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Anordnung zur Steuerung von Förderantrieben Es sind Steuerungen für
Hebezeugantriebe, insbesondere für Personenaufzüge bekannt geworden, bei denen der
Fahrkorb selbsttätig .ui einer bestimmten Haltestelle zum Halten gebracht wird.
Es ist zu dem Zweck beispielsweise vorgeschlagen worden, auf dem Fahrkorb Relais
anzuordnen, die von der Schachtwand aus auf mechanischem oder elektrischem Wege
oder unter Vermittlung lichtelektrischer Zellen betätigt werden. Die Relais liegen
im Steuerstromkreis der Antriebsinotoren und vermindern die Motordrehzahl selbsttätig
von der Höchstdrehzahl bis auf o herab, wobei gleichzeitig dafür gesorgt werden
muß, daß der Fahrkorb zum Halten gebracht wird, wenn der Boden des Fahrkorbes mit
der Flurhöhe der Haltestelle genau bündig steht. Bei Personenaufzügen ist es außerdem
noch erforderlich, daß der Aufzug stets mit der gleichen Verzögerung zum Halten
gebracht wird, unabhängig davon, ob er aufwärts oder abwärts fährt, und ferner unabhängig
von der Belastung des Fahrkorbes.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Steuerschaltung, durch welche diese
Forderungen erfüllt werden. Die Erfindung 'bezieht sich dabei besonders auf Personenaufzüge,
deren Antriebsmotoren in Leonard-Schaltung arbeiten. Mit Hilfe der Leonard-Schaltung
kann man die Antriebsmotoren zwar in genügend weiten Grenzen regeln, es ist jedoch
zu berücksichtigen, daß die Motordrehzahl sich mit der Belastung ändert, und zwar
nimmt sie bei motorischer Last ab, während sie bei generatorischer Belastung des
Motors zunimmt. Die Abhängigkeit zwischen Drehzahl und Stromaufnahme eines Motors
hat etwa den durch die Kurve A in Fig. .a. dargestellten Verlauf. Als Ordinaten
sind die Motordrehzahlen, als Abszissen die Motorströme aufgetragen. Aus dem Verlauf
der Kurve A geht hervor, daß bei positiver Motorbelastung, d. h. bei motorischer
Motorleistung die Motordrehzahl mit steigender Größe des Motorstromes abnimmt, während
bei generatorischer Motorbelastung, d. 1i. bei niedergehenden Lasten, die schwerer
sind als das Gegengewicht, die Drehzahl mit steigendem Motorstrom zunimmt. Es ist
charakteristisch für den Verlauf dieser Kurve, daß für einen bestimmten Belastungsbereich,
der in dem in Fig. d. dargestellten Beispiel zwischen -j- ioo Amp. und - ioo Amp.
liegt, eine geradlinige Abhängigkeit zwischen Drehzahl und Motorstrom besteht, während
bei größeren Stromwerten der Drehzahlabfall bzw. die Drehzahlzunahme größer wird.
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Durch Anwendung von Kompoundwicklungen
läßt sich
für einen bestimmten Belastungsbereich erreichen, daß die Motordrehzahl von der
Belastung unabhängig ist. Man erhält dann die Kurve B, bei der bis zu einem Belastungsstrom
von etwa ioo Amp. in dem gewählten Beispiel Unabhängigkeit zwischen Drehzahl und
Motorstrom besteht. Steigt die Belastung über diesen Wert hinaus an, so tritt auch
bei Anwendung von Kompoundwicklungen ein Drehzahlabfall bzw. eine Drehzahlzunahme
mit steigender Motorbelastung ein.
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Solange die Belastung des Antriebsmotors einen bestimmten Wert nicht
übersteigt, kann man somit durch Kompoundieren erreichen, daß die Motordrehzahl
von der Motorbelastung bzw. von dem Motorstrom unabhängig ist. Ebenso kann man bei
Antrieben, bei denen der Fahrkorb selbsttätig angehalten wird, mit den bekannten
Kompoundierungsmaßnahmen eine bestimmte, von dem Belastungsgewicht unabhängige Verzögerung
beim Abbremsen des Motors erreichen, solange der Motorstrom eine bestimmte Grenze
nicht überschreitet. Darüber hinaus hängt die Verzögerung beim Anhalten des Fahrkorbes
jedoch von der Größe der Belastung ab, und die dadurch bedingten Abweichungen der
Bremsverzögerung von dem anzustrebenden Wert führen zu Störungen oder zumindest
zu Unzuträglichkeiten für die beförderten Personen.
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Bei in Leonard-Schaltung arbeitenden Antriebsmotoren tritt beim Abbremsen
des Fahrkorbes ein mehr oder weniger starker Rückstrom auf. Dieser Rückstrom ist
ein Maß für die Arbeit, die von der kinetischen Energie der beim Abbremsen des Aufzuges
verzögerten Massen geliefert wird. Wenn beim Fördern der Last ein motorischer Strom
im Motor fließt, also beim Heben großer Last oder beim Senken kleiner Lasten entgegen
der Belastung des Gegengewichtes, wird der beim Abbremsen auftretende generatorisch
wirkende Rückstrom zum Teil von dem motorischen Strom aufgehoben. Die Motordrehzahl
läßt sich in diesem Falle genau regeln, der Fahrkorb kann mit der gewünschten Verzögerung
genau bündig mit der Haltestelle zum Halten gebracht werden, weil die Gesamtbelastung
des Motors innerhalb des horizontalen Teiles der Kurve B in Fig. q. liegt. Wenn
der Motor dagegen beim Fördern als Generator arbeitet, d. h. beim Senden eines voll
belasteten und beim Heben eines leeren Fahrkorbes, dann vergrößert der von der kinetischen
Energie der verzögerten Massen herrührende generatorische Rückstrom den beim Fördern
aufgenommenen Strom, und der gesamte Motorstrom steigt je nach der Belastung des
Fahrkorbes mehr oder weniger weit über seinen normalen Wert an. Der Motor arbeitet
dann auf dem zwischen - ioo _und - aoo Amp. gelegenen Teil der Kurve B in Fig. q.,
die Motordrehzahl ist größer als in dem geradlinigen horizontalen Mittelteil dieser
Kurve. Die Bremsverzögerung ist bei diesen generatorischen Belastungen in den ersten
Bremsstufen nicht groß genug, so daß der Fahrkorb entweder über die Haltestelle
hinaus fährt oder in den letzten Bremsstufen derart stark abgebremst werden muß,
daß in dem Fahrkorb beförderte Personen belästigt werden.
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Die Gründe für die aus dem Verlauf der Kurve A in Fig. q. ersichtliche
Abhängigkeit zwischen der Motordrehzahl und der Motorbelastung eines in Leonard-Schaltung
arbeitenden Motors sind bekanntlich entweder im Leonard-Generator oder -Motor zu
suchen (Ohmscher Spannungsabfall, Ankerrückwirkung) oder aber in der Antriebsmaschine
(Schlüpfung bei Asynchronmaschinen o. dgl.). Um bei allen Größen und Arten der 'Belastung
eines Hebezeuges die gleiche Verzögerung beim Bremsen einhalten. zu können, ohne
daß der Fahrkorb die Tendenz hat, über die Haltestelle hinaus zu fahren, muß die
Einwirkung aller dieser Faktoren auf die Motordrehzahl bzw. auf deren Steuerung
möglichst weitgehend beseitigt werden.
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Es sind nun Steuerschaltungen bekannt geworden, bei denen die Motordrehzahl
durch selbsttätig wirkende Regelvorrichtungen innerhalb eines bestimmten Belastungsbereiches
unabhängig von der Belastung mit einer bestimmten Beschleunigung gesteigert und
mit einer bestimmten Verzögerung vermindert werden kann.
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Es ist zu diesem Zweck beispielsweise eine Steuerschaltung vorgeschlagen,
bei der die Motorspannung in Abhängigkeit von der Differenz einer willkürlich veränderlichen
Steuergröße und einer von der induzierten Spannung des Motors abhängigen Größe geregelt
wird, so daß der Einfluß des Ohmschen Spannungsabfalls in dem aus Leonard-Generator
und Leonard-Motor gebildeten Stromkreis ausgeschaltet ist. Mit dieser und ähnlichen
stromabhängigen Schaltungen läßt sich zwar in verhältnismäßig weiten Grenzen eine
befriedigende Drehzahlregelung erzielen, bei sehr großen Motorströmen macht sich
jedoch die Feldschwächung durch Ankerrückwirkung bemerkbar, so daß die induzierte
Spannung des Motors in diesem Belastungsbereich für eine bestimmte Drehzahl kleiner
ist als bei geringeren Belastungen. Verringert man also beim Stillsetzen des- Aufzuges
die Motordrehzahl dadurch, daß man eine der induzierten Spannung zwangsläufig gleiche
Steuergröße verkleinert, so hat der Aufzug bei generatorisch
wirkenden
Belastungen immer noch die Tendenz, zu große Drehzahlen anzunehmen, so daß die Gefahr
besteht, daß die Haltestellen überfahren werden.
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Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, daß
ein zusätzliches Regelorgan auf die Geschwindigkeit der Verminderung der Motorspannung
mit zunehmendem Strom in steigendem Maße beschleunigend einwirkt, sobald beim Stillsetzen
des Antriebes während der Verzögerungsperiode der Motorstrom infolge des durch die
kinetische Energie der verzögerten Masse verursachten generatorischen Rückstromes
einen bestimmten, über den normalen Belastungsbereich hinausgehenden Wert erreicht.
Bei Steuerungen, bei denen die Geschwindigkeit der Spannungsverminderung während
der Verzögerungsperiode von Steuerrelais mit bestimmter Zeitverzögerung abhängt,
läßt sich dies beispielsweise dadurch erreichen, daß diese Steuerrelais mit Zusatzwicklungen
ausgerüstet werden, deren Erregerstrom in Abhängigkeit von dem zusätzlichen motorstromabhängigen
Regelorgan derart geändert wird, daß die Verzögerungszeit der Steuerrelais mit steigendem
Motorstrom abnimmt.
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Die Erfindung verwendet den an sich bei Förderantrieben bereits bekannten
Gedanken, die Geschwindigkeit eines Steuervorganges von dem Motorstrom abhängig
zu machen. Das wesentlich Neue der Erfindung besteht darin, daß bei einer Regelschaltung,
bei der in dem normalen Belastungsbereich der Einfluß der Belastung auf die Motordrehzahl
kompensiert ist, die von dem während der Verzögerungsperiode fließenden generatorischen
Rückstrom beeinflußte zusätzliche Regeleinrichtung nur dann wirksam wird, wenn dieser
Strom leinen bestimmten Wert übersteigt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die in Fig. i dargestellte Schaltung bezieht sich auf einen in Leonard-Schaltung
arbeitenden Gleichstrommotor, der von dem Fahrkorb eines Aufzuges aus vermittels
eines handbedienten Steuerschalters geregelt wird. Der Motor M ist mit einem Gleichstromgenerator
G in Reihe geschaltet. Der Anker des Generators ist mit einem Antriebsmotor
DM mechanisch gekuppelt, durch welchen er mit einer im wesentlichen konstanten
Drehzahl angetrieben wird. Auf der gleichen Achse sitzt ein kleiner Regelgenerator
CG. Die -Statorwicklung des Antriebsmotors DM kann vermittele eines Schalters
K2 mit einem Drehstromnetz S2 verbunden werden. Der Antriebsmotor M ist mit einer
Seiltrommel D gekuppelt und kann durch eine mechanisch wirkende, elektromagnetisch
gelüftete Bremse B abgebremst werden. Das über die Seiltrommel D geführte
Tragseil Cd trägt auf der einen Seite den Fahrkorb P und auf der anderen Seite das
Gegengewicht CW.
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Die Steuerstromkreise der Regelschaltung werden durch die beiden Steuerleitungen
L1 und L2 gespeist, welche über einen Schalter K1 mit einem Gleichstromnetz S' verbunden
werden können. Die Erregerwicklung 111f des Motors M liegt in Reihe mit einem Widerstand
y1 an den beiden Leitungen L1 und L2. Zwischen den Leitungen L1 und L2 liegen in
Parallelschaltung die beiden Leitungen 5 und 6, die durch Schütze i, :2, 3 und 4
entweder mit L1 oder L2 verbunden werden können. Zwischen den Leitungen, 5 und 6
liegen folgende Steuerstromkreise in Parallelschaltung: die Erregerwicklung Gf des
Leonard-Generators G in Reihe mit einem Widerbtand r2; die; feststehende Wicklung
7a des unten näher beschriebenen Reglers 7; ein Potentiometerwiderstand rs und die
bewegliche Spule gb eines Relais g mit den in Reihe geschalteten Widerständen r4
und r5.
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Der Regler 7 besteht im wesentlichen aus einem Eisenkern 7c, auf dem
die Wicklung 7a angeordnet ist, und einem beweglichen Anker 7d aus nicht
magnetischem Material. Der Anker 7d ist um die Achse o drehbar gelagert und
trägt zwei Zylinder, e aus nicht magnetischem Material und einen beweglichen
Kontakt 7f. Auf beiden Zylindern 7e sind Wicklungen 7b angeordnet, die unter
der Wirkung der Wicklung 7e angezogen oder abgestoßen werden. Der bewegliche Kontakt
7f steht zwischen zwei Kontakten 7g und 711 derart, daß entweder eine Kontaktverbindung
zwischen der Erregerwicklung Gf und dem Kontakt 7g oder eine Verbindung zwischen
der Erregerwicklung Gf und dem Kontakt 711 hergestellt wird. Der Zwischenraum zwischen
den beiden Kontakten 7$ und 7h muß so bemessen sein, daß der bewegliche Kontakt
zwischen den beiden festen Kontakten stehen kann, ohne diese zu berühren. Die beiden
festen Wicklungen 7a sind in Reihe geschaltet, ebenso die beiden beweglichen Wicklungen
7b. Die Wicklungen 7a und 7b sind derart geschaltet, daß bei stromdurchflossener
fester Wicklung 7a der bewegliche Kontakt 7f in der Mittelstellung zwischen den
beiden Kontakten 7g und 7h steht, wenn in der bezveglichen Spule 7b kein
Strom fließt, während er bei stromdurchflossener Wicklung 7b einen der beiden Kontakte
79 oder 7h berührt, je nachdem der Strom in der Wicklung 7b in der einen
oder anderen Richtung fließt. Je nach der Stellung des beweglichen Kontaktes 7f
wird entweder ein Widerstand rs zu der Erregerwicklung G' des Leonard-Generators
parallel geschaltet und dadurch dessen
Erregung verkleinert, oder
es wird ein Teil des Widerstandes 72 kurzgeschlossen und dadurch die Erregung des
Leonard-Generators vergrößert. In den aus den Widerständen r11 und r2 und der Erregerwicklung
Gf gebildeten Stromkreisen ist das Verhältnis von Ohmschem Widerstand zur Induktivität
so bemessen, daß die Erregung des Generators durch den Regler 7 mit möglichst großer
Geschwindigkeit geändert werden kann.
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Der Regelgenerator CG ist mit einer Erregerwicklung SG ausgerüstet,
zu der ein einstellbarer Regelwiderstand r7 parallel geschaltet ist. Der Widerstand
r7 ist so Eingestellt, daß der Strom in der Erregerwicklung SG stets dem Ankerstrom
des Motors M proportional ist. Der Widerstand r7 und die Erregung SG sind so bemessen,
daß die von dem Generator CG erzeugte Regelspannung stets dem Ohmschen Spannungsabfall
des Motors 1V1 gleich ist.
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Der Leonard-Generator G ist außer mit der Erregerwicklung Gf noch
mit einer Reihenschlußerregerwicklung GS und einer Kurzschlußwicklung GK ausgerüstet.
Die Wicklung GS liegt dauernd im Stromkreis des Generators G . und des Motors 1V1
'und hat den Zweck, den Einfluß der Belastung auf die Größe der Spannung des Motors
M zum Teil auszugleichen. Die Wicklung GK kann durch ein Schütz 8 eingeschaltet
werden, wenn die Schütze i bis 4 ausgeschaltet sind.
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Die beweglichen Spulen 7b des Reglers 7 liegen in folgendem
Stromkreis:- Verbindungsleitung zwischen dem Motor M und dem Generator G, Regelgenerator
CG, Leiter 28, Spulen 7b, Leiter 3p, Teil des Widerstandes r3, Leiter 29, zurück
zu dem anderen Pol des Motors M bzw. des Generators G. Regler 7 liegt in Reihe mit
dem Regelgenerator CG und einem Teil des Widerstandes y3 -an der Klemmenspannung
des Motors M. Da der Generator- CG eine dem Ohmschen Spannungsabfall des Motors
proportionale Spannung erzeugt, so hängt die Stellung des Reglers von der Differenz
zwischen einer Steuerspannung und der induzierten Spannung des Motors ab. Die Steuerspannung
wird durch Änderung des in die Regelleitung eingeschalteten Teiles des Widerstandes
y3 geändert. Der Regler ändert die Erregung des Generators G stets so lange, bis
die induzierte Motorspannung der durch den Widerstand- r3- gebildeten Steuerspannung
gleich ist.
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Zur Änderung des Steuerwiderstandes r3 dient eine Reihe von zeitabhängigen
Relais 11, 12, 13, 14, 15 und 1G. Jedes-der Relais schließt beim Ansprechen
gleichzeitig einen Teil des Widerstandes r2 kurz, der mit der Erregerwicklung Gf
des Leonard-Generators G in Reihe geschaltet ist. -Die Relais i i bis 16 liegen
in Parallelschaltung an den bei den Erregerleitungen Ll und L2 und besitzen je einen
Vorschaltwiderstand d. Die Relaisspule jedes dieser Relais ist im Ruhezustand durch
das benachbarteRelais kurzgeschlossen, also beispielsweise die Relaisspule des Relais
16 durch Kontakte des Relais 15. Die Relaisspulen führen demnach im Ruhezustand
keinen Strom. Sobald der Kurzschluß der Relaisspulen aufgehoben wird, wächst der
durch die Spulen fließende Strom wegen der vorgeschalteten Ohmschen Widerstände
d schnell an, und die Relais- sprechen ohne Zeitverzögerung an. Wird der Kurzschluß
wieder hergestellt, so liegen die Relaisspulen in einem Stromkreis mit verhältnismäßig
großer Induktivität und kleinem Ohmschen Widerstand. Der Spulenstrom sinkt daher
verhältnismäßig langsam, .und das Relais hält seine Kontakte während einer bestimmten
Zeit noch geschlossen. Die Relais schließen also ohne Zeitverzögerung und öffnen
mit Zeitverzögerung: Das Relais i i wird durch einen Schalter 17 gesteuert; das
Relais 12 wird durch Kontakte des Relais i i, durch einen Schalter 18 und durch
ein Relais z9 gesteuert. Das Relais i9 wird durch Kontakte des Schalters 17 gesteuert.
und hat den Zweck, verschiedene Bremsverzögerungen zu bewirken, je nach dem der
Aufzug eine oder mehrere Haltestellen zu durchfahren hat.
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Die zeitabhängigen Relais 13, 14, 15 und 16 werden je durch die vorhergehenden
Relais gesteuert, also beispielsweise das Relais 15 durch Kontakte des Relais 14.
Die Relais sind außer mit normalen Relaisspulen noch mit Zusatzerregerwicklungen
w ausgerüstet, die den . Relaiswicklungen entgegenwirken. Diese Zusatzwicklungen
w liegen in Parallelschaltung zwischen der Erregerleitung L1 und dem Verbindungspunkt
2o. Der Verbindungspunkt 2o ist über einen veränderlichen Widerstand r3 und einen
Regelwiderstand r111 mit der Erregerleitung L2 verbunden. Die Zusatzwicklungen w
sind so bemessen, daß sie den Relaiswicklungen entgegenwirken und den remanenten
Magnetismus der Relais aufheben. Durch Veränderung. der Widerstände r11 und y111
im Stromkreis dieser Zusatzwicklungen wird deren Strom und dadurch die Zeit geändert,
welche die Relais i i bis 16 zum Öffnen ihrer Kontakte benötigen. Die Zahl der in
einer Schaltung notwendigen Relais i i bis 16 hängt von den jeweils vorliegenden
Betriebsverhältnissen ab. - Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Widerstand x° auf
dem Fahrkorb angeordnet, damit der Führer die Möglichkeit hat, die Ansprechzeiten
der Relais i i bis -16 von dem Fahrkorb aus jeder Zeit zu ändern:
Der
zum Schalten des Widerstandes r10 dienende Regler 9 ist in Fig. 7 dargestellt und
besteht im wesentlichen aus einem E-förmigen Eisenkern gfi, auf dessen mittlerem
Schenkel gi die Erregerspule ga angeordnet ist, ferner aus einem um -die Achse
90 drehbaren Anker 9k, an dem eine über den mittleren Schenkel des Reglers
greifende Hülsegaus nicht magnetischem Material befestigt ist. Auf dieser Hülse
sitzt die Wicklung 9b. Je nach der Größe des in den Wicklungen 9b und ga fließenden
Stromes wird auf den Hebel 9k eine rechtsdrehende Kraft ausgeübt, die der Feder
9n entgegenwirkt. Solange die Federkraft 9n die von der Spule 9b ausgeübte Kraft
überwiegt, liegt der Hebel gk an einem Anschlag 9f' an, und die auf ihm angebrachten
Kontaktstücke ge, gd, ge, gf, gg sind von den mit entsprechenden Punkten des Widerstandes
r1° verbundenen Kontakten elektrisch getrennt. Überwiegt die rechtsdrehende Kraft
der Spule 9b die Federkraft 9n, so schließt der Regler 9 nacheinander einzelne Teile
des Widerstandes r1° kurz und verändert dadurch den in dem Stromkreis der Zusatzwicklun-,
g genni der Relais i i bis 16 fließenden Strom und damit die öffnungszeit dieser
Relais. Zur Steuerung des Motors M dient ein handbedienter Steuerschalter C, der,
wie in Fig. 2 angedeutet ist, auf dem Fahrkorb angebracht ist. Der bewegliche Teil
des Steuerschalters ist mit einer Kontaktschiene C2 ausgerüstet, die je nach der
Stellung des Schalters die Erregerleitung L2 über die Kontakte Cl mit den Kontakten
C3, C4 und verbindet. In der dem Konfakt C3 entsprechenden ersten Stellung des Steuerschalters
werden die Schütze 1, 3 und 8 -eingeschaltet, wenn,der Aufzug für Aufwärtsfahrt
geschaltet werden soll. Bei Abwärtsfahrt, d. h. bei nach links gelegtem Steuerschalter
C, werden die Schütze 2, 4 und 8 eingeschaltet. Bei weiterer Verstellung des Steuerschalters
C werden unabhängig von der Fahrtrichtung des Fahrkorbes nacheinander der Schalter
18 und das Relais 21 eingeschaltet. Das Relais 21 steuert den Schalter 17 und außerdem
die Erregerspulen i L, 2 L und 3 L einer Anzahl von Induktionsrelais 1r,
2R und 3R.
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Die zum selbsttätigen Anhalten des Fahrkorbes dienenden Induktionsrelais
i R, 2R und 3'R sind, wie in Fig. 2 angedeutet, auf dem Fahrkorb angebracht, und
zwar so, daß sie ansprechen, wenn sie mit im Schacht angeordneten Platten iD,
2D, 3D, IU , 2U und 3U in gleicher Höhe stehen. An jeder
Haltestelle sind im Aufzugsschacht die gleiche Anzahl von Platten D und
U angeordnet. An der obersten Haltestelle sind nur die Platten IU, 2U und
3U vorgesehen, an der untersten Haltestelle nur die Platten iD, 2D und 3D.
Die Wirkungsweise der Induktionsrelais ist aus der Fig. 3 ersichtlich. Die Relais
bestehen aus einem Eisenkern 4s, auf dem eine Erregerspule 4L angeordnet ist, welche
über einen Schalter 4k an einer Batterie 4B liegt. An dem Eisenkern 4s sind
zwei bewegliche Anker 4a und 4b angelenkt, welche an den Kontakten 4UL bzw. 4DL
anliegen, solange der magnetische Kreis für den Eisenkern des Relais nicht durch
eine der im Aufzugsschacht angeordneten Platten geschlossen wird. Tritt eine dieser
Platten in die gezeichnete Lage 4U, so wird der bewegliche Anker 4a angezogen und
öffnet den Kontakt 4uL. Die Relais können durch öffnen der Schalter 4k außer Wirkung
gebracht werden.
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Um zu verhindern, daß der Aufzugsantrieb eingeschaltet werden kann,
solange eine Schachttür oder die Fahrkorbtür geöffnet ist, und um zu verhindern,
daß der Aufzug mit großer oder mittlerer Geschwindigkeit fährt, solange Fahrkorb
oder Schacht geöffnet sind, ist ein Relais 22 vorgesehen, durch welches die Erregerleitungen
L1 und L2 mit den entsprechenden Türkontaktgliedern d an den Schachttüren und dem
Kontakt g an der Fahrkorbtür verbunden werden. Solange die Bremse B arbeitet, wird
das Anfahren des Aufzuges durch ein Relais 23 verhindert.
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Durch ein Relais 24 wird der im Stromkreis der Erregerwicklung Mf
des Motors M liegende Widerstand r1 kurzgeschlossen, solange nicht der Schalter
17 geschlossen und die Spannung des Generators G über einen bestimmten Wert ansteigt.
Die Relaisspule des Relais 24 liegt zu dem Zwecke in Reihe mit Kontakten des Schalters
17 und des spannungsabhängigen Relais 25.
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Durch ein zweites spannungsabhängiges Relais 26 wird erreicht, daß
der Schalter 17 nicht ansprechen kann, bevor die Spannung des Generators G nicht
einen bestimmten Wert erreicht hat.
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Beim Umschalten von einer Stellung des Widerstandes r3 auf die andere
auftretende Überspannungen können sich über einen an die Spulen 7b des Reglers 7
angeschlossenen Kondensator ie entladen. Ein weiterer Kondensator 2c dient zum Schutz
der Kontakte 7f, 79 und 7h1 gegen Schaltfunken.
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Die vorstehend beschriebene Schaltung arbeitet wie folgt: Es sei angenommen,
daß die Schalter KI und K2 geschlossen sind und damit die Leitungen L1, L2 und die
Statorwicklung des Motors DM an Spannung liegen. Die Erregerwicklung Mf des
Motors M erhält dadurch Spannung; der in ihrem Stromkreis liegende Widerstand r1
ist über das Relais 24 kurzgeschlossen. Sobald die Türkontakte d und g geschlossen
werden, spricht das Relais
22 an und schließt die Kontakte 22a im
Stromkreis des Schützes i, 2, 3 und 4 und außerdem die Kontakte 22b im Stromkreis
der Schalter 17 und 18 und des -Relais 21.
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Es sei angenommen, daß der Fahrkorb C in der unteren Haltestelle steht
und zum dritten Flur befördert werden soll. Der Führer bewegt den handbedienten
Steuerschalter nach rechts und verbindet zunächst die Kontakte Cl und 0s miteinander.
Dadurch werden die Schütze i, 3 und 8 eingeschaltet. Das Schütz i schließt beim
Ansprechen einen Haltestromkreis für sich selbst und für die Schütze 3 und 8, öffnet
Verriegelungskontakte in dem Stromkreis der Schütze 2 und 4, bereitet den Stromkreis
der Schalter 17 und i8 vor und verbindet die Leitung 6 mit der Erregerleitung L2.
Das Schütz 3 bereitet den Stromkreis für das Relais i9 vor, schließt den Stromkreis
des Lüftmagneten für die Bremse B und das Bremsrelais 23 und verbindet den Leiter
5 mit der Erregerleitung L1. Das Schütz 8 unterbricht den Stromkreis der in Selbstmordschaltung
arbeitenden Erregerwicklung GK des Leonard-Generators G.
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Die Bremse B wird jetzt gelöst, das Bremsrelais 23 spricht an. Dadurch
werden die Kontakte 23a geöffnet und ein Widerstand r12 in den Stromkreis der Schütze
i, 3 und 8 eingeschaltet. Die Kontakte 23b werden geschlossen und schließen die
Stromkreise der Spulen iL, 2L und 3L der Induktionsrelais C, 2R und 3R. Der
in den Stromkreis der Schütze i, 3 und 8 eingeschaltete Widerstand 712 vermindert
den Strom auf einen Wert, der ausreicht, die Schütze geschlossen zu halten, der
jedoch nicht groß genug ist, um die Schütze aus dem ausgeschalteten Zustand einzuschalten.
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Durch die durch die Schütze 3 und i hergestellte Verbindung zwischen
der Leitung 5 und der Erregerleitung L1 bzw. der Leitung 6 und der Erregerleitung
L2 werden die zwischen den Leitungen 5 und 6 liegenden Steuerstromkreise an Spannung
gelegt. Durch die Erregerwicklung Gf des Leonard-Generators G fließt jetzt ein geringer
Strom und erzeugt eine entsprechende geringe Spannung an den Klemmen des Motors
l11. Der Motor läuft an und erreicht eine der Generatorspannung entsprechend geringe
Drehzahl. Regler 7 übernimmt jetzt die Regelung der Motordrehzahl in der bereits
angegebenen Weise.
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Wird der Steuerschalter C weiter nach rechts bewegt, so werden die
Kontakte C1 und C4 miteinander verbunden und schließen den Stromkreis des Schalters
18, der beim Ansprechen des Schützes i. vorbereitet war. Der Schalter i8 öffnet
den Stromkreis der Erregerspule IL des Induktionsrelais iR, schließt einen Haltestromkreis
für sich selbst, öffnet den Kurzschlüßstromkreis der Relaisspule des Relais 12 und
öffnet schließlich Kontakte, welche in der Leitung 30 liegen.
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Das Relais i2 spricht wegen des ihm vorgeschalteten Widerstandes a
ohne wesentliche Zeitverzögerung an und öffnet den Kurzschlußkreis des Relais 13.
Ebenso werden die folgenden Relais 14, 15 und 16 je durch das vorhergehende Relais
zum Ansprechen gebracht. Auf diese Weise wird durch das Schließen des Schalters
-18 und durch das Ansprechen der Relais 12 bis 16 die zwischen den beweglichen Spulen
7b des Reglers 7 und dem Widerstand r3 bestehende Verbindung aufgehoben und eine
andere Verbindung hergestellt, und zwar geschieht dies in einer einzigen Schaltstufe.
Die in dem Regelstromkreis des Reglers 7 der induzierten Spannung des Motors M entgegenwirkende
Spannung wird dadurch vergrößert. Die Vergrößerung der Spannung in dem Regelkreis
des Reglers 7 erzeugt einen Strom in den beweglichen Spulen 7b, durch den der bewegliche
Kontakt 7f des Reglers gegen den Kontakt 79 gelegt wird und der Widerstand
r= zum Teil kurzgeschlossen wird. Die Spannung des Leonard-Generators G steigt nunmehr
schnell an, ebenso der Ankerstrom, das Drehmoment, die Drehzahl und die induzierte
Spannung des Motors. Sobald das Gleichgewicht im Regler hergestellt ist, schwingt
der be-,vegliche Kontakt des Reglers 7 zwischen den festen Kontakten 7.9 und 711
hin und her und hält die Motordrehzahl auf einem konstanten Wert, der von der Belastung
des Motors unabhängig ist.
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Während die Spannung des Generators G ansteigt, erreicht sie den Wert,
auf den das Relais 26 eingestellt ist. Dieses spricht an und bereitet den Stromkreis
für den Schalter 17 vor. Sobald der handbediente Steuerschalter C weiter nach rechts
in seine Endstellung bewegt wird, wird das Relais 21 über die Kontakte C1 und C5
erregt. Dieses Relais öffnet den Stromkreis der Erregerspulen. IL, zL und 3L der
Induktionsrelais iR, 2R und 3R und schließt endgültig den Stromkreis des Schalters
17. Das Ansprechen des Schalters 17 hat folgende Wirkung: Der Stromkreis der Erregerspule
2L des Induktionsrelais 2R wird geöffnet; ein Haltestromkreis für den Schalter 17
wird geschlossen; das Relais 1g wird erregt; der Kurzschluß des Relais i i wird
aufgehoben, wodurch wieder ein Teil des Widerstandes y2 kurzgeschlossen wird; der
Regler wird mit dem Endpunkt des Widerstandes r3 verbunden.
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Dadurch, daß der Schalter 17 in der Endstellung des Steuerschalters
C eingeschaltet wird, wird die der induzierten Spannung des
Motors
in dem Steuerkreis des Reglers 7 entgegenwirkende Spannung auf den höchsten Wert
eingestellt. Der Regler 7 erhöht dadurch durch Änderung der Erregung des Leonard-Generators
G die Drehzahl des Motors M bis auf ihren Höchstwert. Jetzt spricht auch das spannungsabhängige
Relais 25 an und unterbricht den Stromkreis des Relais 2.1., durch welches der Kurzschluß
des im Erregerkreis des Motors 31 liegenden Widerstandes r1 aufgehoben wird, so
daß die Erregung des Motors 111 vermindert und seine Drehzahl weiter gesteigert
wird. Damit wächst auch die induzierte Spannung des Motors, und der Regler 7 wird
gezwungen, die Erregerspannung des Generators G im Sinne einer Erhöhung der Klemmenspannung
zu ändern. Sobald der Gleichgewichtszustand hergestellt ist, schwingt der bewegliche
Kontakt 7f des Reglers 7 zwischen den beiden festen Kontakten 79 und 7h, so daß
die dem Motor M zugeführte Spannung stets so eingestellt wird, .daß die Motordrehzahl
unabhängig von der Belastung einen bestimmten Wert einhält.
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Sobald sich der Fahrkorb des Aufzuges der Haltestelle nähert, an der
er zum Halten gebracht werden soll, wird der Steuerschalter C in seine Mittellage
zurückbewegt. Die Kontakte C5, C4 und C3 werden dadurch nacheinander von der Erregerleitung
L2 getrennt. Das Relais 21 fällt ab, der Stromkreis des Schalters 18 wird unterbrochen,
ebenso der Stromkreis der Schütze 1, 3 und B. Der Schalter 18 fällt jedoch noch
nicht ab, da der obenerwähnte Haltestromkreis noch geschlossen ist, das gleiche
gilt für die Schütze i und 3 und den Bremslüftmagnet der Bremse B. Auch der Schalter
17, .dessen Stromkreis durch das Relais 21 unterbrochen wird, bleibt noch über seinen
Haltestromkreis erregt. Beim Abfallen des Relais 2i wird der Stromkreis für die
Erregerspule 3L des Induktionsrelais 3R geschlossen. Die Kontakte 3UL und
3 DL dieses Induktionsrelais bleiben jedoch noch geschlossen, solange der
Fahrkorb nicht eine Stellung im Schacht erreicht hat, bei der eine der im Schacht
angebrachten Platten den magnetischen Kreis des Relais schließt.
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Bei weiterer Annäherung des Fahrkorbes an die Haltestelle wird durch
die Platte 3U bewirkt, daß das Induktionsrelais 3R anspricht und den Kontakt 3UL
unterbricht. Dadurch wird der Haltestromkreis des Schalters 17 geöffnet, und dieser
Schalter fällt ab. Dies hat zur Folge, daß der Stromkreis der Erregerspule 2L des
nächsten Induktionsrelais 2R geschlossen wird. Ferner wird die Relaisspule ii kurzgeschlossen
und dadurch der Anschluß an den Widerstand r3 geändert. Der Stromkreis des Relais
24 wird geschlossen und der Stromkreis des Relais i9 geöffnet. Das Relais 24 spricht
an, schließt den Widerstand r1 im Erregerkreis des Motors M kurz und bewirkt dadurch
eine Steigerung der Erregung dieses Motors bzw. eine Verringerung der Drehzahl.
Das Relais i9 fällt noch nicht ab, da sein Stromkreis über die Kontakte iga noch
geschlossen ist.
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Das beim Abfallen des Schalters 17 kurzgeschlossene Relais i i braucht
zum Abfallen eine bestimmte Zeit, die von der Zeitkonstante der! .Relaisspule abhängt.
h? ach Ablauf dieser Zeit fällt das Relais i i ab, schließt das nächstfolgende Relais
kurz, hebt den Kurzschluß einer Widerstandsstufe des Widerstandes r= auf, ändert
wieder den Anschlußpunkt an den Widerstand r3. Ebenso wie durch das Relais i i nach-
einer bestimmten Zeit die Spule des Relais 12 kurzgeschlossen wird, so fallen nacheinander
die Relais il, 12, 13, 14, 15 und 16 mit bestimmter Zeitverzögerung ab. Die durch
diese Relais kurzgeschlossenen Stufen des Widerstandes r2 werden dadurch nach und
nach wieder eingeschaltet, so daß die Erregung des Leonard-Generators entsprechend
abnimmt.
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Während der Zeit, die zum Abfallen der Relais i i bis 16 notwendig
ist, nähert sich der Fahrkorb der Haltestelle so weit, daß das Induktionsrelais
2R durch die im Schacht angebrachte Platte 2U zum Ansprechen gebracht wird und seinen
Kontakt 2UL öffnet. Dadurch wird der Haltestromkreis des Schalters 18 geöffnet,
der Schalter fällt ab und schließt seine im Stromkreis des Relais 12 und in der
Leitung 30 liegenden Kontakte.
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Die beweglichen Spulen 7b werden während des Abfallens der Relais
i i bis 16 nacheinander mit verschiedenen Punkten des Widerstandes r3 verbunden.
Der bewegliche Kontakt 7f des Reglers wird dadurch mit dem Kontakt Ihr in Verbindung
gebracht, über den der Widerstand rg zu der Erregerwicklung Gf .des Generators G
parallel geschaltet wird. Die Erregung des Generators G wird dadurch nach und nach
verringert und somit auch die Klemmspannung des Motors M, dessen Drehzahl und induzierte
Spannung entsprechend abnimmt. Der Regler 7 regelt die Drehzahl des Motors in den
einzelnen Zwischenstufen jeweils so ein, daß sie der Größe des in dem Regelkreis
liegenden Teiles des Widerstandes r3 entspricht.
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Der Drehzahlverminderung des Motors M wirkt nun die kinetische Energie
der während dieser Drehzahlverminderung zu verzögernden Massen entgegen, und es
entsteht dadurch ein generatorischer Rückstrom im Motor, dessen Größe von der Belastungsart
des Motors und von der Fahrtrichtung des Aufzuges abhängt. Der Stromverlauf während
der Verzögerungsperiode
-ist in Fig. 5 ' dargestellt. Als
Ordinaten sind die Motorströme und als Abszissen die von demFahrkorb zurückgelegten
Wege bzw. die Fahrzeiten aufgetragen. Die Kurve C gilt für den Fall, daß der Motor
11l in der Fahrperiode motorisch belastet ist, während die Kurve D für generatörische
Belastung während der Fahrperiode gilt. Die Stromwerte der Kurven D bedeuten für
den Motor im Gegensatz zu der Kurve C eine erhebliche überlastung während der Verzögerungsperiode.
Die dadurch hervorgerufene starke Ankerrückwirkung schwächt das Motorfeld und steigert
die Drehzahl. Dadurch wird die Abhängigkeit zwischen der induzierten Spannung des
Motors und seiner Drehzahl geändert; die induzierte Spannung ist wegen der Feldschwächung
des Motors für eine bestimmte Drehzahl kleiner als bei geringeren Motorströmen.
Der Regler 7, dessen Reglerstellung von der Größe der induzierten Spannung des Motors
abhängt, hat daher die Tendenz, die Drehzahl des Motors während der Verzögerungsperiode
bei generatorisch w irkenden Motorbelastungen über den einzustellenden Wert hinaus
zu regeln. Die Verzögerung in den ersten Ausschaltstufen des Motors M ist nicht
groß genug, so daß der Fahrkorb das Bestreben hat, über die Haltestelle hinaus-
zu fahren, es sei denn, daß in den letzten Ausschaltstufen eine wesentlich erhöhte
Verzögerung bewirkt wird.
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Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß ein besonderes Regelorgan
9 in der Steuerschaltung vorgesehen ist, durch welches die vorstehend geschilderten
Nachteile, die durch den generatorischen Rückstrom entstehen, vermieden werden.
Der zwischen dem Motor M und dem Generator G fließende Rückstrom erhöht den in der
Spule gb des Reglers 9 fließenden Strom, und sobald dieser Strom den dem Punkte
c in Fig. 5 entsprechenden Wert erreicht hat, spricht der Regler 9 an und schließt
einen Teil des Widerstandes r1° kurz. Je nachdem der generatorische Rückstrom entsprechend
den Punkten d, e, f und g auf der Kurve D in Fig. 5 weiterhin
während der Verzögerungsperiode ansteigt, wird der Hebel gk des Reglers 9 im Uhrzeigersinne
gedreht und schließt nacheinander die Kontakte g°, 9d, ge, gt und 9s, wodurch nacheinander
einzelne Stufen des Widerstandes r1° kurzgeschlossen werden.
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Der Widerstand r1° liegt, wie oben bereits beschrieben, in dem Stromkreis
der auf den Relais ii bis 16 angeordneten zusätzlichen Wicklungen w. Durch Verkleinerung
des Widerstandes r1° wird der Strom in diesen Wicklungen vergrößert und dadurch
die Verzögerungszeit der Relais i i bis 16 entsprechend der Größe des generatorischen
Rückstromes des Motors M vermindert. Dadurch wird auch die Verminderungsgeschwindigkeit
der von dem Leonard-Generator erzeugten Spannung und damit die Geschwindigkeit der
Drehzahlabnahme des Leonard-Motors gesteigert.
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Kurz bevor der Fahrkorb P des Aufzuges mit der Haltestelle bündig
steht, wird durch die im Schacht angebrachte Platte i° auch das dritte Induktionsrelais
iR zum Ansprechen gebracht. Dieses öffnet seinen Kontakt JUL und unterbricht dadurch
den Stromkreis der Schütze 1, 3 und B. Durch die Schütze i und 3 werden die Leitungen
5 und 6 von den Erregerleitungen L' und L2 getrennt. Das Schütz 3 unterbricht außerdem
den Stromkreis der Bremslüfterspule und des Bremsrelais 23. Durch das Schütz 8 wird
die Wicklung GK des Leonard-Generators G eingeschaltet, dessen Spannung dadurch
auf o gebracht wird. Der Fahrkorb wird jetzt durch die einfallende Bremse B angehalten,
sämtliche Schalter befinden sich wieder in der in Fig. i eingezeichneten Ausgangslage.
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Die vorstehend beschriebene Wirkungsweise der Schaltung ändert sich
in einigen Punkten, wenn der Fahrkorb nicht mehrere Stationen überfährt, sondern
nur von einem Stockwerk zu dem nächsten befördert wird. In diesem Falle wird der
Regler C von dem Aufzugsführer in die äußerste Fahrtlage gelegt und kurz darauf
wieder in die Mittellage zurückgestellt. Die Schütze 1, 3 und 8 und der Schalter
18 werden dabei in gleicher Weise wie vorher betätigt. Das Relais 2i spricht zwar
an, der Stromkreis des Schalters 17 wird jedoch nicht geschlossen, weil die Spannung
des Leonard-Generators G nicht so weit steigt, daß das spannungsabhängige Relais
26 seine im Stromkreis des Schalters 17 liegenden Kontakte schließen kann. Der-Schalter
17 spricht daher nur an, wenn die Drehzahl des Motors auf den Höchstwert ansteigt.
Dies hat zur Folge, daß bei Fahrten von einem Stockwerk zum anderen, d. h. bei Fahrten,
bei denen die Motordrehzahl ihren Höchstwert nicht erreicht, nur die Induktionsrelais
2R und iR zur Wirkung kommen. Außerdem bleibt das Relais ig ausgeschaltet, wodurch
die an den Widerstand y3 durch die Relais i i bis 16 eingestellten Schaltstufen
geändert werden.
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Der während der Verzögerungszeit des Motors auftretende generatorische
Rückstrom, dessen Einfluß gemäß der Erfindung durch den Regler g berücksichtigt
wird, hat naturgemäß bei Fahrten von einem Stockwerk zu dem nächstfolgenden einen
anderen zeitlichen Verlauf als bei Fahrten, bei denen mehrere Stockwerke überfahren
werden. In Fig.6 sind die Motorströme ähnlich der Darstellung in Fig. 5 in Abhängigkeit
von der Fahrzeit
während der Verzögerung eingezeichnet. Die Kurve
F gilt für eine Fahrt von einem Stockwerk zu dem nächstfolgenden. Der Motorstrom
erreicht bei der Kurve F größere Werte als bei der Kurve E, der Regler 9 würde daher
nur ansprechen, wenn der Strom der Kurve E die Werte c, d und e erreicht. Damit
auch bei Fahrten von einem Stockwerk zu dem nächstfolgenden der Regler 9 zur Wirkung
kommen kann, ist in den Stromkreis der Spule 9b des Reglers 9 gemäß der Erfindung
ein Widerstand r5 eingeschaltet, der durch das Relais i9 geöffnet werden kann. Da
dieses Relais i9 nur anspricht, wenn auch der Schalter 17 geschlossen ist, so bleibt
der Widerstand r5 bei kurzen Fahrten des Aufzuges kurzgeschlossen, und der Regler
9 spricht bereits bei geringeren Stromstärken an. Auf der Kurve E in Fig. 6 ist
dies durch die Punkte c, d und e angedeutet.