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Giessmaschine für Sammlerplatten.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Giessmaschine, die vornehmlich zur Herstellung von Sammlerplatten verwendet werden soll.
Sollen Stücke mit sehr schwachen langen Teilen, wie beispielsweise die Rippen gewisser Sammlerplatten gegossen werden, so muss ein sehr hoher Druck angewendet werden, woraus der Nachteil erwächst, dass infolge der grossen Ausflussgeschwindigkeit des geschmolzenen Metalls der in der Form enthaltenen Luft keine Zeit zum Entweichen gegeben ist und somit Gussstücke mit einer grossen Anzahl von Blasen erhalten werden.
Es wurde versucht, diesen Nachteil dadurch zu beseitigen, dass man die Formen unter Vakuum stellte. Es ist aber leicht begreiflich, dass dieses Verfahren, wenn es auch bei kleinen Gussstücken benützt werden kann, vollkommen unanwendbar ist für Gussstücke von grösserem Gewichte, wie z. B. für grosse Sammlerplatten, deren Gewicht oft 50 kg erreicht und bei denen das Ausheben aus der Form sehr schwierig ist.
Ein anderer Nachteil beim Giessen unter hohem Druck stellt sich dann ein, wenn rostförmige Stücke, z. B. gewisse Sammlerplatten gegossen werden sollen. Das mit grossem Druck in die Form eingepresste Metall übt auf die zur Druckrichtung quer gelegenen Räume der Form eine Saugwirkung aus, welche die gute Ausführung von Platten grosser Dimensionen unmöglich macht. Ausserdem verursachen die Querschnittsunterschiede, welche die den Rost bildenden Kanäle begreiflicherweise haben, Unterschiede in der Ausflussgeschwindigkeit des flüssigen Metalls. Die Kanäle von grossem Querschnitt füllen sich schneller als jene von geringerem Querschnitt, wodurch die Luft stellenweise in der Form eingeschlossen wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diese Nachteile zu beseitigen, und zwar wird dies erfindungsgemäss erreicht vor allem durch eine besondere Anordnung der Form in bezug auf die Metallpumpe, wodurch ein Gegendruck auf das flüssige Metall erhalten wird, weiters durch eine Einrichtung, um das Erstarren des Metalls im Pumpenkanal unmittelbar unterhalb des Formkastens zu verhindern, so dass das flüssig treibende Metall nach Aufhören des Druckes sich aus diesem Teile des Pumpenkanales zurückzieht, wodurch das Ausheben des Werkstückes aus der Form ohne ein Abnehmen dieser oder der Presse vom Pumpenkörper ermöglicht wird und schliesslich durch eine besondere Einrichtung der Form, welche das Ausströmen der Luft ermöglicht,
ohne dass dabei ein Ent- nicht-n des flüssigen Metalls aus der Form infolge des grossen Druckes zu befürchten wäre.
Die Zeichnung zeigt in einer beispielsweisen Ausführungsform den gemäss vorliegender Erfindung eingerichteten Teil einer zur Herstellung von Sammlerplatten bestimmten Giessmaschine, deren übrige Teile nach irgendeiner bekannten Type gebaut sein können.
Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt der Vorrichtung, Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach Linie. 4-j9 der Fig. 1, die Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt durch die oberen Kühlkästen der Form nach Linie C-D der Fig. 1 und Fig. 4 ein vergrösserter Schnitt durch einen Teil der oberen Kühlkästen, welcher die Vorrichtung zum Auslassen der. Luft zeigt.
In dem Pumpenkörper g wird das Metall durch den Kolben i stark zusammengedrückt, welcher durch Druckluft, Dampf oder auf andere bekannte Art bewegt werden kann. Der Eintritt des Bleies geschieht in der ganzen Breite der durch die beiden Teile cl und c2 gebildeten Form durch einen J {anal 11, welcher eine grosse Metallmasse 1 durchsetzt, von weicher ein Teil in das in dem Kessel h befindliche geschmolzene Metall eintaucht. Diese Metallmasse 1 bildet einen Wärmespeicher, welcher die Wärme von dem schmol/enen Metalle im Kessel h entnimmt und so beständig die Schmelztemperatur bis
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in die Form cl c2 zu gelangen.
Die Kästen dl und d2 sind mit Kanälen n versehen, die mit einer Kühlvorrichtung verbunden sind, von welcher aus ein sich ausdehnender Gasoder ein Wasserstrom durch die Kanäle n geschickt wird. Die Kanäle n sind in bezug auf die Metallmasse f und die Form cl c2 so angeordnet, dass der Durchgang v. on Wärme durch die in Fig. 1 ersichtlichen Ausnehmungen nl und n2 erschwert wird. Im oberen Teil der Form sind in gleicher Weise zwei Kästen bl und b2 angeordnet, welche durch einen Luft-oder Wasserstrom, der durch die Kanäle n hindurchgeht, stark abgekühlt werden können.
Die genannten Kästen bl und b2 und d', d2 schliessen den Hohlraum k der Form, welcher in Fig. 1 von einer Sammterplatte eingenommen wird, oben und unten nicht gänzlich ab, sondern sie besitzen behufs Verlängerung des Hohlraumes k, wie die Fig. 3 und 4 zeigen, eine grosse Anzahl von sehr engen Kanälen m, die eine beliebige andere Form,
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durch welche eine grosse Kühlfläche geboten wird, haben können. Die Lamellen, welche die Kanäle m voneinander trennen, bieten bei starker Abkühlung dem Entweichen der in der Form enthaltenen Luft keinen Widerstand ; sobald aber das massige Metall mit ihnen in Berührung kommt, wird es sofort fest, so dass die Form, wie gross auch der Druck sei, durch das festgewordene Metall selbsttätig im geeigneten Zeitpunkt geschlossen wird.
Die Kühlung der Kästen dl und d2 kann so geregelt werden, dass das Erstarren des Metalls sich in diesem Teil der Form zu allerletzt ereignet. Der beständige auf den Kolben i ausgeübte Druck verhütet ein Schwinden des Metalls in dem Hohlraum k der Form, da das Erstarren des Metalls in der Form von oben nach unten vor sich geht und demzufolge etwa durch Schwinden fehlendes Metall infolge des Druckes beständig zugeführt wird.
Die Teile bl, cl und dl der Form sind mit dem Teile al und die Teile b2, C2 und d2 mit dem anderen Teile a2 verbunden, welcher durch Schrauben fest an dem am Kessel h befestigten Pnmpenkörper angebracht ist. Der vordere Teil al der Formpresse öffnet sich um Scharniere, die, wie Fig. 2 zeigt, auf einer Seite der Presse angeordnet sind. Unter dem durch die Schraube e ausgeübten Druck bildet der Kasten d'einen hermetischen Abschluss mit dem Teilef, der entsprechend dem Kasten dl geschnitten ist. Infolge dieser Anordnung kann die Form leicht zum Ausheben der gegossenen Platte geöffnet werden.
Die Arbeits-und Wirkungsweise der beschriebenen Giessmaschine ist kurz folgende :
Wird auf den in seiner Hochstellung befindlichen Kolben i ein Druck ausgeübt, so wird das flüssige Metall mit grosser Heftigkeit durch den Kanäle in die Form geschleudert, wobei jedoch der durch die Schwere des Metalls verursachte Gegendruck zu überwinden ist, durch welchen das Metall gezwungen wird, sich in alle Hohlräume der Form zu ver- teilen. Das Metall steigt in der Form empor und wirkt wie ein Kolben auf die vor ihm befindliche Luft, welche durch die Kanäle m der Kästen b1 und b2 entweicht. Sobald das Metall mit den abgekühlten Lamellen der Kästen bl, b2 in Berührung kommt, wird es fest und schliesst die Form oben luftdicht ab.
Das Erstarren des Metalls schreitet dann von oben nach unten fort und dauert die ganze Operation kaum eine Sekunde. Man lässt dann mit dem Druck auf den Kolben i nach und das Metall, welches in der Masse f be- ständig flüssig bleibt, fällt bis zum Niveau des geschmolzenen Metalls im Kessel/t herab, nachdem zuvor das Metall auch in den Kästen dol, dz erstarrt ist. Sodann öffnet man die
Form und nachdem die Platte herausgenommen und die Form wieder geschlossen ist, kann allsogleich zum Giessen einer neuen Platte geschritten werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Giessmaschine, insbesondere für Sammlerplatten, gekennzeichnet durch die Anordnung der Form am Pumpenkörper, derart, dass die Form die Verlängerung des einen Schenkels des U-förmig gebogenen Pumpenkörpers bildet, wobei die Form oben offen ist, um durch das Gewicht des in sie eingedrungenen flüssigen Metalls einen Gegendruck gegen den vom Pumpenkolben ausgeübten Druck zn schaffen.