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Doppler-Großbasis-Funknavigationsanlage Die Erfindung bezieht sich
auf ein System zur Richtungsbestimmung mit Hilfe des Dopplereffektes, der entweder
durch die Art des Empfanges einfallender elektromagnetischer Wellen ohne Richtungsmodulation,
die von einem Sender ausgestrahlt werden, hervorgerufen wird (Peiler) oder der bei
der Ausstrahlung von Wellen diesen bereits als eine Frequenzmodulation als das die
Richtungsinformation enthaltende Kriterium aufgedrückt wird (Funkfeuer).
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Dabei findet ein Großbasis-Antennen-System Verwendung, das aus einer
Anzahl von auf der Peripherie eines Kreises von mehreren Wellenlängen Durchmesser
angeordneten Antennen besteht, die mittels einer Schalteinrichtung in zyklischer
Reihenfolge im Falle eines Funkfeuers mit Energie gespeist, im Falle eines Peilers
in derselben Weise an den Eingang eines Spezialempfängers angeschaltet werden. Die
Auswertung erfolgt jeweils durch Phasenvergleich der aus der Frequenzmodulation
hergeleiteten N iederfrequenzspannung in bekannter Weise mit einer Bezugsfrequenz,
die im Falle eines Peilers örtlich erzeugt, im Falle eines Funkfeuers von diesem
als Modulation eines Trägers ausgestrahlt wird, mittels eines besonders für diesen
Zweck ausgebildeten Empfängers.
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Derartige Funkfeuer- bzw. Peilsysteme sind an sich bekannt (z. B.
deutsche Patentschrift 918 271). Bei diesen Systemen erhält man die Richtungsinformation
dadurch, daß die Phasenmodulation der den Sender und Empfänger verbindenden Wellen
ausgewertet wird. Es sind jedoch auch Peilsysteme bekannt und weitere vorgeschlagen
worden, bei denen die Frequenzmodulation der empfangenen Hochfrequenzenergie, die
durch Bewegen einer Einzelantenne auf einem Kreis oder durch ein dieser Bewegung
äquivalentes Abtasten eines kreisförmigen Antennensystems entsteht, zur Richtungsbestimmung
herangezogen wird.
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Bei allen Großbasisanlagen mit Antennenkreisgruppen und zyklischer
Antennentastung hängt die Größe des durch den Dopplereffekt erzielten Frequenzhubes
von zwei Faktoren ab, und zwar einmal von der Größe der Basis, also dem Durchmesser
des Antennenkreises und von der Frequenz der Tastung, oder, anders ausgedrückt,
von der scheinbaren Rotationsfrequenz. Dabei soll der Abstand der Einzelantennen
auf dem Kreis möglichst den Wert einer Viertelwellenlänge nicht überschreiten, damit
beim Schalten größere Phasensprünge vermieden werden. Maßgeblich für den Maximalwert
der Dopplerfrequenz und damit für den Frequenzhub ist nämlich die auf der Peripherie
des Kreises in der Richtung vom oder zum Aufpunkt erzielte Geschwindigkeit der scheinbaren
Antennenbewegung, die dem Durchmesser des An-
tennensystems und der Winkelgeschwindigkeit
der Tastung (Rotationsfrequenz) proportional ist.
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Hierdurch wiederum ist der beim Antennensystem selbst und seiner
Verbindung mit Sender oder Empfänger zu treibende technische Aufwand direkt und
indirekt in mehrfacher Beziehung bestimmt.
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Es ist aber auch zur Erzielung einer gewissen Betriebssicherheit
notwendig, daß die zur Richtungsbestimmung auszuwertende Wechselspannung und somit
der Frequenzhub, der ihre Amplitude bestimmt, eine gewisse Größe hat. Um einen Frequenzhub
von ausreichender Größe zu erzeugen, ist es also notwendig, den Durchmesser des
Antennensystems und damit die Anzahl der Antennen oder die Abtastfrequenz entsprechend
groß zu wählen. Die erste Maßnahme würde einen Mehraufwand hinsichtlich des Antennensystems,
die zweite hinsichtlich des Empfängers bedeuten, weil seine Bandbreite zur Vermeidung
von Peilfehlern infolge von Auswirkungen der Gruppenlaufzeit entsprechend groß gewählt
werden muß.
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Ziel der Erfindung ist eine Vergrößerung des Frequenzhubes. Mit der
Maßnahme der Erfindung wird unter sonst gleichen Verhältnissen gegenüber der bisherigen
Technik eine Verdoppelung des Frequenzhubes erzielt.
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Gegenstand der Erfindung ist also eine Doppler-Großbasis-Funknavigationsanlage,
bei der die Richtungsinformation aus einer Frequenzmodulation einer Trägerwelle
abgeleitet wird, die durch aufeinanderfolgendes, zyklisches Schalten der Einzelantennen
eines sende- oder empfangsseitig vorgesehenen kreisförmigen Antennensystems hervorgerufen
ist, und bei der die Richtung aus einem Phasenvergleich der die Richtungsinformation
als Phase enthaltenden Spannung
mit einer Bezugsspannung bestimmt
wird. Erfindungsgemäß werden jeweils zwei genau oder etwa auf einem Durchmesser
des Kreises einander gegenüberliegende Antennen gleichzeitig wirksam gemacht.
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Die Maßnahme der Erfindung ist sowohl auf Peilanlagen als auch auf
Funkfeuer anwendbar, insbesondere auf solche an sich bekannten Großbasis-Doppler-Drehfunkfeuer,
bei denen zur Auswertung die im Flugsicherungswesen bereits eingeführten Empfangsanlagen
für die normalen VOR-Drehfunkfeuer ohne Anderung benutzt werden können.
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Am Ausgang eines zur Aufnahme der Signale eines VOR-Drehfunkfeuers
geeigneten Empfängers liegt nach der Gleichrichtung der vom Funkfeuer gerichtet
ausgestrahlten Hochfrequenzenergie (mit 30 Hz rotierende Kardioide) eine Niederfrequenzspannung
von 30 Hz vor, deren Phasenlage von der Einfallsrichtung abhängig ist, und weiterhin
eine Niederfrequenzspannung der Frequenz 9960 Hz, die, unter Einhaltung eines Frequenzhubes
von 480 Hz, mit 30 Hz frequenzmoduliert ist. Die aus dieser Frequenzmodulation gewonnene
30-Hz-Spannung ist gegenüber der die Richtung beinhaltenden Spannung von 30 Hz phasenstarr
und stellt die Bezugsfrequenz dar.
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Unter Beibehaltung dieser normmäßig festgelegten Daten für VOR-Funkfeuer
und fußend auf den für Großbasissysteme geltenden Prinzipien ist bereits ein Großbasis-Drehfunkfeuer
vorgeschlagen worden, das in der Weise arbeitet, daß eine Mittelantenne einer Kreisanordnung
von mehreren Einzelantennen etwa 900/0 der Leistung eines Senders mit 30 Hz amplitudenmoduliert
bei einem Modulationsgrad von ungefähr 30 0/o abstrahlt, während mit den restlichen
etwa 100/o der Leistung die Antennen der Kreisanordnung in zyklischer Folge über
eine mit 30 Hz rotierende Schalteinrichtung beaufschlagt werden. Das Amplitudenverhältnis
der Ausstrahlung von Mittelantenne zu den cinzelnen Kreisgruppenantennen beträgt
dann ungefähr 3:1, d. h., es wird beim Empfang der gesamten Strahlung ebenfalls
ein Modulationsgrad von 300/o realisiert. Die Frequenz der der Kreisgruppenanordnung
zugeführten Energie (etwa 100/o) wird aber noch (beispielsweise durch Einseitenbandmodulation)
gegenüber der Frequenz der der Mittelantenne zugeführten Energie um 9960 Hz verschoben,
so daß zwei um 9960Hz auseinanderliegende Trägerfrequenzen mit verschiedener Amplitude
(etwa 3: 1) ausgesendet werden.
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In einem im Fernfeld eines in der soeben beschriebenen Weise arbeitenden
Funkfeuers gelegenen Aufpunkt entsteht dann am Ausgang eines gewöhnlichen VOR-Empfãngers
durch Schwebung der beiden vom Funkfeuer ausgesendeten Trägerfrequenzen bei dem
geringen Modulationsgrad von 300/o mit guter Annäherung eine sinusförmige Spannung
der Frequenz 9960 Hz, die infolge der scheinbaren Rotation einer Antenne auf dem
Kreis (Abtastung des Antennensystems) mit 30 Hz frequenzmoduliert ist. Man ersieht,
daß bei einem derart ausgebildeten Funkfeuer in Umkehrung zu den normalen VOR-Drehfunkfeuern
die Richtungswelle aus einer Frequenzmodulation und die Bezugswelle aus einer Amplitudenmodulation
gewonnen werden. Da jedoch die Phasendifferenz als Maß für den Azimut benutzt wird,
wird am Ausgang des Empfängers kein Unterschied registriert.
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Um nun den für die normalen VOR-Drehfunkfeuer normmäßig festgelegten
Frequenzhub von 480 Hz zu erreichen, muß bei einer Trägerfrequenz von etwa
115 MHz
und der ebenfalls durch Norm vorgeschriebenen Rotationsfrequenz bzw. Tastfrequenz
von 30 Hz, wie rechnerisch leicht zu bestimmen ist, ein Antennenkreisdurchmesser
von etwa fünf Betriebswellenlängen verwendet werden. Da es aber weiterhin, wie bekannt,
notwendig ist, den Abstand von Antenne zu Antenne auf dem Kreis nicht größer als
ein Viertel der Betriebswellenlänge zu wählen, ergibt sich daraus eine Antennenzahl
von etwa 50. Der Aufwand für ein derartiges Antennensystem ist also beträchtlich,
was noch besonders deshalb als unbefriedigend empfunden werden muß, weil zur Erzielung
eines ausreichenden Verbesserungsfaktors gegenüber einem Kleinbasissystem ein Antennenkreisdurchmesser
von fünf Wellenlängen überhaupt nicht notwendig ist. Vielmehr genügt, wie ebenfalls
bekannt ist, bereits ein Durchmesser des Antennenkreises von ungefähr zweieinhalb
bis drei Wellenlängen.
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Bei dieser bereits bekannten Ausführung des Antennensystems für ein
modifiziertes VOR-Drehfunkfeuer mit der soeben beschriebenen Ausgestaltung des Sendesystems
wirkt sich außerdem noch die Tatsache nachteilig aus, daß die Mittelantenne ortsfest
ist, wodurch empfangsseitig die Amplitude der die Bezugsspannung übertragenden Hochfrequenzspannung
infolge Reflexionserscheinungen Null werden kann. In diesem Falle ist eine Richtungsbestimmung
dann nicht mehr durchführbar.
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Die Erfindung geht daher einen anderen Weg. Bei Anwendung der Erfindungsprinzipien
auf ein Funkfeuersystem werden die soeben beschriebenen Nachteile dadurch vermieden,
daß ein Teil der Leistung des Senders (etwa 900/0), die mit der Bezugsspannung von
30 Hz amplitudenmoduliert ist, nicht über eine feste Mittelantenne, sondern jeweils
über die genau oder etwa auf dem gleichen Durchmesser des Kreisantennensystems gegenüberliegenden
Antennen ausgestrahlt wird, über welche der restliche Teil der Leistung (etwa 100/,)
mit einem in der Frequenz um einen gewissen Betrag verschobenen Träger abgestrahlt
wird.
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Die Speisung der beiden Antennen des Kreisgruppensystems mit der
Sendeenergie erfolgt zweckmäßigerweise mittels einer bereits bekannten scheiben-
oder trommelförmig ausgebildeten kapazitiven Schalteinrichtung mit zwei um 1800
gegeneinander versetzten Belägen auf dem Rotor, der von einem Motor angetrieben
wird. Die Tourenzahl des Antriebsmotors ist bei einem nur zwei Beläge tragenden
Rotor der kapazitiven Schalteinrichtung gleich der gewünschten scheinbaren Rotationsfrequenz
der beiden Antennen.
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Es kann aber auch eine bereits bekannte kapazitive Schalteinrichtung
verwendet werden, deren Rotor eine Mehrzahl kapazitiver Beläge trägt, wodurch bei
entsprechender Anordnung der Rotorbeläge in bekannter Weise eine Vervielfachung
der Rotationsfrequenz gegenüber der Antriebsfrequenz erzeugt wird. Dadurch kann
zur Erzeugung einer gewünschten Rotationsfrequenz ein entsprechend langsamer laufender
Motor Verwendung finden, was in der Praxis in bezug auf die Lebensdauer der Schalteinrichtung
von Vorteil ist.
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Die Funktion des Systems soll zunächst in der Anwendung auf ein Funkfeuer
näher betrachtet werden.
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Infolge der simulierten Relativbewegung der beiden Antennen gegeneinander
wird in einem im Fernfeld des Funkfeuers gelegenen Empfänger eine Verdopplung des
Frequenzhubes bei einem bestimmten Antennenkreisdurchmesser erzielt; oder umgekehrt,
zur Erzielung eines bestimmten Frequenzhubes, beispiels
weise 480
Hz, ist gegenüber der bereits bekannten Ausgestaltung des Funkfeuers mit Kreisanordnung
und Mittelantenne nur der halbe Antennenkreisdurchmesser, d. h. auch die Hälfte
der Anzahl der Antennen erforderlich. Dadurch wird der Aufwand für das An-.tennensystem
beträchtlich vermindert.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich aus dem Umstand, daß
die Antenne, die die Bezugsspannung als Amplitudenmodulation ausstrahlt, ihren Standort
dauernd verändert, wodurch infolge einer Ortsdiversity eine durch Reflexionserscheinungen
bedingte Auslöschung des Trägers nicht eintreten kann.
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Das System gemäß der Erfindung ist natürlich auch auf einen Peiler
anwendbar. Dabei ergeben sich gegenüber den bekannten bzw. den vorgeschlagenen Doppler-Peilsystemen
ganz bedeutende Vorteile, indem nämlich zur Peilung eines ungerichtet arbeitenden
Senders ein gewöhnlicher AM-Empfänger verwendet werden kann, bei dem die Gruppenlaufzeit
praktisch überhaupt keine Rolle mehr spielt. Es kann nämlich die Rotation der Antennen
einerseits niedrig gewählt werden, andererseits erfolgt die Auswertung der Frequenzmodulation
nicht in einem Diskriminator für die Zwischenfrequenz, sondern in einem Niederfrequenzdiskriminator
(9960 Hz), der bekanntermaßen sehr exakt und sehr scharf eingestellt werden kann.
Dadurch werden auch noch andere Fehler vermieden, die bei der Auswertung in einem
Zwischenfrequenzdiskriminator auftreten können.
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Es kann nämlich, wenn infolge Verstimmung des Empfängers eine Flankendemodulation
in den Zwischenfrequenzfiltern oder in dem Diskriminator selbst eintritt, eine seitenverkehrte
Anzeige der Peilung (180"-Fehler) zustande kommen.
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Der Erfindungsgedanke wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 stellt seine Anwendung auf ein Doppler-Drehfunkfeuer in Verbindung
mit einem geeigneten Empfänger, insbesondere mit der bereits gebräuchlichen Type
für den Empfang der VOR-Funkfeuer, schematisch dar; in Fig. 2 ist die Anwendung
des Prinzips der Erfindung auf einen Dopplerpeiler in Verbindung mit einem normalerweise
unmoduliert arbeitenden zu peilenden Sender näher erläutert; in Fig. 3 ist ein Anwendungsbeispiel
des Erfindungsgedankens für eine Dopplerpeileranordnung gezeigt, bei der gleichzeitig
zwei verschiedene Sender gepeilt werden können.
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Das in Fig. 1 dargestellte System besteht aus einer Sendeeinrichtung
mit einer kapazitiven Schalteinrichtung, deren Stator 1 so viele kapazitive Beläge
2 trägt, wie Antennen der Kreisgruppe vorgesehen sind, z. B. 32. Die einzelnen Antennen
werden an den mit A bezeichneten Punkten mittels Kabeln an die einzelnen Beläge
2 angeschlossen. Ein Rotor 3 mit zwei Metallbelägen 4a und 4b wird mittels eines
Motors 5 angetrieben, und die Metallbeläge 4a und 4b werden mittels Leitungen 6
bzw. 7 mit Sendeenergie aus einem Sender 8, der insgesamt ungefähr 200 Watt der
Frequenz J0 liefert, gespeist. Der Sender 8 besitzt zwei Ausgangsklemmen B und C.
An der Ausgangsklemme B liegen ungefähr 90°/0 (etwa 180 Watt) und an der Klemme
C etwa 100/, (etwa 20 Watt) der Leistung. Die Sendeenergie an der Klemme B wird
in einem Modulator 9 mit einer Frequenz, beispielsweise 30 Hz, aus einem Generator
10 unter Einhaltung eines Modulationsgrades von beispielsweise 30o/o ampli-
tudenmoduliert
und gelangt dann über die Leitung 6 (Frequenz fi) an den einen Metallbelag 4a des
Rotors3.
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Da die Modulationsfrequenz mit der Umdrehungszahl des Motors 5 im
Zusammenhang steht - im einfachsten Falle dieser gleich ist ist es zweckmäßig, die
Modulationsfrequenz mit der Umdrehungszahl des Motors 5 zu kuppeln, was durch die
gestrichelte Verbindung 11 angedeutet ist.
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Die Sendeenergie an der Klemme C des Senders 8 wird beispielsweise
mittels Einseitenbandmodulation in einem Modulator 12 und mit Hilfe eines Schwingungserzeugers
13, der beispielsweise die Frequenz 9960 Hz erzeugt, in bekannter Weise in eine
neue Frequenz, umgesetzt, die sich von der Senderfrequenz, um einen bestimmten Betrag,
beispielsweise 9960 Hz, unterscheidet. Wenn die Antennenabtasteinrichtung nun mit
Hilfe des Motors 5 in Rotation versetzt wird und eine Empfangseinrichtungl4 die
ausgestrahlten Wellen aufnimmt, erscheinen am Ausgang dieser Empfangseinrichtung,
die in ihren Einzelheiten genau dem Aufbau eines Empfängers für die VOR-Drehfunkfeuer
entspricht, nach der Amplitudendemodulation in einem Geräteteil 15 zwei Spannungen
der Frequenz 30 Hz und 9960 Hz, welch letztere durch Schwebung der beiden Frequenzen
f, und f2 entstanden ist. Die Frequenz 9960 Hz ist infolge der Rotation der Schalteinrichtung
der Sendeanlage mit 30 Hz frequenzmoduliert. Diese beiden Frequenzen (30 und 9960
Hz) werden durch Filter 16 bzw. 17 ausgesiebt. Die mit 30 Hz frequenzmodulierte
Spannung der Frequenz 9960 Hz wird mittels eines Niederfrequenzdiskriminators 18
demoduliert, wodurch eine Spannung von 30 Hz entsteht, deren Phasenlage, verglichen
mit der direkt aus der Amplitudendemodulation gewonnenen Bezugsspannung von 30 Hz,
die Richtung der empfangenen Wellen angibt. Die beiden 30-Hz-Spannungen aus dem
Filter 16 und dem Diskriminator 18 werden mittels eines kombinierten Phasenmeß-Anzeigegerätes
19 in bekannter Weise phasenmäßig verglichen, und die Phasendifferenz wird angezeigt.
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Bei der in Fig. 2 schematisch dargestellten Anwendung des Erfindungsprinzips
auf eine Peilstation entspricht die Abtasteinrichtung genau der in Fig. I dargestellten.
Von einem entfernten Sender werden die Wellen von den jeweils angeschalteten Antennen
aufgenommen. Die über die Leitung 6 kommenden Signale werden direkt dem Eingang
eines AM-Empfängers 20 zugeführt, während die HF-Spannung an der Leitung 7, bevor
sie zum Eingang des Empfängers 20 gelangt, in der Frequenz umgesetzt wird, d. h.
gegenüber der empfangenen Trägerfrequenz um einen bestimmten Betrag, z. B. 10 kHz,
verschoben wird.
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Das geschieht in einem Geräteteil in bekannter Weise, indem die Spannung
der empfangenen Frequenz direkt und über ein 90°-Glied 22 je einem Gegentaktmodulator
23 und 24 zugeführt wird, denen auch zwei um 90° phasenverschobene Spannungen [sin
(u) und cos (u)] eines niederfrequenten Hilfsträgererzeugers 25, beispielsweise
der Frequenz 10 kHz, zugeführt werden.
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Die verbundenen Ausgänge der Gegentaktmodulatoren 23 und 24 enthalten
als Modulationsprodukt, wie bekannt, nur noch das eine Seitenband des Trägers, gegenüber
diesem um die Modulationsfrequenz versetzt. Diese Frequenz wird ebenfalls dem Eingang
des Empfängers 20 zugeleitet, der die Spannungen verstärkt und demoduliert. Durch
Schwebung der beiden Trägerfrequenzen entsteht nach der Demodulation
eine
Spannung mit einer Frequenz, die gleich der des Hilfsträgers ist, beispielsweise
10 kHz. Infolge der Rotation der Schalteinrichtung ist jedoch diese Spannung von
10 kHz noch mit der Rotationsfrequenz (30 Hz) frequenzmoduliert. Sie wird in bekannter
Weise in der Amplitude begrenzt, 26, und demoduliert, 27. Die Ausgangsspannung des
Niederfrequenzdiskriminators 27 ist eine der Rotationsfrequenz der Schalteinrichtung
entsprechende Frequenz, z. B. 30 Hz, deren Phase die Richtung der einfallenden Wellen
angibt. Sie wird zusammen mit zwei um 90" phasenverschobenen Bezugsspannungen, die
in bekannter Weise aus der Rotationsfrequenz gewonnen werden, einem kombinierten
Phasenmeß-und Anzeigegerät 28 zugeleitet, welches die Richtung der einfallenden
Wellen beispielsweise als Lichtpunkt in einem Polarkoordinatensystem anzeigt.
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Wie unter Verwendung des Antennensystems mit der Umschalteinrichtung
gemäß Fig. 1 unter Verdoppelung des Frequenzhubes die gleichzeitige Peilung zweier
Sender ermöglicht wird, ist in Fig. 3 näher erläutert.
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Es ist an sich bekannt, bei Dopplerpeilern mit Kreisantennensystem
mehrere Sender gleichzeitig zu peilen.
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Die von den in jedem Augenblick angeschlossenen Antennen aufgenommenen
Hochfrequenzspannungen der Frequenz F1 und F2, die beide sowohl auf der Leitung
6 als auch auf der Leitung 7 (Fig. I) vorhanden sind, werden zwei verschiedenen
Eingängen eines an sich bekannten parametrischen Modulators 30 zugeführt, der von
einem Hilfsträgergenerator 31, der eine Frequenz F3 (beispielsweise 10 kHz) erzeugt,
gesteuert wird. An die Leitung 7 ist auch der Eingang eines Empfängers 32 angeschlossen,
der auf die Trägerfrequenz, abgestimmt ist. An dem Eingang dieses Empfängers erscheint
außer dieser Frequenz F2 infolge der Einseitenbandmodulation im Modulator 30 auch
die Frequenz F2-F3. Diese beiden Frequenzen werden gemäß dem in Fig. 2 gegebenen
Schema weiterverarbeitet. Der Ausgang des Empfängers enthält nach der Amplitudendemodulation
eine Niederfrequenz der Frequenz F3 (10 kHz), die mit der Rotationsfrequenz der
Antennenschalteinrichtung, beispielsweise 30 Hz, frequenzmoduliert ist. Diese Spannung
wird in einem Begrenzerdiskriminators 33 in der Amplitude begrenzt bzw. demoduliert
und einem kombinierten Phasenmeß-Anzeigegerät 34 zugeleitet, dem auch in bekannter
Weise zwei um 90" phasenverschobene Spannungen aus einem Bezugsspannungsgenerator35
zugeführt werden, der mittels der Verbindung 11 mit dem Rotor der Schalteinrichtung
gekuppelt ist. Ein zweiter Empfängerkanal 36, der in der gleichen Weise aufgebaut
ist wie der erste, ist an die Leitung 6 angeschlossen. Er ist auf die Frequenz F,
abgestimmt. Infolge der Modulation mit der Frequenz F3 (10 kHz) liegt am Eingang
des Empfängers außer der Frequenz auch die FrequenzF, + F3.
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Am Ausgang des Empfängers 36 entsteht nach der Amplitudendemodulation
eine Spannung der Frequenz F3 (10 kHz), die infolge der Rotation der Antennenschalteinrichtung
mit der Rotationsfrequenz frequenzmoduliert ist. Sie wird in einem Begrenzerdiskriminator
37 begrenzt bzw. demoduliert. Dadurch entsteht genau wie beim ersten Empfängerkanal
eine Spannung der Rotationsfrequenz, beispielsweise 30Hz, in der die Richtungsformation
als Phasenwinkel enthalten ist. Diese Spannung wird einem kombinierten Phasenmaß-Anzeigegerät
38 zugeführt, und der die
Richtung der einfallenden Wellen beinhaltende Phasenwinkel
wird, genau wie dies im ersten Empfängerkanal geschehen ist, angezeigt.