DE1120660B

DE1120660B - Einrichtung zur Vermeidung von Schlappseil und Stoessen bei elektromotorisch betriebenen Mehrseilgreiferhubwerken

Info

Publication number: DE1120660B
Application number: DED30433A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Heribert Fromm
Original assignee: Demag AG
Current assignee: Mannesmann Demag AG
Priority date: 1959-04-15
Filing date: 1959-04-15
Publication date: 1961-12-28

Description

Einrichtung zur Vermeidung von Schlappseil und Stößen bei elektromotorisch betriebenen Mehrseilgreiferhubwerken Es ist bekannt, daß ein schlappes Halteseil beim Entleeren eines Greifers zu starken Stößen und damit zu überbeanspruchungen des Triebwerkes führt, weil der gefüllte Greifer, bevor er sich öffnet, zunächst in das Halteseil fällt.
Um dies zu vermeiden, hat man vorgeschlagen, das Schließwerk mit Hilfe eines Endschalters abzuschalten., wenn der Schließhub beendet ist. Die Abschaltung muß etwas nacheilend sein, damit sich der Greifer nüt Sicherheit schließt. Diese Maßnahme hat aber den Nachteil, daß die Einrichtung infolge bleibender Seildehnungen häufig nachgestellt werden muß.
Bei einer anderen bekannten Anordnung wird die Schließwerksbremse so weit geschwächt, daß sie den gefüllten Greifer nicht halten kann. Bereits vorhandenes Schlappseil gleicht sich dann infolge Durchrutschens der Bremse wieder aus. Doch entsteht auch hier beim Abfallen des vollen Greifers in das schlaffe Halteseil eine starke Stoßbeanspruchung, die von der Größe des Schlappseiles abhängig ist.
Eine weitere, vielfach wenig beachtete Stoßbeanspruchung entsteht beim Schließen des Greifers im Augenblick des vollständigen Greiferschlusses. Diese Beanspruchung ist besonders groß, wenn das Schließwerk zu diesem Zeitpunkt noch seine volle Geschwindigkeit hat. Der gefüllte Greifer wird dann plötzlich aus seiner Ruhelage mit der Geschwindigkeit des Schließseiles angehoben. Hierdurch können für das Triebwerk Beanspruchungen entstehen, die ein Mehrfaches der Nennlast betragen. Je größer die Last, je kürzer das Schließseil und je größer die Seilgeschwindigkeit und das Schwungmoment des Motors sind, um so größer wird die Stoßbeanspruchung. Unter Umständen kann auch bei abgeschaltetem Schließmotor das Schwungmoment des Motorankers noch ausreichen, um den vollen Greifer ein Stück hochzureißen. Um dies zu vermeiden, sind bei einer bekannten Anordnung dem Schließmotor Widerstände vorgeschaltet, die so bemessen sind, daß der Schließmotor den leeren -, aber nicht den gefüllten Greifer zu heben vermag. Dies verzögert jedoch den Schließvorgang in unerwünschter Weise.
Ein stoßfreies Schließen des Greifers kann zwar auch erreicht werden, wenn der Kranführer vor Beendigung des Schließhubes seinen Motor auf kleine Geschwindigkeit zurückschaltet. Da der Motor für gewöhnlich auf seiner ersten und zweiten Stufe ein wesentlich geringeres Drehmoment entwickelt, wird er bei Beendigung des Schließvorganges unter Strom stehenbleiben, denn das Drehmoment reicht in dieser Stufe nicht aus, um den vollen Greifer anzuheben. Dem steht aber das Bestreben des Kranführers entgegen, beim Umschlag von Schüttgütern die größtmögliche Umschlagleistung zu erzielen. Er richtet deshalb seine ganze Aufmerksamkeit auf die Erreichung kürzester Kranspielzeiten.
Die Erfindung knüpft an die vorgenannte Maßnahme an und schlägt die Anwendung eines zeit-oder wegabhängigen Schaltgerätes, z. B. eines Zeitrelais oder eines Endschalters, vor, durch das kurz vor Beendigung des Schließhubes der Motor auf eine Stufe geschaltet wird, in der der gefüllte Greifer mit Sicherheit nicht angehoben werden kann. Um das vollständige Schließen des Greifers zu gewährleisten, bleibt die Abschaltung des Schließwerkes dem Kranführer überlassen. Bis dahin bleibt der Motor unter Strom. Auf diese Weise werden sowohl Stöße als auch Schlappseil vermieden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltung dargestellt.
Das SteuergerätSt, des Schließwerkes besitzt für das Schließen und Öänen des Greifers je ein Schütz V#_ und V" und vier Schaltstellungen 1 bis 4.
Beim Schalten auf die Stufe 1 im Sinne Schließen wird das Schütz U 6 geschlossen. Dabei erhält das Zeitrelais ZR-" einen Impuls und läuft an. Das Steuergerät kann ungehindert bis zur Endstufe 4 durchgeschaltet werden. Dabei sprechen nacheinander die Läuferschütze R2'R1 und RO an. Den Schützen Ri und R, sind die Zeitrelais ZR1 und ZR, vorgeschaltet, die beim Durchreißen des Steuerhebels erst nach ihrer Ablaufzeit entsprechende Vorkontakte schließen. In der Endstufe 4 soll der Läuferwiderstand den kleinsten Wert haben, d. h. der Drehstrommotor die höchste Drehzahl annehmen. Bei der Schaltstellung 2 sei ein Anheben des gefüllten Greifers bereits nicht mehr möglich.
In dem Augenblick, in dem das Zeitrelais ZR., abgelaufen ist, wird ein entsprechender Vorkontakt ZR, 1 für die Läuferschütze R, und R, geöffnet, wodurch der Motor auf die zweite Stufe zurückgeschaltet wird, obwohl der Steuerhebel noch auf Stufe 4 steht. Der Motor wird stromlos, wenn der Kranführer den Hebel auf die Stellung 0 zurücknimmt. Ein Zurückschalten von Hand auf Stufe 1 ist ebenfalls möglich.
Beim öffnen des Greifers spricht die Einrichtung nicht an. Sie läßt sich in ähnlicher Weise auch bei Gleichstrom verwirklichen.

Claims

PATENTANSPRUCH-Einrichtung zur Venneidung von Schlappseil und Stoßbeansprachungen bei elektromotorisch betriebenen Mehrseilgreiferhubwerken durch Einschaltung von Widerständen in den Stromkreis des Schließmotors, gekennzeichnet durch die Anwendung eines zeit- oder wegabhängigen Schaltgerätes, durch das kurz vor Beendigung des Schließhubes der Motor auf eine Stufe geschaltet wird, in der ein Anheben des gefüllten Greifers mit dem Schließwerk nicht möglich ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1032 910; USA.-Patentschrift Nr. 2 792 128.