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Wärmeleitende Gießform zur Herstellung von Gegenständen aus langsam
erstarrenden Stoffen, insbesondere von Kerzen Die bekannten wärmeleitenden Gießformen
bestehen aus einer oder zwei Halterplatten, in denen sich mehrere Hohlformen befinden.
In diese Hohlformen kann eine im heißen Zustand flüssige oder pastenförmige Masse
eingegossen werden, die beim Abkühlen der Form erstarrt. Derartige Gießformen dienen
z. B. zur Herstellung von Kerzen, Arzneimittelkapseln, Lippenstiften, Suppositorien
u. dgl.
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Es sind Kerzengießmaschinen mit mehrteiligen, von außen kühlbaren
Hohlformen bekannt, die in Höhe der größten Verdickung der zu gießenden Kerzen horizontal
geteilt sind. Ferner ist eine Presse zur Herstellung von Suppositorien bekannt,
bei der die einzelnen Hohlformen in entsprechenden Bohrungen eines ungeteilten Preßunterteils
auswechselbar angeordnet sind. Die Hohlformen sind außen zylindrisch und in der
Ebene ihres größten Hohlraumquerschnitts horizontal geteilt. Zum Herausnehmen der
fertigen Gegenstände muß jede einzelne Hohlform aus dem Preßunterteil ausgestoßen
und dann geöffnet werden.
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Die Erfindung ermöglicht einen schnellen Ausstoß der Gegenstände und
eine leichte Abkühlung der Formen unter Beibehaltung der Auswechselbarkeit der Hohlform
zwecks Herstellung verschiedener Gegenstände.
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Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße wärmeleitende Gießform zur
Herstellung von Gegenständen aus langsam erstarrenden Stoffen, insbesondere von
Kerzen, bestehend aus in entsprechenden Bohrungen eines Formenhalters auswechselbar
angeordneten, horizontal in zwei Teile geteilten, außen zylindrischen Hohlformen,
die am oberen Ende offen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Formenhalter aus
zwei in Höhe der Teilungsebene der Hohlformen zusammenliegenden Halterplatten besteht,
die in ihren Anlageflächen mit Aussparungen zur Aufnahme von an den Teilungsstellen
der Hohlformen angebrachten Flanschen versehen sind.
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Die Halterplatten und die Hohlformen können aus gleichen oder verschiedenen
Metallen oder Kunststoffen bestehen, so daß der Werkstoff der Hohlformen den Erfordernissen
des zu gießenden Stoffes und der Wärmebehandlung angepaßt werden kann.
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Vorzugsweise sind die in den Anlageflächen der Halterplatten befindlichen
Aussparungen zur Aufnahme der Flansche der Hohlformen durch einen oder mehrere Kanäle
verbunden, die bei geschlossener Form die Durchleitung von warmer oder kalter Luft
oder einem anderen Wärmeübertragungsmedium gestatten, so daß die Hohlformen von
außen geheizt bzw. gekühlt werden können.
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Die Halterplatten können schnell und leicht durch Hobeln, Fräsen und
Bohren bearbeitet werden. Die Hohlformen, die, abgesehen von den Flanschen; zylindrisch
gestaltet sind, können auf der Drehbank hergestellt werden und werden dann einfach
in die Halterplatten eingesetzt; wobei sie durch die Flansche in der richtigen Stellung
gehalten sind. Hierdurch werden die Herstellungs- und Unterhaltskosten wesentlich
verringert.
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Da die Hohlformen nicht nach jedem Gießvorgang aus dem Formenhalter
ausgestoßen und dann erst geöffnet werden, sondern fest, aber auswechselbar in den
beiden Halterplatten verbleiben, ist die Ausstoßzeit wesentlich verkürzt. Zum Befestigen
der oberen Halterplatten an der oberen Druckplatte der Presse können Dauermagnetplättchen
dienen, die in die Oberseite der oberen Halterplatte fest eingelassen sind. Hierdurch
lassen sich das Öffnen und Schließen aller Hohlformen durch Anheben und Senken der
oberen Halterplatte rasch und leicht vornehmen. Die beiden Halterplatten können
mit Hilfe von ebenfalls auswechselbaren Stiften und Muffen aneinander zentriert
sein. Die Stifte oder die Muffen können dann ausgewechselt werden, wenn die Zentrierstifte
durch Abnutzung allmählich größeres Spiel in ihren Löchern erhalten.
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Die Seitenkanten der beiden Halterplatten können mit horizontal verlaufenden
Nuten versehen sein, in denen entweder U-Profile für eine zusätzliche Verriegelung
der beiden Halterplatten beim Gießen oder Haken angebracht werden, die die Halterplatten
mit den Preßplatten verklammern.
Die erfindungsgemäße Anordnung
ist besonders für halbautomatische oder vollautomatische Preß- und Gießmaschinen
geeignet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. wird nun an Hand der Zeichnung
beschrieben. Hierin ist Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der' erfindungsgemäßen
Gießform und Fig. 2 ein Schrägbild des rechten Teils der Gießform., aus dem die
Anordnung der- zusammenwirkenden Kanäle und Nuten hervorgeht.
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Die Teilungsebene der Gießform wird durch die Linie P -P angegeben.
Die Gießform weist eine untere Halterplatte 1 und eine -obere Halteplatte
1' auf. Die beiden Platten sind durch Zapfen 2 zentriert, die in Halterplatte 1
und eine obere Halterplatte 1' auf. Die Hülsen sind auswechselbar. Eine Verklammerung
der beiden Halterplatten oder auch eine Befestigung an der oberen und unteren Preßplatte
einer Presse läßt sich mit Hilfe der außen an den Kanten angebrachten Nuten 3 und
3' bewerkstelligen.
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Die Löcher für die Hülsen 2' sind mit Deckeln 4 abgedeckt, während
in die Oberseite der oberen Halterplatte Dauermagnetplättchen 5 zur Befestigung
an der oberen Preßplatte fest eingelassen sind.
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Die auswechselbaren Hohlformen bestehen aus zwei Hälften 6 und 6',
die außen zylindrisch gestaltet sind. Die untere Formhälfte ist am Boden verschlossen,
während die obere Formhälfte 6' am oberen Ende eine Öffnung besitzt; die mit der
Oberseite der oberen Halterplatte 1' abschließt. Die beiden Formhälften, die beim
Schließen der Form aufeinanderzuliegen kommen, sind in den Halterplatten 1 und 1'
durch entsprechende zylindrische Bohrungen und durch ihre Flansche 8 und 8' gehalten.
Der dem zu gießenden Gegenstand entsprechende Hohlraum ist mit 7 bezeichnet. Die
Flansche 8 und 8' befinden sich in einem Kanal C der Halterplatten, der oberhalb
und unterhalb der Teilungsebene P-P ausgearbeitet ist. Der Kanal C erstreckt sich
um sämtliche Hohlformen, so daß in ihm warme oder- kalte Luft oder ein anderes Wärmeübertragungsmittel
strömen kann.
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Nach dem Zusammensetzen der Halterplatten-mit den darin befindlichen
Formhälften kann zunächst durch den Kanal C Warmluft geleitet werden, um die Hohlformen
6, 6' zu erwärmen, damit das Gußmaterial die Hohlformen beim Eingießen gleichmäßig
ausfüllt. Nach dem Füllen der Hohlformen kann Kaltluft durch den Kanal C geleitet
werden, um das Abkühlen und -Festwerden der Formlinge zu beschleunigen. Hebt man
dann die obere Halterplatte 1'
von der unteren Halterplatte 1 ab, so werden
die oberen Formhälften 6' von den Formlingen abgestreift, die in den unteren Formhälften
6 steckenbleiben und däräüs entnommen werden, ehe man die Halterplatten zu einem
neuen Gießvorgang wieder zusammensetzt.