DE111252C - - Google Patents

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DE111252C
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leather
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guayak
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das neue Verfahren bezweckt, minderwerthiges Leder, z. B. Kopf-, Bauch-, Halsleder, welches für die Schuhfabrikation nicht oder sehr viel weniger als Kernleder brauchbar ist, so zu behandeln bezw. zu präpariren, dafs
ι. das Leder in Betreff der Haltbarkeit und Zähigkeit gutem Kernleder nicht nachsteht und daher für die Verwendung in der Schuhfabrikation ebenso gut wie letzteres geeignet ist;
2. dafs es wasserdicht wird;
3. dafs es durch die Behandlung nicht seine natürliche Farbe einbüfst;
4. dafs es sich ebenso gut verarbeiten, d. h. nähen und nageln läfst wie Kernleder;
5. dafs das präparirte Leder mit dem für die Präparirung benutzten Mittel eine vollständige, innige Verbindung eingeht, der Art, dafs dieselbe der Einwirkung von Kälte oder starker Wärme (bis zu 600C), ferner dem Einflufs von Trockenheit oder Feuchtigkeit widersteht.
Das neue Verfahren ist nicht mit solchen Vorschlägen zu verwechseln, nach welchen das Leder, welches durch eine umständliche Gerbung sehr steif und spröde geworden ist, durch "Imprägniren mit einer Lösung von Paraffin, Stearin, Colophonium oder dergl. oder mit fetthaltigen Lösungen wieder etwas geschmeidiger werden soll.
Nicht nur der Zweckbestimmung nach weicht hiervon das neue Verfahren ab, welches gerade umgekehrt weiches Leder hart und kernig machen soll, sondern auch das Verfahren an sich ist wesentlich von ■ dem vorerwähnten verschieden.
Nach dem bekannten Verfahren mufs das in eine der erwähnten Lösungen eingetauchte und dabei dunkler gewordene Leder viele Tage lang dem Lichte und der Luft ausgesetzt werden, um die Oxydation des angewendeten Fettes, Paraffins und Stearins oder der Harzlösungen zu vollenden und durch das Licht ein Abblassen des dunkel gewordenen Leders zu erzielen.
Das neue Verfahren dient dem ganz anderen Zwecke, minderwerthige Ledersorten kernig und wasserdicht zu machen, es besteht aus einer Vorbehandlung und der nachfolgenden Imprägnirung des Leders. Durch die Vorbehandlung wird das Leder für die Imprägnirung erst geeignet gemacht.
Das Verfahren ist folgendes:
Das zu präparirende Leder wird zunächst auf der oberen Narbenseite zum Schütze der natürlichen Farbe des Leders mit einer Lösung von Dextringummi, der man eine Lösung von saurem oxalsaurem Kali in geringer Menge hinzugesetzt hat, bestrichen. Die Lösung mufs derartig beschaffen sein, dafs sie nur ganz oberflächlich in die Narbe des Leders eindringt und möglichst rasch trocknet.
Ist letzteres geschehen, so legt man das zu imprägnirende Leder in eine auf etwa 30" C. erwärmte Lösung, deren Zusammensetzung nachstehend angegeben ist. Man läfst das Leder darin 12 bis 24 Stunden liegen, nimmt es dann heraus, reinigt es von der aufgetragenen Dextrinschicht und von dem etwa
äufserlich anhaftenden Imprägnirmittel, läfst das Leder durch ein Walzenpaar laufen und dann trocknen, was je nach der Concentration der zur Imprägnirung benutzten Lösung und der Dicke des Leders in 2 bis 3 Tagen in freier Luft beendet ist, während bei Anwendung geheizter Trockenräume oder Apparate die Trocknung schon in einem oder einem halben Tage erfolgt.
Die Imprägnirmasse besteht aus:
20 Theilen Bernsteinharz,
30 » Colophonium,
20 » Guayakharz,
gelöst in soviel Alkohol oder Aether, dafs die Masse dickflüssig wird.
Das Ueberziehen des Leders mit einer Dextrinschicht ist namentlich dann unentbehrlich, wenn das Leder hellfarbig ist, da sonst das Leder auf der Narbenseite durch die Harzimprägnirung dunkler und ungleich gefärbt und ein fleckiges Ansehen bekommen würde. Ganz besonders ist dies bei Anwendung von Guayakharz der Fall, welches aber gerade hier wegen seiner besonderen für die zu erreichenden Zwecke nothwendigen, keinem anderen Harze innewohnenden Eigenschaften und Wirkungen ganz besonders brauchbar ist.
Die Vorbehandlung des Leders mit einer dünnen Dextrinschicht ist also eine durchaus zweckmäfsige und auch, sobald die Umfärbung vermieden werden soll, nothwendige Mafsnahme.
Es ist selbstverständlich, dafs für den grofsen Betrieb die Mafsnahmen des Imprägnirens und Trocknens des Leders in Apparaten vorgenommen werden, welche das Wiedergewinnen der Lösungsmittel Alkohol und Aether ermöglichen, um das Verfahren so billig wie möglich zu gestalten.
Selbstverständlich kann man auch alle besseren Ledersorten, gleichviel welcher Gerbung, und auch Kunstleder nach diesem Verfahren absolut wasserdicht, zäher und widerstandsfähiger machen. Das vorliegende Verfahren ist aufserdem für sonstige in der Lederindustrie gebräuchliche Imprägnirungszwecke in ausgedehntem Mafse geeignet.
Die Imprägnirung des Leders nach der vorbeschriebenen Art und mit den angegebenen Mitteln ist wesentlich verschieden von allen bisher üblichen Imprägnirungen, die mehr oder weniger bezwecken, dem Leder Fett, Beschwerungsmittel oder unter dem Namen Lederschmiere zusammenfafsbare Stoffe oberflächlich einzuverleiben. Bei dem neuen Imprägnirverfahren aber dringt das in Aether oder Alkohol gelöste Imprägnirungsmittel in alle Zellen des Leders ein, wodurch ein Aufquellen des Leders herbeigeführt wird. Gerade die Anwendung des Guayakharzes, das bekanntlich auch Gummi enthält und eine gerbende Wirkung hat, übt zusammen mit den anderen Harzen einen Effect aus, der in der bedeutend gröfseren Festigkeit des mit diesen Stoffen imprägnirten Leders zum Ausdruck kommt. Alle Zellenwände des Leders werden gewissermafsen durch die Klebfähigkeit der Harze und speciell die des Guayakharzes zusammengeklebt , wodurch ein gröfserer Zusammenhang und damit auch eine gröfsere Festigkeit des Leders gewährleistet wird.
Die sonstigen Ursachen der geringeren Haltbarkeit, leichteren Abnutzung, gröfseren Dehnbarkeit, des loseren Zusammenhaltes und der gröfseren Porosität, welche die billigeren Leder eben minderwerthig machen, werden durch die neue Imprägnirung, die auch gleichzeitig eine Art von Nachgerbung infolge der besonderen Eigenschaften des Guayakharzes bewirkt, beseitigt und das so imprägnirte, vorher poröse und schwammige Leder wird nach der Imprägnirung ebenso fest und kernig wie Kernleder. Das nach vorliegendem Verfahren imprägnirte Leder ist vor allem aber auch wasserdicht und eine Schuhsohle aus solchem imprägnirten Leder verliert auch in der Nässe nicht ihre Form und den scharfen Rand, während eine.Sohle aus demselben billigen Leder ohne Imprägnirung wie ein Schwamm aufquillt und sich sehr rasch abnutzt. Der technische Vortheil des neuen Imprägnirverfahrens liegt also z. B. für die Schuhfabrikation darin, dafs man die für Sohlen und Absätze bisher unbrauchbaren billigen Ledersortert für den erwähnten Verwendungszweck brauchbar machen kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, Leder, insbesondere minderwerthiges Leder, kernig und wasserdicht zu machen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Narbenseite des Leders zum Schütze seiner Farbe gegen eine nachträgliche Harzimprä'gnirung mit Dextrin, welchem ein oxalsaures Salz zugesetzt sein kann, überzogen und nach der Trocknung des Ueberzuges mit einer Lösung von Guayakharz und eventuell anderen Harzen in Alkohol oder Aether imprägnirt wird, worauf das Leder in der üblichen Weise gereinigt und getrocknet wird.
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