DE1109154B - Verfahren zur Gewinnung von borbromid- bzw. borjodidfreiem Siliciumbromid bzw. -jodid - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von borbromid- bzw. borjodidfreiem Siliciumbromid bzw. -jodid

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DE1109154B
DE1109154B DEL27104A DEL0027104A DE1109154B DE 1109154 B DE1109154 B DE 1109154B DE L27104 A DEL27104 A DE L27104A DE L0027104 A DEL0027104 A DE L0027104A DE 1109154 B DE1109154 B DE 1109154B
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DE
Germany
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iodide
boron
bromide
silicon
halogenated hydrocarbons
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Application number
DEL27104A
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Franz Arthur Pohl
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Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Original Assignee
Licentia Patent Verwaltungs GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von borbromid- bzw. borjodidfreiem Siliciumbromid bzw. -jodid Zusatz zum Patent 1066 563 Gegenstand des Patentes 1066 563 ist ein Verfahren zur Gewinnung von borbromid- bzw. borjodidfreiem Siliciumbromid bzw. -jodid, wonach borbromid-bzw. borjodidhaltiges Siliciumbromid bzw. -jodid mit einem oder mehreren vollständig chlorierten oder teilweise chlorierten, jedoch vollständig halogenierten Kohlenwasserstoffen versetzt und das entstandene Reaktionsgemisch fraktioniert destilliert wird.
  • Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung des Gegenstandes des Patentes 1066 563, welche die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet und auch in anderer Hinsicht Vorzüge aufweist, und zwar besteht die Erfindung darin, daß borbromid- bzw. borjodidhaltiges Siliciumbromid bzw, -jodid mit einem oder mehreren teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffen versetzt und das entstandene Reaktionsgemisch fraktioniert destilliert wird.
  • Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gewonnene Siliciumbromid bzw. jodid kann beispielsweise besonders vorteilhaft als Ausgangssubstanz für die Herstellung von Silicium für Halbleiterzwecke verwendet werden, da es hierbei auf eine hohe Reinheit, insbesondere eine größtmögliche Borfreiheit ankommt.
  • Bei den der Erfindung zugrunde liegenden Untersuchungen wurde gefunden, daß bei der Behandlung von Siliciumbromid bzw. -jodid, das Verunreinigungen an Brombromid bzw. -jodid enthält, mit teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffen sich das Borbromid bzw. -jodid schon bei mäßigem Erwärmen quantitativ und rasch mit den zugesetzten Kohlenwasserstoffverbindungen zu Bortrichlorid und den entsprechenden bromierten bzw. jodierten Kohlenwasserstoffen umsetzt, während das Sihciumbromid bzw. -jodid nicht merklich verändert wird. Das bei der Reaktion gebildete Bortrichlorid destilliert bereits bei Zimmertemperatur ab. Unterwirft man nun das zurückgebliebene Reaktionsgemisch einer fraktionierten Destillation, so ist in dem erhaltenen Siliciumbromid bzw. -jodid auch nach Anreicherung spurenanalytisch kein Bor mehr feststellbar. Die bei der Reaktion entstandenen bromierten bzw. jodierten Kohlenwasserstoffe verbleiben im Destillationsrückstand.
  • Als Siliciumbromid bzw. -jodid dient zweckmäßig Siliciumtetrabromid bzw. -tetrajodid, das vorzugsweise möglichst frei von schwerflüchtigen Siliciumhalogeniden erzeugt wird. Zur Umsetzung des Borbromids bzw. -jodids zu Borchlorid können alle teilweise chlorierten Kohlenwasserstoffe verwendet werden, d. h. also Kohlenwasserstoffe, deren Wasserstoffatome teilweise durch Chloratome substituiert sind. (Unter Kohlenwasserstoffen sind solche Verbindungen von Kohlenstoff mit Wasserstoff zu verstehen, die außer Kohlenstoff und Wasserstoff keine weiteren hiervon verschiedenen Elemente enthalten. Die Bezeichnung für die in Frage kommenden Verbindungen schließen sich an die gebräuchliche Nomenklatur für die Einteilung der organischen Verbindungen an, wie sie beispielsweise von Louis F. Fieser und Mary F i e s e r in dem »Lehrbuch der organischen Chemie« (übersetzt von Hans R. H e n s el) Verlag Chemie, Weinheim, 1954, verwendet werden.) Bevorzugt gelangt eine einzige teilweise chlorierte und unvollständig halogenierte Kohlenwasserstoffverbindung zur Anwendung. Es ist aber grundsätzlich möglich, auch mehrere derartige Kohlenwasserstoffe gleichzeitig anzuwenden.
  • Als teilweise chlorierte und unvollständig halogenierte Kohlenwasserstoffe kommen besonders teilweise chlorierte und unvollständig halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe in Frage. Chloroform eignet sich vorzüglich. Vorteilhaft können solche teilweise chlorierten und unvollständig halogenierte Kohlenwasserstoffe verwendet werden, deren Siedetemperatur niedriger ist als die Siedetemperatur von Siliciumbromid bzw. -jodid. Ist neben Bromiden bzw. Jodiden des Siliciums und des Bors noch freies Brom bzw. Jod vorhanden, verläuft die Reaktion in der gleichen Weise, wie bei Abwesenheit von freien Halogenen. Zweckmäßig wird die Umsetzung durch Zugabe der teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffe im Überschuß vorgenommen. Weithin ist es von Vorteil, die Umsetzung mit den teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffen bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 20° C und der Siedetemperatur des Siliciumsbromids bzw. -jodids durchzuführen. Vorzugsweise wird aus dem durch Zusatz von teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstofl`en erhaltenen Reaktionsgemisch das Borchlorid und. die überschüssigen teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffe abdestilliert und das borbromid-bzw. borjodidfreie Siliciumbromid bzw. -jodid als Fraktion aufgefangen.
  • Das derart erhaltene Siliciumbromid bzw. -jodid wird vorzugsweise zu reinstem, insbesondere borfreiem Silicium, insbesondere für Halbleiteranordnungen weiterverarbeitet, indem es in einem abgeschlossenen Gefäß mittels ausreichend starker Erhitzung, beispielsweise mittels Hochfrquenz und gegebenenfalls unter Anwendung eines flüchtigen Reduktionsmittels, vorzugsweise im Hochvakuum, zersetzt wird und das entstehende Silicium auf einem beweglichen Auffänger abgeschieden wird, dessen Bewegung derart geleitet wird, daß sich das Silicium in flüssiger Form bildet und durch Kristallisation in feste, beispielsweise stabförmige Form gebracht wird, und gegebenenfalls das Silicium anschließend mehrmaligem Kristallisieren mittels tiegelfreiem Zonenschmelzen unterzogen wird. Die Berührung des flüssigen Siliciums mit jeglichen Fremdstoffen, z. B. Wandungen, kann dadurch vermieden werden, daß der das flüssige Silicium tragende Teil des Auffängers aus festem (kristallinem) Silicium hergestellt wird. Ein Beispiel für eine Ausführungsform dieses Verfahrens ist in der französischen Patentschrift 1125 277 beschrieben. Da gegebenenfalls die Reinigung hinsichtlich anderer Elemente als Bor durch mehrfaches Schmelzen und Kristallisieren in der Art des tiegelfreien Zonenschmelzens, das beispielsweise von P. H. Keck in der Zeitschrift »Physica«, 20 (1954), Nr. 11, S. 1059 bis 1065, näher ausgeführt ist, fortgesetzt wird, gelingt es, unter Verwendung des nach vorliegendem Verfahren hergestellten Siliciumbromids bzw. -jodids als Ausgangssubstanz Silicium von wesentlich verbesserter Reinheit zu erhalten. Ausführungsbeispiel 1 In einem 1,5-1-Quarzkolben löst man 1000 g Siliciumtetrajodid in 700 crn3 Chloroform, verbindet den Quarzkolben mit einer Fraktionierkolonne und erwärmt so, daß der Quarzkolben nach etwa 1 Stunde 40 bis 50='C erreicht hat. Hierauf erhitzt man rascher bis zum überdestillieren des Chloroforms (Siedetemperatur 61° C) als Vorlauf. Danach fängt man die Fraktion des reinen (borjodidfreien) Siliciumtetrajodids (Siedetemperatur 290° C) in einer Vorlage aus Quarz auf. - ` ' Ausführungsbeispiel 2 In einem 1,5-1-Quarzkolben löst man 1000 g Siliciumtetrajodid in 700 cm3 Methylenchlorid, verbindet den Quarzkolben mit einer Fraktionierkolonne und erwärmt so, daß der Quarzkolben nach etwa 1 Stunde 30° C erreicht hat. Hierauf erhitzt man rascher bis zum überdestillieren des Methylenchlorids (Siedetemperatur 40° C) als Vorlauf. Danach fängt man die Fraktion des reinen (borjodidfreien) Siliciumtetrajodids (Siedetemperatur 290° C) in einer Vorlage aus Quarz auf.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von borbromid-bzw. borjodidfreiem Siliciumbronüd bzw. -jodid nach Patent 1066 563, dadurch gekennzeichnet, daß borbromid- bzw. borjodidhaltiges Siliciumbromid bzw. -jodid mit einem oder mehreren teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffen versetzt und das entstandene Reaktionsgemisch fraktioniert destilliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffe bei erhöhter Temperatur, insbesondere bei einer Temperatur zwischen 20° C und der Siedetemperatur des Siliciumbromids bzw. -jodids verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise chlorierten und unvollständig halogenierten Kohlenwasserstoffe im Überschuß zugesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß teilweise chlorierte und unvollständig halogenierte Kohlenwasserstoffe, deren Siedetemperatur niedriger ist als die Siedetemperatur von Siliciumbromid bzw. -jodid, verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als teilweise chlorierter und unvollständig halogenierter aliphatischer Kohlenwasserstoff Chloroform verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 900 340, 908 492, 955 415; französische Patentschrift Nr. 1125 277.
DEL27104A 1957-03-12 1957-03-12 Verfahren zur Gewinnung von borbromid- bzw. borjodidfreiem Siliciumbromid bzw. -jodid Pending DE1109154B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE900340C (de) * 1950-08-22 1953-12-21 Siemens Ag Verfahren zur Herstellung sehr reiner Germanium- oder Siliziumhalogenide
DE908492C (de) * 1950-08-22 1954-04-05 Siemens Ag Verfahren zur Herstellung von sehr reinen Germanium- oder Siliciumhalogeniden, die insbesondere als Ausgangsstoff fuer die Gewinnung sehrreinen Germaniums oder Siliciumsfuer Gleichrichter, Transistoren od. dgl. dienen koennen
FR1125277A (fr) * 1954-06-13 1956-10-29 Siemens Ag Procédé de préparation de substances cristallines très pures, de préférence pour leur emploi comme dispositifs de semi-conduction, et dispositifs conformes à ceuxobtenus
DE955415C (de) * 1955-04-19 1957-01-03 Siemens Ag Verfahre zum Reinigen von Siliciumhalogenid

Patent Citations (4)

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