CH140074A - Verfahren zum Verbinden von Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung von Schuhwerk. - Google Patents

Verfahren zum Verbinden von Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung von Schuhwerk.

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CH140074A
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  Verfahren zum Verbinden von Lederschichten miteinander, insbesondere zur  Herstellung von Schuhwerk.    Gegenstand der Erfindung ist ein, ins  besondere für die Herstellung von     Schuhwerk     bestimmtes Verfahren zum Verbinden zweier  oder mehrerer Lederschichten miteinander.  Man hat bereits vorgeschlagen, bei der Her  stellung von Schuhwerk zum Verbinden meh  rerer Lederschichten, Stifte oder     Nieten    aus       Zelluloid    zu verwenden,     die    vor dem Ein  treiben in das Leder in ein Lösungsmittel  getaucht werden, so dass sie eine zum Ver  binden der Lederschichten ausreichende Kleb  fähigkeit erhalten.

   Bei diesen bekannten  Verfahren zeigt sich nun jedoch der Übel  stand, dass sich durch das vorherige Ein  tauchen der     Zelluloidstifte    in das Lösungs  mittel die äussern     Schichten    der Zelluloid  stifte bereits vor dem Eintreiben in das Leder  auflösen, so dass die Stifte an Steifheit ver  lieren und ausserdem infolge ihrer Klebrig  l:eit nur mit Mühe     eingeschlagen    werden  können.

   Gemäss der vorliegenden Erfindung  wird dieser Übelstand dadurch beseitigt,     da.ss       nach dem Eintreiben der Verbindungsele  mente aus einem wenigstens teilweise lös  baren     elastischen    Stoff durch ein     Lösungs-          mittel        mindestens    die äussere     .Schicht    dieser  Verbindungselemente aufgelöst wird, die  nach Trocknung     jedes    Element fest mit den  umgebenden     Lederfasern    verbindet.

   Das Auf  tragen des     Lösungsmittels    kann, falls vor  dem Eintreiben der     Verbindungselemente    ein  Loch eingestochen wird, in der Weise     .erfo#l-          gen,    dass     das    vorgestochene Loch kurz vor  dem Einführen des Verbindungselementes  mit dem Lösungsmittel     angefeuchtet    wird.

    Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung  lassen sich .die trockenen     Verbindungsele-          mente        einfach    und leicht, ähnlich wie Holz       oder        Deahtstifte        in        dass    Leder     eintreiben,    und  das     nachträgliche        Aufbringen    der Lösung be  wirkt     eine        innige        Verbindung    der Elemente  mit dem Leider.

   Die gleiche Wirkung ent  steht,     wenn    das     Loch,    vor dem Eintreiben des  Elementes     mit    dem     Lösungsmittel    angefeuch-      tot wird, weil auch in diesem Falle das Ele  ment seine     Festigkeit    behält und sich gut       eintreiben    lässt.  



  An Hand der Zeichnung ist im     folugen-          den    .das Verfahren gemäss der Erfindung bei  spielsweise beschrieben.  



       Fig.    1 und 2 zeigen einen Grundriss und  eine Seitenansicht einer     Schuhsohle    und der  dazugehörigen Brandsohle     bezw.    des Ober  leders, die miteinander verbunden sind, und       Fig.    3 und 4 zeigen die Verbindungs  stelle eines Treibriemens;       Fig.    5 und 6 sind     Querschnitte    von       zwecl"mässig    zur Verwendung gelangenden  Verbindungselementen.  



  Handelt es sich     um    die Herstellung von  Schuhen, so kann diese etwa nach dem be  kannten Zwick- und Nagelverfahren durch  geführt werden, nur mit dem Unterschied,  dass an     :Stelle    von Eisen- oder Holzstiften  Stifte     laus    Zelluloid,     Cellon    oder einem ähn  lichen, durch ein leicht trocknendes Lösungs  mittel ganz oder teilweise lösbaren Stoff ver  wendet     werden.    Die Verbindungselemente  können nach jeder bekannten, für das Nageln  von Schuhen verwendeten Methode in das  Leder eingetrieben werden.

   Aus geeignetem  Material kann man Nägel oder     Tekse    von der  üblichen Form     hersiellen    und     dicbe    mit Na       gelmaschinen    in das Leder eintreiben, oder  man kann den Stoff in Form von endlosen  Drähten zuführen und in an sich bekannter       Mreise    innerhalb der Bearbeitungsmaschine  den Draht zerschneiden, eventuell     zuspitzen,     zu Nägeln formen und in das Leder eintrei  ben.

   In     Fig.    1 und 2 .sind verschiedene For  men solcher     Verbindungselemente    dargestellt,  die in zwei miteinander zu verbindende,  Lederteile, nämlich     .die    Sohle a und .die  Brandsohle oder     das    Oberleder b     eingetrieben     sind. An der Spitze des Schuhes sind zylin  drische Stifte c     .angenommen,,    die vorzugs  weise von Drähten :abgeschnitten und in Jas       Leder    eingetrieben werden. Bei dem mittleren  Teil des Schuhes sind     könische    einzelne       Tekse    d und Klammern e angenommen, die  in gerader Richtung oder, wie bei e gezeigt,  krumm eingeschlagen werden.

   Schliesslich ist    auch beim Absatz die Verbindung mit dem       OberlIeder        bezw.    die Verbindung     oder    einzel  nen     Lederlagen    untereinander mit     Hilfe    von  Stiften .der hier in Frage stehenden     Art    be  wirkt, und zwar sind auch da     wiederum    ent  weder zylindrische oder konische     .Stifte    vor  gesehen.

   Die Stifte werden in regelmässiger  oder wie aus     Fig.    1. zu ersehen ist, in un  regelmässiger Reihenfolge eingetrieben, vor  zugsweise macht man die Stifte von sehr  kleinem Durchmesser, so dass sie in mehr  fachen Reihen     nebeneinander    ohne grosse       Rauminanspruchnahme    angebracht werden  können.     @Sobia,1,d    die     Tekse    oder Stifte ein  getrieben     sind,    werden die     verbundenen    Stel  len mit einem Lösungsmittel des betreffenden  Stoffes, aus dem der     Stift    besteht, bestrichen.

    Wenn es sich also um Zelluloid oder     Cellon     handelt, so wird man zum Bestreichen Ace  ton oder ein sonstiges Lösungsmittel für  Zelluloid. oder     Cellon        verwenden.    Das     Lö-          sungsmittel    dringt in das durch den .Stift ge  bohrte Loch ein und macht ;die äussere       .Schicht    des Drahtes oder Stiftes oder Fadens  sofort klebefähig. Infolgedessen verbinden       sich        die    das Verbindungselement umgebenden  Fasern .des Leders fest mit ihm; es klebt also  das eingezogene Verbindungselement in das  Leder fest ein, so dass eine innige Verbindung  entsteht.

   Man kann je nach der Menge des  verwendeten Lösungsmittels das     VerLin-          dungsmateria1    bis zu einem     beliebigen    Grad  zur     Auflösung    bringen. Die     praktische    Aus  führung hat aber     gezeigt,    dass es am besten ist,  nur so weit mit der     Auflösug    zu gehen,     d:ass     immer noch ein fester gern des Verbindungs  elementes bestehen bleibt. Es ergibt sich auf  diese Weise .eine     ausserordentlich    elastische  Verbindung, die auch die zu verbindenden  Lederteile in keiner Weise angreift, so dass  diese nicht übermässig stark ausgeführt zu  werden brauchen.

   Natürlich wird sich -die  Stärke und     Form    des Drahtes, ,der Stifte oder  dergleichen aus Zelluloid oder     Cellon    nach  dem     jeweiligen        Zweck    richten. Bei feinem  Schuhwerk     wird    man natürlich sehr dünne  Drähte     benutzen,    bei schwerem     :

  Sbhuhwerk     wird man einem grösseren Durchmesser     wählen.              Insbesondere        in    letzterem     Falle        kann    man auch  unregelmässige     Querschnitte,    zum Beispiel       uternförmige        Querschnitte    wählen, wie sie in       Fig.    5 und 6 in grösserem     Massst:abe    gezeigt  sind. Derartige Querschnitte besitzen eine       verhältnismässig    .grosse Oberfläche, so dass  eine sehr innige Verbindung des Leders mit  den     Stiften    stattfindet.  



  Die angegebene     Verbindungsart    dient  nicht nur zur Verbindung des Stiefelschaftes  mit     ider,Siohle,    wie in     Fig.    1 und 2 angegeben,  sondern<B>man</B> kann auch     gedopptelte    Schuhe  in dieser Weise herstellen, indem man zu  nächst den Rand mit dem Oberleder     bezw.    der       Brandsohle    auf diese Weise verbindet und  dann die Sohle an .den Rand anstiftet und in  der gleichen Weise verbindet.

   Das Verfahren  ist auch ferner nicht nur für neue Schuhe  verwendbar, sondern auch für :das Besohlen  bereits getragener Schuhe an     Stelle    des       Nähers    oder der Verbindung     durch    Holz  nägel öder dergleichen. In allen Fällen wird  der .Schuh erheblich     eela:stischer    und schmieg  samer.  



  Dia die     Verbindung    durch eine Art Kle  ben     statfin!det,    ist es Bauch nicht     notwendig,          da.ss    :die     Verb:ind'unigsstifte    ganz durch die  miteinander zu verbindenden Teile     hindurch-          getrieben    werden, insbesondere ist es nicht  notwendig, dass bei einer     Nagelung    von unter.  gegen die Brandsohle :die     Stifte    die Brand  sohle     vollikommen    durchdringen.

   Man kann  sie so     ausführen,    dass     sie    kurz vor der     obern          Begrenzungsfläche    der Brandsohle .aufhören,  um dadurch eine     glatte    Innenfläche des  Schuhes zu     erzielen.    Wie bereits erwähnt,  kann<B>jede</B> beliebige Art des     Nagelnsi    oder des  Eintreibens von     :Stiften    oder Drähten An  wendung finden. Man kann auch :den Draht  in Form von Klammern,     Kra:mmen    oder der  gleichen ausführen     undeintreiben.     



  In     Fig.    3 und 4 ist schliesslich noch ge  zeigt, wie :das     Verfahren    gemäss der Erfin  dung zur     Verbindung    von Treibriemen dienen       kann..    Es werden hier die Riemenenden     f          bezw.        g    zuggeschärft, aufeinandergelegt und  dann mit     Zeliluloid-    oder     Gellonstiften    h.  durchzogen, worauf dann das Bestreichen mit    dem     Lösungsmittel    stattfindet.

   Man kann  auch, um ein schnelleres     Haftei    .der Leder  fasern zu erreichen, vor und während des       Einsetzens    oder<B>Ei</B>     intreiben:s:d:er    Nägel, .Stifte,  Fäden oder dergleichen .die Lederteile oder,  wenn :das Loch erst vorgestochen     wird,    das  vorgestochene Loch mit dem     Lösungsmittel     anfeuchten.

   Da die in Frage stehenden Lö  sungsmittel sehr     rasch    verdunsten und der  Verdunstungsvorgang gegebenenfalls auch  noch durch einen künstlichen     Luftstrom    we  sentlich gefördert werden kann, kann bei der       Anwendung    des Verfahrens ununterbrochen       gearbeitet        werden,    zumal es nicht notwendig  ist, wie bei Odem bekannten     Klebeverfahren,     die Schuhe nach dem     Aufbringen    des     Lö-          sungsmit@ells    in fest umschliessende     Press-          kissen    einzuspannen.

   Das     Aneinanderhaften     der Teile     erfolgt    ja schon ,durch ,den Nagel  vorgang.  



  Anstatt die verwendeten :Stifte, Drähte  oder     .dergleichen    vollkommen aus einem lös  lichen Stoff herzustellen, kann man auch  einen Kern, zum Beispiel aus Metall,     Ge-          spdnstfa.cern    oder einem     sonstigen    geeigneten,  zugfesten .Stoff herstellen und diesen Kern  mit einem Mantel aus     Zelluloid,        Cellon    oder       dergleichen    umgeben.

   Zwar wird hierdurch  die     Eilastizität    des behandelten Schuhwerkes  durch die Metalleinlage beeinträchtigt, :auf  der andern Seite     wird    aber dadurch eine zu  sätzliche mechanische Festigkeit     erreicht.    Die       Anwendung    derartiger Verbindungselemente  mit     Metall-oder    Fasereinlage wird .sich also  im     wesentlichen    für gröberes Schuhwerk       si,gnen.     



  Das Verfahren ist     @ausser    für die genann  ten Fälle überall da anwendbar, wo es sich  um die Verbindung von     Lederteilen    mitein  ander handelt.

Claims (1)

  1. PATENTAN <B>SPRUCH</B> Verfahren zum Verbinden von Leder- schichten miteinander, insbesondere zur Her stellung von iSchuhwerk, durch Eintreiben von Verbindungselementen aus einem wenigstens teilweise lösbiaren elastischen Stoff, :dadurch gekennzeichnet, @dass nach :
    dem Eintreiben der benannten Verbindungselemente durch ein Lösungsmittel mindestens die äussere Schicht dieser Verbindungselemente aufgelöst wird, .die nach Trocknung jedes Element fest mit den umgebenden Lederfasern verbindet. UNTERANSPRUCH: Verfahren nach dem Patentaasprach, da durch gekennzeichnet, dass vor .dem Ein treiben .der Verbindungselemente je ein Loch vorgestochen und das vorgestochene Loch kurz vor dem Einführen ,des Verbindungs elementes mit dem Lösungsmittel angefeuch tet wird.
CH140074D 1928-09-18 1929-07-25 Verfahren zum Verbinden von Lederschichten miteinander, insbesondere zur Herstellung von Schuhwerk. CH140074A (de)

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