren im allgemeinen in folgender Weise ausgeführt: Eine Mischung aus Cyanbutadien, Blausäure und einem Lösungsmittel, z.B. aus 50 Volumprozent Acetonitril, 30 Volumprozent l-Cyanbutadien und 20 Volumprozent Blausäure, wird durch Zugabe eines alkalisch reagierenden Stoffes auf den pn-Wert 6,5 bis 7,2 eingestellt. Die Messung des pH-Wertes erfolgt in der festgelegten wäßrigen alkoholischen Verdünnung.
  • Anschließend erhitzt man die Lösung auf die Reaktionstemperatur. Bei einem Cyanbutadienumsatz von etwa 10 bis 200/,, bezogen auf die eingesetzte Cyanbutadienmenge, wird die Umsetzung abgebrochen und die Lösung durch Destillation aufgearbeitet. Die Abtrennung des rohen 1 ,4Dicyanbutens von den nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmern Cyanbutadien und Blausäure sowie vom Lösungsmittel ]äßt sich infolge der hohen Siedepunktsunterschiede in einfacher Weise durchführen. Die abgetrennten Ausgangsstoffe werden nach erneuter Einstellung des pn-Wertes wieder miteinander umgesetzt.
  • Zur fortlaufenden Gewinnung der 1,4-Dicyanbutene bei der Umsetzung von l-Cyanbutadien mit Blausäure in flüssigem Zustand kann man z. B. eine Vorrichtung verwenden, die aus einem Mischbehälter, einem beheizbaren Reaktionsgefäß, einer Destillationsvorrichtung sowie einigen Zwischenbehältern besteht. Der Mischbehälter dient zur Bereitung der Mischung aus Cyanbutadien, Lösungsmittel und Blausäure und zur Einstellung des pH-Wertes. Die fertige Lösung wird dem Reaktionsgefäß zugeführt, in dem die Umsetzung bei erhöhter Temperatur erfolgt. Durch die anschließende Destillation trennt man unter vermindertem Druck das nicht umgesetzte Cyanbutadien und die Blausäure sowie das Lösungsmittel vom rohen 1,4-Dicyanbuten, das die gesamten Nebenprodukte, die während der Umsetzung gebildet worden sind, enthält. Die abdestillierten Ausgangsstoffe fließen in den Mischbehälter zurück. Nach der Zugabe der zuvor verbrauchten Mengen an Cyanbutadien und Blausäure und nach der Einstellung des pH-Wertes gelangt die Mischung wieder in das Reaktionsgefäß. Das entstandene rohe 1,4-Dicyanbuten wird durch Destillation gereinigt.
  • Die Ausbeuten an 1,4-Dicyan-l-buten in Mischung mit 1 ,4-Dicyan-2-buten betragen bei dieser Arbeitsweise im allgemeinen 80 bis 87 °/o bezogen auf die bei der Umsetzung insgesamt verbrauchte l-Cyanbuta- dienmenge, und 85 bis 90°/0, bezogen auf die insgesamt verbrauchte Blausäuremenge.
  • Beispiel 1 237 g (3 Mol) l-Cyan-1,3-butadien, die mit Hydrochinon stabilisiert worden sind, werden mit 400 ccm Acetonitril und 6 ccm Wasser verdünnt und anschließend mit 108 g (4 Mol) Blausäure versetzt. In diese Mischung trägt man so viel festes Kaliumcyanid ein, daß eine Probe der Lösung bei der Verdünnung mit wäßrigem Methanol einen pn-Wert von 6,5 bis 6,6 besitzt. Die zu dieser pH-Einstellung benötigten Kaliumcyanidmengen betragen etwa 0,05 Gewichtsprozent der Gesamtmischung. Zur pH-Messung wird 1 ccm Lösung mit 15 ccm 35 0/0dem wäßrigem Methanol verdünnt. Die Reaktionsmischung wird anschließend unter Beibehaltung des pH-Wertes auf etwa +60°C erwärmt. Ein etwaiges Absinken des pH-Wertes wird durch Zugabe von festem Kaliumcyanid ausgeglichen. Der Reaktionsablauf wird durch die Bestimmung des Blausäure- bzw. Cyanbutadiengehaltes der Lösung verfolgt. Nach 2stündigem Erwärmen waren 11,350/, der eingesetzten Blausäure umgesetzt. Die Reaktion wird bei diesem Umsatzgrad abgebrochen und die Lösung unter vermindertem Druck bei 60 Torr destilliert. Nach der Abtrennung der nicht umgesetzten Ausgangsstoffe und des Lösungsmittels, das quantitativ zurückgewonnen wird, erhält man ein öliges rohes Dicyanbuten, das nach dem Neutralisieren des darin enthaltenen Kaliumcyanids mit trockenem Chlorwasserstoff in folgende Fraktionen zerlegt wird: Bei Kp.6 = 133 bis 147"C erhält man 40,1 g, bei Kp.6 = 150 bis 170°C erhält man 6,2 g und als Rückstand 4,2 g.
  • Wie aus der Elementaranalyse, dem Molekulargewicht sowie aus den Infrarotuntersuchungen hervorgeht, besteht die erste Fraktion mit Kp.6 = 133 bis 147"C aus einem reinen Gemisch der isomeren Formen von 1,4-Dicyan-l-buten und 1,4-Dicyan-2-buten. Dieses Buten kristallisiert bei Raumtemperatur zum größten Teil aus und besitzt in Übereinstimmung mit den Angaben in der Literatur einen Schmelzpunkt von 75 bis 76"C. Die zweite Fraktion mit Kp.6 = 150 bis 1700C besteht vorwiegend aus dem dimeren l-Cyan-1,3-butadien.
  • Vom eingesetzten l-Cyan-1,3-butadien wurden insgesamt 37,3 g = 15,7 01o verbraucht. Die Ausbeute an 1,4-Dicyanbuten beträgt 80,10/,, bezogen auf die umgesetzte l-Cyanbutadienmenge, und 83,50/,, bezogen auf die umgesetzte Blausäuremenge.
  • Das zurückgewonnene Gemisch der nicht umgesetzten Ausgangsstoffe und des Lösungsmittels kann ohne jede Schwierigkeit wieder zur Umsetzung verwendet werden.
  • Beispiel 2 Zu 237 g (3 Mol) I-Cyan-1,3-butadien, das mit Phenothiazin stabilisiert worden ist, werden 450 ccm Propionitril als Lösungs- und Verdünnungsmittel und außerdem 135 g (5 Mol) Blausäure gegeben. Diese Mischung wird durch Zugabe einer wäßrigen Kaliumhydroxydlösung auf den pn-Wert 6,7 eingestellt. Die Bestimmung des pH-Wertes erfolgt in der gleichen Verdünnung, wie sie im Beispiel 1 beschrieben worden ist.
  • Diese Lösung wird dann 21/2 Stunden auf 60"C erwärmt, wodurch 12,36 g Blausäure verbraucht werden, entsprechend einem Blausäureumsatz von 9,1 °/0.
  • Anschließend neutralisiert man das in der Lösung befindliche Kaliumhydroxyd mit trockenem Chlorwasserstoff und destilliert die Reaktionsprodukte ab.
  • Dadurch werden 41,3 g 1.4-Dicyanbuten mit Kp.2 = 116 bis 128°C und 5,8 g mit Kp.2 = 130 bis 170°C erhalten. Diese Fraktion besteht hauptsächlich aus dimerem 1-Cyan-1,3-butadien. Der Destillationsrückstand beträgt 5,1 g.
  • Insgesamt sind 38,7 g l-Cyanbutadien verbraucht worden, das entspricht einem Cyanbutadienumsatz von 16,4%, bezogen auf die eingesetzte Cyanbutadienmenge. Die Ausbeute an dem Gemisch der 1 ,4-Dicyanbutene betrogt 79,5%, bezogen auf die verbrauchte Cyanbutadienmentge, und 85,2%, bezogen auf die insgesamt umgesetzte Blausäuremenge.
  • Das quantitativ zurückgewonnene Lösungsmittel wird zusammen mit den nicht umgesetzten Ausgangsstoffen für einen neuen Ansatz verwendet.
  • Beispiel 3 Die Lösung wird aus 632 g (8 Mol) l-Cyanbutadien, das mit 0,1 Gewichtsprozent N-Nitrosodiphenylamin stabilisiert worden ist 600 ccm Dimethylformamid und 216 g (8 Mol) Blausäure bereitet und anschließend mit Trinatriumphosphat, Na3PO4, 12H2O, auf einen pH-Wert von 6,4 gebracht. Die Messung des pH-Wertes erfolgt in derselben Verdünnung wie sie im Beispiel 1 beschrieben worden ist.
  • Die Mischung wird 2 Stunden unter Beibehaltung des anfänglich eingestellten pH-Wertes auf 55 bis 60"C erwärmt. In dieser Zeit setzen sich 10,50/, der eingebrachten Blausäure um. Nach dem Neutralisieren des zugefügten Katalysators wird die Lösung destilliert, wodurch 76 g 1,4-Dicyanbutene, Kp.2 = 116 bis 128 ° C, und 8g einer Fraktion Kp.2 -- 130 bis 161"C, die vorwiegend aus dem dimeren l-Cyan-l.3-butadien besteht, erhalten werden. Als Destillationsrückstand hinterbleiben 8,7 g.
  • Es sind insgesamt 68,4 g 1-Cyan-1,3-butadien verbraucht worden, entsprechend einem 1-Cyanbutadienumsatz von 10,8%, bezogen auf die eingesetzte 1-cyanbutadienmenge. Die Ausbeute an 1,4-Dicyanbutenen bertägt 82,5%, bezogen auf den 1-Cyanbutadienumsatz, und 85,8%, bezogen auf den Blausäureumsatz.
  • Das als Lösung- und Verdünnungsmittel verwendete Dimethylformamid wird quantitativ zurückgewonnen und kann zusammen mit den nicht umgesetzten Ausgangsstoffen, l-Cyanbutadien und Blausäure, für einen neuen Ansatz verwendet werden.
  • Beispiel 4 Dieses Beispiel beschreibt eine kontinuierliche Arbeitsweise. Es werden 25 1 einer Mischung, die aus 48,8 Volumenprozent Dimethylformamid, 31 Volumprozent (- 83 Mol) 1-Cyan-1,3-butadien und 19,2 Volumprozent (= 124 Mol) Blausäure und 1 Volumprozent Wasser besteht, in einem Mischbehälter mit so viel Kaliumcyanid versetzt, daß in der wäßrigen alkoholischen Lösung, also bei der Verdünnung von 1 com der Mischung mit 15 com 35%igem Methanol, ein pn-Wert von 6,4 bis 6,5 gemessen wird.
  • Diese Lösung wird fortlaufend durch eine auf 60 bis 65°C erhitzte Vorrichtung geleitet und anschließend in eine Destillationsvorrichtung. Unter dem verminderten Druck von 90 Torr trennt man die nicht umgesetzten Stoffe, 1 -Cyanbutadien und Blausäure. sowie das Dimethylformamid von dem wesentlich höher siedenden 1,4-Dicyanbuten und den gebildeten Nebenprodukten ab, die dann zusammen mit dem 1,4-Dicyanbuten abgenommen werden. Die abdestillierten Ausgangsstoffe gelangen in den Mischbehälter zurück. Nach der Zugabe der in der Reaktion verbrauchten Mengen an l-Cyanbutadien und Blausäure und nach der Einstellung des pn-Wertes von 6,4 bis 6,5 wird die Mischung wieder der Reaktionsvorrichtung zugeführt.
  • Die Verweilzeit der Mischung in der erhitzten Vorrichtung wird so gehalten, daß sich etwa 100/, der eingesetzten Blausäuremenge um setzen. Dazu sind etwa 21/2 Stunden erforderlich.
  • Das abgetrennte rohe l,4-Dicyanbuten wird mit konzentrierter Phosphorsäure schwach angesäuert und unter vermindertem Druck von 10 Torr abdestilliert.
  • Dadurch werden 1156 g der isomeren 1,4-Dicyanbutene erhalten.
  • Bei einmaligem Durchgang der 25 1 Reaktionsmischung durch die Vorrichtung wurden 342 g Blausäure und 1030 g l-Cyanbutadien verbraucht. Die Ausbeute an 1,4-Dicyanbuten beträgt 83,6 °/o, bezogen auf das insgesamt umgesetzte l-Cyanbutadien, und 86,20/0, bezogen auf die insgesamt verbrauchte Blausäuremenge.
  • Beispiel 5 186 ccm 1-Cyan-1,3-butadien, 38 ccm Blausäure, 450 ccm Acetonitril und 10 ccm Wasser werden gemischt und mit so viel Kaliumcyanid versetzt, daß 1 ccm der Reaktionsmischung nach dem Verdünnen mit dem 15fachen Volumen 35%igen wäßrigen Methanols einen PH-Wert von 6,5 besitzt, Nach etwa 2l/4stündigem Erwärmen der Mischung auf 55"C waren 35.6 0/o der eingesetzten Blausäure umgesetzt.
  • Die Lösung wird in derselben Weise wie im Beispiel 1 aufgearbeitet.
  • Man erhält 32,8 g 1,4-Dicyanbuten; das entspricht einer Ausbeute von 87 0/,, bezogen auf die verbrauchte Blausäuremenge. An Nebenprodukten werden insgesamt 2,5 g erhalten.
  • Die zurückgewonnenen Ausgangsstoffe werden nach der Zugabe der umgesetzten Cyanbutadien- und Blausäuremenge und der entsprechenden Kaliumcyanidmenge erneut zur Umsetzung verwendet.
  • Beispiel 6 49,5 kg einer Reaktionslösung, die aus 51,25°/o Acetonitril, 20% Dimethylformamid, 25,1% 1-Cyan-1,3-butadien und 3,65% Blausäure besteht, werden mit festem Natriumcyanid behandelt, bis 1 ccm der Reaktionslösung nach dem Verdünnen mit dem 15fachen Volumen 35%igen Methanold einen PH-Wert von 7,0 besitzt, Diese Reaktionsmischung wied anschließend 40 Minuten auf 58 bis 60° C erwärmt, wodurch sich 36,7% der eingebrachten Blausäuremenge umsetzen. Nach dem Neutralisieren des zugefügten Katalysators mit trockenem Chlorwasserstoff wird die Lösung unter dem verminderten Druck von 80 Torr aufgearbeitet, wobei man die nicht umgesetzten Ausgangsstoffe und das Lösungsmittelgemisch quantitativ zurückgewinnt. Von diesem Ansatz werden insgesamt 2.47 kg reines 1,4-Dicyanbuten erhalten, das entspricht einer Ausbeute von 94,90/0, bezogen auf die umgesetzte Blausäuremenge, und von 92,6°/o, bezogen auf die verbrauchte Cyanbutadienmenge.
  • Durch diese Arbeitsweise mit Lösungsmittelgemischen ergibt sich gegenüber den vorstehenden Beispielen eine Ausbeutesteigerung.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von 1 ,4-Dicyan-I-buten und 1,4-Dicyan-2-buten durch Umsetzung von l-Cyan-1,3-butadien mit Blausäure in An-oder Abwesenheit von inerten, polaren Lösungsmitteln und in Gegenwart von basisch wirkenden Katalysatoren bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen von etwa 10 bis etwa 75cd, besonders zwischen 55 und 65"C, in Gegenwart solcher Mengen basisch reagierender Katalysatoren durch führt, daß die Reaktionsmischung nach dem Verdünnen mit dem 15fachen Volumen 35 0/0eigen wäßrigen Methanols einen pn-Wert von etwa 5,8 bis etwa 7,5, besonders zwischen 6,2 und 6,8 besitzt, und daß man die Konzentration der entstandenen 1,4-Dicyanbutene in der Reaktionsmischung nicht über etwa 120/o, vorteilhaft nur bis zu etwa 100/o, ansteigen läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Acetonitril, Propionitril, Dimethylformamid oder einem Gemisch dieser Verbindungen als polare Lösungsmittel durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von Acetonitril bzw. Dimethylformamid als Lösungsmittel ein pn-Wert von besonders 6,5 bis 6,7 bzw.
    6,3 bis 6,5 eingehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung unter Ausschluß von Luft oder Sauerstoff und in Gegenwart von etwa 0,1 0/00, bezogen auf die Reaktionsmischung, eines Polymerisationsverzögerers, wie Hydrochinon oder Phenothiazin, durchführt.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einhaltung des pH-Wertes mit Hydroxyden, Carbonaten, Cyaniden oder Cyanaten der Alkali- und Erdalkalimetalle oder mit Ammoniak oder organischen Basen, wie Aminen, Ammoniumhydroxyden oder Pyridinen, als alkalisch reagierende Katalysatoren vornimmt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 850 890; deutsche Patentanmeldung P 3601 IVb/12O (bekanntgemacht am 30. 4. 1952); schweizerische Patentschrift Nr. 277 885; britische Patentschrift Nr. 647 420; französische Patentschrift Nr. 966 218; USA.-Patentschriften Nr. 2 477 597, 2 484 683, 2 518 608, 2 527 510; Houben--Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 8, Teil 3, 1952, S. 286.
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