DE515534C - Verfahren und Draht u. dgl. zum Verbinden zweier oder mehrerer Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung von Schuhwerk - Google Patents

Verfahren und Draht u. dgl. zum Verbinden zweier oder mehrerer Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung von Schuhwerk

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DE515534C
DE515534C DESCH87699D DESC087699D DE515534C DE 515534 C DE515534 C DE 515534C DE SCH87699 D DESCH87699 D DE SCH87699D DE SC087699 D DESC087699 D DE SC087699D DE 515534 C DE515534 C DE 515534C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts
    • A43B9/02Footwear stitched or nailed through

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  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein, insbesondere für die Herstellung von Schuhwerk bestimmtes Verfahren zum Verbinden zweier oder mehrerer Lederschichten miteinander. Man hat bereits vorgeschlagen, bei der Herstellung von Schuhwerk zum Verbinden mehrerer Lederschichten Stifte oder Nieten aus Celluloid zu verwenden, die vor dem Eintreiben in das Leder in ein Lösungsmittel getaucht werden, so daß sie eine zum Verbinden der Lederschichten ausreichende Klebfähigkeit erhalten. Bei diesen bekannten Verfahren zeigt sich nun jedoch der Übelstand, daß sich durch das vorherige Eintauchen der Celluloidstifte in das Lösungsmittel die äußeren Schichten der Celluloidstifte bereits vor dem Eintreiben in das Leder auflösen, so daß die Stifte an Steifheit verlieren und außerdem infolge ihrer Klebrigkeit nur mit Mühe eingeschlagen werden können.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, daß das Lösungsmittel für die einzutreibenden Verbindungsmittel auf das Leder aufgetragen wird. Das Auftragen des Lösungsmittels erfolgt hierbei zweckmäßig nach dem Eintreiben der Celluloidstifte oder sonstigen, ganz oder teilweise lösbaren elastischen Verbindungsmittel, derart, daß es mindestens die äußeren Schichten des Verbindungsmittels auflöst und diese nach Trocknung fest mit den umgebenden Lederfasern verbindet. Falls vor dem Eintreiben der Verbindungsmittel ein Loch eingestochen wird, wird das vorgestochene Loch, kurz vor dem Einführen des Verbindungsmittels mit dem Lösungsmittel angefeuchtet.
Um eine möglichst haltbare Verbindung zu erzielen, können die als Verbindungsmittel dienenden Drähte, Stifte, Nägel, Fäden o. dgl. durch unregelmäßige Profilierung, z. B. in Form eines Sternes, mit einer großen Oberfläche versehen werden. Das Eintreiben der Verbindungsmittel in die Lederschichten kann dadurch erleichtert werden, daß die Verbindüngemittel mit einem Kern aus Metall, einem Faserstoff o. dgl. versehen werden, so daß sie eine größere mechanische Festigkeit besitzen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich die trocknen Verbindüngemittel einfach und leicht, ,ähnlich wie Holz- oder Drahtstifte, in das Leder eintreiben, und das nachträgliche Aufbringen der Lösung bewirkt eine innige Verbindung der Stifte o. dgl. mit dem Leder. Die gleiche "Wirkung entsteht, wenn das Loch vor dem Eintreiben des Stiftes o. dgl. mit dem Lösungsmittel angefeuchtet wird, weil auch in diesem Falle der Stift seine Festigkeit behält und sich gut eintreiben läßt.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch das Verfahren gemäß der Erfindung, und zwar sind
Abb. ι und 2 Grundriß und Seitenansicht einer Schuhsohle und der dazugehörigen Brandsohle bzw. des Oberleders, die gemäß
der Erfindung miteinander verbunden sind und
Abb. 3 und 4 zeigen die Verbindungsstelle eines Treibriemens.
Abb. 5 und 6 sind Querschnitte der zweck· mäßig zur Verwendung gelangenden Verbindungsmittel.
Handelt es sich um die Herstellung von Schuhen, für die das vorliegende Verfahren vorzugsweise Verwendung finden soll, so geschieht die Herstellung des Schuhes im wesentlichen nach dem bekannten Zwick- und Nagelverfahren, nur mit der Maßgabe, daß an Stelle von Eisen- oder Holzstiften Stifte aus Celluloid, Cellon oder einem ähnlichen, durch ein leicht trocknendes Lösungsmittel ganz oder teilweise lösbaren Stoff verwendet werden. Der Verbindungsstoff kann nach leder bekannten, für das Nageln von Schuhen verwendeten Arbeitsweise in das Leder eingetrieben werden. So kann man aus den betreffenden Stoffen einzelne Nägel oder Tekse von der üblichen Form herstellen und diese mit Nagelmaschinen in das Leder eintreiben, oder man kann den Stoff in Form von endlosen Drähten zuführen und in an sich bekannter Weise innerhalb der Bearbeitungsmaschine den Draht zerschneiden, gegebenenfalls zuspitzen,, zu Nägeln formen und in das Leder eintreiben. In Abb. 1 und 2 sind verschiedene Formen solcher Verbindungsmittel dargestellt, die in zwei miteinander zu verbindende Lederteile, nämlich die Sohlen und die Brandsohle oder das Oberleder b eingetrieben sind. An der Spitze des Schuhes sind zylindrische Stifte c angenommen, die vorzugsweise von Drähten abgeschnitten und in das Leder eingetrieben werden. Bei dem mittleren Teil des Schuhes sind konische einzelne Tekse d und Klammern e verwendet, die in gerader Richtung oder, wie bei e gezeigt, krumm eingeschlagen werden. Schließlich ist auch beim Absatz die Verbindung mit dem Oberleder bzw. die Verbindung der einzelnen Lederlagen untereinander mit Hilfe von Stiften der hier in Frage stehenden Art gedacht, und zwar sind auch da wiederum entweder zylindrische oder konische Stifte vorgesehen. Die Stifte werden in regelmäßiger oder, wie aus Abb. 1 zu ersehen ist, in unregelmäßiger Reihenfolge eingetrieben,· vorzugsweise macht man die Stifte von sehr kleinem Durchmesser, so daß sie in mehrfachen Reihen nebeneinander ohne große Rauminanspruchnahme angebracht werden können. Sobald die Tekse oder Stifte eingetrieben sind, werden die verbundenen Stellen mit einem Lösungsmittel des betreffenden Stoffes, aus dem der Stift besteht, bestrichen. Wenn es sich also um Celluloid oder Cellon handelt, so wird man zum Bestreichen Aceton oder ein sonstiges Lösungsmittel für Celluloid oder Cellon verwenden. Das Lösungsmittel dringt in das durch den Stift gebohrte Loch ein und macht die äußere Schicht des Drahtes oder Stiftes oder Fadens sofort klebefähig. Infolgedessen verbinden sich die das Verbindungsmittel umgebenden Fasern des Leders fest mit ihm, es klebt also das eingezogene Verbindungsmittel in das Leder fest ein, so daß eine innige Verbindung entsteht. Man kann je nach der Menge des verwendeten Lösungsmittels das Verbindungsmaterial bis zu einem beliebigen Grad zur Auflösung bringen. Die praktische Ausführung hat aber gezeigt, daß es am besten ist, nur so weit mit der Auflösung zu gehen, daß immer noch ein fester Kern des Verbindungsmittels bestehen bleibt. Es ergibt sich auf diese Weise eine außerordentlich elastische Verbindung, die auch die zu verbindenden Lederteile in keiner Weise angreift, so daß diese nicht übermäßig stark ausgeführt zu werden brauchen. Natürlich, wird sich die Stärke und Form des Drahtes, der Stifte o. dgl. aus Celluloid oder Cellon nach dem jeweiligen Zweck richten. Bei feinem Schuhwerk wird man natürlich sehr dünne Drähte benutzen, bei schwerem Schuhwerk wird man einen größeren Durchmesser wählen. Insbesondere in letzterem Falle kann man auch unregelmäßige Querschnitte, z. B. sternförmige Querschnitte, wählen, wie sie in Abb. 5 und 6 in vergrößertem Maßstabe gezeigt sind. Derartige Querschnitte besitzen eine -verhältnismäßig sehr große Oberfläche, so daß eine sehr innige Verbindung des Leders mit den Stiften stattfindet.
Die angegebene Verbindungsart dient nicht nur zur Verbindung des Stiefelschaftes mit der Sohle, wie in Abb. 1 und 2 angegeben, sondern man kann auch, gedoppelte Schuhe in dieser Weise herstellen, indem man zunächst den Rand nit dem Oberleder bzw. der Brandsohle auf diese Weise verbindet und dann die Sohle an den Rand anstiftet und in der gleichen Weise verbindet. Das Verfahren ist auch ferner nicht nur für neue Schuhe verwendbar, sondern auch für das Besohlen bereits getragener Schuhe an Stelle des Nähens oder der Verbindung durch Holznagel o. dgl. In allen Fällen wird der Schuh erheblich elastischer und schmiegsamer.
Da die Verbindung durch eine Art Kleben stattfindet, ist es auch nicht notwendig, daß die Verbindungsstifte ganz durch die miteinander zu verbindenden Teile hindurchgetrieben werden, insbesondere ist es nicht notwendig, daß bei einer Nagelung von unten
egen die Brandsohle, die Stifte die Brand-120 sohle vollkommen durchdringen. Man kann sie so ausführen, daß sie kurz vor der oberen
Wand der Brandsohle aufhören, um dadurch eine glatte Lauffläche des Schuhes zu erzielen. Wie bereits erwähnt, kann jede beliebige Art des Nageins oder des Eintreibens von Stiften oder Drähten Verwendung finden. Man kann auch den Draht in Form von Klammern, Krammen o. dgl. ausführen und eintreiben.
In Abb. 3 und 4 ist schließlich noch gezeigt, wie das Verfahren gemäß der Erfindung zur Verbindung von Treibriemen dienen kann. Es werden hier die Riemenenden / bzw. g zugeschärft, aufeinandergelegt und dann mit Celluloid- oder Cellonstiften h durchzogen, worauf dann das Bestreichen mit dem Lösungsmittel stattfindet. Man kann auch, um ein schnelleres Haften der Lederfasern zu erreichen, vor und während des Einsetzens oder Eintreibens der Nägel, Stifte, Fäden
ao o. dgl. die Lederteile oder, wenn das Loch erst vorgestochen wird, das vorgestochene Loch mit dem Lösungsmittel anfeuchten. Da die in Frage stehenden Lösungsmittel sehr rasch verdunsten und der Verdunstungsvorgang gegebenenfalls auch noch durch einen künstlichen Luftstrom wesentlich gefördert werden kann, kann bei der Anwendung dieses Verfahrens ununterbrochen gearbeitet werden, zumal es nicht notwendig1 ist, wie bei dem be· kannten Klebeverfahren, die Schuhe nach dem Aufbringen des Lösungsmittels in fest umschließende Preßkissen einzuspannen. Das An einander haften der Teile erfolgt ja schon durch den Nagelvorgang.
Anstatt die verwendeten Stifte, Drähte o. dgl. vollkommen aus einem löslichen Stoff herzustellen, kann man sie auch aus einem Kern oder einer Seele, z. B. aus Metall, Gespinstfasern oder einem sonstigen geeigneten, zugfesten Stoff herstellen und sie mit einem Mantel aus Celluloid, Cellon o. dgl. umgeben. Zwar wird hierdurch die Elastizität des behandelten Schuhwerks durch die Metalleinlage beeinträchtigt, auf der anderen Seite wird aber dadurch eine zusätzliche mechanische Festigkeit erreicht. Die Anwendung derartiger Verbindungsmittel mit Metall- oder Fasereinlage wird sich also im wesentlichen für gröberes Schuhwerk eignen.
Die beiden dargestellten Ausführungsbeispiele sind nur als solche anzusehen. Das Verfahren ist für die gesamte Lederindustrie, also überall da zu brauchen, wo es sich um die Verbindung zweier oder mehrerer Lederteile miteinander handelt.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    ι. Verfahren zum Verbinden zweier oder mehrerer Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung· von Schuhwerk, durch Eintreiben von Drähten, Stiften, Klammern, Nieten, Fäden o. dgl. aus einem leicht ganz oder teilweise lösbaren elastischen Stoff, wie Celluloid, Cellulose o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel für die einzutreibenden Verbindungsmittel auf das Leder aufgetragen wird, also entweder nach dem Eintreiben der Stifte o. dgl. die zu verbindenden Lederteile oder kurz vor dem Einführen der Stifte o. dgl. die Lederschichten in den vorgestochenen Löchern mit dem Lösungsmittel angefeuchtet werden, so daß das Lösungsmittel mindestens die äußeren Schichten der Stifte o. dgl. auflöst und diese nach Trocknung fest mit den umgebenden Lederfasern verbindet.
  2. 2. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 dienender Draht, Stift, Nagel, Faden o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er durch unregelmäßige Profilierung z. B. in Form eines Sternes mit einer großen Oberfläche versehen wird.
  3. 3. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 dienender Draht, Stift, Nagel, Faden o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem Kern oder einer Seele aus Metall, einem Faserstoff o. dgl. versehen ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DESCH87699D 1928-09-19 1928-09-19 Verfahren und Draht u. dgl. zum Verbinden zweier oder mehrerer Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung von Schuhwerk Expired DE515534C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2010014524A2 (en) * 2008-07-28 2010-02-04 Nike International, Ltd. Soluble thread in the manufacture of footwear

Cited By (3)

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WO2010014524A2 (en) * 2008-07-28 2010-02-04 Nike International, Ltd. Soluble thread in the manufacture of footwear
WO2010014524A3 (en) * 2008-07-28 2010-06-17 Nike International, Ltd. Soluble thread in the manufacture of footwear
US8056173B2 (en) 2008-07-28 2011-11-15 Nike, Inc. Soluble thread in the manufacture of footwear

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